Die meisten Hunde sterben an Krebs. Mehr als jeder dritte Hund ist davon Statistiken zufolge betroffen. Die häufigste Todesursache ist jedoch auch massiv vom jeweiligen Alter, der Rasse, dem Wohnort sowie der individuellen Größe abhängig.
Im Durchschnitt werden Hunde ganze 13,4 Jahre alt. Kleinere Rassen erreiche häufig 15-16 Jahre, große Rassen oft nur 7-8 Jahre und mittelgroße Hunde meist zwischen 10 und 13 Jahre. [1]
Woran sterben Hunde am häufigsten?
Rund 28% aller Hunde sterben an Krebs, 21% an Verletzungen, 16% an Infektionskrankheiten, 9% an Stoffwechselerkrankungen, 8% an angeborenen Erkrankungen und 18% an sonstigen Erkrankungen.
Das war zumindest das Ergebnis der bislang größten Studie zum Thema. Untersucht wurden dafür knapp 75.000 Hunde über einen Zeitraum von 20 Jahren. [2]
Teilweise gab es auch bereits Studien an Hunden, in denen die Wahrscheinlich von einem Tod durch Krebs bei über 50% lag. [3]
Allein Krebs und Verletzungen sind demnach bereits für rund 50% der Todesfälle verantwortlich. In vielen Fällen ist die genaue Todesursache aber auch unklar.
Bei uns Menschen gehört Krebs mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 21% zur zweithäufigsten Todesursache. Nur Herz-Kreislauf-Erkrankungen toppen das mit satten 23%. [5]
Am häufigsten sind bei den obigen Erkrankungen der Magen-Darm-Trakt (14%), der Bewegungsapparat (13%) sowie das neurologische System (12%) betroffen.
Eine Todesursache wurde jedoch in den obigen Studien immer vernachlässigt. Denn allein in den USA werden jedes Jahr rund 670.000 Hunde (10,8%) in Tierheimen eingeschläfert. [7]
Rein faktisch müsste daher auch “Tod durch eine Überdosis an Schlafmitteln” zu den häufigsten Ursachen gehören.
Mit rund 21% sind Verletzungen die zweithäufigste Todesursache von Hunden. Häufig werden diese durch Unfälle ausgelöst. Typische Gründe sind hier:
- Sprung aus Höhe (z.B. bei einer Verfolgungsjagd)
- Ertrinken (z.B. in Pools)
- Verstopfung (z.B. Verschlucken großer unverdaulicher Gegenstände)
- Stromschlag (z.B. Annagen von Stromkabeln)
- Raubtiere (z.B. durch Wölfe, Bären oder Schlangen)
- Autounfall (z.B. das An- und Überfahren)
- Ersticken (z.B. durch das Steckenbleiben in einem Mülleimer)
- Wetter (z.B. Hitze- und Kältetod)
- Vergiftungen (z.B. durch das Verschlucken von Reinigungsmitteln)
Todesursache je Alter
Je nach Altersgruppe treten einige Todesursachen häufiger oder seltener auf. Aus diesem Grund haben die Forscher die Hunde in 3 verschiedene Altersklassen eingeteilt.
Hunde unter 2 Jahren
Welpen und junge Hunde unter 2 Jahren sterben am häufigsten an Infektionskrankheiten (31%), Verletzungen (28%), angeborenen Erkrankungen (18%) und Krebs (9%).
Bei den restlichen 14%, bei denen die Todesursache bekannt ist, sind Stoffwechselerkrankungen, Entzündungen, Vergiftungen, degenerative Erkrankungen und Gefäßerkrankungen die Todesursache. [8]
Der Magen-Darm-Trakt, das neurologische System sowie der Bewegungsapparat der Hunde sind hier mit Abstand am häufigsten Betroffen.
Hunde zwischen 2 und 10 Jahren
37% aller Hunde zwischen 2 und 10 Jahren sterben an Krebs, 19% an Verletzungen, 10% an Stoffwechselerkrankungen sowie jeweils 8% an Infektionskrankheiten und Entzündungen.
