12 Ursachen, wenn Hunde im Schlaf zittern [2024]


In den meisten Fällen zittern Hunde im Schlaf wegen Kälte, Angst oder Stress. In Ausnahmefällen können dafür aber auch Vergiftungen, Schmerzen oder gar Erkrankungen dahinterstecken. Meistens zeigen sich aber auch noch weitere Symptome.

Zudem gibt es einige Rassen, die auch von Natur aus häufiger beim Schlafen zittern. Dazu gehören Chihuahuas, Malteser, West Highland White Terrier und Zwergpinscher. [1]

Dann lass uns nun die 12 häufigsten Ursachen gemeinsam durchgehen.

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#1 Vergiftungen

Vergiftungen gehören zu den häufigsten Ursachen für das Aufsuchen von Tierärzten.  Typische Auslöser für Vergiftungen bei Hunden sind:

  • Giftige Pflanzen
  • Alkohol und Hopfen-Vergiftung
  • Produkte mit Zuckeralkohol “Xylitol”
  • Schokolade
  • Medikamente für Menschen
  • Avocados und Macadamianüsse
  • Rattengift
  • Insektizide und Schneckenvernichter
  • Trauben und Rosinen [2]

In seltenen Fällen kann auch intensives Passivrauchen von Drogen wie beispielsweise Cannabis dahinterstecken. Die häufigsten Symptome bei Vergiftungen sind:

  • Orientierungslosigkeit
  • Starkes Sabbern
  • Durchfall und Erbrechen
  • Starkes Zittern
  • Atemprobleme
  • Schwächegefühl [3]

Zur Behandlung sollte hier umgehend der Tierarzt aufgesucht werden. Je nach Ursache der Vergiftung kann die Therapie von einfachem Abwarten bis hin zur Notfall-OP aussehen.

Verschiedenste Vergiftungen können dazu führen, dass Hunde sowohl im Wachzustand als auch im Schlaf mit zittern beginnen. Die häufigsten Auslöser sind hier giftige Pflanzen, Medikamente für Menschen sowie Insektizide. Hier sollte der Tierarzt konsultiert werden.

#2 Kälte

Hunde fangen genauso wie Menschen bei Kälte zu zittern an. Es handelt sich dabei um sehr schnelle Muskelkontraktionen, welche die Durchblutung anregen.

Und wenn mehr warmes Blut durch den Körper gepumpt wird, dann steigt folglich auch die Körpertemperatur. Neben kalten Temperaturen kann auch Zugluft der Auslöser sein.

Kurzhaarigen Hunde und Rassen mit wenig Körperfett frieren tendenziell am schnellsten. Der Dobermann und Greyhound sind daher sehr kälteempfindlich. [4]

Hund

Wenn Hunde im Schlaf kalt ist, dann kommt es neben Zittern auch meist noch zu weiteren Symptomen:

  • Steife Muskeln
  • Nächtliches Jaulen
  • Stark eingerollte Schlafposition
  • Winseln und Fiepen
  • Suche nach Körperkontakt [5]

Warme Decken und Mäntel können hier helfen. Zudem kannst du auch das Körbchen in die Nähe eines Herzkörpers positionieren. Kalte Zugluft solltest du dagegen vermeiden.

Bei langer Aussetzung der Kälte kann es gar zu einer lebensgefährlichen “Hypothermie” kommen. Davon ist die Rede, wenn die Körpertemperatur unter 32°C beträgt. [6]

Bei zu kalten Temperaturen fangen Hund auch im Schlaf mit zittern an. Es handelt sich dabei um eine unterbewusste Reaktion des Körpers. Nackthunde und Hunde mit Untergewicht sind hiervon am häufigsten betroffen. Durch wärmende Maßnahmen kann das jedoch verhindert werden.

#3 Cushing-Syndrom

Das Cushing-Syndrom ist eine Hormonstörung, bei welcher der Körper des Hundes zu viel vom Stresshormon “Cortisol” produziert.

Umgangssprachlich ist es auch unter “Zitter-Syndrom” bekannt. Denn der erhöhte Cortisolspiegel signalisiert dem Körper, dass er sich stets in der Notsituation befindet.

Das Zittern kann sowohl tagsüber als auch nachts während dem Schlaf auftreten. Hunde über 8 Jahren sind davon statistisch am häufigsten betroffen. Typische Symptome sind hier:

In 80 % der Fälle ist hierfür ein Tumor an der Hirnanhangdrüse verantwortlich. In 20 % der Fälle können auch andere Erkrankungen dahinter stecken.

