Tropfende Hundenase | 9 Ursachen & Lösung [2024]


Wenn plötzlich die Nase des Hundes tropft, dann weist das meist auf Allergien oder eine Erkältung hin. In selteneren Fällen können dafür auch Nasenmilben, Reizstoffe, Entzündungen, Zahnabszesse, eine Lungenentzündung oder gar Nasenkrebs verantwortlich sein.

Eine feuchte Hundenase ist dagegen vollkommen normal und gesund. Denn durch die Feuchtigkeit kann der Hund mehr Gerüche aus der Umgebung aufnehmen.

Um die Ursachen einzuschränken, können die folgenden Fragen helfen:

  • Tropft nur ein Nasenloch oder beide?
  • Tritt es nach einem bestimmten Ereignis ein?
  • Ist es ganzjährig oder nur in gewissen Jahreszeiten?
  • Kommt es zu weiteren krankhaften Symptomen?

Hunde benutzen ihre Nase im Übrigen auch zur Temperaturregulierung. Ein starkes Hecheln mit einer tropfenden Nase kann daher auch auf Schwitzen hinweisen. [1]

Im Folgenden lernst du über die 9 häufigsten Ursachen und deren Symptome.

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#1 Allergien

Studien zufolge sollen bis zu 20 % aller Hunde mit Allergien zu kämpfen haben. Bei Menschen sind es rund doppelt so viele. Typische Auslöser sind hier:

  • Hautschuppen und Haare
  • Gräser, Sträucher und Pollen
  • Hausstaubmilben und Flohspeichel
  • Schimmelsporen [2]
Hundenase

Hier handelt es sich bei der tropfenden Nase lediglich um ein Symptom einer allergischen Reaktion. Weitere typische Auswirkungen davon sind:

  • Schnelle Atemfrequenz
  • Durchfall
  • Laufende Nase
  • Hund atmet schwer
  • Juckreiz
  • Plötzliches Erbrechen
  • Starker Husten [3]

Vorbeugung ist hier die beste Option, da es gegen Allergien keine Heilung gibt. Um die Allergene zu identifizieren, hilft ein Allergietest beim Arzt.

Alternativ hilft es auch häufig darauf zu achten, wann genau es zu allergischen Reaktionen kommt. Bei starken Beschwerden können zudem Antihistaminika eine Besserung bringen.

Bei Hunden mit Allergien führt das Einatmen von Allergenen häufig zu allergischen Reaktionen in der Nase. Unter anderem ist es daran zu erkennen, dass sie sich mit den Pfoten über die Schnauze fahren, die Nase ständig tropft, ungewöhnlich atmen oder gar plötzlich erbrechen.

#2 Staupe

Staupe gehört zu den gefährlichsten Virenerkrankungen, die ein Hund bekommen kann. Glücklicherweise gibt es dafür seit rund 40 Jahren auch bereits einen Impfstoff.

In Deutschland ist Staupe Teil der Pflicht-Impfungen. Wird jedoch das 3-jährige Nachimpfen vergessen oder ein Welpe zu spät geimpft, dann kann es dennoch dazu kommen. [4]

In den meisten Fällen wird der Virus über Speichel, Blut oder Urin übertragen. Ein einfaches Niesen kann dabei bereits ausreichen. Typische Symptome hiervon sind:

  • Starker Husten
  • Antriebslosigkeit
  • Häufiges Niesen
  • Plötzliches Erbrechen
  • Laufende und tropfende Nase
  • Starkes Fieber
  • Appetitlosigkeit [5]

Bei einer frühzeitigen Behandlung sollen rund 50 % der infizierten Hunde überleben. Bei sehr jungen oder bereits geschwächten Hunden endet der Virus aber häufig tödlich.

Solltest du Staupe vermuten, dann rate ich umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Je früher du hier handelst, desto tendenziell besser stehen die Chancen.