Alle restlichen Hunden (18%) mit bekannter Todesursache versterben an degenerativen Erkrankungen, Gefäßerkrankungen, Vergiftungen sowie angeborenen Erkrankungen. [10]
Auffallend ist hier, dass kein einziges spezifisches Organ am häufigsten betroffen ist. Vielmehr verteilen sich die Erkrankungen auf den gesamten Körper.
Hunde über 10 Jahren
Rund 4 von 10 Hunden über 10 Jahren sterben an Krebs. Bei 15% sind Verletzungen die Ursache, 12% versterben an Stoffwechselerkrankungen, 10% an degenerativen Erkrankungen und 9% an Infektionskrankheiten.
Bei den restlichen 15% sind Entzündungen, Gefäßerkrankungen, angeborene Erkrankungen sowie Vergiftungen die Todesursache. [12]
Mit zunehmendem Alter sind bei Hunden zunehmend das Herz-Kreislauf-System, die Hormone sowie die Urogenitalorgane von Krankheiten betroffen.
Todesursache je Alter im Überblick
Todesursache | Hund <2 Jahren | Hund mit 2-10 Jahren | Hund >10 Jahren |
---|---|---|---|
Krebs | 9% | 37% | 39% |
Verletzungen | 28% | 19% | 15% |
Stoffwechselerkrankungen | 4% | 10% | 12% |
Degenerative Erkrankungen | 2% | 7% | 10% |
Infektionskrankheiten | 31% | 8% | 9% |
Entzündungen | 3% | 8% | 5% |
Gefäßerkrankungen | 2% | 5% | 4% |
Angeborene Erkrankungen | 18% | 3% | 3% |
Vergiftungen | 3% | 3% | 3% |
Todesursache je Wohnort
Die folgenden Studien sind im Vergleich deutlich kleiner angelegt und haben damit weniger Aussagekraft. Und dennoch zeigt es klar, dass die Todesursachen je nach Wohnsituation variieren.
USA
Die obige Studie an 75.000 Hunden fand in den USA statt. Die fünf häufigsten Todesursachen von Hunden sind demnach:
- Krebs: 28%
- Verletzungen: 21%
- Infektionskrankheiten: 16%
- Stoffwechselerkrankungen: 9%
- Angeborene Erkrankungen 8% [14]
Eine Studie in Deutschland steht leider noch aus. Die Ergebnisse sollten sich jedoch nicht stark von den obigen unterscheiden. Denn unser Lebensstil hat viele Gemeinsamkeiten mit dem von den USA.
Italien
In einer italienischen Studie mit 870 Hunden waren die zwei häufigsten Todesursachen:
- Infektionskrankheiten (23%)
- Vergiftungen (17%)
Untersucht wurden dabei nicht nur Familienhunde, sondern auch einige Streuner. Krebs war hier lediglich bei 7% der Hunde die Todesursache. [15]
Großbritannien
In einer Studie aus Großbritannien wurden knapp 5.700 Hunde untersucht. Durchschnittlich wurden die Hunde 10,3 Jahre alt.
Die 3 häufigsten Todesursachen waren hier ein hohes Alter, Krebs sowie Herzversagen. Bei vielen Hunden konnte zudem die genaue Ursache nicht herausgefunden werden. [16]
Weshalb es zu solch großen lokalen Unterschieden kommt, ist noch unklar. Denn in Summe wurden bereits über 100 Faktoren identifiziert, dir zur Langlebigkeit beitragen. [17]
Todesursache je Größe
Kleine Hunderassen haben nicht nur eine längere Lebenserwartung als große Rassen, sondern auch die Todesursachen unterscheiden sich.
Große Hunderassen sterben statistisch häufiger an:
- Krebs
- Erkrankungen des Bewegungsapparats
- Magen-Darm-Erkrankungen
Kleine Hunderassen sterben dagegen häufiger an:
- Degenerativen Erkrankungen
- Stoffwechselerkrankungen
Verletzungen treten dagegen bei beiden allen Größen gleichermaßen auf. [18]
Todesursache je Rasse
Die Todesursache variiert je nach zugrundeliegender Rasse sehr stark. Bevor wir uns gleich alle Rassen gemeinsam anschauen, hier zunächst eine kurze Zusammenfassung.
