Wenn Hunde ständig unruhig durch die Wohnung laufen, dann kann das ein Anzeichen auf überschüssige Energie, Stress, Angstzustände oder Sehnsüchte sein. In einigen Fällen wandern Hunde auch nachts umher, weil sie an Demenz, Arthritis oder einer Magendrehung leiden.
Gelegentliches und kurzes Umherlaufen ist in aller Regel kein Grund zur Sorge. Wandert dein Hund dagegen täglich und sehr lange hin und her, dann kann das auf bestehende Erkrankungen hinweisen.
Hier zunächst ein grober Überblick über die häufigsten Ursachen:
Mögliche Ursachen | Meist-betroffene Hunde |
---|---|
#1 Sehnsüchte | Läufige Hündinnen + sensible Rassen |
#2 Stress | Hunde, die sehr viel Aufmerksamkeit brauchen + Schoßhunde |
#3 Demenz | Hunde über 10 Jahren |
#4 Rassenspezifisches Verhalten | Wachhunde + Doggen-Arten |
#5 Angst | Kleine Hunderassen + sensible Hunde |
#6 Magendrehung | Große Hunderassen |
#7 Überschüssige Energie | Schäferhunde + Jagdhunde + Stadthunde + Apartmenthunde |
#8 Arthritis | Große Hunde + alte Hunde |
#9 Hören oder riechen etwas | Spürhunde + Wachhunde |
#10 Zunehmende Erblindung | Alte Hunde + kranke Hunde |
Dann lass uns nun die Ursachen etwas genauer unter die Lupe nehmen.
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#1 Sehnsüchte
Bei sehr sensiblen Hunden sind die Sehnsüchte häufig so stark, dass sie unruhig hin und her laufen. Potenzielle Auslöser sind hier:
- Starker Sexualtrieb – z.B. wenn Hündinnen läufig sind
- Stuhlgang – z.B. wenn der Hund plötzlich Durchfall bekommt und nach draußen muss
- Das Herrchen – z.B. wenn das Herrchen nicht zu Hause ist
- Starker Hunger – z.B. wenn das Futter vergessen wurde
- Lieblingsspielzeug – z.B. wenn das Lieblingsspielzeug im Garten liegt
- Aufmerksamkeit – z.B. wenn die sonst tägliche Kuscheleinheit nicht stattfand
Mit Abstand am häufigste Ursache ist hier ein starker Sexualtrieb. Hier hilft lediglich eine Kastration. Denn dadurch wird die Produktion der Sexualhormone stark reduziert.
Unkastrierte Rüden sind nahezu dauerhaft geil. Unkastrierte Hündinnen sind dagegen nur alle 6 Monate für rund 3 Wochen läufig. [1]
Sollte dein Hund in der Nähe der Haustüre unruhig hin und her laufen, dann wartet er meist auf eine bestimmte Person.
Um die genaue Ursache herauszufinden, kann eine Hundekamera oder das Aufnehmen mit dem Handy helfen. Danach heißt es nur noch die Sehnsucht zu stillen.
Sehnsüchte wie beispielsweise ein starker Sexualtrieb, das Herrchen oder Hunger können dazu führen, dass Hunde unruhig in der Wohnung umherlaufen. Die Lösung ist hier die entsprechende Ursache zu identifizieren und die Sehnsüchte zu stillen.
#2 Stress
Ständiges Umherwandern kann bei Hunden auch auf emotionalen oder umweltbedingten Stress hinweisen. Mögliche Auslöser sind hier:
- Unwetter – z.B. aufkommende Stürme, Gewitter oder Hagel
- Lärm – z.B. Feuerwerk oder laute Züge
- Posttraumatische Belastungsstörung – z.B. bei Gewalt in der Erziehung
- Trauer – z.B. nach der Trennung von der Mutter
- Tierarzt – z.B. vor oder nach einem Besuch beim Tierarzt
- Revierbedrohung – z.B. wenn das eigene Körbchen nach anderen Tieren riecht
Sollte sich kein erkennbarer Auslöser zeigen, dann könnte das auch auf das sogenannte “Cushing-Syndrom” hinweisen. [2]
Hier führt eine Gehirnstörung dazu, dass der Hund zu viel vom Stresshormon “Cortisol” produziert. Betroffene Hunde laufen ebenfalls häufig unruhig durch die Wohnung.
