Hund schluckt ständig und ist unruhig | 7 Ursachen [2024]


Wenn Hunde ständig schlucken und unruhig sind, dann ist das meist an Anzeichen von Übelkeit oder Sodbrennen. In Einzelfällen können dafür auch Zahnprobleme, Vergiftungen, Entzündungen, eine Hypersalivation sowie ein Tumor verantwortlich sein.

In solchen Fällen ist zudem auffällig, dass das Schlucken relativ laut und hörbar ist. Körperliche Unruhe ist dagegen meist ein Zeichen von Schmerzen.

Um die Ursachen einschränken zu können, lernst du im Folgenden über die häufigsten Auslöser, deren typischen Symptome und was im konkreten Fall zu tun ist.

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#1 Übelkeit

Hunde stammen bekanntlich von Wölfen ab, die primäre Fleischfresser sind. Erst durch die Zähmung wurden Hunde dann zunehmend auch zum Allesfresser.

Das erklärt, warum das Verdauungssystem von Hunden im Vergleich zu unserem sehr primitiv und anfällig ist. Es hatte schlicht noch nicht ausreichend Zeit um zu reifen.

In der Praxis für das häufig dazu, dass selbst Kleinigkeiten zu Bauchschmerzen, Blähungen und Übelkeit führen können. Typische Auslöser hiervon sind:

  • Zu schnelles Fressen
  • Minderwertiges Futter
  • Lebensmittelunverträglichkeiten
  • Luft verschluckt
  • Menschliche Essensreste
  • Lebensmittelallergien
  • Gras gefressen [1]
Hund

In den meisten Fällen ist Übelkeit daran zu erkennen, dass betroffene Hunde die ganze Zeit schlucken, stark sabbern und sich das Maul ablecken. Weitere Symptome sind:

  • Hund verweigert Futter
  • Antriebslosigkeit
  • Unruhiges Verhalten
  • Hund schmatzt ständig
  • Plötzliches Erbrechen
  • Blähungen [2]

Normalerweise legt sich eine Übelkeit durch Fasten von selbst. Sollte es jedoch zu starken oder chronischen Beschwerden kommen, rate ich einen solchen Futtercheck durchzuführen.

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Allergien, Intoleranzen oder schlicht qualitativ schlechtes Futter kann bei Hunden zu Übelkeit führen. In der Praxis ist das meist daran zu erkennen, dass der Hund ständig schluckt, plötzlich sabbert und sich allgemein unruhig verhält. In aller Regel legt sich das von selbst.

#2 Sodbrennen

Normalerweise verhindert der Schließmuskel am Mageneingang, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangen kann. Bei einer Funktionsstörung kann es aber dennoch passieren.

Sodbrennen bezeichnet im Prinzip nichts anderes als den brennen Schmerz, den die Magensäure in der Speiseröhre anrichtet. Typische Ursachen davon sind:

  • Chronischer Stress
  • Schwangerschaft
  • Häufiges Erbrechen
  • Betäubungen bei OPs
  • Allergien und Intoleranzen
  • Junges Alter
  • Medikamente [3]

Am ehesten kannst du Sodbrennen daran erkennen, dass dein Hund häufig würgt, unruhig umherläuft oder Futter verweigert. Weitere klassische Symptome sind:

  • Saurer Mundgeruch
  • Fiepen nach dem Fressen
  • Ständiges und lautes Schlucken
  • Hund würgt weißen Schleim
  • Plötzliches Sabbern
  • Häufiges Ablecken des Mauls [4]

In den meisten Fällen löst sich das Problem innerhalb von 1-2 Tagen von selbst. Sollte es dagegen chronisch werden, dann sprechen Ärzte auch von der “Refluxkrankheit”.

Häufig kann ein Futterwechsel oder die Aufteilung des täglichen Futters in kleinere Portionen bereits ausreichen. Ist das nicht der Fall, dann rate ich den Tierarzt aufzusuchen. [5]

Hunde mit Sodbrennen oder der Refluxkrankheit verhalten sich aufgrund der brennenden Schmerzen meist unruhig. Zudem sind diese Probleme auch oft daran erkennbar, dass der Hund einen eigenartigen Mundgeruch hat, ständig schluckt oder gar Schleim würgt.

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#3 Zahnprobleme

Bestehende Schmerzen zu kommunizieren gehört nicht gerade zu den Stärken von Hunden. Das Gleiche gilt für Wölfe. Denn ihre DNA ist nach wie vor zu 99,9 % identisch. [6]

In der Wildnis dient diese Eigenschaft dem Selbstschutz. Denn in dem Moment, wo ein Wildtier einen geschwächten Eindruck macht, wird es zur Zielscheibe anderer Raubtiere.