Zur Behandlung kommen hier zumeist Medikamente zum Einsatz. Je nach Ursache kann auch eine Operation notwendig sein. Der Tierarzt ist hier der richtige Ansprechpartner. [8]

Hunde mit einem Cushing-Syndrom produzieren krankheitsbedingt zu viele Stresshormone, sodass sie dauerhaft in Alarmbereitschaft sind. Das Zittern kann sich dabei während dem Schlaf sowie auch tagsüber äußern. Zur Behandlung sollte hier der Tierarzt aufgesucht werden.

#4 Angst

Starke Angst macht sich bei Hunden sowohl im wachen Zustand als auch im Schlaf bemerkbar. Die häufigsten Auslöser sind hier:

  • Alzheimer bei Hunden über 10 Jahren
  • Lärm und Geräusche über 85 Dezibel
  • Umzug in eine ungewohnte Umgebung
  • Fremde Menschen und Hunde
  • Trennungsangst [9]
Hund

Sehr junge sowie sehr alte Hunde sind tendenziell am änglichsten. Zudem haben viele kleinere Schoßhunderassen häufig mit Ängsten zu kämpfen. Typische Symptome sind hier:

  • Exzessives Hecheln
  • Eingezogene Rute
  • Starkes Zittern
  • Plötzliche Inkontinenz
  • Verhaltensänderung [10]

Wenn das Zittern im Schlaf tatsächlich auf Angst zurückgeht, dann merkst du das auch häufig daran, dass dein Hund sehr unruhig schläft und ständig den Schlafplatz wechselt.

Zur Behandlung helfen hier vermehrte Aufmerksamkeit und angstlindernde Medikamente. Auch eine schrittweise Gewöhnung an die Ursache kann hier helfen.

Bei starker Angst zittern Hunde sowohl tagsüber als auch im Schlaf. Bei jungen und kleinen Hunden ist hierfür meist Trennungsangst verantwortlich. Ältere Hunde sind dagegen meist aufgrund von Demenz ängstlich. Zur Behandlung sollte hier zunächst die genaue Ursache identifiziert werden.

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#5 Staupe

Mit Staupe ist eine Viruserkrankung gemeint, die seit den 80er Jahren in Deutschland zu den Pflicht-Impfungen gehört. Denn sie ist hochansteckend und geht auf alle anderen Tiere über.

Übertragen wird die Krankheit meist über Speichel, Urin oder Blut. Aber auch Niesen und Husten kann als Übertragung ausreichen.

Noch nicht geimpfte Welpen und illegal gehaltene Hunde sind hiervon in Deutschland am häufigsten betroffen. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Hohes Fieber
  • Ausfluss aus der Nase
  • Durchfall und Erbrechen
  • Zittern und Zuckungen
  • Abgeschlagenheit [11]

Sollte durch den Virus auch das Gehirn betroffen sein, dann kann das Zittern unter anderem auch im Schlaf auftreten. In vielen Fällen endet die Erkrankung zudem tödlich.

Derzeit gilt Staupe noch als unheilbar. Medikamente können hier lediglich die Beschwerden lindern. Nicht umsonst gilt diese Viruserkrankung zu den Pflichtimpfungen. [12]

Bei nicht oder nicht ausreichend geimpften Hunden kann für das Zittern im Schlaf auch Staupe verantwortlich sein. Diese hochansteckende Erkrankung geht zudem mit zahlreichen weiteren Symptomen einher. Da der Virus als unheilbar gilt, sollte Hunde dagegen vorbeugend geimpft werden.

#6 Traum

Traumforscher haben herausgefunden, dass Hunde im Schlaf die gleichen Phasen durchlaufen wie wir. Träume finden dagegen zumeist im REM-Schlaf statt.

Hunde sollen zudem ebenfalls Träume zum Verarbeiten von Erlebtem benutzen sowie zur Stillung von Sehnsüchten. In vielen Fällen äußert sich das auch körperlich:

  • Muskelzuckungen
  • Jaulen und Bellen
  • Zittern
  • Augenbewegungen [13]

Sollte dein Hund tatsächlich wegen eines Traumes in der Nacht zu zittern beginnen, dann ist es zumeist ein Zeichen starker Freude oder Angst.

Hund

Albträume erkennst du häufig daran, dass der Hund zunehmend unruhiger wird und plötzlich aufwacht. Auch das ständige Wechseln der Liegeposition kann darauf hinweisen.

