Stinkender Hundeurin | 5 Ursachen & Lösung [2024]


Wenn der Urin von Hunden plötzlich stinkt, dann kann das auf eine Harnwegsinfektion oder Dehydrierung hinweisen. In seltenen Fällen kann es auch auf eine Änderung in der Ernährung, eine Nierenerkrankung oder Blasensteine zurückgehen.

Viele Erkrankungen oder gesundheitliche Probleme können am Pipi oder dem Stuhl diagnostiziert werden. Sie gelten bei Hunden daher als eine Art “Frühwarnsystem”.

Neben dem Geruch selbst können aber auch noch weitere Charakteristiken des Urins Rückschlüsse auf die Gesundheit erlauben:

  • Farbe: Weiß und gelb gelten als normal. Orange, rötlich oder braun kann auf Infektionen, Blasensteine oder Blut hinweisen.
  • Transparent: Urin sollte normalerweise so transparent wie Wasser sein. Infektionen und Blasensteine können dagegen das Pipi trüb erscheinen lassen.
  • Schaum: Wenn sich viel Protein im Urin befindet, dann kann er auch schäumen. Entweder ist hier die Ernährung sehr proteinreich oder die Nieren versagen.
  • Harnfrequenz: Ausgewachsene Hunde müssen normalerweise 3-5 Mal Pipi pro Tag. Deutlich häufiger oder weniger kann auf Erkrankungen hinweisen. [1]

Im Folgenden lernst du über die 5 häufigsten Gründe, wenn der Urin des Hundes plötzlich stark riecht.

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#1 Harnwegsinfektion

Wenn sich Bakterien in der Harnröhre oder der Blase ansammeln und vermehren, dann kann es zu einer Infektion des gesamten Harntrakts kommen.

Studien zufolge sollen satte 15 % aller Hunde im Laufe ihres Lebens eine solche Entzündung erleiden. Hündinnen sind hier deutlicher häufiger betroffen als Rüden. [2]

Das liegt daran, dass ihre Harnröhre um ein Vielfaches kürzer ist und Bakterien folglich leichter eindringen können. Zu den häufigsten Symptomen gehören hier:

  • Hund winselt beim Urinieren
  • Blut im Pipi
  • Plötzliche Inkontinenz
  • Stinkender Urin
  • Antriebslosigkeit
  • Hund verliert Urin
  • Häufiger Harndrang
  • Ständiges Lecken im Intimbereich
  • Trübe Urinfarbe
  • Leichtes Fieber [3]
Pinkelnder Hund

Die meisten Hundebesitzer beschreiben den Uringeruch hier mit “Ammoniak” oder “fischig”. Neben Bakterien kommen auch Viren, Pilze und sonstige Erkrankungen als Ursache infrage.

Bei Verdacht solltest du hier umgehend den Tierarzt aufsuchen. Denn solche Entzündungen können sehr schmerzhaft sein und betroffene Hunde leiden häufig sich vor sich hin.

Sollten Bakterien die Ursache sein, dann kommen meist Antibiotika zum Einsatz. Bei anderweitigen Auslösern können auch weitere Mittel eingesetzt werden. [4]

Eine Harnwegsinfektion kann bei Hunden dazu führen, dass der Urin nach Ammoniak oder Fisch stinkt. Unter anderem ist es auch daran zu erkennen, dass der Vierbeiner ungewöhnlich häufig Pipi muss, sich ständig im Intimbereich leckt oder sich Blut im Pipi befindet.

#2 Dehydrierung

Der Urin dient unter anderem dazu, Abfallstoffe des Körpers auszuscheiden. Diese Stoffe sind auch primär für den Geruch des Urins verantwortlich.