In der Praxis führt dieser Instinkt selbst heute noch dazu, dass Hunde in Deutschland bestehende Zahnschmerzen stillschweigend hinnehmen. Typische Symptome sind hier:

  • Blut im Maul
  • Hund ist berührungsempfindlich
  • Gerötetes Zahnfleisch
  • Hund verweigert Futter
  • Schwellung am Maul
  • Unruhiges Verhalten
  • Plötzliche Aggressivität
  • Hund kaut einseitig [7]
Hund

Ausgelöst wird es oft dadurch, dass sie Knochen- oder Holzsplitter im Zahnfleisch haben. Hier produziert der Körper vermehrt Speichel, wodurch der Hund häufig schlucken muss.

Aber auch abgebrochene Zähne, Zahnlöcher, Karies oder exzessiver Zahnstein können hierfür verantwortlich sein. Bei Verdacht solltest du hier den Tierarzt aufsuchen. [8]

Zur Vorbeugung rate ich zudem zur Anschaffung von Zahnpflege-Spielzeugen, speziellen Zahnpflege-Leckerlis sowie einem qualitativ hochwertigen Hundefutter.

Probleme mit den Zähnen oder dem Zahnfleisch führen häufig zu einer erhöhten Speichelproduktion. In der Praxis schlucken betroffene Hunde daher sehr häufig. Zudem ist es meist auch daran zu erkennen, dass sie berührungsempfindlich und unruhig werden.

#4 Hypersalivation

Die Speichelproduktion wird normalerweise primär durch Essen angeregt. Wenn der Hund aber unabhängig davon viel Speichel bildet, dann ist von einer “Hypersalivation” die Rede.

Am häufigsten wird es durch Medikamente, Allergien oder sonstige Reizungen ausgelöst. Weitere mögliche Ursachen sind:

  • Verletzungen
  • Tumore im Mundraum
  • Vergiftungen
  • Nierenerkrankung
  • Mandelentzündung
  • Reisekrankheit [9]

Sollte es gleichzeitig zu Schmerzen kommen, dann lässt sich das auch an einem unruhigen Verhalten erkennen. Weitere typische Symptome sind:

  • Hund sabbert plötzlich
  • Schäumender Speichel
  • Ständiges Schlucken
  • Hund reibt die Schnauze
  • Appetitlosigkeit
  • Häufiges Schmatzen [10]

Zur Diagnose und Behandlung rate ich hier den Tierarzt aufzusuchen. In vielen Fällen sind auch im Mund selbst krankhafte Symptome erkennbar.

Wenn Hunde unabhängig der Mahlzeit durchgängig Speichel produzieren, dann ist das an einem vielen und lauten Schlucken erkennbar. Teilweise macht sich eine Hypersalivation auch dadurch bemerkbar, dass der Hund stark sabbert, unruhig wird und das Maul reibt.

#5 Vergiftungen

In den Nachrichten ist häufiger von ausgelegten Giftködern die Rede. In der Praxis kommen die meisten Vergiftungen bei Hunden jedoch durch die Unwissenheit ihrer Herrchen.

Denn viele der gewöhnlichen Lebensmittel sind für Hunde toxisch und können gar lebensgefährliche Konsequenzen haben. Bekannte Beispiele sind hier:

  • Knoblauch und Zwiebeln
  • Macadamianüsse und Walnüsse
  • Alkohol und manche Zuckeralkohole
  • Rosinen und Trauben
  • Kakao und Schokolade
  • Avocados [11]

Was viele nicht wissen? Speichel tötet nicht nur Bakterien und Keime ab, sondern kann auch den Effekt von toxischen Dingen verringern.

Hund

Bei bestehenden Vergiftungen produzieren Hunde daher häufig übermäßig viel Speichel und schlucken die ganze Zeit. Weitere klassische Symptome sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Plötzlicher Durchfall
  • Lethargisches Verhalten
  • Unruhiges Umherwandern
  • Hund ist antriebslos
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Atemprobleme
  • Hund zittert [12]

Vergiftungen können permanente Nieren- und Leberschäden hervorrufen. Bei Verdacht solltest du daher umgehend den tierärztlichen Notdienst aufsuchen.

