Wenn Hunde laut atmen, dann kann das auf Allergien, blockierte Atemwege oder eine Bronchitis hinweisen. Unter Umständen kommen dafür auch Blutarmut, ein Luftröhrenkollaps, eine Entzündung der Nasenschleimhäute oder gar eine Herzschwäche infrage.
Eine laute Atmung ist zwar nicht normal, kommt aber sehr häufig vor. Die Gründe dafür gehen fast immer auf 2 Faktoren zurück:
- #1 Verengte Atemwege: Beim Ein- und Ausatmen kommt es daher zu lauten Geräuschen oder gar einem Röcheln.
- #2 Mangelnde Sauerstoffversorgung: Es kommt nicht genügend Sauerstoff bei den Organen an, sodass der Hund sehr tief einatmen muss. [1]
Junge und kleine Rassen atmen grundsätzlich schneller und leiser während alte und große Vierbeiner vergleichsweise langsamer und lauter atmen.
Im Folgenden lernst du über die 10 häufigsten Ursachen, ihren Symptomen sowie was du in der konkreten Situation tun solltest.
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#1 Blutarmut
Bei einer Blutarmut verfügt der Hund nicht über zu wenig Blut, sondern über einen zu geringen Anteil an roten Blutkörperchen. Diese sind für den Sauerstofftransport verantwortlich.
Die Folge? Trotz genügend sauerstoffreicher Luft in der Lunge kommt zu wenig Sauerstoff in den Organen an. Betroffene Vierbeiner atmen daher spürbar tiefer ein als gewöhnlich.
Diese schwerfällige Atmung dient nur dazu, die Sauerstoffversorgung aufrechtzuerhalten. Weitere typische Symptome einer Blutarmut sind:
- Appetitlosigkeit
- Dunkelfarbiger Stuhlgang
- Hund schläft viel
- Energie- und Lustlosigkeit
- Hund atmet laut
- Weißliches Zahnfleisch
- Hund erschöpft schnell
- Teilnahmslosigkeit [2]
In einigen Fällen ist eine Blutarmut genetisch bedingt und daher unheilbar. In diesem Fall müssen zur Therapie bis zum Lebensende Medikamente eingenommen werden.
Weitere typische Ursachen davon sind virale Infekte, Vergiftungen, Nebenwirkungen von Medikamenten, Blutverlust durch Unfälle und eine Schilddrüsenunterfunktion. [3]
Blutarmut führt bei Hunden dazu, dass ihre Sauerstoffversorgung leidet. Eine tiefe und laute Atmung ist hier nur der Versuch, trotz der geringen Anzahl an roten Blutkörperchen alle Organe ausreichend versorgen zu können. Betroffene Hunde schlafen zudem sehr viel und sind ständig müde.
#2 Brachycephales Syndrom
Viele der populärsten Hunderassen gelten heute zur Kategorie der “Qualzuchten”. Denn bei ihnen wurden in der Vergangenheit gesundheitliche Probleme akzeptiert.
Und das nur, um gewissen optische Charakteristiken zu erreichen. Hunde mit einem flachen Gesicht sind hier ein klassisches Beispiel – die sogenannten “brachycephalen Hunderassen”:
- Boston Terrier
- Viele Doggenarten
- Chihuahua
- Alle Bulldoggen-Arten
- Shih-Tzu
- Mops
- Cavalier King Charles Spaniel
- Lhasa Apso [4]
Bei diesen Rassen sind häufig die Nasenlöcher zu eng und der Gaumen zu lang, sodass sie zuchtbedingt viel schlechter Luft bekommen. Auch ihre Atmung ist vergleichsweise laut.
Erkennen kannst du es meist daran, wenn dein Hund selbst im Ruhezustand mit geschlossenem Maul schnell atmen muss, nur um genügend Luft zu bekommen.
Ausgelöst wird die schwerfällige Atmung meist durch körperliche Anstrengung, Hitze oder durch Übergewicht. Denn zusätzliches Fett kann die Atemwege weiter verengen.
Zur Behandlung des brachycephalen Syndroms werden meist Maßnahmen zur Vorbeugung eingeleitet, eine Diät empfohlen und zur Not die Nasenlöcher operativ geweitet. [5]
Brachycephale Hunderassen mit einer kurzen Schnauze und einem flachen Gesicht bekommen oft zuchtbedingt schlechter Luft. Aus diesem Grund atmen sie bei körperlicher Anstrengung häufig ungewöhnlich laut, schnell oder fangen gar zu röcheln an.