Bei starkem Stress zeigen sich zudem meist noch weitere Symptome bei Hunden:
- Ständiges Hecheln
- Ungewöhnlich starkes Haaren
- Nervöses Verhalten
- Zittern [3]
Folgende Maßnahmen können zur Stressreduktion beitragen:
- Schenke deinem Hund mehr Zeit und Aufmerksamkeit
- Gehe täglich auf zwei lange Spaziergänge
- Reduziere eventuellen Lärm
Am empfindlichsten gegenüber Stress sind im Übrigen sämtliche Schoßhunde-Rassen. Denn sie gelten als besonders sensibel und zutraulich.
Starker oder chronischer Stress führt häufig zu unruhigem Hin- und Herlaufen bei Hunden. Typische Ursachen sind hier ein aufkommendes Unwetter, Lärm oder Trauer. In fast allen Fällen hilft mehr Aufmerksamkeit sowie körperliche und mentale Beschäftigung.
#3 Demenz
Studien zufolge sollen rund 28% aller 11-12 Jahre alten Hunde an Demenz leiden. Bei 15 und 16 Jahre alten Hunden sind es sogar satte 68%. [4]
Betroffene Hunde laufen häufiger nachts umher, da sie schlicht vergessen haben, dass es sich um ihr eigenes zu Hause handelt. Weitere typische Symptome sind hier:
- Orientierungslosigkeit
- Inkontinenz
- Ignorieren der einfachsten Kommandos
- Plötzliche Nachtaktivität
- Gereiztheit [5]
Leider zählt Demenz derzeit noch zu den unheilbaren Erkrankungen. Mithilfe der folgenden Maßnahmen können die Auswirkungen jedoch gelindert werden:
- Nachtlichter
- Mentale Beschäftigung
- Hundewindeln
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Wenn alte Hunde nachts unruhig in der Wohnung hin und her laufen, dann kann das auf Demenz hinweisen. Hier verhalten sich Hunde auch häufig sehr trotzig und sind orientierungslos. Demenz ist zwar unheilbar, die Ausbreitung kann jedoch verlangsamt werden.
#4 Rassenspezifisches Verhalten
Im Vergleich zu Menschen sind Hunde deutlich mehr Instinkt-getrieben. Insbesondere Wachhunde tendieren deshalb dazu, stets nach potenziellen Gefahren Ausschau zu halten.
- Der Grund? Wir sind in der Lage objektiv einzuschätzen wie sicher unser Leben heutzutage ist. Hunde können das nicht.
- Das Resultat? Überleben ist selbst heute noch die #1 Priorität von Hunden. Sie patrouillieren daher häufiger zum eigenen Schutz durch die Wohnung.
Was für uns wie ein unruhiges Hin- und Herlaufen aussieht, ist also in Wahrheit vielmehr ein instinktiver Schutzmechanismus.
Einige Hunderassen wurden sogar speziell gezüchtet, um ohne Begleitung selbständig zu patrouillieren. Der “Mastino Napoletano” ist hier das beste Beispiel.
Aber auch viele weitere Doggen-Arten neigen instinktiv zu diesem Verhalten. Bei kleineren und sehr zutraulichen Hunden ist das dagegen relativ selten.
Unruhiges Umherlaufen kann bei Hunden ein instinktiver Schutzmechanismus sein. Am häufigsten ist Patrouillieren bei Wachhunden und einigen Doggen-Arten zu sehen. Teilweise wandern sie dabei auch nachts hin und her.
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#5 Angst
Wenn sich dein Hund unruhig oder gar nervös verhält, dann kann das auch auf bestehende Angststörungen hinweisen. Typische Ursachen sind hier:
- Trennungsangst
- Neue Umgebung nach einem Umzug
- Laute Geräusche
- Gebell eines dominanteren Nachbarhundes
- Alzheimer [6]
Insbesondere sehr alte Hunde werden häufig zunehmend ängstlicher. Denn das schlechter werdende Gedächtnis führt meist zu Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit.
