Wenn Hunde plötzlich umfallen, dann kann das ein Hinweis auf eine zugrundeliegende Erkrankung sein. Insbesondere dann, wenn noch weitere krankhafte Symptome eintreten.
Neben einem Kreislaufkollaps und Muskelkrämpfen kann auch Epilepsie oder gar ein Schlaganfall dahinterstecken. Im Folgenden lernst du über die 7 häufigsten Ursachen.
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#1 Kreislaufkollaps
Zu einem Kreislaufkollaps kommt es dann, wenn das Gehirn nicht genügend Blut oder Sauerstoff bekommt. Eine kurze Ohnmacht ist meist die Folge.
Mediziner sprechen hier auch von einer “Synkope”. Betroffene Hunde fallen dabei meist um und stehen kurze Zeit später wieder auf. Typische Ursachen davon sind:
- Blutdruckprobleme
- Herzerkrankungen
- Dehydrierung
- Elektrolytstörungen
- Gefäßerkrankungen
- Blutarmut [1]
Statistiken zufolge sind davon am häufigsten Dackel, Zwergschnauzer, Cocker Spaniel, Mopse und Deutsche Boxer betroffen. Es kann aber grundsätzlich jede Rasse betreffen.
Da ein Kreislaufkollaps ein Hinweis auf ernstere zugrundeliegende Erkrankungen sein kann, solltest du hier umgehend den Tierarzt aufsuchen.
Für die Diagnose werden hierzu meist Bluttests, Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Die Behandlung leitet sich anschließend je nach Ursache ab. [2]
Bei einem Kreislaufkollaps kippen betroffene Hunde meist um, sind für mehrere Sekunden bewusstlos und stehen anschließend wieder auf. Da dies unter anderem ein Symptom einer Erkrankung sein kann, sollte hier der Tierarzt konsultiert werden.
#2 Vestibularsyndrom
Beim Vestibularsyndrom handelt es sich um eine Störung des Gleichgewichtsorgans. Diese neurologische Erkrankung geht daher fast immer mit Koordinationsstörungen einher.
Ohrenentzündungen gehören hier zur häufigsten Ursache. In diesem Fall sprechen Mediziner von einem “peripheren Vestibularsyndrom”.
Wird die Erkrankungen durch Probleme am Zentralnervensystem ausgelöst, dann ist von einem “zentralen Vestibularsyndrom” die Rede. Das ist jedoch vergleichsweise selten.
Die häufigsten Symptome sind hier:
- Plötzliches Umfallen
- Gleichgewichtsprobleme
- Hund taumelt
- Orientierungslosigkeit
- Zittern der Augen [3]
Bei bestehenden Ohrenentzündungen führt der Tierarzt meist eine professionelle Ohrenreinigung durch und verschreibt entzündungshemmende Medikamente.
Sollte es sich um eine “zentrale” Ursache wie beispielsweise Gehirnverletzungen oder einen Tumor handeln, dann richtet sich die Behandlung nach der entsprechenden Ursache. [4]
Wenn der Hund nicht nur umfällt, sondern auch schwankend läuft, dann ist ein Vestibularsyndrom wahrscheinlich. Unabhängig der vermuteten Ursache sollte hier umgehend der Tierarzt aufgesucht werden. Denn unbehandelt können permanente Schäden die Folge sein.
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#3 Muskelkrampf
Wenn dein Hund während körperlicher Aktivität plötzlich umkippt und anschließend alle vier Beine von sich streckt, dann könnte ein Muskelkrampf die Ursache sein.
Krampft dagegen nur ein einziges Bein, dann erkennst du es häufig an einem ungewöhnlich steifen Laufstil oder einem Abbremsen während dem Rennen.
Typische Auslöser sind hier:
- Vitamin-B-Mangel
- Viruserkrankungen
- Calcium Mangel
- Neurologische Erkrankungen
- Vergiftungen [5]
Beim Scottish Terrier, dem Cavalier King Charles Spaniel und der Deutschen Dogge kommen Muskelkrämpfe häufiger vor. Die genaue Ursache davon ist noch unklar.
Um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen, solltest du auch hier vorsichtshalber den Tierarzt aufsuchen. Das gilt vor allem dann, wenn dein Hund dabei jault.
Bei Vergiftungen ist meist eine sofortige Behandlung notwendig. Bei milderen Ursachen reichen oftmals auch bereits Medikamente oder eine Physiotherapie aus.
Muskelkrämpfe bei Hunden treten meist während körperlicher Anstrengung auf und haben ein plötzliches Umfallen zur Folge. Bestimmte Rassen sind hiervon besonders häufig betroffen. Zur Diagnose und Behandlung sollte zudem in jedem Fall der Tierarzt aufgesucht werden.
#4 Wobbler-Syndrom
Das Wobbler-Syndrom führt per Definition zu einem wackeligen Laufstil. Betroffene Hunde taumeln teilweise so stark, dass sie häufiger umkippen.
Grund dafür sind Nervenschäden im Halswirbelbereich. Männliche Hunde sowie große Hunderassen sind davon statistisch am häufigsten betroffen. [6]
Zu den häufigsten Symptomen gehören hier:
- Schmerzen am oberen Rücken
- Hund schwankt
- Akute Muskelschwäche
- Sehr langsamer Gang
- Hund fällt um
- Koordinationsverlust [7]
Bislang gibt es lediglich Theorien über die möglichen Ursachen der Nervenschäden. Der Dobermann sowie die Deutsche Dogge sind hiervon statistisch am öftesten betroffen.
