Hund nimmt nicht zu | 9 häufigste Ursachen [2024]


Wenn Hunde nicht zunehmen, dann geht das meist auf einen Wurmbefall oder eine unpassende Ernährung zurück. Unter Umständen kann es jedoch auch auf chronischen Stress, ständigen Durchfall, Diabetes oder eine Bauchspeicheldrüsenschwäche hinweisen.

Grund zur Sorge ist es in der Regel nur dann, wenn der Hund derzeit zu dünn ist oder Untergewicht hat. Dann kann es ein Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung sein.

Im Folgenden lernst du über die 9 häufigsten Ursachen, dessen Symptome sowie was du im konkreten Fall tun solltest.

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#1 Wurmbefall

Würmer kommen bei Hunden so häufig vor, dass Ärzte zu einer vorsorglichen Wurmkur alle 3 Monate raten. Wirklich gefährlich sind diese Parasiten aber eher selten.

Lediglich bei Hunden mit bestehenden Erkrankungen oder sehr jungen Welpen können sie zum Problempunkt werden. Die 6 häufigsten Wurmarten bei Hunden sind:

  • Spulwürmer
  • Herzwürmer
  • Hakenwürmer
  • Peitschenwürmer
  • Lungenwürmer
  • Bandwürmer [1]
Hund

Das Problem? Bei einem starken Befall führen diese “Mitesser” im Magen und Darm häufig dazu, dass Hunde nicht zunehmen oder an Gewicht verlieren. Weitere Symptome sind:

  • Würmer im Stuhl
  • Chronischer Durchfall
  • Geschwollener Bauch
  • Hund erbricht Würmer
  • Appetitlosigkeit
  • Gelegentliches Husten
  • Hund wirkt schwach [2]

Hier wird zur Behandlung meist eine Wurmkur durchgeführt. Zur Vorbeugung rate ich zudem dir vom Arzt einen individuellen Plan zur vorsorglichen Entwurmung mitgeben zu lassen.

Wenn Hunde mit Würmern befallen werden, dann nehmen sie häufig trotz einer gesteigerten Fressmenge nicht zu. In den meisten Fällen ist es daran erkennbar, dass sich Würmer im Stuhl oder Erbrochenen befinden. Zur Lösung reicht eine gewöhnliche Wurmkur bereits aus.

#2 Bauchspeicheldrüsenschwäche

Die Bauchspeicheldrüse ist eine kleine V-förmige Drüse. Sie ist primär für die Bildung von Hormonen sowie für die Produktion von Verdauungssäften verantwortlich.

Wenn zu wenige Verdauungssäfte gebildet werden, dann sprechen Ärzte von einer “exokrine Pankreasinsuffizienz” – eine Bauchspeicheldrüsenschwäche. Typische Ursachen sind:

  • Genetisch bedingt
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Innere Verletzungen
  • Angeborene Unterfunktion [3]

Diese Erkrankung führt dazu, dass die gefressenen Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden können. Ein Zunehmen ist hier nur sehr schwer möglich. Weitere Symptome sind:

  • Starker Hunger
  • Gelegentliches Übergeben
  • Kontinuierlicher Gewichtsverlust
  • Ständiger Durchfall
  • Starke Blähungen [4]

Heilen lässt sich diese Unterfunktion nur selten. Dafür lassen sich die Beschwerden durch die Supplementierung von entsprechenden Enzymen sehr gut behandeln.

Hunde mit einer exokrinen Schwäche der Bauchspeicheldrüse haben Probleme beim Absorbieren der Nährstoffe. Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund abnimmt, ständigen Durchfall hat und trotz gesteigerter Futtermenge nicht zunehmen will.

#3 Unpassende Ernährung

Von einer unpassenden Ernährung ist immer dann die Rede, wenn nicht sie nicht alle Bedürfnisse des Hundes erfüllt oder zu chronischen Problemen führt.

