Hund stößt oft auf | 9 Ursachen + Lösung [2024]


Wenn Hunde oft aufstoßen, dann geht das meist auf ein zu schnelles Fressen oder eine Magenverstimmung zurück. Unter Umständen können dafür auch Allergien, Vergiftungen, Intoleranzen, Parasiten, Entzündungen oder gar eine Magendrehung verantwortlich sein.

Grundsätzlich handelt es sich bei einem Rülpser um Gase vom Magen, die über die Speiseröhre herausgelassen werden. Bei einem Furz sind es die Gase vom Darm.

In den meisten Fällen sind für die Gasentwicklung die Fressgewohnheiten oder das Futter verantwortlich. Im Folgenden lernst du über 9 häufigsten Ursachen.

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#1 Zu schnelles Fressen

Hunde lernen bereits als Welpe, dass sie um ihr Futter kämpfen müssen. Denn ist keine Zitze mehr frei, dann gehen sie leer aus. Das erklärt, warum viele Hunde schlingen.

Verstärkt wird der Essendruck, wenn mehrere Tiere im Haushalt leben und sie die Näpfe teilen. Zudem sind insbesondere brachycephale Rassen für das schnelle Fressen bekannt:

  • Englische Bulldogge
  • Lhasa Apso
  • Deutscher Boxer
  • Mastiff
  • Boston Terrier
  • Shih-Tzu [1]
Hund

Das ständige Aufstoßen ist hier nur ein Ausdruck verschluckter Luft sowie einer aufwändigen Verdauung. Denn durch das wenige Kauen gelangen große Essensstücke in den Magen.

Dieses Schlingen abzugewöhnen ist sehr schwer. Genau deshalb wurden auch bereits mehrere Produkte entwickelt, die genau dieses Problem lösen können:

Wenn Hunde zu schnell fressen, dann verschlucken sie dabei auch meist größere Mengen an Luft. Durch die damit einhergehende Gasbildung führt es dann meist dazu, dass Hunde ungewöhnlich oft aufstoßen müssen und mit starken Blähungen zu kämpfen haben.

#2 Magenverstimmung

Das Verdauungssystem von Hunden ist im Vergleich zu dem von Menschen um ein vielfaches anfälliger. Der Grund lässt sich hierfür evolutionär erklären.

Menschen sind schon seit Millionen von Jahren Allesfresser. Hunde haben sich erst durch die Zähmung dazu entwickelt. Häufige Ursachen für eine Magenverstimmung sind:

  • Essensreste von Menschen
  • Zu schnelles Fressen
  • Hund frisst Gras oder Kot
  • Bakterielles Ungleichgewicht
  • Allergien oder Intoleranzen
  • Hund hat Müll gefressen [2]

Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund sein Futter verweigert, Blähungen bekommt oder gar häufig aufstößt. Weitere typische Anzeichen davon sind:

  • Antriebslosigkeit
  • Vermehrte Speichelbildung
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Hund ist unruhig
  • Ständiges Ablecken der Lippen
  • Plötzlicher Durchfall
  • Appetitlosigkeit [3]

Normalerweise sollte sich das innerhalb weniger Stunden des Fastens von selbst erledigen. Als nächste Mahlzeit empfiehlt sich dann etwas Leichtverdauliches wie Reis mit Hühnchen.

Wenn Hunde mit einer Magenverstimmung zu kämpfen haben, dann geht das meist mit Blähungen, Appetitlosigkeit und Übelkeit einher. Betroffene Hunde sabbern zudem relativ viel, stoßen ungewöhnlich häufig auf und verhalten sich allgemein eher antriebslos.

#3 Sodbrennen

Am Ende der Speiseröhre befindet sich ein Schließmuskel. Dieser sollte normalerweise verhindern, dass die Säure vom Magen in die Speiseröhre gelangt.

Bei Welpen oder sehr alten Hunden kommt es dagegen häufiger vor, dass Magensäure nach oben gelangt. Dann ist von “Sodbrennen” die Rede. Typische Ursachen davon sind:

  • Starkes Übergewicht
  • Zu große Mahlzeiten
  • Operation mit Betäubung
  • Scharfes oder fettreiches Futter
  • Zwerchfellbruch
  • Starker oder chronischer Stress
  • Nebenwirkung von Medikamenten
  • Chronisches Erbrechen [4]
Hund

Typischerweise fangen betroffene Hunde hier meist an, nach Luft zu lecken und auch ungewöhnlich häufig die Lippen abzulecken. Weitere klassische Anzeichen sind:

  • Starkes Sabbern
  • Hund erbricht sein Futter
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Hund würgt weißen Schleim
  • Starker Mundgeruch
  • Unruhiges Verhalten
  • Hund verweigert Futter [5]

In einfachen Fällen reicht Fasten, eine Ernährungsumstellung oder die Aufteilung des Futters auf kleinere Portionen vollkommen aus. Wenn nicht, rate ich den Tierarzt aufzusuchen.