Neben dem Hin- und Herlaufen kommt es hier auch meist zu weiteren Symptomen:
- Ständiges Hecheln
- Wiederholendes Verhalten
- Inkontinenz
- Plötzliche Aggression [7]
Zur Behandlung sollte hier zunächst die Ursache identifiziert werden. Unabhängig davon können aber auch die folgenden Maßnahmen helfen:
- Ablenkung durch ein neues Spielzeug
- Beruhigende Supplemente
- Angstlindernde Medikamente
Angstlindernde Medikamente sollten nur dann eingesetzt werden, wenn alle anderen Maßnahmen erfolglos waren.
Rastloses Umherlaufen ist bei Hunden eines von vielen Symptomen bei bestehenden Angststörungen. Meist geht es mit einem starken Hecheln, wiederholendem Verhalten und Inkontinenz einher. Die Behandlung erfolgt hier spezifisch je nach zugrundeliegender Ursache.
#6 Magendrehung
Wie der Name bereits verrät, dreht sich bei einer Magendrehung der Magen um die eigene Längsachse. Studien zufolge kommt es bei 0,6% aller Hund zu dieser Erkrankung. [8]
Die häufigsten Symptome davon sind:
- Aufgeblähter Bauch
- Würgereiz ohne Erbrechen
- Unruhiges Umherlaufen
- Sabbern und Zittern [9]
Die genaue Ursache davon ist noch nicht bekannt. Große Hunderassen sind hiervon Statistiken zufolge allerdings am häufigsten betroffen.
Hier handelt es sich um einen medizinischen Notfall. Denn unbehandelt geht eine Magendrehung mit starken Schmerzen einher und endet meist tödlich.
Frühes Handeln ist deshalb das A und O. In den meisten Fällen ist bei einer Magendrehung ein operativer Eingriff notwendig. Die Sterblichkeitsrate liegt hier bei rund 25%. [10]
Eine Magendrehung verursacht solch starke Schmerzen, dass betroffene Hunde nicht schlafen können und stattdessen nachts unruhig durch die Wohnung laufen. Beim Erkennen weiterer Symptome sollte hier sofort der Tierarzt aufgesucht werden.
#7 Überschüssige Energie
Während für manche Hunde ein einziger kurzer Spaziergang vollends ausreichend ist, sind anderen Rassen nicht einmal drei lange Spaziergänge genug.
Unruhiges Umherwandern ist in diesem Fall nur ein Symptom fehlender körperlicher und mentaler Beschäftigung. Typische weitere Symptome davon sind:
- Hyperaktivität
- Jaulen
- Ständiges Graben
Teilweise geht das unruhige Verhalten auch auf eine Ernährung mit zu viel Zucker und Kohlenhydraten zurück. Hier hilft ein Blick auf die Nährwerteangaben des Futters.
Schäfer- und Jagdhunde gelten im Allgemeinen zu den aktivsten Rassen. Überschüssige Energie kann aber auch das Resultat der Lebensbedingungen sein:
- Ein großer Hund, der in einer zu kleinen Wohnung gehalten wird
- Aktive Hunde, die in großen Städten ohne weite Wiesen gehalten werden
Unabhängig der Rasse sollte jeder Hund täglich mindestens 30 Minuten Auslauf bekommen. Für mehr körperliche und mentale Beschäftigung können die folgenden Hilfsmittel helfen:
- Ein weiterer Hund als Spielpartner
- Den Hund als Jogging-Partner verwenden
- Frisbees oder Bälle zum Werfen
- Kauknochen aus Kaffeeholz
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Unruhiges Herumlaufen durch die Wohnung kann ein Anzeichen überschüssiger Energie sein. Hier benötigt der Hund lediglich mehr mentale und körperliche Beschäftigung. Am häufigsten tritt diese Art von Hyperaktivität bei Jagd- und Schäferhunden auf.
#8 Arthritis
Studien zufolge soll rund einer von 5 Hunden im Alter an Arthritis leiden. Damit ist eine chronische Entzündung der Gelenke gemeint. [11]
In diesem Fall ist das Hinlegen und Aufstehen häufig mit solch großen Schmerzen verbunden, dass betroffene Hunde lieber rastlos hin und her laufen anstatt zu schlafen.
