Wenn Hunde komisch atmen, dann kann das ein Hinweis auf Asthma, Blutarmut oder eine Bronchitis sein. In Einzelfällen können dafür auch Allergien, eine Herzschwäche, das brachycephale Syndrom, Vergiftungen oder gar Atemwegserkrankungen dahinterstecken.
Grund zur Sorge besteht in der Regel nur dann, wenn dein Hund plötzlich schnell, schwer, laut oder unregelmäßig atmet. Das kann unter Umständen auf Erkrankungen hinweisen.
Aber ab wann spricht man von einer schnellen Atmung? Kleine Rassen und junge Hunde atmen von Natur aus schneller als große und alte Hunde.
Durchschnittlich atmen Hunde im Ruhezustand pro Minute rund 24 Mal ein und aus. [1] Ab mehr als 30 Atemzügen ist von einer “schnellen Atmung“ die Rede.
Wenn dein Hund röchelt oder allgemein sehr schwerfällig, laut und seltsam atmet, dann liegt das meist daran, dass die Atemwege verengt oder blockiert sind.
Im Folgenden lernst du über die 9 häufigsten Gründe für ein komisches Atmen bei Hunden.
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#1 Asthma
Asthma ist eine chronische Erkrankung, die in gewissen Situationen zu einer plötzlichen Kurzatmigkeit führen kann. Das ist meist bei Anstrengung, Allergien oder Hitze der Fall.
Weil die Beschwerden hier ad hoc einsetzen, ist auch von einem “Asthmaanfall” die Rede. Zu den typischen Auslösern bei Allergien gehören hier:
- Gräser
- Schimmelsporen
- Pollen
- Zigarettenrauch
- Hausstaubmilben [2]
Diese Allergene können bei Hunden mit Asthma dazu führen, dass es zu starken Schwellungen der Atemwege kommt. Betroffene Hunde atmen daher oft komisch.

In Extremfällen kann ein solcher Anfall sogar lebensgefährlich sein. Typische weitere Anzeichen sind hier:
- Schneller Herzschlag
- Nervosität und Panik
- Hund atmet laut
- Husten und Röcheln
- Blassfarbenes Zahnfleisch [3]
Sollten Allergene für den Anfall verantwortlich sein, dann wird dir der Tierarzt höchstwahrscheinlich Antihistaminika empfehlen.
Da Asthma als unheilbar gilt, solltest du jedoch langfristig die potenziellen Auslöser identifizieren und vermeiden. Ein Allergietest sowie ein Notizbuch können hier helfen.
Hunde mit Asthma bekommen sporadisch häufiger Atemprobleme, da ihre Atemwege plötzlich zuschwellen können. Betroffene Hunde reagieren dabei häufig panisch, haben einen hohen Puls, atmen komisch oder fangen gar zu husten an.
#2 Brachycephales Syndrom
Bestimmte Rassen haben aufgrund ihrer Züchtung von Natur aus sehr häufig mit Atemproblemen zu kämpfen. Dazu gehören insbesondere “brachycephale Rassen”.
Damit sind Hunde gemeint, die eine kurze Schnauze und ein flaches Gesicht haben. Vor allem die folgenden Rassen atmen genetisch bedingt relativ komisch:
- Englische Bulldogge
- Mops
- Chihuahua
- Deutscher Boxer
- Boston Terrier
- Affenpinscher
- Pekingese
- Französische Bulldogge
- Shih-Tzu [4]
Bei diesen Rassen sind die Gaumen sehr lang und die Nasenlöcher von Natur aus sehr eng. Das erkennst du daran, wenn sie beispielsweise mit geschlossenem Maul schnell atmen.
Es führt zudem dazu, dass der Hund tiefer atmen muss, um die gleiche Menge an Sauerstoff aufzunehmen. Vor allem bei Hitze und Aktivität ist das bemerkbar.
Hier rate ich den Tierarzt aufzusuchen, um die Atemwege überprüfen zu lassen. Bei starken Verengungen können die Nasenlöcher auch mittels einer OP geweitet werden. [5]
Hunde mit einem brachycephalen Syndrom haben häufiger aufgrund ihrer Züchtung mit Atembeschwerden zu kämpfen. Unter anderem atmen betroffene Hunde tendenziell schwerfälliger, schneller und allgemein eigenartig. Der Tierarzt kann hier weiterhelfen.
#3 Blutarmut
Mithilfe der Lunge nimmt der Hund Sauerstoff auf, welcher danach über das Blut an alle Organe und Muskeln transportiert wird. Diesen Transport übernehmen rote Blutkörperchen.
Wenn allerdings zu wenige dieser roten Blutkörperchen zur Verfügung stehen, dann kann es trotz gesunder Atemwege zu einem Sauerstoffmangel kommen.
Mediziner sprechen hier von einer Blutarmut. Die schwere Atmung dient hier also nur dazu, den Sauerstoffbedarf zu decken. Typische weitere Symptome davon sind:
- Hund erschöpft schnell
- Blasses Zahnfleisch
- Hund atmet komisch
- Ungewöhnliche Müdigkeit
- Hund schläft viel
- Energie- und Antriebslosigkeit
- Dunkle Stuhlfarbe
- Krusten auf der Haut [6]