Sowohl Lebensmittel als auch sonstige toxischen Mittel können bei Hunden Vergiftungen hervorrufen. Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund essen verweigert und ständig schluckt. Auch plötzliches Erbrechen, körperliche Unruhe und Durchfall sind hier häufig.

Tierarzt kontaktieren

#6 Tumor im Maul

In sehr seltenen Fällen können für die Beschwerden auch orale Tumore verantwortlich sein. Rund 6-7 % aller Krebsdiagnosen sollen darauf zurückgehen. [13]

Die Ursache davon ist noch unklar. Rüden sollen jedoch rund doppelt so häufig als Hündinnen betroffen sein. Zudem kommt es bei folgenden Rassen öfter vor:

  • Deutscher Boxer
  • Golden Retriever
  • Deutscher Schäferhund
  • Gordon Setter
  • Chow-Chow
  • Weimaraner
  • Zwergpudel [14]

Am häufigsten zeigt es sich dadurch, dass der Hund plötzlich im Mund blutet und es zu Schwellungen am Zahnfleisch kommt. Weitere klassische Symptome sind:

  • Starker Mundgeruch
  • Häufiges Schlucken
  • Plötzliches Sabbern
  • Probleme beim Fressen
  • Hund ist unruhig
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Zahnverlust [15]

In den meisten Fällen wird zur Behandlung der Tumor operativ entfernt. Leider hat er häufig bis zur Diagnose bereits gestreut. In diesem Fall kann auch eine Strahlentherapie nötig sein.

Wenn sich im Mundraum des Hundes ein Tumor bildet, dann kann sich das unter anderem durch ständiges Schlucken und unruhiges Verhalten zeigen. In den meisten Fällen kommt es hier auch zu sichtbaren Schwellungen, Appetitlosigkeit und Mundgeruch.

#7 Entzündungen

Eine Rachen- oder Mandelentzündung wird meist dadurch ausgelöst, dass sich Bakterien ansammeln und vermehren. Vor allem die Mandeln trifft es häufiger.

Sicher kennst du das Gefühl, wenn aufgrund der entzündeten Mandeln das Schlucken laut wird und schmerzt. Das Gleiche kann auch bei Hunden auftreten. Typische Symptome sind:

  • Vermehrte Speichelbildung
  • Hund verweigert Futter
  • Unruhiges Umherlaufen
  • Hund atmet laut
  • Probleme beim Schlucken
  • Häufiges Würgen
  • Hund sabbert stark [16]
Hund

In einigen Fällen ist eine Mandelentzündung auch nur ein Spätsymptom anderer Erkrankungen. Vor allem bei Problemen an den Zähnen ist das häufig.

So “unnötig” die Mandeln in den Medien auch dargestellt werden, in Wirklichkeit spielen sie eine wichtige Rolle im natürlichen Abwehrsystem des Körpers.

Eine Entfernung ist daher nur in Ausnahmefällen ratsam. Aus diesem Grund wird hier zur Behandlung stattdessen vom Tierarzt meist Antibiotika empfohlen. [17]

Verschiedene Entzündungen im Hals- und Rachenbereich können zu einer gesteigerten Speichelproduktion und ständigem Schlucken führen. Oft ist es auch daran zu erkennen, dass das Schlucken laut wird, der Hund unruhig ist und sein Futter verweigert.

Seltene Ursachen
  • Ösophagitis: Eine chronische Autoimmunerkrankung, welche die Speiseröhre betrifft. Die Symptome überlappen sich sehr stark mit Sodbrennen.
  • Schlangenbisse: Ein Biss einer Kreuzotter oder sonstiger Giftschlangen am Maul kann neben starken Schmerzen auch ein ständiges Schlucken zur Folge haben.
  • Mundgeschwüre: Neben Tumoren können auch sonstige Geschwüre im Mund das Verhalten des Hundes beeinflussen. [18]
  • Geschmäcker: Hat der Hund aus Versehen etwas Scharfes oder stark Gewürztes gegessen, dann kann sich das körperlich bemerkbar machen.
  • Fremdkörper: Sollte sich ein Knochen- oder Holzsplitter im Hals des Hundes verfangen haben, dann kann das zu einem ständigen Schlucken führen.
  • Lebensmittelallergien: Äußern sich in erster Linie durch einen starken Juckreiz, Durchfall und Erbrechen. Je nach Art können die Symptome aber variieren.
  • Stiche: Sowohl Bienen-, Wespen- als auch Hornissenstiche im Mund können die Speichelproduktion massiv anregen und zu körperlicher Unruhe führen. [19]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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