Wenn Hunde weißen Schleim würgen, dann liegt das meist an einer Magenverstimmung. Unter Umständen können dafür auch Lebensmittelvergiftungen, Entzündungen, Zwingerhusten, Atemwegserkrankungen, Sodbrennen oder gar Nierenerkrankungen dahinter stecken.
Sollte das Erbrochene auch zusätzlich etwas weißen Schaum beinhalten, dann weist das auf zu viele Gase im Magen hin. In den meisten Fällen ist es harmlos und nicht weiter schlimm.
Grund zur Sorge besteht in der Regel nur dann, wenn dein Hund:
- Dauerhaft Schleim erbricht
- Sehr jung oder sehr alt ist
- Blut im Erbrochenen hat
- Weitere krankhafte Symptome äußert
In diesem Fall rate ich umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Im Folgenden lernst du zudem über die 9 häufigsten Ursachen sowie dessen typische Symptome.
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#1 Magenverstimmung
Eine Magenverstimmung ist ein breiter Begriff für allgemeines Unwohlsein, Bauchschmerzen ein flaues Gefühl im Magen oder gar für Blähungen.
Ausgelöst wird es meist dadurch, dass das gegessene den Magen reizt. Bei Hunden ist das häufiger als bei Menschen, da ihr Verdauungssystem deutlich primitiver ist. [1]
Typische Auslöser einer Magenverstimmung sind:
- Gras gefressen
- Zu schnell getrunken
- Stark gewürztes Essen
- Müll gefressen
- Essensreste von Menschen
- Zu schnell gefressen
- Körperliche Aktivität nach dem Fressen
- Lebensmittelunverträglichkeiten [2]
Neben dem Würgen von weißem Schleim kommt es hier auch meist noch zu weiteren Symptomen. Dazu gehören:
- Ablecken der Lippen
- Ungewöhnliche Magengeräusche
- Hund schläft plötzlich viel
- Antriebslosigkeit
- Hund verweigert Futter
- Plötzlicher Durchfall [3]
Übergibt sich dein lediglich ein einziges Mal, dann kann 12-ständiges Fasten zur Genesung bereits ausreichen. Anschließend hilft leicht-verdauliches Essen.
Viele Mediziner empfehlen hier Reis mit gekochtem Hühnchen. Bei dauerhaften Problemen rate ich einen solchen kostenlosen Futtercheck durchzuführen.
Dort erhältst du individuelle Futterempfehlungen für deinen Hund. Zudem bekommst du eine komplette Box mit kostenlosen Futterproben, um die Empfehlungen testen zu können.
Eine Magenverstimmung kann bei Hunden dazu führen, dass sie plötzlich weißen Schleim würgen und sich ständig die Lippen ablecken. Unter anderem ist es auch daran zu erkennen, dass der Hund Futter verweigert, viel schläft oder gar plötzlichen Durchfall bekommt.
#2 Zwingerhusten
Paradoxerweise hat Zwingerhusten nichts mit einem Zwinger zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine Infektion der oberen Atemwege. Es ist auch unter einer “Hundegrippe” bekannt.
Ausgelöst wird meist durch eingeatmete Bakterien oder Viren, die sich in den Atemwegen ansammeln und ausbreiten. Zu den häufigsten Symptomen gehören hier:
- Starkes Husten
- Laufende Nase
- Energielosigkeit
- Hund würgt Schleim
- Appetitlosigkeit
- Leichtes Fieber
- Häufiges Niesen [4]
Zwingerhusten ist für Menschen ungefährlich. Du brauchst daher keine Angst zu haben dich selbst anzustecken. Es kann allerdings auch auf andere Tiere übertragen werden.
