Hund nimmt ab | 10 Ursachen + Lösung [2024]


Wenn Hunde plötzlich abnehmen, dann kann das auf eine Malabsorption, Probleme beim Fressen sowie Appetitlosigkeit zurückgehen. Unter Umständen können auch Magen- und Darmparasiten, Nierenprobleme, Diabetes, Morbus Addison sowie Krebs dahinterstecken.

Grund zur Sorge besteht in der Regel nur dann, wenn es noch zu weiteren krankhaften Symptomen kommt. Teilweise ist der Gewichtsverlust aber auch nur ein Frühsymptom.

Im Folgenden lernst du über die 10 häufigsten Ursachen, wie du sie erkennen kannst und was im konkreten Fall zu tun ist.

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#1 Malabsorption

Von einer Malabsorption ist dann die Rede, wenn der Hund zwar genügend frisst, allerdings zu wenige Nährstoffe aus dem Speisebrei absorbieren kann. Typische Auslöser hiervon sind:

  • Chronisch entzündliche Darmerkrankung

Die genaue Ursache ist hier noch unbekannt. Bestehende Allergien, chronischer Stress sowie ein bakterielles Ungleichgewicht gelten jedoch als die größten Risikofaktoren.

Zu erkennen ist es meist an chronischem Erbrechen, ständigem Durchfall sowie Bauchschmerzen. Betroffene Hunde werden zudem meist zunehmend dünner. [1]

  • Exokrine Pankreasinsuffizienz

Eine exokrine Pankreasinsuffizienz ist eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Sie hat zur Folge, dass aus hormonellen Gründen nicht genügend Verdauungssekrete gebildet werden.

Hund

Verdauungsprobleme sind hier nahezu vorprogrammiert. Häufig bekommen betroffene Hunde hier ständig Durchfall, fressen zwar genügend aber nehmen trotzdem ab. [2]

  • Allergien

Rund 2 % aller Hunde sollen Studien zufolge gegen bestimmte Lebensmittel allergisch sein. Zum Problem wird es dann, wenn sich Allergene im alltäglichen Futter befinden.

Normalerweise ist es daran erkennbar, dass es unmittelbar nach dem Fressen zu Rötungen und Schwellungen im Gesicht kommt. Auch Übelkeit und Erbrechen sind hier typisch.

Hunde mit einer Malabsorption nehmen zwar genügend Energie durch die Ernährung zu sich, können die enthaltenen Nährstoffe allerdings nur im geringen Maße aufnehmen. Das hat zur Folge, dass sie trotz ausreichender Fressmenge immer mehr abnehmen.

#2 Appetitlosigkeit

Eine Appetitlosigkeit kann entweder erlernt oder krankheitsbedingt sein. Mediziner sprechen hier auch von einer “Anorexie”. Zu den häufigsten Auslösern gehören hier:

  • Futterumstellung
  • Hormonstörungen
  • Zahnschmerzen
  • Nebenwirkung von Medikamenten
  • Probleme mit dem Herz
  • Starker Stress
  • Autoimmunerkrankungen
  • Bakterielle Infektionen [3]

In einfachen Fällen kann es auch schlicht daran liegen, dass der Hund verwöhnt ist oder sein derzeitiges Futter nicht mag. Hier gilt es den Hund zum Fressen zu animieren.

Sollte der Hund jedoch immer dünner werden und an Gewicht verlieren, dann stecken vermutlich Erkrankungen dahinter. Zudem kann es sich in verschiedenen Arten äußern:

Bei harmlosen Ursachen löst sich das Problem meist binnen 24 Stunden von selbst. Sollte es jedoch zum Dauerzustand werden, dann rate ich umgehend ärztliche Hilfe aufzusuchen.

Wenn Hunde mit Appetitlosigkeit zu kämpfen haben, dann geht das meist auf das Futter oder die Ver­wöhnt­heit des Vierbeiners zurück. Unter Umständen kann es auch auf Erkrankungen hinweisen. Hier führt eine zu geringe Fressmenge dazu, dass Hunde zunehmend abnehmen.

#3 Diabetes

Die Zuckerkrankheit kann zwei unterschiedliche Ursachen haben. Bei Hunden kommt es primär zu Typ 1, bei Menschen ist Typ 2 häufiger. Die Unterschiede?

