Hund frisst kein Trockenfutter | 6 Ursachen [2024]


Wenn Hunde kein Trockenfutter fressen, dann kann das auf bestehende Zahnschmerzen oder ein ungeeignetes Futter hinweisen. Unter Umständen kann es auch auf Trainingsfehler, Bauchschmerzen, eine Dehydrierung oder Probleme im Mund zurückgehen.

Wenn dein Hund noch Nassfutter und Leckerlis frisst und nur das Trockenfutter verweigert, dann ist das grundsätzlich ein gutes Zeichen. Gar nichts zu fressen ist besorgniserregender.

Um die Ursache herauszufinden, hat sich das Ausschlussverfahren hier bewährt. Aus diesem Grund lernst du im Folgenden sowohl über die Ursachen als auch die Symptome.

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#1 Zahnschmerzen

Wenn Hunde Probleme mit den Zähnen haben, dann wird das Kauen oft schmerzhaft. Zu den häufigsten Ursachen gehören hier:

  • Zahnkaries
  • Zahnwechsel
  • Entzündung am Zahnhals
  • Abgebrochener Zahn
  • Loch im Zahn [1]

Hier solltest du nicht davon ausgehen, dass dich dein Hund von alleine darauf aufmerksam macht. Dieses Verhalten haben die Vierbeiner von Wölfen geerbt.

Hund

Stattdessen gilt es auf das Verhalten des Hundes zu achten. Typisch ist hier, dass er zwar kein Trockenfutter mehr frisst, aber bei Nassfutter zugreift. Weitere Symptome sind:

  • Sichtbare Rötung im Mund
  • Starker Mundgeruch
  • Einseitiges Kauen
  • Ständiges Winseln
  • Hund reagiert berührungsempfindlich
  • Schwellung oder Blut im Mund
  • Plötzliches Sabbern [2]

Oft reagieren betroffene Hunde hier auch aggressiv, wenn du nach ihrer Schnauze greifst. Hier rate ich den Tierarzt aufzusuchen und das Futter in warmem Wasser einzuweichen.

Wenn Hunde mit Zahnschmerzen zu kämpfen haben, dann fressen sie häufig vor Schmerzen ihr Trockenfutter nicht. Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund plötzlich Mundgeruch bekommt, stark sabbert und berührungsempfindlich reagiert.

#2 Ungeeignetes Futter

Viele Hundebesitzer gehen paradoxerweise davon aus, dass Hunde stets zufrieden sind, das gleiche Futter zu fressen. Und das, obwohl sie selbst viel mehr Abwechslung brauchen.

Zudem sind nicht nur die Geschmäcker von Menschen, sondern auch die eines jeden Hundes sehr verschieden. Typische Ursachen für das Verweigern sind hier:

  • Schimmel im Futter
  • Fehlende Abwechslung
  • Lebensmittelunverträglichkeiten
  • Futter ist schlecht geworden
  • Hundefutter schlechter Qualität
  • Lebensmittelallergien [3]

Typisch ist hier, dass der Hund zwar das Trockenfutter verweigert, aber Leckerlis frisst. Die folgenden Tipps haben sich hier für die Praxis bewährt:

  • Mische Knochenbrühe unter das Futter
  • Wechsle die Futtermarke
  • Rühre ein rohes Ei unters Futter
  • Mische neues Futter unters alte

An der Stelle empfehle ich dringend einen kostenlosen Futtercheck. Damit bekommst du nicht nur individuelle Futterempfehlungen, sondern auch gratis Futterproben zugeschickt.

Häufig fressen Hunde ihre Trockenfutter nur nicht mehr, weil sie Tag ein Tag aus das Gleiche in den Napf bekommen. In Einzelfällen kann es auch daran liegen, dass das Futter schlecht geworden ist, sich Schimmel darin befindet oder er sogar allergisch darauf reagiert.