Wenn sich Hunde mit Staupe angesteckt haben, dann kommt es neben einem Husten auch meist zu einer ständig laufenden und tropfenden Nase. Zu erkennen ist es zudem an chronischem Erbrechen, einem antriebslosen Verhalten und starkem Fieber.

#3 Reizstoffe

Neben Allergien können auch andere Partikel in der Luft das Naseninnere reizen. Da Hunde ihre Umwelt primär mit der Nase wahrnehmen, kommt das bei ihnen sogar relativ oft vor.

Reinigungsmittel, chemische Stoffe und Raumdüfte gehören hier zu den häufigsten Ursachen. Weitere typische Auslöser sind:

  • Räucherstäbchen
  • Zigarettenrauch
  • Parfüms
  • Staub
  • Giftstoffe [6]
Nase eines Hundes

Atmet der Hund diese Stoffe zu regelmäßig oder schlicht zu viel davon ein, dann kann es die Nasenschleimhaut reizen und die Produktion an Nasenschleim anregen.

Zu erkennen ist es meist daran, dass die Nase tropft oder gar durch ein Niesen und Schnauben. In schweren Fällen kann es auch zu Nasenbluten und Atemproblemen kommen.

Sollte dein Hund gleichzeitig ständig an der Schnauze reiben, dann kann das auch auf einen Fremdkörper in der Nase hinweisen. Vor allem Grashalme sind hier häufig. [7]

Wenn der Hund Reizstoffe durch die Nase einatmet, dann kann es zu Reizungen des Naseninneren kommen. Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund sehr häufig niest, die Nase zu tropfen beginnt oder der Hund mit den Pfoten an der Schnauze reibt.

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#4 Lungenentzündung

Wenn Viren, Bakterien oder Pilze in die Lunge gelangen und sich dort festsetzen, dann kann zu einer Infektion kommen. Mediziner sprechen hier auch von einer “Pneumonie”.

In den meisten Fällen entzünden sich dabei auch die unteren Atemwege – die sogenannten “Bronchien”. Typische Symptome einer Lungenentzündung sind:

  • Starkes Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Hund erschöpft schnell
  • Tropfende Nase
  • Hund atmet laut
  • Ständiges Husten
  • Unregelmäßige Atmung
  • Antriebslosigkeit [8]

Zur Behandlung werden hier meist entzündungshemmende Medikamente empfohlen. Bei starken Atemproblemen muss der Hund auch teilweise stationiert werden.

Für die Genesung ist hier Ruhe, wenig körperliche Aktivität und eine hohe Trinkmenge wichtig. Bakterielle Lungenentzündungen sind im Übrigen auch auf andere Hunde übertragbar. [9]

Eine Lungenentzündung kann bei Hunden nicht nur die Atmung erschweren, sondern kann sich auch in einer ständig laufenden und tropfenden Nase äußern. In den meisten Fällen ist es zudem an einem Husten, Fieber und allgemeiner Antriebslosigkeit zu erkennen.

#5 Erkältung

Eine Erkältung ist der umgangssprachliche Begriff für eine virale Infektion der oberen Atemwege. Übertragen wird es meist durch andere kranke Hunde und Tiere.

Da verschiedenste Viren in Deutschland kursieren, können auch die Beschwerden in Abhängigkeit des Virus variieren. Typische Beispiele sind hier:

  • Plötzlicher Husten
  • Schwerfällige Atmung
  • Blockierte oder laufende Nase
  • Röcheln beim Hund
  • Leichtes Fieber
  • Hundenase tropft
  • Appetitlosigkeit
  • Wässrige Augen [10]
Hundenase

Gegen viele der gefährlichsten Viren gibt es heutzutage auch bereits Impfstoffe. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich an den empfohlenen Impfplan zu halten.

Das gilt insbesondere für Welpen. Denn ihr Immunsystem ist noch nicht vollends entwickelt, weshalb Viren dort viel stärkere Auswirkungen haben können.

