Hund hat Schaum vorm Mund | 8 Ursachen [2024]


Wenn Hunde Schaum vorm Mund haben, dann ist das meist ein Zeichen von Übelkeit oder Zahnproblemen. In Einzelfällen können auch Vergiftungen, Anstrengung unter Hitze, starker Stress, Tollwut oder gar ein epileptischer Anfall dahinter stecken.

Vor allem Hunde mit einer kurzen Schnauze, die sogenannten “brachycephalen Rassen”, neigen bei körperlicher Aktivität und Hitze aus dem Maul zu schäumen. 

Bei eventuellen Anfällen kann es sich auch um einen tierärztliche Notfall handeln. Im Folgenden lernst du über die 8 häufigsten Ursachen.

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#1 Übelkeit

Sicher ist dir schon aufgefallen, dass bei Hunden gelegentliches Erbrechen nahezu zum Alltag gehört. Das hat primär mit ihrer Vergangenheit zu tun.

Denn erst als Wölfe von uns Menschen zunehmend gezähmt wurden, haben sie sich schrittweise von einem Fleisch- zu einem Allesfresser entwickelt.

Ihr gesamtes Verdauungssystem ist daher im Vergleich zu unserem deutlich primitiver und sensibler. Typische Auslöser für Übelkeit sind:

  • Zu schnelles Fressen
  • Lebensmittelallergien
  • Virale Infektionen
  • Reisekrankheit
  • Leber- und Nierenerkrankungen
  • Gras gefressen
  • Lebensmittelintoleranzen [1]
Hund

Unter anderem kommt es hier auch zu einer vermehrten Speichelbildung, Schaum vorm Mund oder gar einem Würgereiz. Weitere typische Symptome sind:

  • Ständige Schmatzgeräusche
  • Häufiges Fiepen
  • Hund schluckt ständig
  • Sichtbare Blähungen
  • Hund leckt ständig den Mund ab
  • Körperliche Unruhe [2]

Sollte es einmalig auftreten, dann ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Bei chronischer Übelkeit rate ich dagegen einen solchen Futtercheck durchzuführen.

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Übelkeit kann bei Hunden dazu führen, dass sie unruhig werden, viel sabbern und sich Schaum vor dem Mund bildet. In den meisten Fällen geht es darauf zurück, dass der betroffene Vierbeiner schlingt, sein Futter nicht verträgt oder Gras gefressen hat.

#2 Zahnprobleme

Trotz ihres unterschiedlichen Aussehens und Verhaltens sind Hunde dennoch zu 99,9 % genetisch identisch mit Wölfen. Das erklärt auch, warum sie Schmerzen stets verbergen.

Denn bei Wölfen dient dieses Verhalten zum Schutz, da in der Wildnis geschwächt aussehende Tiere zur Zielscheibe anderer Raubtiere werden.

Sollte dein Hund also Probleme an den Zähnen oder am Zahnfleisch haben, dann ist es an dir die typischen Symptome zu erkennen. Klassische Beispiele davon sind:

  • Probleme beim Fressen
  • Einseitiges Kauen
  • Verfärbungen am Zahn
  • Plötzliches Sabbern
  • Schwarzes Zahnfleisch
  • Hund schäumt aus dem Maul
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Starker Mundgeruch [3]

Am eindeutigsten zeigt es sich dadurch, dass dein sonst immer-hungriger Hund plötzlich seine Leckerlis verweigert. Typische Ursachen davon sind:

  • Abgebrochener Zahn
  • Entzündung der Mundschleimhaut
  • Zahnkaries
  • Holz- und Knochensplitter
  • Zahnhöhlen
  • Exzessiver Zahnstein [4]

Bei Verdacht rate ich hier umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Denn Hunde leiden von Natur aus häufig vor sich hin und äußern Beschwerden oft erst im späteren Verlaufen.

Probleme an den Zähnen oder dem Zahnfleisch äußern sich bei Hunden meist dadurch, dass sie Futter verweigern, Probleme beim Kauen haben und berührungsempfindlich werden. Unter anderem kann es aber auch zu Schaum vor dem Mund kommen.

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#3 Vergiftungen

Leider findest du in den Nachrichten immer wieder Beiträge zu ausgelegten Giftködern. Die Realität sieht aber anders aus. Denn meist verursachen die Besitzer die Vergiftungen selbst.

Allerdings nicht mit Absicht. Das liegt daran, dass insbesondere Erstbesitzer die falsche Annahme treffen, dass sämtliche gewöhnlichen Lebensmittel für Hunde gesund sind.

