Hund taumelt | 12 Ursachen & Lösungen [2024]


Wenn Hunde taumeln, dann stecken zumeist Verletzungen oder Erkrankungen dahinter. Die häufigsten Ursachen davon sind eine Dehydrierung, das Vestibularsyndrom sowie Probleme mit dem Bewegungsapparat.

In einigen Fällen kann es sich auch um einen medizinischen Notfall handeln. Dazu gehören unter anderem Schlaganfälle, Staupe sowie eine akute Blutarmut. [1]

Lass uns deshalb alle 12 Ursachen gemeinsam durchgehen.

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#1 Vestibularsyndrom

Wenn das Gleichgewichtsorgan des Hundes krankhaft gestört ist, dann ist von einem “Vestibularsyndrom” die Rede. Es handelt sich also um eine neurologische Erkrankung.

Hier werden zwei Arten unterschieden:

  • Peripheres Vestibularsyndrom durch Probleme des Innenohrs (häufiger)
  • Zentrales Vestibularsyndrom durch Probleme im Zentralnervensystem (seltener)

Typische Symptome sind hier:

  • Plötzliches Umfallen
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Taumeln & Schwanken
  • Orientierungslosigkeit
  • Zittern der Augen [2]
Schwankender Hund

Hier solltest du dringend den Tierarzt aufsuchen. Das periphere Vestibularsyndrom wird am häufigsten durch eine Mittel- oder Innenohrentzündung ausgelöst.

In diesem Fall reicht zur Behandlung meist eine ärztliche Reinigung des Ohres in Kombination mit Antibiotika oder anderen entzündungshemmenden Medikamenten aus.

Das zentrale Vestibularsyndrom wird dagegen primär durch Verletzungen, Tumore und Infektionen ausgelöst. Hier erfolgt die Behandlung je nach zugrundeliegender Ursache. [3]

Wenn Hunde plötzlich taumeln, mit dem Gleichgewicht Probleme haben und mit den Augen zittern, dann ist hierfür häufig das Vestibularsyndrom verantwortlich. Um permanente Schädigungen vorzubeugen, sollte hier unmittelbar der Tierarzt aufgesucht werden.

#2 Demenz

Demenz ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen, die mit einer geringeren Gehirnleistung einhergehen. Alzheimer ist daher nur eine von vielen möglichen Formen einer Demenz.

Untersuchungen zufolge sollen rund 3 von 10 Hunden über elf Jahren an Demenz leiden. Bei Hunden über fünfzehn Jahren sind es sogar ganze knapp 7 von 10. [4]

Sollte dein Hund also bereits älter sein und plötzlich schwanken oder taumeln, dann könnte das auf Demenz zurückgehen. Typische weitere Anzeichen davon sind:

  • Orientierungsverlust
  • Ungewöhnliche Trotzigkeit
  • Unruhiges Umherlaufen
  • Inkontinenz trotz Stubenreinheit
  • Aggressives Verhalten [5]

Demenz gilt derzeit leider noch als unheilbar. Das Fortschreiten der Erkrankung kann zwar nicht verhindert werden, dafür aber durch mentale Förderung stark verlangsamt werden.

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Plötzliches Taumeln in Kombination mit Orientierungslosigkeit und Inkontinenz kann auf Demenz hindeuten. Grundsätzlich kann das in jedem Alter auftreten. Ältere Hunde sind aber statistisch deutlich häufiger davon betroffen. 

#3 Dehydrierung

Bei Dehydrierung denkst du vermutlich intuitiv an eine zu geringe Trinkmenge. Es kann aber auch auf einen zu hohen Wasserverlust oder einen Mangel an Elektrolyten zurückgehen.

Neben Taumeln kommt es hier häufig zu den folgenden Symptomen:

  • Starkes Hecheln
  • Dunkle Urinfarbe
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Stinkender Urin
  • Appetitlosigkeit
  • Verlust der Hautelastizität
  • Gewichtsverlust [6]
Taumelnder Hund

Um deinen Hund auf eine mögliche Dehydrierung zu testen, kannst du die Hautelastizität überprüfen. Nimm dafür ein kleines Stück Haut auf dem Rücken und drücke es leicht zusammen.

Bei einer guten Hydrierung sollte die Haut sofort in ihre Ausgangsposition zurückspringen. Bei einem Wassermangel geht es dagegen deutlich langsamer zurück.