Am häufigsten sterben folgende Rassen an Krebs:
- Berner Sennenhund (55%)
- Golden Retriever (50%)
- Scottish Terrier (48%)
- Bouvier des Flandres (47%)
- Deutscher Boxer (44%)
Am seltensten sterben folgende Rassen an Krebs:
- Zwergpinscher (4%)
- Zwergdackel (6%)
- Chihuahua (7%)
- Zwergspitz (8%)
- Pekingese (8%)
Auffällig ist hier, dass es sich darum ausschließlich um sehr kleine Hunderassen handelt.
An Verletzungen sterben am häufigsten folgende Rassen:
- Zwergpinscher (20%)
- Jack Russell Terrier (20%)
- Australian Cattle Dog (20%)
- Chihuahua (17%)
- Yorkshire Terrier (13%)
Bei Mischlingen ist die häufigste Todesursache Krebs (28%) und die häufigste betroffene Stelle der Bewegungsapparat (14%).
Häufigste Todesursache je Rasse
Hunderasse | Häufigste Todesursache | Häufigste betroffene Stelle |
---|---|---|
Afghanischer Windhund | Krebs (35%) | Atemwege (16%) |
Airedale Terrier | Krebs (40%) | Urogenitalsystem (16%) |
Akita | Krebs (21%) | Magen-Darm-Trakt (21%) |
Alaskan Malamute | Krebs (34%) | Bewegungsapparat (15%) |
American Eskimo Dog | Krebs (24%) | Magen-Darm-Trakt (14%) |
American Staffordshire Terrier | Krebs (22%) | Magen-Darm-Trakt (16%) |
Amerikanischer Cocker Spaniel | Krebs (20%) | Blutsystem (15%) |
Australian Cattle Dog | Verletzungen (20%) | Bewegungsapparat (13%) |
Australian Shepherd | Krebs (24%) | Bewegungsapparat (13%) |
Barsoi | Krebs (34%) | Bewegungsapparat (16%) |
Basset Hound | Krebs (38%) | Neurologisches System (15%) |
Beagle | Krebs (23%) | Neurologisches System (13%) |
Berner Sennenhund | Krebs (55%) | Herz-Kreislauf-System (10%) |
Bernhardiner | Krebs (27%) | Bewegungsapparat (26%) |
Bichon Frisé | Krebs (21%) | Neurologisches System (14%) |
Black and Tan Coonhound | Krebs (23%) | Magen-Darm-Trakt (15%) |
Bobtail | Krebs (36%) | Magen-Darm-Trakt (14%) |
Border Collie | Krebs (26%) | Bewegungsapparat (14%) |
Boston Terrier | Krebs (30%) | Neurologisches System (22%) |
Bouvier des Flandres | Krebs (47%) | Magen-Darm-Trakt (14%) |
Brittany Spaniel | Krebs (27%) | Bewegungsapparat (13%) |
Bullmastiff | Krebs (44%) | Magen-Darm-Trakt (15%) |
Bullterrier | Krebs (22%) | Magen-Darm-Trakt (15%) |
Cairn Terrier | Krebs (32%) | Neurologisches System (15%) |
Chesapeake Bay Retriever | Krebs (29%) | Blutsystem (17%) |
Chihuahua | Verletzungen (17%) | Herz-Kreislauf-System (19%) |
Chow-Chow | Krebs (21%) | Magen-Darm-Trakt (17%) |
Dackel | Verletzungen (12%) | Neurologisches System (40%) |
Dalmatiner | Krebs (18%) | Urogenitalsystem (16%) |
Deutsch Kurzhaar | Krebs (27%) | Bewegungsapparat (15%) |
Deutsche Dogge | Krebs (23%) | Magen-Darm-Trakt (26%) |
Deutscher Boxer | Krebs (44%) | Neurologisches System (18%) |
Deutscher Schäferhund | Krebs (28%) | Magen-Darm-Trakt (15%) |
Dobermann | Krebs (26%) | Herz-Kreislauf-System (17%) |