In den meisten Fällen ist eine Blutarmut genetisch bedingt. Unter Umständen können aber auch Medikamente, Vergiftungen, Parasiten oder Viren dafür verantwortlich sein.
Das ist tendenziell ein gutes Zeichen. Denn das bedeutet auch gleichzeitig, dass die Blutarmut heilbar ist. Zur Behandlung kommen hier meist Medikamente zum Einsatz. [7]
Wenn Hunde an Blutarmut leiden, dann ist das meist an einer schwerfälligen Atmung und ständiger Müdigkeit zu erkennen. Darüber hinaus haben betroffene Hunde meist ein blasses Zahnfleisch, einen dunklen Stuhl, atmen komisch und schlafen übermäßig viel.

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#4 Rückwärtsniesen
Rückwärtsniesen ist ein harmloses Phänomen, das bei allen Hunden auftreten kann. Bei Bulldoggen-Arten und sonstigen brachycephalen Rassen kommt es aber am häufigsten vor.
Anstatt beim Niesen Luft herauszublasen, saugen hier Hunde fälschlicherweise sehr schnell Luft durch die Nase ein. Das Resultat? Ein super komisches Geräusch beim Atmen.
Häufig tritt es oft hintereinander ein und macht den Eindruck, als ob der Hund erstickt. Grund zur Sorge besteht hier allerdings nur in Ausnahmefällen. [8]
Am häufigsten tritt es nach dem Essen, dem Trinken oder einem Nickerchen ein. Aber auch Allergene wie Pollen, Gräser, Rauch oder Staub können der Auslöser sein.
Teilweise erschrecken Hunde dabei sogar vor sich selbst oder werden gar ängstlich. Hier kann ein leichtes Streicheln über den Kopf bereits Wunder wirken.
Ein Besuch beim Tierarzt ist in der Regel nur dann notwendig, wenn das Rückwärtsniesen täglich auftritt oder die Niesattacke länger als eine Minute anhält. [9]
Wenn Hunde plötzlich während dem Atmen komische Geräusche von sich geben, dann kann das auf Rückwärtsniesen zurückgehen. Ausgelöst wird es meist durch Essen oder Allergene in der Luft. Der Hund gibt dabei während dem atmen seltsame und Enten-artige Laute von sich.
#5 Bronchitis
Die Atemwege von Hunden werden von Medizinern auch als Bronchien bezeichnet. Sie sorgen dafür, dass die Luft und vor allem der Sauerstoff zur Lunge gelangt.
Entzünden sich diese Atemwege jedoch, dann ist von einer “Bronchitis” die Rede. Neben Bakterien kommen dafür auch noch weitere Auslöser infrage:
- Viren
- Allergene
- Reizstoffe
- Parasiten [10]