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#3 Bauchschmerzen

Untersuchungen zufolge sind Menschen seit rund 2,6 Millionen Jahren Allesfresser. Hunde waren dagegen vor rund 30.000 Jahren noch reine Fleischfresser. [4]

Erst durch die Zähmung wurden Hunde mehr und mehr zum Allesfresser. Ihr Verdauungssystem ist damit deutlich primitiver und anfälliger für folgende Dinge:

  • Ballaststoffreiche Lebensmittel
  • Virale Infektionen
  • Parasiten im Verdauungstrakt
  • Menschliche Essensreste
  • Fressen von Kot und Gras
  • Zu schnelles Fressen [5]
Hund

Bei bestehenden Bauchschmerzen fressen sie zwar häufig ihr Trockenfutter nicht mehr, aber ihre Gier führt dennoch dazu, dass sie Nassfutter fressen. Weitere Symptome sind:

  • Unruhiges Umherlaufen
  • Starke Speichelbildung
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Gluckern im Bauch
  • Ständiges Ablecken der Lippen
  • Plötzlicher Durchfall
  • Antriebslosigkeit [6]

Bei einer gewöhnlichen Magenverstimmung legen sich die Beschwerden nach einer kurzen Fastenperiode von selbst. In schwereren Fällen rate ich den Tierarzt aufzusuchen.

Wenn Hunde mit Bauchschmerzen zu kämpfen haben, dann zeigt sich das auch meist in ihren Essgewohnheiten. Typisch ist hier, dass betroffene Vierbeiner stark sabbern, antriebslos wirken, Trockenfutter verweigern und der Magen komische Geräusche macht.

#4 Trainingsfehler

In vielen Fällen ist die “Verwöhntheit” auch antrainiert – allerdings nicht mit Absicht. Die häufigsten unabsichtlichen Trainingsfehler sind hier:

  • Wenn der Hund nicht frisst, dann bekommt er besseres Futter.
  • Der Vierbeiner bekommt beim Betteln Essen vom Tisch.
  • Im Alltag bekommt der Hund zu viele Leckerlis. [7]

Das Problem? Wenn du deinen Hund dafür belohnst, dass er sein Trockenfutter nicht frisst, dann wird er dieses Verhalten auch in Zukunft beibehalten.

Die Lösung? Ziehe klar Grenzen, indem du feste Regeln einführst. Hundeprofis raten hier zunächst einmal auf sämtliche Leckerlis im Alltag zu verzichten.

Zudem kannst du deinem Hund den Napf auch nur für eine gewisse Zeit am Tag zur Verfügung stellen. Damit lernt er ganz automatisch, dass er das Futter schätzen sollte.

Für tiefere Tipps kann ich dir zudem die online Hundeschule von Johanna Esser empfehlen. Dort findest du unter anderem ein Modul, dass genau dieses Thema behandelt.

Teilweise verweigern Hunde ihre Trockenfutter nur deshalb, weil sie unabsichtlich dazu erzogen wurden. In diesem Fall gilt es den Trainingsfehler rückgängig zu machen. Am leichtesten geht das, indem du deinem Hund keine weitere Alternative zur Verfügung stellst.

#5 Dehydrierung

Wenn Hunde nicht fressen und trinken, dann ist das in aller Regel kein gutes Zeichen. Denn ohne Wasser kommt es bereits nach 1-2 Tagen zu schwerwiegenden Konsequenzen.

Ohne Futter halten gesunde Hunde auch zur Not eine ganze Woche aus. Eine Dehydrierung geht im Übrigen auch meist auf Erkrankungen zurück. Typische Beispiele davon sind:

  • Häufiges Erbrechen
  • Hitzeschlag
  • Nierenerkrankung
  • Diabetes
  • Chronischer Durchfall
  • Fieber [8]
Hund

Kein Wunder also, dass dehydrierte Hunde auch oft kein Trockenfutter fressen. Zudem kommt es hier auch meist noch zu weiteren Anzeichen. Typisch sind hier:

  • Erhöhter Puls
  • Trockenes Zahnfleisch
  • Geringe Harnmenge
  • Urin des Hundes stinkt
  • Plötzliches Taumeln
  • Dunkelgelber Urin
  • Müdigkeit [9]

Sollte dein Hund für länger als 12 Stunden nichts trinken, dann rate ich bereits aktiv zu werden. Denn das kann auf ernstzunehmende Erkrankungen hinweisen.

