Wenn Hunde nachts unruhig sind, ist dafür meist eine mangelnde Auslastung, der Wach- und Hüterinstinkt oder eine unangenehme Temperatur verantwortlich. Seltener kann es auch auf Sehnsüchte, eine Sehschwäche oder gar bestehende Erkrankungen hinweisen.
Eine einmalige nächtliche Unruhe ist in den meisten Fällen vollkommen normal und kein Grund zur Sorge. Chronische Beschwerden können dagegen auch auf Schmerzen hinweisen.
Hier zunächst die potenziellen Ursachen im Überblick:
Potenzielle Ursache: | Primäre Zielgruppe: |
---|---|
Wach- und Hüterinstinkt | Spür- und Wachhunde |
Mangelnde Auslastung | Jagd- und Schäferhunde |
Kälte oder Hitze | Hunde mit sehr langem oder sehr kurzem Fell |
Träume und Albträume | Alle Hunde |
Sehnsüchte | Hungrige Hunde, läufige Hündinnen |
Demenz | Hunde ab 10 Jahren |
Sehschwäche | Ältere Hunde |
Magenbeschwerden | Große Hunde und Bulldoggen |
Arthritis | Ältere und große Hunde |
Angst und Stress | Schoßhunde und weitere sensible Rassen |
Dann lass uns nun alle möglichen Ursachen gemeinsam durchgehen.
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#1 Wach- und Hüterinstinkt
Wenn dein Hund nachts unruhig ist und gleichzeitig bellt, dann kann das auf ihre Instinkte zurückgehen. Denn die Sinne von Hunden sind den unseren um ein Vielfaches überlegen.
- Hunde hören selbst Ultraschall-Frequenzen, die für Menschen unhörbar sind. [1]
- Hunde sehen im Dunkeln bis zu 4 Mal heller.
- Hunde riechen bis zu 100.000 besser als Menschen. [2]
Selbst in den Momenten, in denen wir nichts hören, sehen oder riechen, nehmen Hunde häufig hunderte Objekte wahr.
Dazu kommt, dass einige Rassen speziell gezüchtet wurden, um bei der Wahrnehmung einer potenziellen Gefahr sofort Alarm zu schlagen.
Die nächtliche Unruhe kann daher auch nur ein Anzeichen dafür sein, dass dein Hund in der Ferne etwas wahrnimmt, das für dich gar nicht nachvollziehbar ist.
Insbesondere Wachhunde sowie alle Schäferhund-Rassen sind hiervon häufiger betroffen. Typische Anzeichen sind hier Gebell, unruhiges Umherlaufen oder gar aufzuheulen.
Wenn Hunde in der Nacht unruhig sind oder gar zu bellen beginnen, dann dient das meist der Warnung. Insbesondere bei Schäfer- und Wachhunden ist dieser Instinkt besonders stark ausgeprägt. Zudem ist die Sinneswahrnehmung von Hunden deutlich besser als die von Menschen.
#2 Mangelnde Auslastung
Hast du schon einmal zu viel Kaffee getrunken und dich anschließend dabei ertappt, wie du total unruhig am Schreibtisch sitzt und mit dem Bein wackelst?
So ähnlich geht es Hunden, die ihre tägliche Energie nicht herauslassen können. Diese Vierbeiner brauchen aber nicht nur körperliche, sondern auch mentale Beschäftigung.
Fehlt diese, dann äußert sich ihre überschüssige Energie häufig so:
- Nachtaktivität
- Ständiger Liegeplatz-Wechsel
- Fiepen und Jaulen
- Dauerndes Umherlaufen
Da Jagd- und Schäferhunde tendenziell zu den aktivsten Rassen gehören, kommt es dort statistisch am häufigsten zur nächtlichen Unruhe.
Teilweise liegt die Ursache auch an ungeeigneten Lebensbedingungen. Also wenn beispielsweise sehr aktive Rassen in kleinen Wohnungen oder Städten gehalten werden.
Wie viel körperliche und mentale Beschäftigung dein Hund braucht, ist leider individuell verschieden. Warum also nicht einen Selbsttest machen?