Bei einer normalen Trinkmenge besteht Urin zu rund 96 % aus Wasser. Trinkt dein Hund jedoch zu wenig, dann erhöht es auch den prozentualen Gehalt an Abfallstoffen. [5]

Die Folge? Das Pipi wird konzentrierter und fängt zu stinken an. Neben einer zu geringen Trinkmenge können auch die folgenden Auslöser dafür verantwortlich sein:

  • Ständiger Durchfall
  • Diabetes
  • Häufiges Erbrechen
  • Bestimmte Medikamente
  • Nierenerkrankungen [6]

Sollte die Trinkmenge für den unangenehmen Uringeruch verantwortlich sein, dann rate ich einen solchen Trinkbrunnen zu organisieren. Damit trinken Hunde automatisch mehr.

Zudem lässt sich eine Dehydrierung auch meist an einem starken Hecheln, einer trockenen Nase, und einer dunkeln Urinfarbe erkennen. Weitere Symptome sind:

  • Gleichgewichtsprobleme
  • Trockenes Zahnfleisch
  • Verkrustete Hundenase
  • Schneller Puls
  • Erhöhte Atemfrequenz
  • Schnelle Erschöpfung [7]

Auch die Hautelastizität nimmt hier ab. Drücke dafür ein kleines Stück Haut am Rücken des Hundes mit dem Daumen und Zeigefinger zusammen und lass es anschließend los.

Ist dein Hund gut hydriert, dann müsste die Haut sofort wieder in ihre Ausgangsposition zurückspringen. Ist das nicht der Fall, dann besteht ein Flüssigkeitsmangel. [8]

Eine Dehydrierung führt bei Hunden zu einem konzentrierten Urin, welcher vergleichsweise viele Abfallstoffe enthält. Das Pipi fängt deshalb häufig zu stinken an und ist auch sichtlich dunkler. Zudem kommt es bei einem Wassermangel auch meist noch zu weiteren sichtbaren Symptomen.

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#3 Nierenerkrankung

Die Nieren sind nicht nur für den Wasser- und Elektrolythaushalt zuständig, sondern helfen auch bei der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und Giftstoffen.

Wenn die Nieren allerdings nicht mehr völlig funktionstüchtig sind, dann kann sich das auch auf die Zusammensetzung des Urins auswirken. Typische Ursachen dafür sind:

  • Vergiftungen
  • Schwere Dehydrierung
  • Geburtsdefekt
  • Bakterielle Infektionen
  • Bluthochdruck
  • Schlangenbisse [9]
Hund beim Urinieren

Zu erkennen ist es meist daran, dass plötzlich der Urin stinkt und der Hund auch starken Mundgeruch bekommt. Weitere typische Symptome sind:

  • Durchfall und Erbrechen
  • Blasses Zahnfleisch
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Blut im Urin
  • Lethargisches Verhalten
  • Pipi riecht nach Ammoniak
  • Appetitlosigkeit [10]

Sollten tatsächlich Nierenprobleme für den starken Uringeruch verantwortlich sein, dann ist es ernst. Denn zu Symptomen komme es meist nur dann, wenn ⅔ der Nieren versagen.

Hier gilt es umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Nierenerkrankungen sind zwar nicht in allen Fällen heilbar, lassen sich aber fast immer gut behandeln. [11]

Wenn die Nieren von Hunden erkrankt oder überlastet sind, dann hat das auch Auswirkungen auf die Bildung des Harns. Unter anderem führt es häufiger zu einem stinkenden Urin, ständigem Durchfall, starkem Mundgeruch und allgemeiner Antriebslosigkeit.

#4 Ernährung

Sicher hast du schon selbst die Erfahrung gemacht, dass dein Urin nach dem Essen von Spargel plötzlich ziemlich penetrant riecht.

Denn Spargel enthält beispielsweise Säuren, die vom Körper in Schwefel umgewandelt werden. Ähnliches gilt auch für größere Mengen an Knoblauch und Zwiebeln.

Denselben Effekt gibt es auch bei Hunden. Das gilt vor allem dann, wenn dein Hund regelmäßig Essensreste von Menschen zu fressen bekommt. [12]

Ein Fehler, der häufig zu Vergiftungen führt. Denn neben Zwiebeln und Knoblauch sind auch eine ganze Reihe weiterer Lebensmittel für Hunde toxisch. Dazu gehören:

  • Walnüsse
  • Avocados
  • Trauben
  • Schokolade
  • Rosinen
  • Kakao

Ein stinkendes Pipi kann aber auch auf einen Überschuss an Vitamin B oder Eiweiß hinweisen. Ersteres gilt vor allem für Futter, das mit Vitaminen bereichert wurde.