Wenn Hunde mit einem Wassermangel zu kämpfen haben, dann fressen sie auch meist kein Trockenfutter. Häufig ist es daran erkennbar, dass der Vierbeiner einen höheren Puls bekommt und der Harn dunkel ist. Auch ein trockenes Zahnfleisch ist hier typisch.

Tierarzt kontaktieren

#6 Probleme im Mund

Neben Zahnschmerzen können auch sonstige Probleme im Mundraum das Ess- und Trinkverhalten des Hundes beeinflussen. Typische Auslöser sind hier:

  • Splitter im Zahnfleisch
  • Warzen im Mund
  • Infektion des Zahnfleischs
  • Krebserkrankung
  • Offene Wunden [10]

In den meisten Fällen geht es auf darauf zurück, dass Hunde an Holz oder Knochen gekaut haben und sich ein Splitter im Zahnfleisch befindet. Das kannst du meist selbst entfernen.

Häufig wird das Kauen hier zu Qual, weshalb Hunde zwar ihr Trockenfutter nicht essen, aber beim Nassfutter zugreifen. Weitere typische Anzeichen sind hier:

  • Schwellungen im Mund
  • Ungewöhnliche Rötungen
  • Plötzlicher Mundgeruch
  • Geringere Trinkmenge
  • Starke Speichelbildung [11]

Solltest du etwas Ungewöhnliches im Mundraum sehen, dann empfehle ich zur Vorsorge einen Tierarzt aufzusuchen. Denn eine frühe Behandlung kann oft vieles vorbeugen.

Wenn Hunde Probleme am Zahnfleisch, der Zunge oder an anderen Stellen des Mundraums haben, dann ist das meist mit dem Auge sichtbar. Unter anderem ist es an plötzlichen Rötungen, Schwellungen oder gar einer starken Speichelbildung erkennbar.

Weiterführende Tipps

Um deinen Hund zum Fressen zu animieren, haben sich in der Praxis die folgenden Tipps bewährt:

  • Geschmackswechsel: Mische etwas Knochenbrühe, Naturjoghurt, Hühnerbrühe oder gar Eier unter das Futter des Hundes.
  • Napfreinigung: Wenn sich alte und schlecht gewordene Essensreste im Napf befinden, dann vermeiden Hunde auch häufig ihr Futter.
  • Mischung: Sollte dein Hund eine gewisse Futtermarke nicht mögen, dann misch es mit anderem Futter bis die Packung leer ist.
  • Überzeugungsarbeit: Sitze neben deinen Hund und esse etwas aus einem separaten Napf. Viele fangen dann ebenfalls automatisch mit essen an.
Hund
  • Futter erwärmen: Wenn dein Hund das Trockenfutter nicht frisst, dann erwärme es etwas, um den Geruch davon zu intensivieren.
  • Nassfutter: Die meisten Vierbeiner bevorzugen Nassfutter sowie eine biologisch artgerechte Rohfütterung (BARF) gegenüber der trockenen Variante.
  • Spaßfaktor einbauen: Verbinde das Fressen mit Spaß, indem du das Futter beispielsweise in einen solchen Futterball packst.
  • Handfütterung: Was aus der Hand des Herrchens kommt, wird nahezu immer gegessen. Einige Vierbeiner schalten jedoch auch hier auf stur.
  • Mengenkontrolle: Die meisten Hundefutter-Hersteller geben deutlich zu große Futtermengen auf den Verpackungen an. Gibst du deinem Vierbeiner eventuell zu viel?
Weitere Ursachen

Sollte dein Hund weder Trockenfutter noch sonst was fressen, dann kann das auch auf weitere Erkrankungen zurückgehen. Typische Beispiele sind hier:

  • Vergiftungen
  • Leberprobleme
  • Medikamente
  • Mandelentzündung
  • Kehlkopflähmung
  • Nierenprobleme
  • Pankreatitis
  • Magen-Darm-Probleme
  • Depression [12]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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