#3 Blockierung der Atemwege
Verschiedene Erkrankungen und Verletzungen können die Atemwege verengen und dadurch zu ungewöhnlichen Tönen bei der Atmung führen. Dazu gehören:
- Insektenstiche
Schwellungen durch Bienen-, Wespen- oder Hornissenstiche können den Halsraum verengen. Bei allergischen Reaktionen kann das sogar lebensgefährlich werden.
- Entwicklungsstörungen
Nicht nur brachycephale Hunderassen können von Natur aus mit Atemproblemen zu kämpfen haben, sondern auch Hunde mit Entwicklungsstörungen bei den Atemwegen. [6]
- Tumorerkrankung
Sowohl gutartige als auch bösartige Tumore entlang der Atemwege können das Ein- und Ausatmen erschweren und zu einer lauten Atmung führen.
- Verschluckter Fremdkörper
Vor allem junge Hunde sind häufig so neugierig, dass sie alles annagen wollen. Zu kleine oder kaputte Spielzeuge werden da gerne einmal verschluckt.
- Verletzungen
Damit sind vor allem Unfälle gemeint, die den Halsraum des Hundes betreffen. Denn das kann zu Wasser- und Blutansammlungen führen, welche die Atmung erschweren. [7]
Sowohl Insektenstiche, verschluckte Fremdkörper als auch Verletzungen können die Atemwege blockieren und sich in einer lauten Atmung äußern. Unter Umständen sind dafür auch Tumorerkrankungen und Entwicklungsstörungen verantwortlich. Der Tierarzt kann hier weiterhelfen.
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#4 Allergien
Grundsätzlich können Hunde gegen alles allergisch sein. Die Gene sind hier entscheidend. Studien zufolge sollen sogar satte 20 % aller Vierbeiner mit Allergien zu kämpfen haben. [8]
Ausgelöst werden allergische Reaktionen durch Reizstoffe – sogenannte “Allergene”. Zu den häufigsten Allergenen gehören bei Hunden:
- Gewisse Lebensmittel
- Seife und sonstige Reinigungsprodukte
- Chemikalien wie Insektizide
- Parfüms, Raumdüfte und Zigarettenrauch
- Pollen, Gräser und Blätter [9]
Wann genau die Beschwerden eintreten erlaubt häufig auch Rückschlüsse über die potenziellen Ursachen. Die Symptome können sich auch am gesamten Körper zeigen:
- Häufiges Niesen
- Plötzliches Erbrechen
- Ungewöhnliche Rötungen
- Hund atmet komisch
- Durchfall
- Schwellungen
- Hund atmet laut
- Unruhiges Verhalten
- Ständig laufende Nase
- Plötzlicher Husten [10]
Solltest du Lebensmittelallergien im Verdacht haben, dann rate ich einen kostenlosen Futtercheck durchzuführen. Dort erhältst du individuelle Empfehlungen für deinen Hund.
Zudem bekommst du eine kostenlose Box mit Futterproben, um die Empfehlungen ausprobieren zu können. Alternativ hilft auch ein Allergietest beim Arzt.
Da es für Allergien keine Heilung gibt, gilt es in der Zukunft sämtliche Allergene vorzubeugen. Bei akuten Atemproblemen können auch Antihistaminika helfen.
Allergische Reaktionen können sich auf die Atmung des Hundes auswirken und zu einer schnellen, lauten oder unregelmäßigen Atmung führen. Zu erkennen sind Allergien meist an plötzlichem Erbrechen, Durchfall, einer laufenden Nase oder ständigem Niesen.
#5 Kehlkopflähmung
Der Kehlkopf spielt bei Menschen beim Sprechen eine zentrale Rolle. Bei Hunden ist er dagegen primär dafür verantwortlich, dass kein Wasser oder Essen in die Luftröhre gelangt.
Zudem hat er auch indirekte Auswirkungen auf die Atmung, da er den Rachen und die Luftröhre miteinander verbindet. Bei einer Kehlkopflähmung kann das zum Problem werden.
Denn wenn die Muskeln und Nerven am Kehlkopf nicht mehr richtig funktionieren, dann sind auch ständiges Verschlucken und Atemprobleme die Folge. Weitere Symptome sind hier:
- Husten beim Essen
- Höhere Töne beim Bellen
- Laute Atmung
- Plötzliches Röcheln
- Hund atmet schwer
- Würgereiz beim Trinken
- Atemnot und Ohnmacht
- Bläuliche Schleimhäute [11]
Bei Sennenhunden, Setter- und Retriever-Arten kommt eine Kehlkopflähmung Statistiken zufolge am häufigsten vor. Hier ist die Genetik die Ursache.
