Hund würgt ständig | 9 Ursachen & Lösung [2024]


Wenn Hunde ständig würgen, dann kann das auf verschluckte Fremdkörper oder einen gereizten Rachen hinweisen. Unter Umständen können auch eine Mandelentzündung, Kehlkopflähmung, eine Bronchitis, Zwingerhusten oder gar eine Magendrehung dafür verantwortlich sein.

Kommt es gleichzeitig zu Atemnot, dann kann es sich auch um einen Notfall handeln. In jedem Fall ist hier ein Besuch beim Tierarzt ratsam. [1]

Im Folgenden lernst du über die 9 häufigsten Ursachen für häufiges Würgen, ihren Symptomen sowie was im konkreten Fall empfohlen wird.

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#1 Fremdkörper verschluckt

Die Gier nach Essen oder auch die Neugier kann bei Hunden zum Verhängnis werden. Denn häufig verschlucken sie Dinge, die nicht essbar sind. Die Klassiker sind hier:

  • Abgebrochene Spielzeugteile
  • Tischtennisbälle
  • Abgenagte Maiskolben
  • Kunststoff Essensverpackungen
  • Ganze Knochen
  • Golfbälle
  • Kleine Holzstöcke [2]
Hund

Größere Objekte können dabei im Rachen stecken bleiben und zu starken Atemproblemen führen. Betroffene Hunde verhalten sich hier meist sehr unruhig. Weitere Symptome sind:

  • Hund kratzt sich am Maul
  • Appetitlosigkeit
  • Hund würgt oft 
  • Plötzlicher Hustenanfall
  • Hund atmet laut
  • Aggressives Verhalten
  • Hund sabbert stark
  • Häufiges Ablecken der Lippen [3]

In einigen Fällen löst sich das Problem von selbst. Teilweise ist der Fremdkörper auch im Rachen sichtbar und kann vom Besitzer herausgeholt werden.

Bei akuten Atemproblemen solltest du allerdings sofort den Tierarzt aufsuchen. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung und eines Endoskops kann das Objekt mühelos gefunden werden.

Wenn Hunde aus Versehen Fremdkörper verschlucken und diese im Rachen stecken bleiben, dann kann das zu einem ständigen Würgereiz und einem Husten führen. Unter anderem wird bei betroffenen Hunden auch meist die Atmung schwerfälliger und lauter.

#2 Kehlkopflähmung

Der Kehlkopf verbindet den Rachen mit der Luftröhre. Zudem sorgt er dafür, dass nur Luft und kein Essen und Trinken in die Luftröhre gelangt.

Bei einigen Hunden verliert der Kehlkopf allerdings aus bislang unbekannten Gründen immer mehr die Funktion. Genauer gesagt reagieren die Nerven und Muskeln nicht mehr korrekt.

Das führt in der Praxis dazu, dass sich Hunde beim Trinken und Essen nahezu konstant verschlucken und ständig würgen müssen. Weitere Anzeichen hiervon sind:

  • Gebell ist höher
  • Husten bei Aktivität
  • Schleimhäute sind bläulich
  • Hund röchelt beim Atmen
  • Schnelle Erschöpfung
  • Gewichtsverlust
  • Hitzeempfindliche Atmung
  • Hund kollabiert [4]

Die Ursache ist zwar nach wie vor unklar, bei einigen Rassen kommt es allerdings deutlich häufiger vor. Das betrifft insbesondere Retriever, Setter sowie alle Sennenhunde.

Darüber hinaus fallen die Nerven am Kehlkopf nicht von heute auf morgen aus. Vielmehr handelt es sich um einen schleichenden Prozess, der zunehmend schlimmer wird.

Zu Beginn reicht es meist die Atemwege medikamentös zu weiten. In Fällen mit akuter Atemnot kann auch der Kehlkopf durch eine Operation korrigiert werden. [5]

Eine Kehlkopflähmung kann bei Hunden dazu führen, dass sie sich ständig beim Essen und Trinken verschlucken. Ein ständiges Würgen in Kombination mit starkem Husten gehört hier zu den häufigsten Symptomen. In schweren Fallen kann auch die Atmung eingeschränkt sein.

#3 Mandelentzündung

Die scheinbar “unnötigen” Mandeln sind fester Bestandteil des Abwehrsystems. Einerseits bilden sie eine Art Blockade, um Keime vor dem Eindringen in die Atemwege aufzuhalten.

Andererseits enthalten sie auch eine so hohe Konzentration an weißen Blutkörperchen, dass sie eventuelle Krankheitserreger abtöten können. Das gilt zumindest für gesunde Mandeln.

Denn wenn sich die Mandeln entzünden, dann verlieren sie ihre Funktion und können selbst zum Problempunkt werden. Zu den häufigsten Anzeichen gehören hier:

  • Hund starrt sein Futter an
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Hund frisst trotz Hunger nicht
  • Hund würgt die ganze Zeit
  • Laute Schluckgeräusche
  • Hund sabbert plötzlich [6]
Hund

Zu den häufigsten Ursachen gehören hier anderweitige Entzündungen, ständiges Erbrechen, Zahn- oder Zahnfleischerkrankungen sowie die Ansammlung von Bakterien.