Zudem können folgende Maßnahmen helfen:
- Tägliche Spiel-Dates mit Nachbarshunden
- Wurfspiele wie Frisbees oder Ballschleudern
- Beschäftigung durch einen Kauknochen aus Kaffeeholz
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Unruhe in der Nacht kann auf überschüssige Energie hinweisen. Aktive Rassen wie beispielsweise Schäfer- und Jagdhunde sind davon am häufigsten betroffen. Durch die Erhöhung der täglichen mentalen und körperlichen Auslastung sollte das stark nachlassen.
#3 Kälte oder Hitze
Sicher lagst du im Sommer auch schon häufiger wach und konntest nicht schlafen, weil es zu warm war, nicht wahr?
Hunde sind bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen sogar noch empfindlicher. Vor allem langhaarige Hunde haben im Sommer oft Probleme mit der Hitze.
Typische Symptome von zu hohen Temperaturen sind:
- Starkes Hecheln
- Schlafen auf dem Fliesenboden
- Unruhiges Verhalten
- Erhöhter Puls [3]
In diesem Fall ist eine solche selbstkühlende Hundematte ideal. Sie braucht weder Strom, noch Wasser, noch muss sie gekühlt werden.
Bei kurzhaarigen Hunde ist dagegen meist Kälte die Ursache für die nächtliche Unruhe. Vor allem Nackthunde sind hiervon betroffen. Typische Anzeichen sind hier:
- Suche nach Körperkontakt
- Zittern am ganzen Körper
- Jaulen oder Fiepen
- Eingerollte Schlafposition [4]
Gegen Kälte hilft dagegen eine warme Decke, ein Hundemantel sowie die Wahl eines passenden Körbchens. Zudem sind Kuscheleinheiten jederzeit willkommen.
Unruhiges Verhalten in der Nacht kann auf zu hohe oder zu tiefe Temperaturen hinweisen. Vor allem Hunde mit sehr langen oder sehr kurzen Haaren sind hiervon häufig betroffen. Durch den Kauf von wärmenden oder kühlenden Produkten kann dem entgegengewirkt werden.
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#4 Träume und Albträume
Hunde gehen beim Schlafen durch die gleichen Phasen wie Menschen. Vor allem im REM-Schlaf träumen sie am häufigsten.
Zudem nutzen Hunde Träume ebenfalls, um das Erlebte zu verarbeiten und ungestillte Sehnsüchte zu befriedigen. Das erkennst du meist an folgendem Verhalten:
- Muskelzuckungen im Schlaf
- Jaulen oder Fiepen
- Sich bewegende Augenlider
- Bellen im Schlaf [5]
Sollte dein Hund einen Albtraum haben, dann erkennst du das häufig an unruhigem Verhalten in der Nacht. Typische Beispiele sind hier:
- Ständiges Wechseln des Schlafplatzes
- Nächtliches Aufstehen und Schütteln
- Schmatzgeräusche oder Aufstöhnen
- Dauerndes Herumwälzen im Körbchen
Grund zur Sorge besteht hier nicht. Im Gegenteil! Träumen wurde in Studien bereits mit mentaler Gesundheit und einem guten Gedächtnis in Verbindung gebracht.
Sowohl normale Träume als auch Albträume können für die Unruhe in der Nacht verantwortlich sein. Ein Grund zur Sorge ist das nicht. Vielmehr sind Träume ein Anzeichen guter mentaler und körperlicher Gesundheit.
#5 Sehnsüchte
Die meisten Hunderassen sind von Natur aus deutlich sensibler als wir Menschen. Aus diesem Grund äußern sie ihre Sehnsüchte auch häufig stärker:
- Hunger: Jammern und Schmatzen im Körbchen
- Herrchen: Jaulen vor der Schlafzimmertüre
- Aufmerksamkeit: Heulen in der Nacht
- Sexualtrieb: Hyperaktivität und Fiepen
Einsamkeit gehört zu den häufigsten Sehnsüchten. Insbesondere dann, wenn der Hund tagsüber von Menschen umgeben ist und nachts dann alleine schlafen soll.