Bei den meisten üblichen Viren regeneriert sich der Hund aber von selbst. In Einzelfällen kann es auch sinnvoll sein, mit Medikamenten nachzuhelfen. [11]

Virale Infektionen in den oberen Atemwegen können sich bei Hunden sowohl auf die Atmung als auch auf das Immunsystem auswirken. Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund Fieber bekommt, beim Atmen zu röcheln beginnt, die Nase tropft und er auf Essen verzichtet.

#6 Zahnabszess

Ein Abszess ist der medizinische Begriff für eine Ansammlung von Eiter. Bei einem Zahnabszess handelt es sich daher um Ansammlung von Eiter um die Zahnwurzel.

Sollte das bei den oberen hinteren Backenzähnen auftreten, dann kann sich die Entzündung auch auf die Nase auswirken. Denn die Wurzeln verlaufen sehr nah am Nasenkanal.

In den meisten Fällen ist es daran zu erkennen, dass es an der Schnauze zu einer ungewöhnlichen Schwellung kommt. Weitere typische Symptome sind:

  • Einseitiges Kauen
  • Starker Mundgeruch
  • Tropfende Nase
  • Verweigern von Futter
  • Rötung des Zahnfleischs
  • Juckreiz an der Schnauze
  • Ständiges Sabbern
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Plötzliches Fiepen [12]

Ein Zahnabszess ist sehr schmerzhaft und führt spätestens dann zu Problemen, wenn der Hund vor Schmerzen nicht mehr richtig essen und trinken kann.

Antibiotika kann zwar die Symptome bekämpfen, für die Heilung führt allerdings kein Weg an einem Eingriff vorbei. In milden Fällen reicht hier ein Wurzelkanal aus.

In schweren Fällen kann es auch sein, dass der Zahn komplett entfernt werden muss. Je früher die Infektion behandelt wird, desto geringer sind auch meist die Konsequenzen. [13]

Hunde mit einem Zahnwurzelabszess haben meist große Schmerzen und können nicht mehr richtig kauen. Sollte die Infektion im oberen Teil vom Gebiss stattfinden, dann kann es sich unter anderem auch in einer tropfenden Nase zeigen. Am ehesten ist es jedoch an einer Schwellung erkennbar.

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#7 Rhinitis und Sinusitis

Um die Ursache einzuschränken, unterscheiden Mediziner zwischen unterschiedlichen Infektionen in der Nase:

  • Rhinitis = Entzündung der Nasenschleimhaut
  • Sinusitis = Entzündung der Nasennebenhöhlen

Die Symptome sind allerdings nahezu gleich. Statistiken zufolge sollen primär Greyhounds, Border Collies und Shetland Sheepdogs damit zu kämpfen haben. [14]

Nase eines Hundes

Auch Hunde mit einem flachen Gesicht sind hier häufiger betroffen. Ausgelöst wird meist durch Allergien, Pilze oder Bakterien. Typische Symptome sind hier:

  • Röchelnde Atmung
  • Hund hat starken Mundgeruch
  • Laufende und tropfende Nase
  • Hund atmet komisch
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Fehlender Appetit
  • Ständiges Husten [15]

Die Behandlung richtet sich hier nach der Ursache. Sollten Allergien für die Infektion verantwortlich sein, dann gilt es die Allergene aus dem Haushalt zu entfernen.

Hierzu wird zudem meist ein Allergietest durchgeführt. Bei Bakterien und Pilzen können auch entzündungshemmende Medikamente weiterhelfen.

Wenn sich bei Hunden die Nasennebenhöhlen oder die Nasenschleimhaut entzündet, dann kann das unter anderem zu einer vermehrten Bildung von Nasenschleim führen. Neben einer tropfenden Nase kommt es aber auch häufig zu Husten und einer ungewöhnlichen Atmung.

#8 Nasenmilben

Nasenmilben gehören zu den unangenehmsten, aber dafür harmlosesten Parasiten. Es handelt sich dabei um rund 1 mm große Parasiten, die mit dem bloßen Auge erkennbar sind.