Zur Behandlung gilt es hier zunächst die zugrundeliegende Ursache herauszufinden und zu therapieren. Anschließend kann mit Antibiotika die Infektion bekämpft werden.

Damit sollten die Beschwerden innerhalb weniger Tage verschwunden sein. In schweren Fällen oder gar einer Tumorerkrankung könne die Mandeln auch entfernt werden. [7]

Eine Mandelentzündung kann sich bei Hunden durch ständiges Würgen bekanntlich machen. Zudem verweigern betroffene Vierbeiner meist Futter, da sie beim Schlucken Schmerzen haben. Zur Diagnose und Behandlung sollte hier der Tierarzt konsultiert werden.

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#4 Gereizter Rachen

Der gesamte Verdauungstrakt von Hunden ist deutlicher empfindsamer im Gegensatz zu unserem. Denn Hunde sind erst seit mehreren Jahrtausenden zum Allesfresser mutiert.

Wird der Rachen stark gereizt, dann kann sich das unter anderem auch in einem Brechreiz äußern. Typische Ursachen davon sind:

  • Stark gewürztes Essen
  • Lebensmittelallergien
  • Knochensplitter
  • Fressen von Gras
  • Lebensmittelvergiftungen
  • Bitteres oder saures Essen
  • Unverträglichkeiten
  • Essensreste von Menschen [8]

Zu erkennen ist es meist daran, dass betroffene Hunde ständig husten, die ganze Zeit würgen und ungewöhnlich stark sabbern. Weitere Anzeichen sind hier:

  • Antriebslosigkeit
  • Durchfall
  • Depressives Verhalten
  • Hund leckt seine Lippen
  • Appetitlosigkeit [9]

Solltest du das Futter als Ursache vermuten, dann rate ich einen kostenlosen Futtercheck durchzuführen. Dort erhältst du individuelle Futterempfehlungen für deinen Hund.

Zudem bekommst du im Anschluss eine kostenlose Box mit Futterproben zugeschickt, um die Empfehlungen selbst testen zu können. Bei Allergien kann auch ein Allergietest helfen.

Eine Reizung im Rachen kann dazu führen, dass Hunde ständig würgen müssen. In den meisten Fällen wird es dadurch ausgelöst, dass der Hund Essensreste von Menschen bekommen hat. Zudem sabbern betroffene Hunde meist stark und verweigern ihr Futter.

#5 Luftröhren- und Kehlkopfkrebs

Wenn sich ein gutartiger oder bösartiger Tumor in der Luftröhre oder dem Kehlkopf bildet, dann beeinträchtigt das nicht nur die Atmung, sondern auch das Essen und Trinken.

Beide diese Krebsarten entwickeln sich vermehrt bei älteren und männlichen Vierbeinern. Es kann aber grundsätzlich alle Hunde betreffen. Typische Symptome hiervon sind:

  • Laute Atmung
  • Hund kollabiert
  • Probleme beim Schlucken
  • Hund ist schnell schlapp
  • Höheres Bellen
  • Hund würgt oft
  • Pfeifen beim Atmen
  • Hund kann nicht mehr bellen
  • Chronisches Husten [10]
Hund

Die Symptome bei Luftröhrenkrebs überlappen sich hier sehr stark. Bei beiden dieser Ursachen ist die Ursache noch unbekannt. Zur Diagnose solltest du hier zum Tierarzt gehen.

Die Behandlung ist anschließend individuell unterschiedlich. Hat der Krebs noch nicht gestreut, dann kann er meist per OP und ohne eine Strahlentherapie entfernt werden. [11]

Wenn sich in der Luftröhre oder dem Kehlkopf ein Tumor entwickelt, dann lässt sich das meist an einer schweren und schnelleren Atmung erkennen. Ab einer gewissen Größe kann ein solcher Tumor auch zu einem ständigen Würgereiz führen.

#6 Bronchitis

Die Bronchien übernehmen den Sauerstofftransport von der Luftröhre zu den Lungen. Sie werden daher auch als “untere Atemwege” bezeichnet.

Wenn sich die Bronchien allerdings entzünden, dann sprechen Mediziner auch von einer Bronchitis. Zu den häufigsten Anzeichen gehören hier:

  • Hund erschöpft schnell
  • Ständiges Husten
  • Antriebs- und Energielosigkeit
  • Hund würgt oft
  • Schnelle Atmung
  • Nase läuft ständig
  • Röcheln beim Atmen [12]

Verantwortlich dafür sind primär Bakterien, Viren, Parasiten oder gar Reizstoffe. Je nach Ursache kann auch die Behandlung variieren. Eine Diagnose ist deshalb dringend nötig.

Bei viralen oder bakteriellen Entzündungen kommt meist Antibiotika zum Einsatz. Sollten Allergien dahinter stecken, dann können auch Antihistaminika helfen. [13]

Eine Entzündung der unteren Atemwege führt bei Hunden meist zu einem ständigen Würgen ohne Erbrechen. Zudem kommt es häufig zu einem Röcheln beim Atmen und einer allgemein veränderten Atmung. Betroffene Hunde erschöpfen auch überdurchschnittlich schnell.