Hunde mit Sodbrennen bekommen häufig Schmerzen beim Schlucken und lecken ihre Lippen sehr häufig ab. Zudem kommt es bei betroffenen Vierbeinern öfter vor, dass sie halbverdautes Futter erbrechen, Mundgeruch haben oder gar ihr Futter verweigern.

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#4 Allergien und Intoleranzen

Lebensmittelallergien sind glücklicherweise bei Hunden relativ selten. Zu Intoleranzen kommt es dagegen vergleichsweise deutlich häufiger – insbesondere bei einem sensitiven Magen.

Das Problem? Jedes Lebensmittel kommt hier theoretisch als potenzieller Auslöser infrage. In der Praxis stecken jedoch meist die folgenden Lebensmittel dahinter:

  • Gluten und Getreideprodukte
  • Eiweiße verschiedener Fleischsorten
  • Gewürze im Futter
  • Soja und Sojaprodukte
  • Billige Füllstoffe im Futter
  • Milch und Milchprodukte [6]

Die Symptome können sich hier in Abhängigkeit des Lebensmittels stark unterscheiden. Blähungen und ein häufiges Aufstoßen kommen aber häufig vor. Weitere Symptome sind:

  • Schwellung im Gesicht
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Rötungen auf der Haut
  • Hund pupst viel
  • Schwerfällige Atmung
  • Ungewöhnlicher Gewichtsverlust
  • Hyperaktivität [7]

Auch wenn hypoallergenes Futter als Lösung erscheint, in der Praxis ist das fast immer nur Marketing. Besser ist dagegen einen Allergietest beim Arzt durchzuführen.

Wenn Hunde auf gewisse Lebensmittel allergisch reagieren oder dagegen intolerant sind, dann ist das meist an Verdauungsproblemen erkennbar. In den meisten Fällen äußert es sich mit starken Blähungen, einem ständigen Aufstoßen, Übelkeit sowie Rötungen im Gesicht.

#5 Magenparasiten

Wenn sich Parasiten im Innern des Hundes befinden, dann ist von den sogenannten “Endoparasiten” die Rede. Zumeist handelt es sich dabei um die folgenden Würmer:

  • Herzwürmer
  • Spulwürmer
  • Ringwürmer
  • Peitschenwürmer
  • Bandwürmer [8]

Untersuchungen zufolge soll rund jeder 4. frei lebende Hund mit diesen Würmern befallen sein. Gefährlich werden sie aber meist nur in Ausnahmefällen.

Hund

Auch hier macht sich ein Befall zumeist durch Verdauungsbeschwerden erkennbar. Unter anderem kann auch vermehrtes Aufstoßen darauf hinweisen. Weitere Symptome sind:

  • Würmer im Stuhl
  • Gelegentliches Husten
  • Plötzlicher Durchfall
  • Würmer im Erbrochenen
  • Hund erschöpft schnell
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Aufgeblähter Bauch [9]

Zur Behandlung wird hier eine Wurmkur durchgeführt. Weil diese Art von Parasiten so häufig sind, rate ich zudem dich an den empfohlenen Wurmkur-Plan des Tierarztes zu halten.

Hunde mit Magenparasiten bekommen auch meist ab einer gewissen Größe Probleme bei der Verdauung. Typisch ist hier, dass Hunde ständig Durchfall haben oder sich gar Würmer im Stuhl befinden. Auch Blähungen und ein häufiges Aufstoßen können darauf hinweisen.

#6 Ungünstiges Futter

Wenn das tagtägliche Futter nicht den Nährstoffbedarf des Hundes deckt oder zu ständigen Verdauungsproblemen führt, dann ist von einem “ungünstigen Futter” die Rede.

In den meisten Fällen geht es darauf zurück, dass Besitzer bei der Futterwahl geizen und bei der günstigsten Packung zugreifen. Weitere typische Ursachen hiervon sind:

  • Stark basisches Futter
  • Ungesunde Füllstoffe
  • Abgelaufenes oder verdorbenes Futter
  • Futter mit viel Getreide
  • Feuchtigkeit oder Schimmel im Futter
  • Sehr ballaststoffreiches Futter [10]

Vorsicht gilt zudem bei Futter in einer Donut-Form oder mit Löchern. Diese sorgen per Design dafür, dass Hunde mehr Luft verschlucken. Typische Anzeichen sind hier:

  • Hund sabbert viel
  • Chronischer Durchfall
  • Sichtbare Blähungen
  • Hund rülpst ständig
  • Laute Magengeräusche
  • Hund frisst nur Leckerlis
  • Häufiges Erbrechen

Hier rate ich einen solchen Futtercheck durchzuführen. Damit bekommst du nicht nur individuelle Empfehlungen, sondern auch eine ganze Box mit gratis Futterproben.