  • Typ 1: Der Hund kann den Blutzuckerspiegel nicht mehr richtig regulieren, weil im Körper zu wenig Insulin produziert wird.
  • Typ 2: Es kommt häufiger zu Blutzuckerspitzen, weil der Hund nicht mehr ausreichend auf Insulin reagiert. [5]

Beide Arten haben zur Folge, dass der Blutzuckerspiegel häufiger zu hoch oder zu niedrig ist. Das ist nicht nur schädlich, sondern kann auch verheerende Konsequenzen haben.

Hund

In den meisten Fällen ist Diabetes daran zu erkennen, dass der Hund starken Durst hat und Gewicht verliert, obwohl er genügend frisst. Weitere typische Symptome sind:

  • Ständiger Harndrang
  • Starker Hunger
  • Lethargisches Verhalten
  • Hund nimmt nicht zu
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Verminderte Fellqualität
  • Hund wirkt schwach [6]

Leider gibt es gegen Diabetes derzeit noch keine Heilung. Dennoch lassen sich die Beschwerden durch eine Ernährungsumstellung und Medikamente gut behandeln.

Hunde mit Diabetes können den Blutzuckerspiegel nicht mehr ausreichend regulieren. Das hat zur Folge, dass betroffene Vierbeiner meist mehr fressen und trinken, aber dennoch immer mehr abnehmen und an Gewicht verlieren. Eine Heilung gibt es hier leider nicht.

#4 Nierenprobleme

Die primäre Aufgabe der Nieren ist es, eventuelle Giftstoffe und Stoffwechselprodukte über den Urin auszuscheiden. Auch für den Wasserhaushalt sind die Nieren essenziell.

Je nach Ursache können Probleme an den Nieren schnell oder langsam sowie akut oder chronisch sein. Zu den häufigsten Auslösern gehören hier:

  • Starke Dehydrierung
  • Hitzeschlag
  • Lebensmittelvergiftungen
  • Biss einer Schlange
  • Bakterielle Entzündung
  • Angeborene Erbkrankheit
  • Hohes Alter [7]

Zu sichtbaren Symptomen kommt es hier meist erst dann, wenn rund ⅔ der Nieren versagt haben. Auch ein unerklärliches Abnehmen ist hier typisch. Weitere Symptome davon sind:

  • Antriebsloses Verhalten
  • Blut im Urin
  • Blassfarbenes Zahnfleisch
  • Urin des Hundes stinkt
  • Starker Mundgeruch
  • Geändertes Trinkverhalten
  • Koordinationsprobleme [8]

Da die Symptome von Nierenerkrankungen erst sehr spät einsetzen, solltest du hier keine Zeit vergeuden und umgehend professionelle Hilfe aufsuchen.

Wenn Hunde Probleme mit den Nieren bekommen, dann ist das zumeist am Harn- und Trinkverhalten erkennbar. Zudem ist typisch, dass betroffene Hunde trotz einer angemessenen Fressmenge immer dünner werden und an Gewicht verlieren.

#5 Probleme beim Fressen

In einigen Fällen wollen Hunde zwar Fressen, können aber nicht. Zu den häufigsten Ursachen dafür gehören:

  • Zahnschmerzen

Schmerzen an den Zähnen durch Zahnkaries, Löcher im Zahn, einen abgebrochenen Zahn oder Entzündungen können das Fressen sehr schmerzhaft machen.

Zu erkennen ist es oft daran, dass der Hund Trockenfutter verweigert, aber bei Nassfutter zugreift. Auch Rötungen und Schwellungen im Mundraum sind hier typisch.

  • Mandelentzündung

Eine Mandelentzündung macht zwar nicht das Kauen, aber dafür das Schlucken schmerzhaft. In den meisten Fällen wird das durch Bakterien ausgelöst.

Hund

Typisch ist hier, dass betroffene Hunde laut atmen, häufig würgen und viel Speichel bilden. Bei einer langanhaltenden Entzündung nehmen betroffene Vierbeiner auch oft ab. [9]

  • Speiseröhrenerweiterung

Wenn sich die Speiseröhre aufgrund der Gene oder krankheitsbedingt weitet, dann sprechen Mediziner auch von einer “Megaösophagus”. Auch hier ist ein Gewichtsverlust typisch.