In aller Regel heilt sich diese Infektion innerhalb von 3 Wochen von selbst. Bei schweren Infektionen können auch Antibiotika helfen. Ob das nötig ist, kann nur der Tierarzt sagen. [5]
Zwingerhusten kann bei Hunden dazu führen, dass sie ständig und sehr stark husten müssen. Unter anderem kann es hier auch dazu kommen, dass der Hund weißen Schleim erbricht, leichtes Fieber bekommt und allgemein sehr lethargisch und energielos wirkt.
#3 Sodbrennen
Normalerweise sorgt ein Schließmuskel am Übergang von der Speiseröhre zum Magen dafür, dass die Magensäure nur im Magen bleibt.
Verschiedene Gründe können jedoch dazu führen, dass der Schließmuskel nicht einwandfrei funktioniert und Magensäure in die Speiseröhre gelangt – auch “Sodbrennen” genannt.
Am häufigsten ist Sodbrennen bei Hunden daran zu erkennen, dass sie ihre Lippen ablecken, keinen Appetit haben oder gar nach Luft lecken. Weitere Anzeichen sind hier:
- Hund stößt unverdautes Futter auf
- Fiepen oder Winseln beim Schlucken
- Hund spuckt weißen Schleim
- Häufiges Aufstoßen nach dem Fressen
- Ungewöhnlich unruhiges Verhalten
- Hund verweigert selbst Leckerlis
- Langsamer Gewichtsverlust [6]
Sehr junge und sehr alte Hunde sind hiervon am häufigsten betroffen. Zudem kann auch Übergewicht und eine Schwangerschaft zu Sodbrennen führen. Weitere Ursachen sind:
- Zu große Futterportionen
- Allergien und Unverträglichkeiten
- Betäubung bei Operation
- Chronischer Stress
- Bestimmte Medikamente
- Plötzliche Futterumstellung [7]
In den meisten Fällen wird hier eintägiges Fasten empfohlen. Anschließend sollte der Hund mehrmals pro Tag kleine Mahlzeiten erhalten. Selbst gekochtes Futter ist hier ideal.
In schweren Fällen können auch Medikamente oder gar eine Operation notwendig sein. Das ist allerdings sehr selten. Denn zumeist löst sich Sodbrennen von selbst. [8]
Sodbrennen kann bei Hunden dazu führen, dass sie Schmerzen beim Schlucken bekommen, Futter aufstoßen, Essen verweigern oder gar weißen Schleim würgen. In den meisten Fällen sind hierfür zu große Mahlzeiten oder ein ungeeignetes Futter verantwortlich.
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#4 Lebensmittelvergiftungen
Bei Menschen ist für eine Lebensmittelvergiftung meist mit Bakterien kontaminiertes Fleisch verantwortlich. Bei Hunden sind es dagegen überwiegen natürliche Lebensmittel.
Der Grund? Aus bislang ungeklärten Gründen sind viele der gewöhnlichen Hausmittel aus unserem Alltag für Hunde toxisch. Klassische Beispiele davon sind:
- Knoblauch und Zwiebeln
- Hopfen und Alkohol
- Schokolade und Kakao
- Zuckeralkohole wie Xylitol
- Macadamianüsse und Walnüsse
- Trauben und Rosinen [9]
Das Erbrechen von weißem Schleim kann daher auch auf eventuelle Vergiftungen hinweisen. Zu den häufigsten Symptomen gehören hier:
- Plötzlicher Durchfall
- Ungewöhnliche Appetitlosigkeit
- Ständiges Ablecken des Mauls
- Hund läuft unruhig umher
- Schnelle oder schwere Atmung
- Blähungen und Schwellungen
- Plötzliches Zittern [10]
Neben Lebensmitteln können Vergiftungen natürlich auch von anderen Dingen verursacht werden. Häufig ist hier beispielsweise das Verschlucken von Medikamenten.
Bei Verdacht auf Vergiftungen empfehle ich umgehend den tierärztlichen Notdienst aufzusuchen. Denn je nach Art und Menge kann eine Vergiftung tödlich enden. [11]
Selbst gewöhnliche Lebensmittel können bei Hunden zu Vergiftungen führen. Hier ist das Würgen des Schleims lediglich der Versuch, die Giftstoffe auszustoßen. Darüber hinaus verhalten sich vergiftete Hunde meist ungewöhnlich unruhig oder bekommen gar Atemprobleme.