Grund zur Sorge ist das allerdings nicht. Sogar das Gegenteil ist der Fall. Denn Träume gelten grundsätzlich als Zeichen für gute körperliche sowie mentale Gesundheit. [14]

Träume sowie Albträume können sich bei Hunden unter anderem dadurch äußern, dass sie im Schlaf mit Zittern anfangen. In den meisten Fällen geht das mit Muskelzuckungen, Gebell sowie sich bewegenden Augenlidern einher. Handlungsbedarf besteht hier nicht.

#7 Schmerzen

Hunde versuchen normalerweise Schmerzen so gut es geht zu verbergen. Es handelt sich dabei um einen Instinkt, den sie von ihren Vorfahren, den Wölfen, geerbt haben.

Denn schwach aussehende Wölfe waren und sind bis heute das Ziel weiterer Raubtiere. Zudem werden geschwächte Wölfe auch häufiger zum Schutz des Rudels abgestoßen.

In anderen Worten: Sollte dein Hund wirklich wegen Schmerzen zittern, dann ist es meist ernster. Zu den häufigsten Symptomen bei Schmerzen gehören:

  • Ständiges Winseln
  • Nächtliche Unruhe
  • Eingezogene Rute
  • Hinken oder Humpeln
  • Jaulen bei Körperkontakt [15]

Bei älteren Hunden sind häufig entzündete Gelenke (“Arthritis”) oder Gelenkschmerzen durch Verschleiß (“Arthrose”) für die Schmerzen verantwortlich.

Unabhängig des Alters können aber auch Splitter in der Pfote, Magenbeschwerden sowie Bauch- und Rückenschmerzen dahinter stecken. [16]

Um unnötige Qualen zu vermeiden, solltest du hier umgehend den Tierarzt aufsuchen. Je nach vermuteter Ursache wird meist eine Röntgen- oder Blutuntersuchung durchgeführt.

Hunde kommunizieren Schmerzen erst dann, wenn sie über einer gewissen Toleranzschwelle sind. Unter anderem können sich Schmerzen auch in einem Zittern im Schlaf äußern. Viel häufiger ist dagegen unruhiges Verhalten sowie ständiges Fiepen.

#8 Epilepsie

Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns, bei welcher die Nervenzellen des Hundes schlagartig überbeansprucht werden. In den meisten Fällen führt das zu starken Krämpfen.

Aus diesem Grund ist ein epileptischer Anfall auch als “Krampfanfall” bekannt. Typische weitere Symptome sind hier:

Je nach zugrundeliegender Ursache können epileptische Anfälle auch nachts auftreten. Dabei zittern Hunde unkontrolliert im Schlaf und sind währenddessen nicht ansprechbar.

Hund

Studien zufolge soll rund einer von 120 Hunden darunter leiden. Männliche und junge Hunde sollen davon statistisch häufiger betroffen sein. [18]

Schmerzhaft sind diese Anfälle nicht. Vielmehr führen sie zu starker Verwirrung, Angst oder gar Panik. Zur Diagnose und Behandlung solltest du hier den Tierarzt aufsuchen. [19]

Epileptische Anfälle in der Nacht können dazu führen, dass Hunde im Schlaf zittern. Betroffene Hunde sind währenddessen nicht ansprechbar und schäumen häufig aus dem Maul. Hier sollte umgehend der Tierarzt konsultiert werden.

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#9 Stress

So furchtlos Hunde auch teilweise aussehen mögen. Viele Rassen sind sehr empfindlich auf umweltbedingten und psychischen Stress. Typische Ursachen hierfür sind:

  • Laute Geräusche über 85 Dezibel
  • Gewaltvoller Umgang
  • Revierbedrohung durch fremde Hunde
  • Unwetter mit Donner oder Hagel
  • Besuch beim Tierarzt [20]

Bei sehr starkem oder chronischen Stress sind die Auswirkungen ganztägig erkennbar. Das Zittern kann daher auch im Schlaf auftreten. Typische weitere Symptome davon sind:

Bei starkem Stress ist viel Aufmerksamkeit das A & O. Darüber hinaus helfen lange Spaziergänge sowie viel mentale und körperliche Beschäftigung.

Sollte die Ursache für den Stress bekannt sein, dann hilft es meist den Hund Schritt-für-Schritt an den Trigger zu gewöhnen.

Chronischer Stress kann sich bei Hunden ganztägig bemerkbar machen. Neben einem Zittern im Schlaf neigen Hunde auch häufiger zu starkem Hecheln und unruhigem Verhalten. In vielen Fällen hilft vermehrte Aufmerksamkeit und Beschäftigung hier bereits als Lösung aus.

#10 Nierenprobleme

Die Nieren übernehmen zahlreiche Funktionen im Körper des Hundes. Nierenprobleme können sich daher mit den verschiedensten Beschwerden bemerkbar machen.