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#7 Luftröhrenkollaps

Die Luftröhre wird normalerweise durch eine Kette von Knorpeln gehalten. Bei einigen Hunden sind diese Knorpel allerdings so schwach, dass die Luftröhre kollabiert.

Die Ursache davon ist noch unklar. Bei kleinen Hunden mit einer kurzen Schnauze soll es aber am häufigsten vorkommen. Dazu gehören:

  • Malteser
  • Affenpinscher
  • Yorkshire Terrier
  • Zwergspitz
  • Bulldoggen
  • Zwergpudel
  • Shih-Tzu
  • Mops
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Glücklicherweise kommt es dazu nicht von heute auf morgen. Vielmehr zieht sich der Prozess über mehrere Monate. Typische Symptome davon sind:

  • Ständiges Husten
  • Hund würgt oft
  • Bläuliche Schleimhäute
  • Hund atmet laut
  • Schnelle Erschöpfung
  • Röchelnde Atmung [14]

Bei Verdacht solltest du hier den Tierarzt aufsuchen. Zur Diagnose reicht hier meist bereits eine Ultraschalluntersuchung aus. Die Therapie ist allerdings sehr individuell.

Ganz zu Beginn können eventuelle Atemprobleme mithilfe von Steroiden oder Medikamenten behoben werden. In schweren Fällen kann auch eine OP nötig sein. [15]

Hunde mit einem Luftröhrenkollaps bekommen immer schlechter Luft, müssen ständig würgen und machen beim Atmen meist komische Geräusche. Auch blaue Schleimhäute können darauf hinweisen. Vor allem kleine Hunderassen mit einem flachen Gesicht sind hiervon betroffen. 

#8 Magendrehung

Eine Magendrehung wird von Tierärzten häufig als “Mutter aller Notfälle” beschrieben, da es unbehandelt innerhalb weniger Stunden tödlich enden kann.

Wie der Name bereits verrät, dreht sich hier der Magen im Körper des Hundes um die eigene Längsachse. Dadurch wird auch die Blutzufuhr abgebunden und sämtliche Gase eingesperrt.

Zu erkennen ist eine Magendrehung am ehesten daran, dass der Hund einen stark aufgeblähten Bauch hat und zunehmend unruhiger wird. Weitere klassische Anzeichen sind:

  • Schnelle Atmung
  • Verhärtung am Bauch
  • Blasses Zahnfleisch
  • Ständiger Würgereiz
  • Hund schäumt aus Mund
  • Appetitlosigkeit
  • Angst und Panik
  • Hund will sich nicht hinlegen
  • Schwacher Puls [16]

Statistiken zufolge soll knapp einer von 160 Hunden eine solche Magendrehung erleben. Vor allem bei alten und großen Vierbeinern kommt es am häufigsten vor. [17]

In den meisten Fällen ist hier eine sofortige Operation nötig, um den Magen wieder in die korrekte Position zu drehen. Je früher hier gehandelt wird, desto besser stehen die Chancen.

Eine Magendrehung kann bei Hunden dazu führen, dass sie die ganze Zeit würgen, aber nichts dabei herauskommt. In den meisten Fällen ist es zudem an einer starken Blähung zu erkennen. Hier sollte unmittelbar der tierärztliche Notdienst aufgesucht werden.

#9 Zwingerhusten

Wie es der Name bereits verrät, kommt es beim Zwingerhusten primär zu einem starken Husten. Mit einem Zwinger hat es allerdings nichts zu tun.

Umgangssprachlich ist hier auch von einer “Hundegrippe” die Rede. Denn es handelt sich um eine Infektion der oberen Atemwege. Ausgelöst wird es meist durch Viren und Bakterien.

Hund

Neben Fieber und einem allgemein antriebslosen Verhalten kommt es hier auch oft zu einem ständigen Würgereiz. Weitere klassische Symptome sind:

  • Unregelmäßige Atmung
  • Nase läuft ständig
  • Hund atmet komisch
  • Energielosigkeit
  • Hund verweigert Futter
  • Husten von Schleim [18]

Bei Verdacht solltest du deinen Hund umgehend von anderen Tieren isolieren. Denn Zwingerhusten ist hochansteckend. Für Menschen allerdings nicht.

In den meisten Fällen vergeht Zwingerhusten innerhalb von 1-3 Wochen von selbst. Mit Antibiotika kann das Ganze zur Not auch beschleunigt werden. [19]

Im Übrigen gibt es mittlerweile auch bereits Impfstoffe gegen Zwingerhusten. Damit kann es also von vornherein vorgebeugt werden. Es gehört allerdings nicht zu den Pflichtimpfungen.

Hunde mit Zwingerhusten bekommen nicht nur starken Husten, sondern müssen auch oft würgen. Zudem kommt es hier auch zu den typischen Symptomen einer Grippe wie beispielsweise Fieber, Antriebslosigkeit, einer laufenden Nase und allgemeiner Appetitlosigkeit.

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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