In aller Regel werden die weißen Tierchen dadurch übertragen, dass der Hund in Kontakt mit infizierten Hunden kam. Aus der Natur werden sie nur selten aufgeschnappt.

Erkennen kannst du sie teilweise an kleinen weißen Punkten am Eingang des Nasenkanals. Zudem verursachen sie einen starken Juckreiz. Weitere Symptome davon sind:

  • Körperliche Unruhe
  • Hund niest ständig
  • Laufende und tropfende Nase
  • Häufiges Schnauben
  • Nasenbluten
  • Schwerfällige Atmung
  • Ständiges Kopfschütteln [16]

Glücklicherweise sind Nasenmilben zwar lästig, aber in aller Regel harmlos. In seltenen Fällen kann sich dadurch aber auch die Nase entzünden.

Da die Milben auf anderen Hunde und Haustiere übertragbar sind, solltest du deinen Vierbeiner hier isolieren. Eine Übertragung auf Menschen ist aber nicht möglich.

Zur Diagnose schaut der Tierarzt meist mit dem Endoskop in das Naseninnere. In den meisten Fällen reichen hier einfache Nasentropfen zur Behandlung vollkommen aus. [17]

Wenn die Nase des Hundes von Milben befallen wird, dann kann sich das in einem starken Juckreiz, ständigem Niesen und einer tropfenden Nase äußern. Auffällig ist zudem, dass betroffene Hunde häufig den Kopf schütteln und dabei schnauben.

#9 Nasenkrebs

Krebs ist zwar die häufigste Todesursache unter Hunden, Nasenkrebs ist allerdings relativ selten. Nur rund 2 % aller Tumorerkrankungen sollen in der Nase auftreten.

Leider sind solche Tumore überwiegend bösartig und breiten sich über den Nasenschleim auch relativ schnell aus. Klassische Anzeichen davon sind:

  • Schwellung an der Schnauze
  • Nasenbluten
  • Lauter werdende Atmung
  • Gelegentliches Husten
  • Hund läuft im Kreis
  • Häufiges Niesen
  • Antriebsloses Verhalten [18]
Hundenase

Auffallend ist hier, dass meist nur ein einziges Nasenloch zu tropfen beginnt. Die Ursache dieser Krebsart ist unklar. Passivrauchen soll aber ein großer Risikofaktor sein.

Rassen mit einer langen Schnauze sollen vermehrt betroffen. Zudem tritt der Tumor bei älteren Hunden häufiger auf als bei jungen Vierbeinern. [19]

Sollte der Tumor noch klein sein und nicht gestreut haben, dann wird er meist operativ entfernt. Im fortgeschrittenen Stadium kann aber auch eine Strahlentherapie notwendig sein.

In seltenen Fällen ist für die laufende und tropfende Nase auch Nasenkrebs verantwortlich. Hier zeigt es sich meist in einer Beule an der Schnauze. Zudem wird auch häufig die Atmung lauter, der Hund fängt zu husten oder verhält sich allgemein eher ungewöhnlich.

Seltenere Ursachen
  • Brachycephale Rassen: Hunde mit einem flachen Gesicht haben häufig einen verengten Nasenkanal, sodass beim Ausatmen der Nasenschleim herauskommt.
  • Aspergillose: Diese Erkrankung wird durch einen Pilz verursacht und kann zur Infektion des Nasenkanals führen. Betroffene Hunde niesen hier auch häufig.
  • Fistel: Wenn sich durch Verletzungen, Infektionen oder Karies ein Loch zwischen dem Mund und der Nase bildet, dann kann das den Nasenschleim verflüssigen.
  • Gaumenspalte: Dieser Geburtsfehler führt dazu, dass der Gaumen nicht richtig geschlossen ist. Eine tropfende Nase gehört aber eher zu den Spätsymptomen.
  • Nasenpolypen: Es handelt sich hier um weiche und gutartige Wucherungen in der Nasenschleimhaut. Medikamente reichen dabei meist zur Behandlung aus. [20]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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