Zudem übergeben sich betroffene Hunde sehr häufig, haben eine lautere Atmung und husten auch öfters. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung lässt sich das relativ leicht erkennen.

Zahnschmerzen, eine Mandelentzündung sowie eine Speiseröhrenerweiterung können dazu führen, dass Hunde zwar fressen wollen, es aber nicht können. Je nach Schweregrad kann das bereits binnen weniger Tage dazu führen, dass Hunde immer mehr abnehmen. 

#6 Erhöhter Kalorienbedarf

Ein Gewichtsverlust ist in aller Regel das Resultat eines kalorischen Defizits. Neben der Fressmenge können aber auch andere Umstände den Kalorienbedarf erhöhen:

  • Schilddrüsenüberfunktion

Wenn die Schilddrüse des Hundes zu viele Schilddrüsenhormone produziert, dann regt das den gesamten Organismus an. Anders ausgedrückt: Alle Organe laufen auf Hochtouren.

In den meisten Fällen ist es daran erkennbar, dass betroffene Hunde schnell atmen, einen erhöhten Puls haben, Durchfall bekommen und ungewöhnlich viel trinken.

  • Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft ist der Kalorienbedarf erhöht. Bekommt der Hund hier keine größere Portion zu fressen, dann wieder er folglich zunehmend an Gewicht verlieren.

Nach der Geburt ist der Kalorienbedarf ebenfalls noch leicht erhöht, da die Milchproduktion Energie kostet. Auch hier solltest du die Futtermenge leicht erhöhen.

  • Veränderte Lebensgewohnheiten

Wenn Hunde plötzlich einen Spielpartner wie ein zweites Haustier oder einen großen Garten haben, dann werden sie häufig deutlich aktiver. Das Gleiche gilt für Kinder.

Auch im Winter erhöht sich ihr Kalorienbedarf, da die Wärmeproduktion viele Ressourcen beansprucht. Im Sommer kannst du dagegen die tägliche Futterration verringern. [10]

Eine Schilddrüsenüberfunktion, eine Schwangerschaft sowie veränderte Gewohnheiten können den Kalorienbedarf von Hunden erhöhen. Wenn Hunde dann nicht mehr zu fressen bekommen, dann werden sie zunehmend dünner und verlieren an Gewicht.

#7 Chronisches Erbrechen

Beim Erbrechen wird der Inhalt der Speiseröhre sowie des Magens schwallartig über den Mund entleert. Typische Ursachen für chronisches Erbrechen sind:

  • Entzündete Bauchspeicheldrüse
  • Leber- und Nierenversagen
  • Morbus Addison
  • Allergien oder Intoleranzen
  • Tumor in der Bauchspeicheldrüse
  • Entzündung der Magenschleimhaut
  • Virale Infektion [11]

Mediziner unterscheiden zudem ein Erbrechen von einem Hochwürgen. Beim Erbrechen kommt der Mageninhalt hoch, beim Hochwürgen entleert sich nur die Speiseröhre.

Hund

In beiden Fällen führt es jedoch dazu, dass die Nährstoffe aus der Nahrung nicht vollständig aufgenommen werden können und der Hund abnimmt. Weitere typische Symptome sind:

  • Schleim im Erbrochenen
  • Futter ist nur halbverdaut
  • Hund würgt ständig
  • Blut im Erbrochenen
  • Hund hat ebenfalls Durchfall [12]

Sollte selbst eine Futterumstellung keine Besserung bringen, dann rate ich den Tierarzt aufzusuchen. Häufig können Medikamente die Beschwerden stark verringern.

Wenn sich Hunde chronisch Erbrechen oder ständig Durchfall haben, dann kann das trotz ausreichender Futtermenge zu einem Gewichtsverlust führen. In den meisten Fällen hat das mit Infektionen oder Erkrankungen des Magens zu tun. Ärztliche Hilfe ist hier sinnvoll.

#8 Magen- und Darmparasiten

Die meisten Menschen denken bei Parasiten zunächst an Läuse, Flöhe oder Zecken. Parasiten im Körperinneren, die sogenannten “Endoparasiten”, sind aber genauso häufig.