Zudem treten die Symptome nicht von heute auf morgen auf, sondern meist schleichend über mehrere Monate. Auch körperliche Aktivität und Hitze sind bekannte Trigger. [12]
In den Anfängen lässt sich der Kehlkopf meist mithilfe von Medikamenten weit stellen, sodass die Atembeschwerden nur gering sind. In schwereren Fällen ist auch eine OP nötig.
Eine Kehlkopflähmung kann bei Hunden die Atemwege verengen, sodass die Atmung lauter und schwerfälliger wird. Auch pfeifende und röchelnde Geräusche sind hier häufig. Zudem lässt es sich meist auch daran erkennen, dass sich betroffene Hunde ständig verschlucken.
#6 Lebensmittelvergiftung
Für Lebensmittelvergiftungen sind meist die Hundebesitzer selbst verantwortlich. Denn vor allem Erstbesitzer denken häufig, dass Hunde alles problemlos essen können.
Die Realität sieht anders aus. Denn viele der gewöhnlichen Lebensmitteln sind für Hunde toxisch und können gar lebensbedrohliche Konsequenzen haben. Beispiele davon sind:
- Kakao und Schokolade
- Hopfen und Hefe
- Kaffee und Koffein
- Macadamia- und Walnüsse
- Avocados
- Zwiebeln und Knoblauch
- Alkohol und Zuckeralkohol
- Trauben und Rosinen [13]
Das Problem? Die Beschwerden können auch erst nach einer Verzögerung eintreten. Neben einer lauten Atmung kann es auch zu weitere Symptomen kommen:
- Plötzlicher Durchfall
- Extremes Sabbern
- Knallrotes Zahnfleisch
- Hund läuft unruhig umher
- Appetitlosigkeit
- Kurzatmigkeit
- Übelkeit und Erbrechen
- Energielosigkeit [14]
Aber auch sonstige chemischen Stoffe, giftige Pflanzen oder Reinigungsmittel können Vergiftungen hervorrufen. Bei Verdacht rate ich hier umgehend den Tierarzt aufzusuchen.
Selbst gewöhnliche Lebensmittel können bei Hunden zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Eine laute Atmung oder allgemeine Atemprobleme sind nur einige von vielen möglichen Symptomen. Vergiftungen können sich auch mit Durchfall und Erbrechen äußern.
#7 Bronchitis
Die Bronchien sind jene Atemwege, die den Sauerstoff von der Luftröhre zur Lunge transportieren. Entzünden sich diese, dann ist von einer “Bronchitis” die Rede.
In den meisten Fällen sind dafür Bakterien verantwortlich. Unter Umständen kommen aber auch Allergene, Viren, Parasiten und sonstige Reizstoffe infrage. [15]
Husten, eine laute Atmung und ständiges Würgen gehören hier zu den häufigsten Symptomen. Weitere typische Anzeichen einer Bronchitis sind:
- Antriebslosigkeit
- Röchelnde oder pfeifende Atmung
- Plötzliches Erbrechen
- Hund würgt weißen Schleim
- Schneller Puls
- Laufende Nase
- Fieber und Energielosigkeit
- Atemnot und Ohnmacht [16]
Für die Behandlung ist es hier essenziell, zunächst die Ursache zu bestimmen. Bei bakteriellen und viralen Infektionen werden zumeist Medikamente eingesetzt.
Bei allergischen Reaktionen gilt es die Allergene zu identifizieren und zu vermeiden. Das Gleiche gilt auch für sonstige Reizstoffe, welche die Bronchien betreffen können.
Eine Bronchitis kann bei Hunden das Atmen erschweren und unter anderem zu einer röchelnden und lauten Atmung führen. Darüber hinaus husten betroffene Hunde auch sehr häufig, erbrechen teilweise und wirken allgemein sehr abgeschlagen, müde und antriebslos.
#8 Luftröhrenkollaps
Wie der Name bereits verrät, kollabiert bei einem Luftröhrenkollaps die Luftröhre, wodurch die Atemwege verengt werden. Warum es dazu kommt, ist noch unklar.