Wenn Hunde ein ungünstiges Futter zu fressen bekommen, dann sind chronische Verdauungsprobleme nahezu vorprogrammiert. Zu erkennen ist es meist an ständigem Durchfall, lauten Magengeräuschen, häufigem Aufstoßen sowie starken Blähungen.

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#7 Vergiftungen

Zu Vergiftungen kommt es meist durch die Unwissenheit von Erstbesitzern. Das liegt daran, dass selbst gewöhnliche Lebensmittel bei Hunden toxische Auswirkungen haben können.

Giftköder sind dagegen nur in Ausnahmefällen die Ursache. Hier lassen sich viele von den Medien täuschen. Zu den häufigsten Auslösern von Vergiftungen bei Hunden gehören:

  • Lauch und Knoblauch
  • Schokolade und Kakao
  • Zwiebeln und Avocados
  • Rosinen und Walnüsse
  • Trauben und Alkohol [11]
Hund

Ob und wie stark es zu Beschwerden kommt, ist primär von der konsumierten Menge abhängig. Ein häufiges Aufstoßen ist hier meist nur eines von vielen Symptomen:

  • Exzessives Hecheln
  • Körperliche Unruhe
  • Plötzliches Erbrechen
  • Hund speichelt stark
  • Hund zittert
  • Appetitlosigkeit
  • Erhöhter Puls [12]

Hier handelt es sich um einen medizinischen Notfall. Denn ohne ärztliche Behandlung können Vergiftungen zum Ausfall der Nieren und Leber führen.

Wenn Hunde toxische Lebensmittel verschlucken, dann kann das zu schwerwiegenden Vergiftungen führen. Zu erkennen ist es typischerweise daran, dass der Vierbeiner stark hechelt, zu zittern beginnt und oft aufstößt. Auch plötzliches Erbrechen ist hier typisch.

#8 Entzündung der Magenschleimhaut

Im Magen befindet sich eine Schleimhaut, welche vor der aggressiven Magensäure schützt. Unter Umständen kann sie sich aber auch entzünden – die sogenannte “Gastritis”.

In den meisten Fällen wird es dadurch ausgelöst, dass Hunde etwas Kontaminiertes wie altes Fleisch verschluckt haben. Weitere potenzielle Ursachen sind:

  • Vergiftungen
  • Allergische Reaktion
  • Bakterielles Ungleichgewicht
  • Pilze und virale Infekte
  • Stark gewürztes Essen
  • Müll gefressen
  • Medikamente [13]

Typisch ist hier, dass sich Hunde mehrfach übergeben, häufiger aufstoßen und einen depressiven Eindruck machen. Weitere klassische Anzeichen sind:

  • Dehydrierung
  • Schleimiger Durchfall
  • Blut im Stuhl
  • Starker Mundgeruch
  • Erhöhter Schlafbedarf
  • Hund erbricht Schleim
  • Dunkler Stuhlgang [14]

In den meisten Fällen kann die Entzündung mithilfe von Antibiotika gestoppt werden. Die Behandlung richtet sich jedoch immer nach der zugrundeliegenden Ursache.

Wenn sich die Magenschleimhaut des Hundes entzündet, dann macht sich das auch am Verhalten des Hundes bemerkbar. Typisch ist hier, dass der Hund Durchfall bekommt und sich häufiger übergibt. Auch antriebsloses Verhalten und ständiges Aufstoßen sind typisch.

#9 Magendrehung

Eine Magendrehung ist der Albtraum eines jeden Hundebesitzers. Denn es kann in der Theorie jederzeit eintreten und unbehandelt binnen weniger Stunden tödlich enden.

Wie der Name bereits suggeriert, verdreht sich hier der Magen des Hundes. Und zwar entlang der Längsachse. Bekannte Risikofaktoren davon sind:

  • Zu schnelles Fressen
  • Übergewicht
  • Große Hunderasse
  • Erhöhte Futternäpfe
  • Chronischer Stress
  • Aktivität nach dem Fressen
  • Zu große Mahlzeit [15]
Hund

In der Praxis führt es dazu, dass die Blutzufuhr abgedrückt wird. Zudem ist es an einem aufgeblähten Bauch und häufigem Aufstoßen erkennbar. Weitere Anzeichen sind:

  • Starke Unruhe
  • Hund schaut verängstigt
  • Bauch wird hart
  • Würgen ohne Erbrechen
  • Exzessives Hecheln
  • Plötzlicher Kollaps
  • Hund sabbert stark [16]

Zudem geht eine Magendrehung mit starken Schmerzen einher. Die einzige effektive Behandlung ist hier ein sofortiger operativer Eingriff. Hier solltest du also sofort tätig werden.

Bei Hunden mit einer Magendrehung kommt es binnen weniger Minuten zu starken Blähungen und einem ungewöhnlich harten Bauch. Zu erkennen ist es zudem meist daran, dass Hunde häufig würgen, oft aufstoßen, stark hecheln und sich unruhig verhalten.

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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