Hält die Bronchitis mehr als 2 Monate an, dann kann sie auch chronisch werden. Häufiges und starkes Husten ist hier aber nur eines von vielen möglichen Symptomen:
- Röcheln beim Atmen
- Antriebslosigkeit
- Hund atmet komisch
- Ständiges Fiepen
- Plötzliches Erbrechen
- Hund erschöpft schnell
- Kurzatmigkeit [12]
Für eine erfolgreiche Behandlung führt hier kein Weg an einer umfangreichen Diagnose vorbei. Bei Parasiten und Bakterien kommen meist Medikamente zum Einsatz.
Sollten Allergene dahinterstecken, dann wird meist ein Allergietest durchgeführt. Denn gegen Allergien gibt es derzeit noch keine Heilung. Vorbeugung ist daher das A und O.
Alternativ kann auch ein solcher kostenloser Futtercheck helfen, um individuelle Futterempfehlungen sowie gratis Futterproben zu bekommen.
Eine Entzündung der Atemwege kann die Atmung von Hunden erschweren und zu Hustenanfällen führen. Im Vergleich zu gesunden Vierbeinern ist die Atmung hier relativ laut, röchelnd und hört sich allgemein seltsam an. Auch plötzliches Erbrechen ist hier häufig.
#6 Vergiftungen
Viele Hundebesitzer denken bei Vergiftungen automatisch an Giftköder. Die Realität sieht aber anders aus. Denn häufig vergiften Besitzer ihre Hunde unabsichtlich selbst.
Der Grund? Viele scheinbar harmlose und “gesunde” Lebensmittel sind für Hunde toxisch. Klassische Beispiele davon sind:
- Schokolade und Kakao
- Hefe und Hopfen
- Knoblauch und Zwiebeln
- Wal- und Macadamianüsse
- Alkohol und Zuckeralkohol
- Rosinen und Trauben
- Avocados und Avocadoöl [13]
Diese Lebensmittel können bei Hunden ab einer gewissen Menge lebensgefährlich werden. Zu Beginn atmen betroffene Vierbeiner dabei häufig komisch und ungewöhnlich schwerfällig.
Bei starken Vergiftungen kommt es auch zu akuter Atemnot, einem Röcheln oder gar Ohnmacht. Weitere typische Anzeichen davon sind:
- Exzessives Hecheln
- Plötzliches Zittern
- Hund läuft unruhig umher
- Energie- und Antriebslosigkeit
- Ungewöhnliches Sabbern [14]
Weitere potenzielle Auslöser von Vergiftungen sind toxische Pflanzen, Insektizide, Reinigungsmittel, Medikamente, fremder Kot und Drogen.
Hier handelt es sich um einen Notfall, der eine sofortige Behandlung erfordert. Denn unbehandelt können Vergiftungen auch zu schweren Nieren- und Leberschäden führen.
Wenn sich Hunde durch Lebensmittel oder andere Dinge vergiften, dann macht sich das auch meist in der Atmung bemerkbar. Beim Eintreten der Symptome atmen sie dabei häufig unregelmäßig, schnell, schwer und allgemein komisch. Auch plötzliches Zittern und Hecheln kann darauf hinweisen.

#7 Herzschwäche
Wenn Hunde sowohl tagsüber als auch im Schlaf schnell atmen, dann kann das auf eine Herzschwäche zurückgehen. Mediziner sprechen hier auch von einer “Herzinsuffizienz”.
Das Problem? Das Herz ist die Pumpe, welche unter anderem auch die Lunge versorgt. Bekommt die Lunge allerdings zu wenig Blut ab, dann kommt es zu Atemproblemen.
Am ehesten lässt sich eine Herzschwäche an ständiger Müdigkeit, Antriebslosigkeit und einer komischen Atmung erkennen. Weitere typische Anzeichen sind:
- Plötzlicher Husten
- Blasses Zahnfleisch
- Geschwollener Bauch
- Ohnmacht
- Hund bekommt schlecht Luft
- Unruhiges Verhalten
- Appetitlosigkeit
- Starkes Hecheln [15]