Die Statistiken zeigen aber, dass vor allem kleine brachycephale Rassen darunter leiden. Also jene Hunde, mit einer kurzen Schnauze. Typische Beispiele davon sind:
- Bulldoggen
- Pekingese
- Lhasa Apso
- Malteser
- Mops
- Shih-Tzu [17]
Auffallend ist hier, dass der Kollaps nicht abrupt passiert, sondern sich die Erkrankung schrittweise ausbreitet. Neben einer lauten Atmung gibt es zudem noch weitere Symptome:
- Bläuliche Schleimhäute
- Ständiger Würgereiz
- Hund röchelt
- Akute Atemnot
- Schnelle Erschöpfung
- Hustenanfälle [18]
Zu Beginn der Erkrankung reichen meist Medikamente aus, um die verengte Luftröhre zu weiten. Im fortgeschrittenen Stadium kann aber auch ein operativer Eingriff nötig sein.
Hunde mit einem Luftröhrenkollaps bekommen schleichend immer schlechter Luft, da die Atemwege zunehmend verengt werden. Zu erkennen ist es meist an ständigem Husten, einer lauten Atmung und plötzlichem Röcheln. Insbesondere brachycephale Rassen sind hiervon betroffen.
#9 Nasenschleimhautentzündung
Wenn sich Bakterien, Allergene oder sonstige Pilze in der Nasenschleimhaut einnisten, dann kann sich diese auch entzünden. Unter Tierärzten ist hier von einer “Rhinitis” die Rede.
Aus bislang ungeklärten Gründen sollen hiervon insbesondere Australian Shepherds, Deutsche Boxer, Greyhounds, Border Collies und sämtliche Bulldoggen betroffen sein. [19]
Ständiges Niesen, plötzlicher Mundgeruch und ein Reiben an der Schnauze gehören hier zu den häufigsten Symptomen. Weitere typische Anzeichen davon sind:
- Plötzliches Nasenbluten
- Ruheloses Verhalten
- Appetitlosigkeit
- Laute Atmung
- Ständig laufende Nase
- Hund atmet schwer
- Schlechterer Geruchssinn
- Offener Mund zum Atmen [20]
In den meisten Fällen sind dafür Allergene verantwortlich. Hier rate ich einen Allergietest durchzuführen und anschließend Maßnahmen zur Vorbeugung einzuleiten.
Bei bakteriellen oder viralen Entzündungen kommen meist Antibiotika und sonstige entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. Die Ursache bestimmt hier die Therapie.
Wenn sich die Schleimhäute in der Nase des Hundes entzünden, dann werden die Nasenlöcher meist so stark verengt, dass es zu Atemproblemen kommt. Betroffene Hunde atmen meist schwerfällig, laut und durch den Mund. Auch eine laufende Nase ist hier häufig.
#10 Herzschwäche
Das Herz ist primär dafür verantwortlich als Pumpe das Blut im Körper zu zirkulieren. Damit werden nicht nur alle Muskeln, sondern auch vor allem die Organe versorgt.
Ist das Herz allerdings zu schwach und nicht voll leistungsfähig, dann kann sich das auch auf die Lunge auswirken. Typische Symptome einer Herzschwäche sind:
- Ständige Müdigkeit
- Häufiges Husten
- Plötzliche Ohnmacht
- Hund atmet laut
- Erhöhter Puls
- Schnelle Atmung
- Ungewöhnliches Verhalten
- Wassereinlagerungen im Bauch
- Gewichtsverlust [21]
Die potenziellen Ursachen einer Herzschwäche sind leider so breit gefächert, dass sie in den meisten Fällen unbekannt bleiben. Unter anderem kann es auch genetisch bedingt sein.
Beim Arzt wird hierfür meist ein EKG sowie eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Zudem wird meist das Blut und der Urin untersucht, um krankhafte Marker zu erkennen.
Die Behandlung richtet sich anschließend individuell nach der Ursache. Mithilfe von Medikamenten können jedoch die meisten Beschwerden gelindert werden. [22]
Hunde mit einer Herzschwäche bekommen auch häufig Atemprobleme, weil die Lunge nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Unter anderem macht sich das meist in einem erhöhten Puls, einer lauten Atmung, plötzlichem Husten und ständiger Müdigkeit bemerkbar.
Weitere mögliche Ursachen
Sollte dein Hund schlecht Luft bekommen, dann kann es auch auf die folgenden Ursachen zurückgehen:
- Tumor entlang der Atemwege
- Hitzeschlag
- Erkältung
- Zeckenbiss
- Asthma
- Wasser in der Lunge
- Rippenprellung
- Fieber
- Schlafapnoe
- Lungenentzündung
- Blutsaugende Parasiten
- Chronischer Stress
- Schilddrüsenüberfunktion
- Zwingerhusten
- Hypokalzämie
- Blutarmut
- Lungenkrebs
- Cushing-Syndrom [23]
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