Zu den häufigsten Auslösern von Vergiftungen gehören:

  • Schokolade, Kakao, Alkohol und Hopfen
  • Verschlucken menschlicher Medikamente
  • Zwiebeln, Knoblauch, Trauben und Rosinen
  • Verschlucken von Chemikalien und Reinigungsmitteln
  • Fressen von toxischen Pflanzen [5]
Hund

Da für das Filtern von Giftstoffen primär die Leber und Niere verantwortlich sind, können Vergiftungen zu permanenten Organschäden führen. Weitere typische Symptome sind:

  • Körperliche Unruhe
  • Vermehrte Bildung von Speichel
  • Schaum vorm Mund
  • Zittern im Ruhezustand
  • Hund verweigert Futter
  • Atemprobleme
  • Antriebsloses Verhalten
  • Plötzliche Anfälle [6]

In Abhängigkeit der Menge und Art der Giftstoffe können Vergiftungen lebensgefährlich werden. Hier solltest du daher bei Verdacht sofort den Tierarzt aufsuchen.

Wenn Hunde die falschen Lebensmittel oder sonstige toxischen Mittel verschlucken, dann kann es zu Vergiftungen führen. Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund unruhig wird und Schaum vorm Maul hat. Auch Atemprobleme und ein Zittern sind hier häufig.

#4 Tollwut

Jedes Jahr sollen knapp 60.000 Menschen und ein Vielfaches an Hunden an Tollwut sterben. Und das, obwohl es bereits seit über 100 Jahren einen Impfstoff dagegen gibt. 

In Deutschland selbst ist Tollwut allerdings sehr selten. Das liegt primär daran, dass es zu den Pflichtimpfungen gehört. Und dennoch kommt es hin und wieder zu Infektionen.

Das ist vor allem dann der Fall, wenn ungeimpfte Hund mit in den Urlaub oder vom Ausland importiert werden. Übertragen wird es meist durch einen Biss infizierter Tiere. [7]

Am ehesten ist es daran zu erkennen, dass betroffene Hunde aggressiv werden und aus dem Mund schäumen. Weitere typische Anzeichen sind:

  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Eigenartiges Verhalten
  • Atemprobleme
  • Probleme beim Schlucken
  • Hunde sabbert viel
  • Plötzliche Lähmungen [8]

Für Tollwut gibt es weder eine Heilung, noch eine Behandlung. Es gibt kaum einen tödlicheren Virus. Bei Menschen liegt die Sterblichkeitsrate sogar bei 99,9 %.

Zur Vorbeugung sollte hier der empfohlene Impfplan eingehalten werden. Die Erstimpfung sollte nach 12 Wochen und die Zweitimpfung in der 15. Lebenswoche stattfinden.

Die dritte Impfung dann rund ein Jahr später und im Anschluss gilt es alle 2-3 Jahre den Hund nachimpfen zu lassen. In aller Regel wird dich auch der Tierarzt darauf hinweisen. [9]

Hunde mit Tollwut verhalten sich nicht nur ungewöhnlich aggressiv, sondern bekommen auch meist Schaum vor dem Mund. Da es keine Heilung gegen diese tödliche Viruserkrankung gibt, sollte sich jeder Hundebesitzer an den vorgeschriebenen Impfplan halten.

#5 Starker Stress

In stressigen Situationen schütten Hunde genauso Stresshormone aus wie wir Menschen – insbesondere junge Vierbeiner. Zu den häufigsten Auslösern gehören hier:

  • Fehlende Sozialisierung
  • Starke Unwetter und Stürme
  • Kontakt mit fremden Personen
  • Cushing-Syndrom
  • Laute Geräusche und Lärm
  • Kontakt mit dominanten Hunden
  • Gewalt in der Erziehung [10]
Hund

Am häufigsten ist Stress daran erkennbar, dass der Hund plötzlich hechelt, sabbert und sich Schaum um den Mund bildet. Weitere klassische Anzeichen sind:

  • Ständiges Gähnen
  • Hund versteckt sich
  • Plötzlicher Haarverlust
  • Hund läuft unruhig umher
  • Winseln und Fiepen
  • Hund trinkt viel
  • Verdauungsprobleme [11]

Hier gilt es den Stressfaktor herauszufinden und dann wenn möglich zu eliminieren. Sollte es an einer mangelnden Sozialisierung liegen, dann gilt es diese nachzuholen.

Auch vermehrte Aufmerksamkeit und Beschäftigung können hier helfen. Zudem könntest du deinen Hund auch schrittweise an den Stressfaktor gewöhnen. 

Wenn Hunde Stress verspüren, dann äußert sich das meist in einem starken Hecheln und einer gesteigerten Speichelmenge. Bei starkem oder chronischem Stress kann es auch zu Schaum vorm Mund und Verdauungsproblemen kommen. Hier sollte der Triggert eliminiert werden.

Tierarzt kontaktieren

#6 Anstrengung unter Hitze

Einige Rassen neigen bei körperlicher Anstrengung und heißem Wetter besonders schnell zu überhitzen. Vor allem brachycephale Hunde sind hiervon betroffen.