Nicht nur bei Streunern, sondern auch bei Haushunden kommt es so häufig zu einem Befall, dass alle 3 Monate zu einer Wurmkur geraten wird. Die typischen Verdächtigen sind hier:

  • Spul- und Bandwürmer
  • Peitschen- und Hakenwürmer [13]

Zu sichtbaren Symptomen kommt es bei diesen Würmern in der Regel erst dann, wenn sie sich stark verbreitet haben. Zu den häufigsten Anzeichen gehören hier:

  • Hund nimmt ab
  • Chronischer Durchfall
  • Würmer im Stuhl
  • Hund erschöpft schnell
  • Blutiger Stuhlgang
  • Unerklärliche Blähungen
  • Starker Juckreiz 
  • Gelegentliches Husten [14]

Die Lösung? Eine Wurmkur. Früher wurden hierfür primär Tabletten eingesetzt. Heutzutage sind Tropfen eine deutlich angenehmere Art, die genauso effektiv ist.

Wenn Hunde von Magen- und Darmparasiten befallen werden, dann kann sich das auch auf die Verdauung sowie das Körpergewicht auswirken. Bei einem schweren Befall kommt es hier meist zu Durchfall, einem unerklärlichen Gewichtsverlust sowie Würmern im Stuhl.

#9 Morbus Addison

Wenn die Nebennierenrinde immer weniger Nebennierenhormone produziert, dann sprechen Mediziner auch von “Morbus Addison”. Es handelt sich also um eine Unterfunktion.

Dadurch steht dem Körper auch gleichzeitig weniger vom Stresshormon namens “Cortisol” zur Verfügung. Ausgelöst wird es meist durch folgende Ursachen:

  • Autoimmunerkrankung
  • Verletzungen
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Tumorerkrankungen
  • Infektionen [15]
Hund

Betroffene Hunde haben hier nicht nur einen schlechten Appetit, sondern nehmen auch häufig aus ungeklärten Gründen stetig ab. Typische Symptome hiervon sind:

  • Antriebsloses Verhalten
  • Ständiger Durchfall
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Hund zittert und hechelt
  • Starker Durst
  • Muskelzuckungen
  • Energielosigkeit [16]

Auch wenn die Ursache nicht immer geheilt werden kann, durch Medikamente können die meisten betroffenen Hunde hier ein relativ normales Leben führen.

Bei Hunden mit Morbus Addison wird zu wenig Cortisol produziert, wodurch der Hund antriebslos, müde und energielos wirkt. In den meisten Fällen macht es sich zudem durch ständigen Durchfall, Muskelzuckungen sowie einen Gewichtsverlust bemerkbar.

#10 Krebserkrankung

Krebs ist weltweit mit rund 21 % die zweithäufigste Todesursache unter Hunden. Die Ursache davon ist unklar. Die folgenden Rassen soll es jedoch am häufigsten treffen:

  • 55 % Berner Sennenhund
  • 50 % Golden Retriever
  • 48 % Scottish Terrier
  • 47 % Bouvier des Flandres
  • 44 % Deutscher Boxer [17]

Ich selbst habe es bereits bei zwei Hunden miterlebt. Und in beiden Fällen war das erste sichtbare Symptom ein plötzlicher und relativ schneller Gewichtsverlust.

Die genauen Anzeichen können je nach Art des Tumors stark variieren. Auffällig ist jedoch, dass die meisten Probleme hier chronisch sind. Klassische Beispiel davon sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Ungewöhnlicher Knubbel
  • Nicht-heilende Wunde
  • Antriebslosigkeit
  • Auslauf aus der Nase
  • Schwellung am Bauch
  • Plötzlicher Husten [18]

Bei Verdacht solltest du hier umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen. Denn je früher der Tumor diagnostiziert wird, desto besser stehen die Behandlungs- und Heilungschancen.

Wenn Hunde Krebs bekommen, dann können sie häufig die Nährstoffe aus dem Futter nicht mehr richtig aufnehmen. In den meisten Fällen nehmen Hunde daher relativ schnell ab. Aber auch Übelkeit, ständiges Erbrechen und ein geschwollener Bauch können darauf hinweisen.

Seltenere Ursachen
  • Neurologische Probleme
  • Lebererkrankungen
  • Chronischer Stress
  • Sonstige Magen-Darm-Erkrankungen
  • Hormonstörungen [19]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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