Bei einer natürlichen Dehydrierung kann es bereits ausreichen, den Hund zum Trinken zu ermutigen. Wird der Wassermangel dagegen durch Erkrankungen ausgelöst, solltest du zum Tierarzt gehen.

Wenn Hunde taumeln und bereits längere Zeit stark hecheln, dann kann eine Dehydrierung dafür verantwortlich sein. Dies kann durch die Überprüfung der Hautelastizität relativ leicht herausgefunden werden. Bei dauerhaften Beschwerden sollte hier der Tierarzt konsultiert werden.

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#4 Rückenprobleme

Im Rückenmark der Wirbelsäule verlaufen zahlreiche Nervenfasern, welche das Gehirn mit dem Rest des Körpers nervlich verbinden.

Störungen dieser Nervenfasern können daher auch dazu führen, dass gewisse Muskeln nicht mehr kontrolliert werden können und der Hund zu taumeln und schwanken beginnt.

Typische Ursachen sind hier:

  • Bandscheibenvorfall
  • Entzündungen
  • Degenerative Bandscheibenerkrankung
  • Tumorerkrankungen
  • Degenerative Myelopathie
  • Sonstige Verletzungen [7]

Betroffene Hunde reagieren häufig empfindlich, wenn du sie am Rücken berührst. Es kann aber auch noch zu weiteren Symptomen kommen:

Beim Verdacht auf Rückenprobleme solltest du den Tierarzt aufsuchen. Mithilfe eines einfachen Röntgenbilds können bereits zahlreiche Ursachen diagnostiziert werden.

Die Behandlung richtet sich hier nach der Ursache. In vielen Fällen reicht bereits eine Physiotherapie aus. In schwerwiegenden Fällen kann auch eine Operation anstehen.

Rückenprobleme, welche die Nervenfasern beeinträchtigen, können den gesamten Bewegungsapparat lahmlegen. Betroffene Hunde laufen häufig schief oder taumeln in der Gegend herum. Zur Diagnose und Behandlung sollte hier der Tierarzt aufgesucht werden.

#5 Blutarmut

Wenn im Blut zu wenige rote Blutkörperchen zirkulieren, dann ist von Blutarmut die Rede. Mediziner sprechen hier auch von einer “Anämie”.

Das Problem? Die roten Blutkörperchen sind unter anderem dafür verantwortlich, Sauerstoff zu den Muskeln und zum Gehirn zu transportieren.

Die Folge? Muskeln und Organe, die nicht genügend Sauerstoff bekommen, können auch nicht richtig arbeiten. Die häufigsten Symptome davon sind:

  • Geringe Ausdauer
  • Appetitlosigkeit
  • Hund taumelt
  • Schneller Puls
  • Blasses Zahnfleisch
  • Blut um Urin [9]
Hund am Laufen

Zu den typischen Ursachen gehören Verletzungen, Parasiten, Tumore, innere Blutungen sowie eine Vielzahl anderer Erkrankungen.

Zur Diagnose wird zumeist eine Blutprobe abgenommen. Sollte der Anteil der roten Blutkörperchen unter 35% liegen, dann steckt tatsächlich eine Blutarmut dahinter. [10]

Die Behandlung ist hier von der Ursache abhängig. In leichten Fällen reichen Medikamente aus. In schwerwiegenden Fällen können eine Bluttransfusion oder gar OP notwendig sein. 

Zu wenige rote Blutkörperchen im Blut führen auf Dauer zu einer Sauerstoffunterversorgung der Muskeln und Organe. Neben einem Taumeln macht sich das auch häufig an einer abnormal geringen Ausdauer bemerkbar. Hier sollte der Tierarzt konsultiert werden.

#6 Wobbler-Syndrom

Das Wobbler-Syndrom hat seinen Namen dadurch bekommen, dass es bei Betroffenen häufig zu einem wackeligen (engl. “wobbling”) Gang führt.

Es handelt sich dabei um eine Nervenschädigung im Bereich der Halswirbelsäule. Große Hunderassen und Rüden sollen rund doppelt so häufig davon betroffen sein. [11]

Typische Anzeichen sind hier:

  • Koordinationsverlust
  • Nackenschmerzen
  • Taumeln und Schwanken
  • Hund läuft ungewöhnlich langsam
  • Schwächegefühl [12]

Die genaue Ursache ist hierfür bislang noch unklar. Statistisch sollen jedoch Deutsche Doggen und Dobermanns davon am häufigsten betroffen sein.