Vor allem Verfechter der “Biologisch Artgerechten Rohfütterung” (BARF) haben häufiger damit zu kämpfen, da sie alles selbst bestimmen. Typische Fehler sind hier:

  • Zu viel fettarmes Protein: Eiweiß macht im Vergleich zu Fetten und Kohlenhydraten deutlich mehr satt und verhindert, dass Hunde viel fressen.
  • Zu hoher Wasseranteil: Hunde sind zwar mittlerweile Allesfresser, aber dennoch sollte der Obst- und Gemüseanteil im Futter nicht zu hoch sein.
  • Zu wenige Fette: Im Vergleich zu Proteinen und Kohlenhydraten haben Fette mit 9,3 kcal pro Gramm mehr als 2-fach mehr Kalorien.
  • Zu viele Ballaststoffe: Zu viele der gesunden Ballaststoffe machen ungemein satt und führen oft zu Bauchschmerzen, wodurch Hunde zu wenig fressen. [5]
Hund

In den meisten Fällen ist es eine Kombination der obigen Faktoren, warum der Hund nicht zunimmt. Zur Lösung gilt es den Hund zum Fressen zu motivieren:

  • Mische rohe Eier oder Reis unters Futter
  • Nutze fettreiche Leckerlis wie Leberwurst oder Erdnussbutter
  • Erhöhe die Futtermenge und mische Knochenbrühe dazu

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Wenn die Ernährung von Hunden zu viele Ballaststoffe, zu wenige Fette, zu viel Protein und einen hohen Wasseranteil aufweist, dann ist es kein Wunder, dass der Hund nicht zunimmt. Diese Ernährungsweise ist für eine Diät ideal, aber bei Untergewicht nicht zu empfehlen.

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#4 Geänderter Kalorienbedarf

Ob ein Hund Gewicht zunimmt oder abnimmt ist primär von der Kalorienbilanz abhängig. Nimmt er weniger Kalorien auf als er täglich verbrennt, dann kommt es zu einer Abnahme.

Und umgekehrt. Selbst wenn du die aufgenommenen Kalorien steigerst, dann kann es dennoch sein, dass auch der Kalorienbedarf erhöht ist. Typische Ursachen hierfür sind:

  • Schwangerschaft
  • Erhöhte körperliche Aktivität
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Hund dient als Jagdbegleiter
  • Nebenwirkung von Medikamenten
  • Cushing-Syndrom
  • Kalte Temperaturen
  • Milchproduktion

Vor allem im Winter und in einer Schwangerschaft brauchen Hunde mehr Energie. Auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion nehmen sie oft nicht zu. Typische Anzeichen davon sind:

  • Starker Durst
  • Ständiger Durchfall
  • Nervöses Verhalten
  • Schnelle Atmung
  • Hyperaktivität
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Starker Appetit

Die Behandlung richtet sich hier nach der zugrundeliegenden Ursache. In den meisten Fällen können die Beschwerden jedoch mithilfe von Medikamenten gelindert werden.

Wenn Hunde aufgrund ihres Alltags oder krankheitsbedingt mehr Kalorien benötigen, aber die Ernährung lediglich den Tagesbedarf deckt, dann nehmen sie auch nicht zu. Die Lösung ist hier, die dahinterliegende Ursache zu identifizieren und proaktiv vorzugehen.

#5 Chronisch entzündliche Darmerkrankung

Während der Magen primär für das Zerkleinern des Essensbreis zuständig ist, dient der Darm für die eigentliche Verdauung und Absorption der Nährstoffe.