Sich einsam fühlende Hunde machen meist einen depressiven Eindruck, schlafen übermäßig viel und stöhnen häufiger auf. [6]
Bei starker inneren Unruhe in der Nacht ist dagegen meist ein starker Sexualtrieb verantwortlich. Das gilt allerdings nur für unkastrierte Hunde.
Während Rüden nahezu immer einen gleich hohen Sexualtrieb haben, sind Hündinnen nur alle 3-12 Monate für rund 2 Wochen läufig.
Sehnsüchte wie Hunger oder Aufmerksamkeit können sich bei Hunden nachts in unruhigem Verhalten äußern. Bei Einsamkeit und dem Sexualtrieb jaulen, heulen oder fiepen Hunde auch häufiger los. Die Lösung ist hier die Sehnsucht zu identifizieren und anschließend zu stillen.
#6 Demenz
Demenz ist ein Überbegriff für allerlei Erkrankungen, welche die geistige Leistungsfähigkeit verringern. Alzheimer ist dagegen nur eine bestimmte von der Demenz.
Hunde mit Demenz reagieren sowohl tagsüber als auch nachts häufig unruhig, da sie schlicht ihre Umgebung oder gar ihr Herrchen vergessen haben.
Weitere Symptome davon sind:
- Nachtaktivität
- Stures und ignorantes Verhalten
- Plötzliche Inkontinenz
- Orientierungslosigkeit
- Verwirrtheit [7]
Rund 70% aller Hunde über 15 Jahren sollen Studien zufolge darunter leiden. Bei Hunden über 11 Jahren sind es bereits rund 30%. [8]
Da Demenz als unheilbar gilt, ist Vorbeugung hier umso wichtiger. Mentale Aufgaben zur Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit können zudem den Verlauf verlangsamen.
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Wenn ältere Hunde nachts unruhig sind und plötzlich wieder in die Wohnung machen, dann kann das ein Hinweis auf Demenz sein. Diese Erkrankung gilt zwar als unheilbar, die Auswirkungen können jedoch durch Denkaufgaben verlangsamt werden.
#7 Sehschwäche
Wenn die Sehkraft nachlässt, dann macht sich das im Dunkeln deutlich stärker bemerkbar. Gleichzeitig geht es mit Angst, Unwohlsein und Verwirrung einher.
Das erklärt, warum viele Hunde mit einer Sehschwäche oder gar einer Erblindung häufig rastlos umherlaufen und im Allgemeinen sehr unruhig sind.
Ältere Hunde sind davon häufiger betroffen. Zu den typischen Symptomen bei Augenproblemen gehören:
- Farbwechsel der Augen
- Abneigung vor Sprüngen
- Angst vor Treppen
- Tollpatschiges Verhalten [9]
Das Unwohlsein sowie die Angst können bei einer vollständigen Erblindung so stark sein, dass Hunde depressiv werden und das Haus nicht mehr verlassen wollen.
Zur Diagnose und Behandlung solltest du hier den Tierarzt aufsuchen. Es sind zwar nicht alle Augenerkrankungen heilbar, aber die meisten lassen sich gut behandeln.
Eine Sehschwäche bei Hunden kann dazu führen, dass sie sich zunehmend unwohler fühlen. Betroffene Hunde werden häufig so ängstlich, dass sie sich vor allem nachts ungewöhnlich unruhig verhalten.
#8 Magenbeschwerden
Die Kommunikationsmittel von Hunden sind im Vergleich zu Menschen sehr beschränkt. Da sie Schmerzen nicht verbal ausdrücken können, zeigen sie es häufiger in ihrem Verhalten.
Bauchschmerzen gehören im Allgemeinen zu den häufigsten Beschwerden. Typische Anzeichen sind hier:
- Gebückte Körperhaltung
- Unruhe und Rastlosigkeit
- Blähungen
- Schmatzen und Jaulen
- Durchfall und Erbrechen [10]
Hat der Hund am Abend Futter oder Essensreste bekommen, dann kann das unruhige Verhalten in der Nacht auch auf Magen- und Darmbeschwerden zurückgehen.
Hier hilft es häufig das Futter zu wechseln. Teilweise können hinter den Beschwerden auch Lebensmittelallergien stecken. Ein Allergietest ist hierfür ideal.