Weitere Symptome von Arthritis sind:
- Steifer Gang
- Schmerzhafter Eindruck beim Aufstehen
- Geschwollene Gelenke
- Abneigung vor Sprüngen [12]
Arthritis gehört leider nach wie vor zu den unheilbaren Krankheiten. Die Beschwerden lassen sich allerdings sehr gut behandeln. Dazu helfen:
- Medikamente zur Schmerzlinderung
- Physiotherapie
- Ernährungsanpassung [13]
Arthritis kann das Hinlegen und Aufstehen von Hunden so schmerzhaft machen, dass sie nachts unruhig durch die Wohnung laufen, anstatt zu schlafen. Zudem laufen betroffene Hunde meist etwas steifer. Diese Erkrankung ist zwar nicht heilbar, dafür aber gut behandelbar.
#9 Hören oder riechen etwas
Im Vergleich hören und riechen Hunde um ein Vielfaches besser als wir Menschen. Hier die Fakten:
- Je nach Rasse können Hunde bis zu 60 Mal besser riechen als ein durchschnittlicher Mensch.
- Hunde hören Geräusche aus einer 4-fach weiteren Entfernung als wir Menschen.
- Sie können nicht nur Frequenzen zwischen 20 und 20.000 Hz wahrnehmen, sondern sogar bis zu 65.000 Hz. [14]
In anderen Worten: Das Gehör und der Geruchssinn von Hunden ist so gut, dass wir uns das gar nicht vorstellen können.
Sollte dein Hund daher unruhig vor einer Wand hin und her laufen, dann könnte das ein Hinweis auf bestehende Bettwanzen oder Nagetiere sein.
Insbesondere Spürhunde-Rassen sind hier sehr sensibel. Weitere typische Verhaltensweise sind:
- Herumkratzen auf dem Boden
- Anbellen einer Wand
Selbst wenn es sich für dich komplett still anhört, kann es sein, dass ein anderer Hund in der Ferne heult oder jault. Auch das sorgt für nervöses Verhalten.
Da Hunde um ein Vielfaches besser riechen und hören als wir Menschen, kann unruhiges Umherlaufen in der Wohnung auf mögliche Nagetiere oder Geräusche in der Ferne hinweisen. Spürhunde sind davon am häufigsten betroffen.
#10 Zunehmende Erblindung
Mit zunehmendem Alter lässt die Sehkraft von Hunden häufig ab. Und je schlechter ein Hund sieht, desto häufiger kommt es zu Orientierungslosigkeit.
Betroffene Hunden laufen dabei häufiger in der Wohnung hin und her, um sich den Grundriss einzuprägen. Weitere Symptome davon sind:
- Trübe Augen
- Hund springt nicht mehr auf Gegenstände
- Weiße Punkte auf den Augen
- Plötzliche Tollpatschigkeit
- Vermeidung von Treppen [14]
Vollständig erblindete Hunde machen häufig einen depressiven Eindruck, wollen nicht mehr spielen und verlassen ungern das gewohnte zu Hause.
Zur Diagnose solltest du hier den Tierarzt aufsuchen. Die Behandlung erfolgt dann je nach zugrundeliegender Ursache.
Keine Sorge. Selbst bei einer unheilbaren Erkrankung gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um einen blinden Hund glücklich zu machen.
Alte Hunde mit einer zunehmenden Sehschwäche wandern häufig unruhig in der Wohnung umher, um sich den Grundriss zu merken. In vielen Fällen lässt sich die Beeinträchtigung bereits in den Augen ansehen. Zur Behandlung sollte hier der Tierarzt aufgesucht werden.
#11 Weitere Ursachen
In seltenen Fällen kann das rastlose Herumlaufen auch auf weitere Probleme hinweisen. Zu den typischeren Ursachen gehören:
- Lebererkrankungen
- Hirntumor
- Atemprobleme
- Vergiftungen
- Anderweitige Bauchschmerzen
- Zwangsstörungen
- Herzerkrankungen
- Kopfschmerzen
- Schwangerschaft
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