Je nach Schweregrad erfolgt die Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten oder einer Operation. Letzteres wird hier bevorzugt, da es das Problem dauerhaft löst. [13]

Wenn der Hund schwankt oder taumelt und im Vergleich zu sonst nur sehr langsam läuft, dann ist hierfür häufig das Wobbler-Syndrom verantwortlich. Diese Nervenschädigung im Halswirbelbereich kann unter Umständen auch mit starken Schmerzen einhergehen. Eine sofortige Behandlung ist daher empfehlenswert.

#7 Muskelschwäche

Eine Muskelschwäche kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Neben fehlender Energie und dem Muskelschwund können auch Krankheiten dafür verantwortlich sein.

Unter anderem kann auch die neurologische Autoimmunerkrankung namens “Myasthenia Gravis” dahinterstecken. Hier ist die Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel gestört.

Zu den häufigsten Anzeichen davon gehören:

  • Plötzliches Umfallen
  • Schlafen mit offenen Augen
  • Schnelle Erschöpfung
  • Schwierigkeiten beim Schlucken
  • Taumeln und Hinken [14]
Stehender Hund

Der Deutsche Schäferhund, Golden Retriever, Springer Spaniel sowie alle Terrier-Rassen sollen davon am häufigsten betroffen sein.

Sollte fehlende Energie oder Muskelschwund dafür verantwortlich sein, dann besteht die Behandlung meist aus einer Ernährungsumstellung in Kombination mit Kräftigungsübungen.

Gegen Myasthenia Gravis gibt es derzeit noch keine Heilung. Dennoch können die Symptome durch die Anpassung des Lebensstils stark reduziert werden. [15]

Eine akute oder chronische Muskelschwäche kann dazu führen, dass Hunde plötzlich zu taumeln beginnen und anschließend gar umfallen. Einmalige Beschwerden sind häufig harmlos. Bei chronischen Problemen stecken dagegen meist Erkrankungen dahinter.

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#8 Schlaganfall

Wenn durch eine Durchblutungsstörung im Gehirn plötzlich bestimmte Gehirnbereiche nicht mehr funktionieren, dann ist von einem Schlaganfall die Rede.

Hierbei werden 2 verschiedene Arten unterschieden:

  • Ischämischer Schlaganfall durch die Blockade einer Arterie zum Kopf (häufiger)
  • Hämorrhagischer Schlaganfall durch Blutungen im Gehirn (seltener)

Die Symptome davon sind allerdings nahezu identisch. Neben einem plötzlichen Taumeln und Schwanken kommt es hier auch meist zu weiteren Anzeichen:

  • Seitliche Kopfstellung
  • Ungewöhnliche Augenpostion
  • Hund fällt um
  • Änderung der Persönlichkeit
  • Koordinationsverlust
  • Ohnmacht [16]

Normalerweise dauert ein Schlaganfall nur wenige Minuten. Unter Umständen kann es jedoch auch mehrere Stunden anhalten.

Die Ursachen davon sind sehr vielseitig und nicht immer diagnostizierbar. Beim Cavalier King Charles Spaniel gehört der Schlaganfall übrigens zu den häufigsten Todesursachen.

Hier solltest du unmittelbar den ärztlichen Notdienst aufsuchen. Die Behandlung leitet sich dann je nach vermuteter Ursache ab. [17]

Schlaganfälle führen dazu, dass bestimmte Bereiche im Gehirn nicht mehr funktionieren können. Beim Eintreten taumeln betroffene Hunde häufig, neigen den Kopf zur Seite und fallen um. Die Vorbeugung, Diagnose und Behandlung sind hier jedoch vergleichsweise schwer.

#9 Probleme mit dem Bewegungsapparat

Unter “Bewegungsapparat” werden alle Knochen, Muskeln und Gelenke verstanden, die für die Bewegung des Hundes verantwortlich sind.

Verschiedene Verletzungen oder Fehlstellungen können dazu führen, dass der gesamte Bewegungsapparat nicht richtig funktioniert. Typische Beispiele davon sind:

  • Riss des Kreuzbandes im Knie (“Kreuzbandruptur”)
  • Fehlbildung der Hüftgelenkspfanne (“Hüftdysplasie”)
  • Erblich bedingte Lahmheit (“Osteochondrosis Dissecans”)
  • Kniescheiben-Verrenkung (“Patella-Luxation”) [18]

Ärzte unterscheiden zudem zwischen degenerativen und entwicklungsbedingten Problemen. Also ob die Ursache am Verschleiß oder an Entwicklungsstörungen liegt.