#5 Magen- und Darmparasiten
Mediziner unterscheiden bei Hunden wird zwischen Endo- und Ektoparasiten. Die Endoparasiten leben im Körperinneren, Ektoparasiten sind dagegen nur äußerlich.
Vor allem bei Streunern, die sich überwiegend von Müll ernähren, sind Endoparasiten häufig. Ganze 22 % sollen Studien zufolge davon betroffen sein. [12]
Bei ausgewachsenen Hunden sind diese Würmer weniger tragisch. Bei Welpen können sie aber gefährlich werden. Verantwortlich sind dafür meist die folgenden Wurmarten:
- Haken- und Spulwürmer
- Peitschen- und Bandwürmer [13]
Aber auch Haushunde sind häufiger von diesen Parasiten befallen. Vor allem dann, wenn sie hin und wieder fremden Kot, Müll oder alte Fleischreste fressen. Typische Symptome sind:
- Flüssiger Stuhl
- Hund erbricht Schleim
- Appetitlosigkeit
- Ständige Blähungen
- Durchfall mit Schleim
- Gelegentliches Husten
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
- Würmer oder Blut im Stuhl [14]
Zur Behandlung wird meist eine Wurmkur durchgeführt. Hierzu reichen Medikamente aus. Anschließend kann die Darmflora mit Probiotika und Ballaststoffen wiederaufgebaut werden.
Verschiedene Würmer im Magen und Darm des Hundes können dazu führen, dass Hunde weißen Schleim würgen, durchgängig Durchfall haben und an Gewicht verlieren. Häufig befinden sich hier auch Würmer im Stuhl, die bei der Diagnose helfen.
#6 Entzündungen im Bauchraum
Wenn sich Bakterien, Viren oder gar Reizstoffe im Bauch des Hundes ansammeln, dann kann das ebenfalls einen Brechreiz auslösen. Typische Beispiele sind hier:
- Pankreatitis
Wenn sich die Bauchspeicheldrüse entzündet, dann sprechen Mediziner auch von einer Pankreatitis. Hier kommt es zudem auch meist zu Fieber und Durchfall.
- Entzündliche Darmerkrankung
Hunde mit Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa haben chronisch bedingt mit Durchfall, Bauchschmerzen, Untergewicht und ständigem Übergeben zu kämpfen. [15]
- Ösophagitis
Eine Entzündung der Speiseröhre kann bei Hunden dazu führen, dass sie Probleme beim Schlucken bekommen, ständig Husten oder gar weißen Schleim spucken.
- Gastritis
Wenn sich die Magenschleimhaut des Hundes entzündet, dann lässt sich das meist an einer allgemeinen Antriebslosigkeit, starkem Durst und Blut im Erbrochenen erkennen.
Bei Verdacht auf Magen- und Darmerkrankungen rate ich umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Denn Hunde neigen häufig dazu, still zu leiden. [16]
Entzündungen im Bauchraum können unter anderem zu chronischem Durchfall und Erbrechen führen. Auch das Würgen von weißem Schleim kommt hier häufiger vor. In der Regel zeigen sich hier aber meist noch weitere krankhafte Symptome.
#7 Nierenerkrankung
Die Nieren sind bei Hunden primär für die Regulierung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts verantwortlich. Zudem sind sie auch für die Entgiftung essenziell.
Wenn also die Nieren nicht mehr vollständig funktionieren, dann wirkt sich das auf den gesamten Organismus des Hundes aus. Typische Symptome sind hier:
- Hund trinkt ungewöhnlich viel
- Appetitlosigkeit
- Häufiger Harndrang
- Erbrechen mit Schleim
- Lustlosigkeit
- Plötzlicher Durchfall
- Blut im Urin
- Unerklärlicher Gewichtsverlust [17]
Typische Ursachen sind hier Vergiftungen, starke Dehydrierungen, bakterielle Infektionen, Schlangenbisse sowie die individuelle Genetik.