Grundsätzlich wird bei Hunden eine tägliche Eiweißmenge von rund 18-25 % der täglichen Kalorien empfohlen. Zu viel davon kann wiederum zu Nierenproblemen führen. [13]

Bestimmte Lebensmittel, zu viel Eiweiß und insbesondere Essensreste von Menschen können dazu führen, dass der Urin des Hundes plötzlich stinkt. Bei einem Proteinüberschuss kann das Pipi unter anderem auch nach Fisch riechen. Hier gilt es die Ernährung anzupassen.

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#5 Blasensteine

Wenn sich Salze des Urins kristallisieren, dann kann es zu steinartigen Gebilden kommen. Wenn sich diese in der Blase befinden, dann ist auch von “Blasensteinen” die Rede.

Bei einer kleinen Größe sind diese Steinchen in der Regel harmlos und kein Grund zur Sorge. Mit der Zeit können sie aber immer größer werden und zu Problemen führen.

Das Gleiche gilt für den Fall, wenn sich zu viele Blasensteine bilden. Typische Anzeichen davon sind:

  • Dunkler Urin
  • Ungewöhnlich geringe Harnmenge
  • Plötzliche Inkontinenz
  • Trübes Pipi
  • Wenig Energie
  • Ständiger Versuch zu Pinkeln
  • Stinkender Urin
  • Häufiges Lecken der Genitalien
  • Blut im Urin [14]
Hund am Pinkeln

Statistiken zufolge sollen insbesondere Mopse, Zwergschnauzer, Malteser, Shih-Tzus, Yorkshire Terrier, Bichon Frisés und Lhasa Apsos darunter leiden. [15]

Zur Diagnose reicht hier meist eine Ultraschalluntersuchung aus. Je nach Größe und Ausprägung kommen unterschiedliche Behandlungen zu Einsatz.

Teilweise reicht eine spezielle Ernährung aus, um die Blasensteine durch eine Übersäuerung abzubauen. In einigen Fällen werden die Steine auch mit Ultraschall-Stoßwellen verkleinert.

In Extremfällen müssen die Blasensteine operativ entfernt werden. Das ist allerdings relativ selten. In allen Fällen wird jedoch der Besuch beim Tierarzt empfohlen. [16]

Zu viele oder zu große Blasensteine können bei Hunden die Zusammensetzung des Urins beeinflussen. Zu erkennen ist es meist daran, dass der Vierbeiner relativ wenig pinkelt, der Urin stinkt, die Konsistenz trüber wird und er allgemein einen schlappen Eindruck macht.

Weitere potenzielle Ursachen:
  • Schwangerschaft: Kurz vor der Geburt müssen Hündinnen sehr häufig pinkeln. Zudem kann sich hier aufgrund der Hormonschwankung auch der Geruch ändern.
  • Erkrankungen der Prostata: Die Prostata bei Rüden ist zwar primär für die Bildung des Ejakulats zuständig, kann sich jedoch auch auf den Urin auswirken.
  • Blasenkrebs: Zeigt sich meist durch einen häufigen Harndrang oder Blut im Urin. Unter Umständen kann es aber auch zu einem stinkenden Pipi führen.
  • Kastration: Durch das Entfernen der Eierstöcke reduziert sich die Östrogenproduktion, wodurch die Flora der weiblichen Geschlechtsorgane aus dem Gleichgewicht geraten kann.
  • Periode: Durch die Mischung von Urin und Blut im Harntrakt der Weibchen, kann der Urin während dieser Zeit auch einen penetranten Geruch annehmen.
  • Diabetes: Wenn der Urin süßlich riecht, dann befinden sich größere Mengen an Glukose darin. Vor allem bei diabetischen Hunden ist das häufig. [17]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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