Laufender Hund

Bei alten Hunden sind solche Probleme statistisch am häufigsten. Zu den typischen Anzeichen zählen hier:

  • Koordinationsprobleme
  • Humpeln und Hinken
  • Steife oder schiefe Gangart
  • Schwanken und Taumeln
  • Abneigung vor Treppen [19]

Beim Verdacht auf Probleme des Bewegungsapparats solltest du den Tierarzt aufsuchen. Häufig kann bereits eine Ultraschalluntersuchung ausreichen, um das Problem zu beheben.

Wenn Hunde nicht nur taumeln, sondern auch gleichzeitig humpelt, dann liegt das Problem meist am Bewegungsapparat. Ältere Hunde sind hiervon häufiger betroffen. Zur Diagnose und Behandlung ist hier ein Besuch beim Tierarzt unabdingbar.

#10 Staupe

Staupe ist eine hochansteckende Viruserkrankung, gegen die es seit den 80er Jahren einen Impfstoff gibt. Nicht nur Hunde, sondern auch viele weitere Tiere können daran erkranken.

Die Symptome treten dabei häufig in einem zeitlichen Verzug von bis zu 2 Wochen auf. Am häufigsten sind hier:

  • Hohes Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Atemprobleme
  • Durchfall
  • Abgeschlagenheit [20]

Da Staupe auch zu Entzündungen im Gehirn führt, leidet häufig auch das Gleichgewichtsorgan darunter. Unter Umständen kann das zu einem Taumeln führen.

Übertragen wird der Virus meist durch den Kontakt mit infizierten Urin, Blut oder Speichel. Es kann aber auch über die Luft durch Niesen und Husten übertragen werden.

Eine Heilung gibt es hierfür leider noch keine. Wie schwer die Auswirkungen sind, ist individuell verschieden. Bei milden Formen reichen Medikamente zur Behandlung meist aus.

Wird jedoch das Nervensystem betroffen, dann endet die Viruserkrankung häufig auch tödlich. Je früher hier der Tierarzt aufgesucht wird, desto besser stehen die Chancen. [21]

Staupe gehört zu den übertragbaren Viruserkrankungen und führt bei Hunden zumeist zu Fieber und Abgeschlagenheit. Taumeln gehört zwar ebenfalls zu den typischen Symptomen, setzt aber vergleichsweise deutlich später ein. Aktuell gilt diese Erkrankung noch als unheilbar.

#11 Gehirnerschütterung

Wenn das Gehirn des Hundes durch einen Aufprall von innen gegen die Schädelwand stößt, dann ist von einer Gehirnerschütterung die Rede.

Zu den häufigsten Ursachen gehören hier:

  • Autounfälle
  • Stürze aus der Höhe
  • Gewalt [22]
Hund im Stehen

Eine einmalige leichte Gehirnerschütterung ist in aller Regel kaum ein Problem. Betroffene Hunde regenerieren sich davon auch selbständig wieder.

Andauernde oder besonders starke Gehirnerschütterungen können jedoch zu dauerhaften Gehirnschäden führen. Und das wiederum kann sich auch muskulär auswirken.

Typische Symptome davon sind:

  • Koordinationsprobleme
  • Ohnmacht
  • Taumeln und Schwanken
  • Im Kreis laufen
  • Ungewöhnliche Augenbewegungen
  • Schwellungen [23]

Bei diesen Anzeichen solltest du den Tierarzt aufsuchen. Dieser kann den Schweregrad bestimmen und je nach Symptom die Behandlung individuell einleiten.

Gehirnerschütterungen können zu Nervenschäden führen, welche wiederum den Bewegungsapparat beeinträchtigen. Betroffene Hunde laufen daher häufig im Kreis oder taumeln in der Gegend herum. Hier sollte der Tierarzt konsultiert werden.

#12 Sonstige Ursachen

Neben den obigen Ursachen können in seltenen Fällen auch folgende Auslöser infrage kommen:

  • Vergiftungen
  • Medikamente
  • Gehirntumor
  • Passivrauchen von Marihuana
  • Alkoholvergiftung
  • Gehirnentzündung
  • Diabetes [24]

Wann solltest du zum Tierarzt gehen?

  • Wenn das Taumeln zum Dauerzustand wird
  • Wenn weitere krankhafte Symptome erkennbar sind
  • Wenn sich dein Hund charakterlich verändert hat

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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