Damit sind Vierbeiner gemeint, die zuchtbedingt ein flaches Gesicht haben. Also beispielsweise Bulldoggen, Pekingesen, der Chihuahua sowie der Mops.

Das liegt daran, dass diese Rassen aufgrund ihrer Züchtung verengte Nasenlöcher haben. Sie kommen daher in der Praxis deutlich schneller außer Puste. [12]

In Kombination mit Hitze führt das meist zu einer gesteigerten Produktion an Speichel. Nicht selten haben betroffene Vierbeiner auch etwas Schaum am Maul.

Grund zur Sorge besteht hier in der Regel nicht. Das gilt zumindest dann, wenn dein Hund genügend trinkt und keine Anzeichen eines Hitzeschlags zeigt:

Auch ein Fieberthermometer kann hier helfen. Im Normalzustand sollte die Körpertemperatur des Hundes zwischen 38-39 °C betragen. 

Ist seine Temperatur erhöht, dann gilt es Schatten aufzusuchen und den Hund mit Wasser abzukühlen. Für heiße Sommer ist auch eine solche selbstkühlende Hundematte ideal.

Wenn Hunde und vor allem Rassen mit einer kurzen Schnauze sich im Sommer verausgaben, dann neigen sie oft zu Schaum vor dem Mund und starkem Sabbern. Das ist Teil des natürlichen Kühlungssystems. Hier gilt es eine Pause einzulegen und Wasser bereitzustellen.

#7 Epilepsie

Epilepsie ist eine chronische Erkrankung des Gehirns, das je nach Ausprägung zu unterschiedlichen Beschwerden kommen kann.

In milden Fällen führt es lediglich zu leichten Zuckungen oder einem Kribbeln. In schweren Fällen kommt es dagegen zu unkontrollierten Krampfanfällen. Typische Symptome sind:

  • Versteifte Muskeln
  • Starkes Sabbern
  • Hund läuft im Kreis
  • Schaum vorm Maul
  • Ignoranz bei Kommandos
  • Hund beißt auf Zunge
  • Orientierungslosigkeit
  • Plötzliches Umfallen [14]
Hund

Rund einer von 130 Hunden soll Studien zufolge darunter leiden. Aus bislang ungeklärten Gründen betrifft es primär Golden Retriever, Beagle, Pudel, Labradore und Dackel.

In aller Regel sind solche Anfälle schmerzfrei. Und dennoch kann es zu Verletzungen kommen, wenn es im falschen Moment eintritt und der Hund umkippt. [15]

Epilepsie gilt zwar als unheilbar, lässt sich aber teilweise durch Medikamente therapieren. Hier solltest du bei Verdacht zur Vorsorge den Tierarzt konsultieren.

Hunde mit Epilepsie erleben meist in unregelmäßigen Abständen krampfartige Anfälle, die für mehrere Sekunden oder gar Minuten anhalten können. Währenddessen bildet sich meist auch Schaum am Mund. Zudem sind betroffene Vierbeiner danach häufig sehr verwirrt.

#8 Fremdkörper verschluckt

Die Neugier von Hunden wird ihnen vor allem in jungen Jahren häufiger zum Verhängnis. Denn sie führt dazu, dass sie des Öfteren nicht essbare Dinge verschlucken. Dazu gehören:

  • Tischtennisbälle
  • Ganze Maiskolben
  • Zu große Knochenstücke
  • Golfbälle
  • Zu kleine Spielzeuge [16]

Sollten diese Gegenstände im Hals oder Rachen stecken bleiben, dann kommt es meist zu Atemproblemen, einem Würgereiz und Problemen beim Schlucken.

Gleichzeitig regt es auch die Speichelproduktion massiv an, sodass Hunde sabbern oder gar Schaum um den Mund haben. Weitere typische Symptome sind:

  • Hund verweigert Futter
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Knubbel am Hals
  • Hund röchelt plötzlich
  • Würgereiz ohne Erbrechen
  • Unruhiges Verhalten
  • Ständiges Husten [17]

Manchmal löst sich der Gegenstand von selbst, in anderen Fällen muss er vom Besitzer oder dem Tierarzt manuell entfernt werden. Vor allem bei Atemproblemen ist Vorsicht geboten.

Falls der Hund aggressiv reagiert, kann der Tierarzt durch eine Betäubung nachhelfen. Zudem kann er den Fremdkörper auch relativ einfach lokalisieren. [18]

Wenn verschluckte Fremdkörper im Hals- und Rachenraum stecken bleiben, dann macht sich das unter anderem durch Sabbern und Schaum vor dem Mund bemerkbar. Unter anderem würgen betroffene Hunde auch häufig, verhalten sich unruhig oder husten gar.

Seltene Ursachen:
  • Medikamente verschluckt
  • Starke Unterzuckerung
  • Mittel gegen Parasiten
  • Intensive Geschmäcker
  • Neurologische Erkrankungen
  • Staupevirus [19]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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