Alternativ kann auch ein solcher kostenloser Futtercheck helfen, um individuelle Futterempfehlungen sowie gratis Futterproben zu bekommen.
In seltenen Fällen kann es auch an einer Magendrehung liegen. Dabei kommt es auch zu einem Würgereiz ohne Erbrechen und Zittern. [11]
Bei Letzterem handelt es sich zudem um einen Notfall. Hier solltest du unmittelbar den medizinischen Notdienst aufsuchen.
Wenn Hunde nachts unruhig sind und häufiger Blähungen oder Durchfall haben, dann können Magenbeschwerden dafür verantwortlich sein. Unter Umständen kann es sich auch um eine lebensbedrohliche Magendrehung handeln. Hier sollte umgehend der Tierarzt konsultiert werden.
#9 Arthritis
Unter Arthritis verstehen Mediziner eine chronische Entzündung der Gelenke. Rund 20% aller Hunde über einem Jahr sollen Studien zufolge darunter leiden. [12]
Betroffene Hunde verhalten sich aufgrund der Schmerzen häufig unruhig und wechseln ständig den Schlafplatz. Weitere Symptome sind:
- Ungewöhnlicher Gang
- Jammern und Fiepen
- Abneigung vor Treppen
- Aufjaulen beim Aufstehen und Springen
- Gelenkschwellungen [13]
Eine Heilung gibt es hierfür bislang leider noch keine. Dafür können die Beschwerden durch Medikamente, eine Ernährungsumstellung und Physiotherapie gut behandelt werden.
Auch einige entzündungshemmende Supplemente sowie Gelenkkapseln können hier helfen. Der Tierarzt ist hierfür der beste Ansprechpartner.
Unruhiges Verhalten in der Nacht sowie krankhafte Geräusche bei körperlicher Aktivität können auf eine chronische Entzündung der Gelenke hinweisen. Neben einer Schwellung der Gelenke selbst geht Arthritis auch meist mit einer Änderung des Laufstils einher.
#10 Angst und Stress
Sowohl Angst als auch Stress führt zur Ausschüttung von Adrenalin und weiteren Stresshormonen. Diese verhindern, dass Hunde ruhig schlafen können.
Typische Auslöser hiervon sind:
- Unwetter und Lärm
- Trennungsangst
- Erkrankungen
- Gewalt und Traumas
- Nachbarshunde [14]
Sehr junge und sehr alte Hunde sind hiervon am häufigsten betroffen. Zudem gelten vor allem Schoßhunderassen als sehr sensibel und ängstlich.
Zu den häufigsten Symptomen von Stress und Angst gehören:
- Starkes Hecheln
- Plötzliche Inkontinenz
- Ständiges Lecken
- Unruhe und Nervosität
- Spürbares Zittern [15]
Um die Angst sowie das Stresslevel zu verringern, gilt es zunächst die potenzielle Ursache herauszufinden. Unabhängig davon helfen aber auch folgende Maßnahmen:
- Viel Aufmerksamkeit
- Angstlindernde Supplemente
- Viel Auslauf und Beschäftigung
In Extremfällen kann der Tierarzt hierfür auch Medikamente verschreiben. Eine natürliche Behandlung ist aber in fast allen Fällen die weisere Entscheidung.
Wenn Hunde nachts unruhig sind und zittern, dann kann das auf bestehende Ängste oder großen Stress zurückgehen. Hier gilt es primär die Ursache zu identifizieren und vorzubeugen. Darüber hinaus hilft viel Aufmerksamkeit sowie Beschäftigung.
#11 Weitere Ursachen
Unter Umständen können auf die folgenden Ursachen für das merkwürdige Verhalten infrage kommen. Das ist aber vergleichsweise seltener der Fall:
- Parasiten
- Vollmond
- Vergiftungen
- Nierenerkrankungen
- Läufigkeit
- Schwangerschaft
- Eingeklemmter Nerv
- Lebererkrankungen
Den Tierarzt solltest du insbesondere dann konsultieren, wenn weitere krankhafte Symptome eintreten oder das unruhige Verhalten zum Dauerzustand wird.
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