Das Problem? Wenn der Darm chronisch entzündet ist, dann kann der Hund oftmals die Nährstoffe nicht vollständig aufnehmen. Typische Risikofaktoren davon sind:

  • Wurmbefall
  • Gestörte Darmflora
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Allergien und Intoleranzen
  • Starker oder chronischer Stress
  • Genetik [6]
Hund

Das Problem? Selbst eine erhöhte Futtermenge hilft hier nur bedingt, da der Hund einfach nicht genügend Nährstoffe aufnehmen kann. Weitere Symptome sind hier:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Hund nimmt nicht zu
  • Schubweise Verdauungsprobleme
  • Hund verweigert Futter
  • Bauch des Hundes gluckert
  • Hund leckt ständig die Lippen ab
  • Ständige Blähungen
  • Häufiges Aufstoßen [7]

Solche chronischen Entzündungen sind nicht immer heilbar. Dafür lassen sie sich aber meist durch Medikamente sowie eine Umstellung der Ernährung gut behandeln.

Wenn der Darm des Hundes chronisch entzündet ist, dann leidet auch die Verdauung darunter. Zu erkennen ist es meist daran, dass Hunde trotz einer höheren Futtermenge nicht zunehmen, sich häufig erbrechen, ständig Blähungen bekommen und oft aufstoßen.

#6 Zuckerkrankheit

Diabetes betrifft nicht nur Menschen, sondern auch Hunde. Zudem wird auch bei den Vierbeinern zwischen den 2 verschiedenen Typen unterschieden.

  • Typ 1: Der Körper produziert zu wenig von Hormon “Insulin”, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
  • Typ 2: Der Körper reagiert nicht mehr stark genug auf Insulin, um den Blutzucker zu managen. [8]

Das Problem? Wenn der Blutzuckerspiegel konstant zu hoch ist, dann schädigt das die Gefäßwände und sorgt für Ablagerungen in den Blutgefäßen.

In den meisten Fällen lässt sich Diabetes daran erkennen, dass der Hund starken Hunger und Durst bekommt, aber dennoch nicht zunimmt. Weitere Symptome sind hier:

  • Zunehmende Sehstörung
  • Ungewöhnlich häufiger Harndrang
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Schwächegefühl
  • Abnehmende Fellqualität
  • Trübe Augen [9]

Leider gilt Diabetes sowohl bei Menschen als auch bei Hunden noch als unheilbar. Dafür lassen sich die Beschwerden mit der Ernährung und Medikamenten sehr gut therapieren.

Hunde mit der Zuckerkrankheit bekommen zumeist einen ungewöhnlich starken Hunger, trinken viel und nehmen trotzdem nicht zu – im Gegenteil. Viele betroffene Hunde haben sogar mit Untergewicht zu kämpfen, fühlen sich schwach und bekommen trübe Augen.

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#7 Chronischer Stress

Hunde sind im Vergleich zu den meisten Säugetieren so empathisch und sensitiv, dass ihnen Stress auf den Magen schlägt. Häufige Auslöser hiervon sind:

  • Anwesenheit Fremder
  • Laute Geräusche
  • Ungewohnte Einsamkeit
  • Fehlende Sozialisierung
  • Regelmäßige Tierarztbesuche
  • Gewaltvolle Erziehung [10]
Hund

In den meisten Fällen ist Stress daran zu erkennen, dass betroffene Hunde unruhig umherlaufen, ständig hecheln oder gar zu zittern beginnen. Weitere typische Symptome sind:

  • Starker Speichelfluss
  • Hund nimmt nicht zu
  • Jaulen und Fiepen
  • Hund meidet soziale Kontakte
  • Flach angelegte Ohren
  • Hund verweigert Futter
  • Eingezogene Rute [11]

Sensitive Rassen trifft es hier am häufigsten. Um den Stress zu reduzieren, gilt es die Ursache zu identifizieren und zu eliminieren. Alternativ kannst du ihn auch daran gewöhnen.

Starker oder chronischer Stress kann bei Hunden dazu führen, dass sie ihren Appetit verlieren und nicht zunehmen. Typisch ist hier, dass betroffene Hunde ihre Rute eingezogen haben, die Ohren flach nach hinten anliegen und teilweise auch ständig hecheln und zittern.