Englische Bulldogge | Krebs (20%) | Atemwege (18%) |
English Cocker Spaniel | Krebs (26%) | Magen-Darm-Trakt (15%) |
English Pointer | Krebs (13%) | Neurologisches System (12%) |
English Setter | Krebs (25%) | Neurologisches System (12%) |
English Springer Spaniel | Krebs (34%) | Magen-Darm-Trakt (12%) |
Finnischer Spitz | Krebs (27%) | Neurologisches System (17%) |
Fox Terrier | Krebs (24%) | Herz-Kreislauf-System (16%) |
Golden Retriever | Krebs (50%) | Blutsystem (15%) |
Gordon Setter | Krebs (38%) | Magen-Darm-Trakt (23%) |
Greyhound | Krebs (22%) | Bewegungsapparat (21%) |
Großpudel | Krebs (27%) | Magen-Darm-Trakt (17%) |
Irischer Wolfshund | Krebs (32%) | Bewegungsapparat (22%) |
Irish Red Setter | Krebs (41%) | Bewegungsapparat (18%) |
Jack Russell Terrier | Verletzungen (20%) | Neurologisches System (21%) |
Keeshond | Krebs (28%) | Magen-Darm-Trakt (15%) |
Kleinpudel | Krebs (19%) | Neurologisches System (14%) |
Labrador Retriever | Krebs (34%) | Bewegungsapparat (15%) |
Langhaarcollie | Krebs (27%) | Magen-Darm-Trakt (12%) |
Lhasa Apso | Krebs (17%) | Neurologisches System (17%) |
Malteser | Angeborene Erkrankungen (10%) | Herz-Kreislauf-System (21%) |
Mastiff | Krebs (30%) | Bewegungsapparat (18%) |
Mops | Krebs (18%) | Neurologisches System (27%) |
Neufundländer | Krebs (20%) | Herz-Kreislauf-System (24%) |
Norwegischer Elchhund | Krebs (38%) | Urogenitalsystem (16%) |
Pekingese | Verletzungen (13%) | Neurologisches System (15%) |
Pyrenäenberghund | Krebs (36%) | Bewegungsapparat (26%) |
Rhodesian Ridgeback | Krebs (37%) | Neurologisches System (18%) |
Rottweiler | Krebs (30%) | Bewegungsapparat (17%) |
Samojede | Krebs (26%) | Magen-Darm-Trakt (13%) |
Schnauzer | Krebs (25%) | Urogenitalsystem (15%) |
Scottish Terrier | Krebs (48%) | Urogenitalsystem (17%) |
Shar-Pei | Krebs (23%) | Magen-Darm-Trakt (20%) |
Shetland Sheepdog | Krebs (30%) | Urogenitalsystem (14%) |
Shih-Tzu | Krebs (15%) | Urogenitalsystem (14%) |
Siberian Husky | Krebs (30%) | Magen-Darm-Trakt (13%) |
Treeing Walker Coonhound | Infektionskrankheiten (26%) | Atemwege (15%) |
Vizsla | Krebs (36%) | Atemwege (14%) |
Weimaraner | Krebs (25%) | Magen-Darm-Trakt (15%) |
Welsh Corgi Cardigan | Krebs (22%) | Neurologisches System (17%) |
Welsh Corgi Pembroke | Krebs (30%) | Neurologisches System (16%) |
West Highland White Terrier | Krebs (26%) | Atemwege (14%) |
Yorkshire Terrier | Verletzungen (13%) | Atemwege (16%) |
Zwergdackel | Verletzungen (12%) | Neurologisches System (40%) |
Zwergpinscher | Verletzungen (20%) | Neurologisches System (22%) |
Zwergpudel | Krebs (12%) | Neurologisches System (16%) |
Zwergschnauzer | Krebs (22%) | Urogenitalsystem (14%) |
Zwergspitz | Verletzungen (13%) | Magen-Darm-Trakt (15%) |
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