Mithilfe von Medikamenten können Schmerzen und eventuelle Entzündungen gelindert werden. Durch eine Operation an den Halswirbeln kann das Problem auch geheilt werden. [8]
Sollte der Hund beim Laufen hin und her schwanken und gelegentlich auch umfallen, dann liegt das Wobbler-Syndrom nahe. Da diese Erkrankung in aller Regel mit Schmerzen einhergeht, sollte hier umgehend der Tierarzt aufgesucht werden.
#5 Epileptischer Anfall
Anfälle gehören zu den häufigsten neurologischen Störungen bei Hunden. Sie führen zu einer Störung der Gehirnfunktion sowie zu unkontrollierbaren Muskelaktivitäten.
In den meisten Fällen werden Krampfanfälle durch Epilepsie ausgelöst. Also durch eine chronische Erkrankung der Nervenzellen im Gehirn.
Labrador und Golden Retriever, Beagle, Irish Setter, Pudel, Boxer und Dackel sollen Statistiken zufolge am häufigsten darunter leiden.
Typische Symptome eines solchen Anfalls sind:
- Starkes Zittern
- Jaulen und Fiepen
- Plötzliches Umfallen
- Starkes Sabbern
- Muskelzuckungen
- Plötzliches Urinieren [9]
Glücklicherweise sind solche Anfälle in aller Regel schmerzlos. Vielmehr führen sie dazu, dass der Hund anschließend sehr verwirrt oder gar panisch reagiert.
In den meisten Fällen tritt eine Epilepsie ohne bekannte Ursache auf (“idiopathisch”). In anderen Fällen sind weitere Erkrankungen dafür verantwortlich.
Um die Ursache herauszufinden und die Folgen einzuschränken, solltest du hier umgehend den Tierarzt aufsuchen. Vor allem dann, wenn es regelmäßig zu Anfällen kommt.
Epileptische Anfälle führen zu unkontrollierten Muskelbewegungen, wodurch betroffene Hunde meist umfallen und zittern. Diese Anfälle sind zwar in der Regel schmerzlos, führen jedoch meist zu starker Verwirrung. Hier sollte der Tierarzt aufgesucht werden.
#6 Myasthenia Gravis
Wenn die Signalübertragung zwischen den Muskeln und Nerven gestört ist, dann sprechen Mediziner auch von der Autoimmunerkrankung namens “Myasthenia Gravis”.
Diese kann angeboren oder erworben werden. Betroffene Hunde leiden meist an extremer Muskelschwäche und Müdigkeit. Weitere Symptome davon sind:
- Probleme beim Atmen
- Hund kann Augen nicht schließen
- Exzessives Sabbern
- Umkippen während dem Laufen
- Hund erschöpft schnell [10]
Golden und Labrador Retriever, der Neufundländer, die Deutsche Dogge sowie sämtliche Terrier-Rassen leiden statistisch am häufigsten an Myasthenia Gravis.
Zur Behandlung kommt hier meist eine Kombination aus Medikamenten zum Einsatz, welche einerseits das Immunsystem unterdrücken und gleichzeitig die Signalübertragung fördern. [11]
Hunde mit Myasthenia Gravis sind häufig so schwach, dass sie nach kurzer körperlicher Betätigung bereits vor Erschöpfung umfallen. Mithilfe von Medikamenten können die Beschwerden jedoch sehr gut behandelt werden.
#7 Schlaganfall
Bei einem Schlaganfall hören bestimmte Bereiche im Gehirn plötzlich auf zu funktionieren. Der Grund dafür sind Durchblutungsstörungen.
Je nachdem, wo diese Störungen verursacht werden, ist von zwei unterschiedlichen Arten die Rede:
- Blockierung einer Arterie zum Kopf (“ischämischer Schlaganfall”)
- Blutungen im Gehirn (“hämorrhagischer Schlaganfall”)
Ischämische Schlaganfälle sind deutlich häufiger. Die potenziellen Ursachen dafür sind jedoch sehr vielseitig. Zu den typischen Symptomen gehören hier:
- Verlust der Koordinationsfähigkeit
- Schiefe Kopfhaltung
- Ohnmacht
- Ungewöhnliches Verhalten
- Plötzliches Umkippen
- Verwirrtheit [12]
In den meisten Fällen ist ein Schlaganfall nach ein paar Minuten vorüber. Der Cavalier King Charles Spaniel soll davon übrigens am öftesten betroffen sein.
Beim Auftreten eines Schlaganfalls solltest du umgehend den ärztlichen Notdienst aufsuchen. Denn unter Umständen kann ein solcher Anfall auch tödlich enden. [13]
Wenn Hunde ihren Kopf schief halten, sich komisch verhalten und umfallen, dann kann es sich um einen Schlaganfall handeln. Um lebensbedrohliche Konsequenzen zu vermeiden, sollte hier umgehend der Tierarzt konsultiert werden.
Weitere potenzielle Ursachen
Neben den obigen Erkrankungen gibt es auch noch weitere Auslöser:
- Verletzungen am Gehirn
- Gehirntumor
- Überzuckerung
- Erblindung
- Verletzungen an der Wirbelsäule
- Gehirnentzündung
Bei Unsicherheit rate ich umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Denn grundsätzlich stehen die Behandlungschancen bei einer frühen Diagnose am besten.
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