#8 Kein Hunger

Wenn Hunde mit Appetitlosigkeit zu kämpfen haben, dann kann das auf Krankheiten oder die Erziehung zurückgehen. Typische Ursachen einer sogenannten “Anorexie” sind:

  • Chronischer Stress
  • Hund mag sein Futter nicht
  • Schmerzen beim Kauen
  • Unbeabsichtigte Erziehungsfehler
  • Einnahme von Medikamenten
  • Hormonelle Probleme
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Autoimmunerkrankungen [12]

Wenn der Hund kein Futter, aber Leckerlis frisst, dann ist das in aller Regel ein gutes Zeichen. Sollte er jegliches Futter vermeiden, dann kann es krankheitsbedingt sein.

Hier wundert es wenig, dass Hunde nicht zunehmen. Zudem können vor allem die nachfolgenden Symptome bei der Diagnose helfen:

  • Hund erbricht Gefressenes wieder
  • Hund hat Probleme beim Kauen und Schlucken
  • Hund frisst lediglich Nassfutter
  • Hund bekommt sofort Durchfall nach dem Fressen [13]

Sollte sich das Problem nicht innerhalb eines Tages von selbst lösen, dann rate ich den Tierarzt aufzusuchen. Bei einer abnormal geringen Trinkmenge sogar noch früher.

Wenn Hunde keinen Hunger haben und deshalb weniger oder gar nichts fressen, dann kann das auf bestehende Erkrankungen hinweisen. Betroffene Vierbeiner nehmen selbst bei einer Erhöhung der Futterportion nicht zu. Hier gilt es ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

#9 Durchfall und Erbrechen

Durchfall führt dazu, dass der Speisebrei im Darm nicht vollständig aufgenommen wird und Erbrechen verhindert, dass der Speisebrei vom Magen in den Darm gelangt.

Wenn sich Hunde folglich ständig übergeben oder chronischen Durchfall haben, dann kann das auch zu Untergewicht führen. Typische Auslöser davon sind:

  • Nieren- und Leberprobleme
  • Infektion der Bauchspeicheldrüse
  • Lebensmittelintoleranzen
  • Virale Infekte
  • Magen- und Darmparasiten
  • Morbus Addison
  • Infektion der Magenschleimhaut
  • Lebensmittelallergien [14]
Hund

Selbst wenn Hunde hier eine größere Portion fressen, durch das vorzeitige Entleeren wird die Absorption gestört, sodass sie nicht zunehmen können. Typische Begleitsymptome sind:

  • Schleimiger Stuhl
  • Häufiger Würgereiz
  • Direktes Übergeben nach dem Fressen
  • Hund wirkt schwach
  • Blut im Stuhl [15]

In vielen Fällen kommt es bereits durch eine Futterumstellung zu einer deutlichen Besserung. Ist das nicht der Fall, dann empfehle ich den Tierarzt zu konsultieren.

Wenn Hunde mit chronischem Durchfall oder chronischem Erbrechen zu kämpfen haben, dann führt das häufig zu Untergewicht. Da die Absorption der Nährstoffe hier nicht vollständig stattfinden kann, können Hunde auch nicht wirklich zunehmen.

Seltenere Ursachen
  • Zahnschmerzen: Hier vermeiden Hunde das Fressen nur, weil das Kauen sehr schmerzhaft sein kann.
  • Speiseröhrenerweiterung: Wenn aufgrund der Gene oder von Krankheiten die Speiseröhre geweitet wird, dann nehmen Hunde oft nicht zu.
  • Nierenprobleme: Wenn mindestens ⅔ der Nieren versagen, dann kommt es meist auch oft zu einem unerklärlichen Gewichtsverlust.
  • Morbus Addison: Hunde mit einer Unterfunktion der Nebennierenrinde haben meist einen ungewöhnlich geringen Appetit.
  • Mandelentzündung: Betroffene Hunde nehmen hier meist nicht zu, weil sie Schmerzen beim Schlucken haben.
  • Medikamente: Einige Medikamente haben als Nebenwirkung, dass sie den Hunger des Vierbeiners stark reduzieren.

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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