Zur Diagnose wird meist ein Elektrokardiogramm (EKG), eine Ultraschalluntersuchung sowie ein Bluttest durchgeführt. Denn die Behandlung ist hier von der Ursache abhängig.
In vielen Fällen ist eine Herzschwäche auch genetisch bedingt oder kommt im hohen Alter. In diesen chronischen Fällen erfolgt die Behandlung meist mit Medikamenten. [16]
Hunde mit einer Herzschwäche erschöpfen sehr schnell, atmen komisch und haben meist ein blasses Zahnfleisch. Darüber hinaus haben sie häufig mit Appetitlosigkeit und Husten zu kämpfen. Zur Diagnose und Behandlung sollte hier der Tierarzt konsultiert werden.
#8 Allergien
Studien zufolge sollen bis zu 20 % aller Hunde an Allergien leiden. Die Auslöser sind hier sogenannte “Allergene”, die eine allergische Reaktion hervorrufen. [17] Beispiele davon sind:
- Milch- und Getreideprodukte
- Gräser und Pollen
- Chemikalien und Reinigungsmittel
- Eier und Sojaprodukte
- Parfüms und Zigarettenrauch
- Proteine bestimmter Fleischsorten [18]
Vor allem Lebensmittel können zum Anschwellen der Atemwege führen und dadurch Kurzatmigkeit verursachen. Weitere typische Symptome von Allergien sind:
- Plötzliches Erbrechen
- Häufiges Niesen
- Hund atmet komisch
- Laufende Nase
- Schnelle Atemfrequenz
- Plötzlicher Durchfall
- Hautrötungen
- Schwerfällige Atmung [19]
Je nach Ausprägungsgrad können sich die Symptome am gesamten Körper zeigen oder nur lokal auftreten. Bei Letzterem ist von einer “Kontaktdermatitis” die Rede.
Eine langfristige Heilung gibt es hier leider nicht. Aus diesem Grund gilt es mithilfe eines Allergietests alle potenziellen Allergene zu identifizieren und anschließend zu vermeiden.
Bei akuten Beschwerden können auch spezielle Medikamente, sogenannte “Antihistaminika”, helfen. Hier solltest du den Tierarzt aufsuchen. [20]
Verschiedene Lebensmittel und sonstige Allergene können bei Hunden dazu führen, dass sie plötzlich husten, Atemnot bekommen und allgemein komisch atmen. Auch Durchfall und Erbrechen sind bei Allergien häufig. Zur Behandlung kommen hier meist Antihistaminika zum Einsatz.
#9 Atemwegserkrankung
Sämtliche Erkrankungen der Atemwege können sich ebenfalls negativ auf die Atmung auswirken. Typische Beispiele davon sind:
- Luftröhrenkollaps
Wenn die Luftröhre zusammenfällt und Luft nur noch schlecht durch kommt, dann ist von einem Luftröhrenkollaps die Rede. Insbesondere Terrier-Arten sind hier häufiger betroffen.
- Kehlkopflähmung
Der Kehlkopf spielt unter anderem auch beim Einatmen eine zentrale Rolle. Kommt es hier zu einer Lähmung, dann atmen betroffene Hunde unter anderem sehr seltsam. [21]

- Lungenentzündung
Bei einer Entzündung der Lunge leidet unter anderem auch die Funktion darunter. Zu erkennen ist es meist an einem Röcheln und einer schwerfälligen Atmung.
- Nasenschleimhautentzündung
Hier kommt es häufig zu Luftnot, da der Nasenkanal aufgrund der Entzündung immer enger wird. Eine solche Entzündung ist nur manchmal heilbar. [22]
In all diesen Fällen gilt es zur Diagnose den Tierarzt aufzusuchen. Denn unbehandelt können diese Erkrankungen unter Umständen auch lebensgefährlich werden.
Verschiedenste Atemwegserkrankungen können sich negativ auf die Atmung auswirken. Betroffene Hunde atmen hier häufig ungewöhnlich schnell, sehr schwer oder allgemein sehr komisch. Bei Verdacht sollte hier unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden.
Weitere Ursachen
Die obige Liste beinhaltet nur die häufigsten Ursachen. Unter Umständen können aber auch noch weitere Erkrankungen und Auslöser dahinterstecken:
- Herzwürmer
- Zeckenbiss
- Spielzeug verschluckt
- Zwingerhusten
- Angst & Stress
- Cushing-Syndrom
- Lungentumor
- Medikamente
- Schilddrüsenüberfunktion
- Hundeinfluenza
- Schlafapnoe
- Geprellte Rippen
- Reisekrankheit
- Wasser in der Lunge
- Hitzeschlag
- Aszites
- Bluthochdruck
- Schweres Übergewicht
- Schlaganfall
- Milchfieber
- Hypokalzämie [23]
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