Zu sichtbaren Beschwerden kommt es im Übrigen erst, wenn bereits rund ⅔ der Niere ihre Funktionsfähigkeit verloren hat. Ab dann wird es allerdings ernst.
Zur Diagnose wird hier meist beim Arzt der Urin sowie das Blut untersucht. Die Behandlung richtet sich anschließend nach der Ursache. Frühes Handeln ist hier das A und O. [18]
Verschiedene Nierenerkrankungen können bei Hunden dazu führen, dass sie plötzlich sehr häufig urinieren müssen, viel trinken und chronischen Durchfall bekommen. Unter anderem würgen betroffene Hunde auch teilweise weißen Schleim und verlieren unerklärlicherweise stark an Gewicht.
#8 Parvovirus
Der Parvovirus ist gemeinsam mit Staupe und Tollwut einer der gefährlichsten Viren, die ein Hund bekommen kann. Glücklicherweise gibt es dafür aber bereits einen Impfstoff.
Das erklärt auch, warum insbesondere junge Welpen davon betroffen sind, welche noch nicht ausreichend geimpft wurden. Typische Symptome sind hier:
- Antriebs- und Energielosigkeit
- Hund verweigert Futter
- Chronisches Erbrechen
- Ungewöhnlich schneller Puls
- Würgen von weißem Schleim
- Blutiger Durchfall [19]
Der Parvovirus ist im Übrigen auch hochansteckend für andere Hunde und Katzen. Auf Menschen kann es dagegen nicht übertragen werden.
Bei einer frühen Diagnose und Behandlung soll die Überlebensrate bei rund 90 % liegen. Aus diesem Grund wird dringend empfohlen, Hunde rechtzeitig impfen zu lassen. [20]
Die Erstimpfung sollte 8 Wochen nach der Geburt stattfinden, die Zweitimpfung rund 4 Wochen später. Danach sollte die Impfung dann alle 3 Jahre aufgefrischt werden.
Der Parvovirus kann bei ungeimpften Hunden zu chronischem Durchfall, Appetitlosigkeit und dem Erbrechen von Schleim führen. Darüber hinaus machen betroffene Hunde einen sehr antriebslosen Eindruck, haben meist einen erhöhten Puls und bekommen häufig Fieber.
#9 Bronchitis
Die unteren Atemwege werden von Medizinern auch Bronchien genannt. Wenn sich darin allerdings Viren, Bakterien oder Allergene ansammeln, dann können sich diese entzünden.
In diesem Fall ist von einer “Bronchitis” die Rede. Aber auch gewisse Reizstoffe wie beispielsweise aggressive Reinigungsprodukte können hierfür die Ursache sein. [21]
Zu den häufigsten Symptomen gehört hier ein ständiges Husten, eine schwere Atmung und das Würgen von weißem Schleim. Weitere typische Symptome sind:
- Energielosigkeit
- Pfeifen beim Atmen
- Ständiges Erbrechen
- Kurzatmigkeit
- Fieber
- Laufende Nase
- Erhöhter Puls [22]
Die Behandlung ist hier maßgeblich von der Ursache abhängig. Bei Viren und Bakterien reicht in der Regel die Einnahme von Medikamenten aus.
Bei Allergien gilt es zunächst die Allergene mithilfe eines Allergietests zu identifizieren. Anschließend gilt es diese so gut wie möglich aus dem Alltag zu entfernen. [23]
Wenn sich die unteren Atemwege von Hunden entzünden, dann kann sich das unter anderem in einer lauten Atmung und Husten bemerkbar machen. Teilweise würgen betroffene Hunde auch weißen Schleim oder bekommen gar Fieber und Atemnot.
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