Zu sichtbaren Symptomen kommt es aber meist erst dann, wenn bereits ⅔ der Niere nicht mehr funktioniert. [22] Neben einem Zittern zeigen sich auch meist noch weitere Anzeichen:

  • Appetitlosigkeit
  • Starker Durst
  • Erbrechen und Durchfall
  • Teilnahmslosigkeit [23]
Hund

Vergiftungen sowie das Verschlucken von Reinigungsmitteln gehören hier zu den häufigsten Ursachen. Aber auch Hitzeschläge und eine Dehydrierung können die Auslöser sein.

Zur Diagnose entnimmt der Tierarzt hier meist eine Urin- und Blutprobe. Die Behandlung erfolgt anschließend individuell je nach zugrundeliegender Ursache.

Nierenversagen oder eine Nierenschwäche können sich bei Hunden unter anderem durch ein Zittern im Schlaf bemerkbar machen. Darüber hinaus sind auch ein starker Durst sowie ständiges Erbrechen häufig. In den meisten Fällen ist das Verschlucken giftiger Stoffe dafür verantwortlich.

#11 Unterzuckerung

Der Blutzucker ist dafür verantwortlich, dass alle Organe und Muskeln im Körper des Hundes genügend Energie zur Verfügung gestellt bekommen.

Ist der Blutzuckerspiegel dagegen zu gering, dann beeinflusst das nahezu alle Prozesse des Körpers. Typische Symptome sind hier:

  • Schwächegefühl
  • Koordinationsverlust
  • Zittern und Zuckungen
  • Krampfanfälle
  • Antriebslosigkeit [24]

Nachts ist Unterzucker relativ selten. Da Hunde aber auch tagsüber viel schlafen, kann sich das Zittern dennoch im Schlaf äußern. Typische Ursachen sind hier:

  • Entzündungen der Leber
  • Exzessives Training
  • Bestimmte Tumorerkrankungen
  • Kohlenhydratarmes Futter
  • Zu lange Pausen zwischen Mahlzeiten [25]

Zur Diagnose wird hier meist etwas Blut abgenommen und untersucht. Zur akuten Behandlung reicht in der Regel die Verabreichung von Glukose aus.

Langfristig richtet sich die Behandlung jedoch auf die zugrundeliegende Ursache. Hier solltest du in jedem Fall den Tierarzt aufsuchen.

Wenn der Blutzuckerspiegel von Hunden zu tief fällt, dann kommt es neben Krampfanfällen und Antriebslosigkeit auch teilweise zu einem Zittern im Schlaf. In den meisten Fällen liegt die Ursache hier in exzessivem Training in Kombination mit einer Mangelernährung.

#12 Morbus Addison

Bei Morbus Addison handelt es sich um eine Erkrankung der Nebennieren, wodurch die Hormonproduktion gestört wird. Unter anderem wird dadurch zu wenig Cortisol produziert.

Im Vergleich zum gegenteiligen “Cushing-Syndrom” ist Morbus Addison deutlich seltener. In den meisten Fällen wird es durch Verletzungen, Entzündungen oder Krebs ausgelöst.

Typische Symptome sind hier:

  • Starke Müdigkeit
  • Langsamer Herzschlag
  • Starkes Zittern
  • Vermehrter Durst
  • Ohnmacht [26]
Hund

Das Zittern kann bei dieser Erkrankung auch im Schlaf auftreten. Darüber hinaus zählt diese Krankheit als so selten, dass sich nur wenige Tierärzte tiefer damit auskennen.

Zur Diagnose wird zumeist ein Stresstest durchgeführt, um die Ausschüttung von Cortisol zu kontrollieren. Zur Behandlung Erfolgt anschließend durch Medikamente und Injektionen. [27]

In seltenen Fällen kann ein Zittern während des Schlafes auch auf die Addison-Krankheit zurückgehen. Hier führt die Erkrankung der Nebenniere dazu, dass die Hormonproduktion des Hundes gestört wird. Betroffene Hunde leiden zudem meist an starker Müdigkeit.

Weitere potenzielle Ursachen

Neben den obigen Ursachen können für das nächtliche Zittern auch folgende Erkrankungen verantwortlich sein:

  • Schlaganfall
  • Nervenerkrankungen im Gehirn
  • Hitzeschlag
  • Gehirntumor

Wann solltest du zum Tierarzt gehen?

  • Wenn es sich um einen Dauerzustand handelt
  • Wenn sich dein Hund plötzlich anders verhält
  • Wenn sich weitere krankhafte Symptome äußern

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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