Wenn sich Hunde ständig das Fell lecken, dann kann das auf bestehende Allergien, trockene Haut oder gar einen Parasitenbefall hinweisen. In Einzelfällen geht es auch auf Infektionen, Demenz, Schmerzen oder negative Emotionen zurück, die zu einem Juckreiz führen.
Grundsätzlich gehört es zur natürlichen Körperpflege von Hunden, dass sie sich gelegentlich übers Fell lecken. Grund zur Sorge besteht erst dann, wenn er es exzessiv betreibt. [1]
In schwerwiegenden Fällen kann das viele Ablecken auch zu offenen Wunden und Fellverlust führen. Hier lernst du über die 8 häufigsten Ursachen sowie deren Symptome.
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#1 Parasitenbefall
In fast allen Ländern gehören Parasiten bei Hunden leider zum Alltag. Je nach Region sind einige häufiger als andere. Die bekanntesten Arten in Deutschland sind:
- Flöhe
- Milben
- Läuse
- Zecken
- Würmer [2]
Das Gute an Flöhen ist, dass du sie auch mit dem bloßen Auge erkennen kannst. Solltest du also schwarze, bewegende Punkte auf der Haut sehen, dann stecken Flöhe dahinter.
Für Menschen mit schlechten Augen sind Läuse nicht erkennbar. Einige können sie jedoch sehen. Würmer und Milben wirst du aber selbst nicht mit einer Sehhilfe erkennen.
Diese Parasiten verursachen durch ihre Bewegungen einen Juckreiz. Das erklärt, warum sich betroffene Hunde häufig das Fell lecken und sich kratzen. Weitere Symptome sind:
- Häufiges Kopfschütteln
- Trockene Haut
- Hund beißt sich selbst
- Plötzlicher Haarverlust
- Rötungen der Haut [3]
Zur Behandlung kommen hier meist Salben, Sprays oder spezielle Shampoos zum Einsatz. Ich persönlich habe mit diesem Spray von Amazon super Erfahrungen gemacht.
Wenn Hunde von Parasiten befallen werden, dann sind Hautreizungen sowie ein starker Juckreiz die Folge. Das erklärt, warum betroffene Vierbeiner sich ständig ihr Fell ablecken, sich schütteln und kratzen. Glücklicherweise lassen sich diese Gäste gut beseitigen.
#2 Allergien
In den meisten Fällen werden Allergien durch den Kontakt oder den Verzehr ausgelöst. Das Problem? Nahezu alles kommt als potenzielle Ursache infrage. Typische Auslöser sind:
- Schimmelsporen, Gräser, Haare und Staub
- Medikamente und Salben
- Lebensmittel wie Soja, Milch, Rind und Huhn
- Shampoo und Reinigungsmittel
- Zigarettenrauch
- Raumdüfte und Parfüms [4]
Bei Kontakt mit der Haut kommt es bei empfindlichen Hunden zu einer allergischen Reaktion. Ein starker Juckreiz gehört hier zu den häufigsten Symptomen. Weitere Anzeichen sind:
- Trockene Hautstellen
- Schwellungen und Rötungen
- Lücken im Fell
- Erbrechen und Durchfall
- Hund leckt sich das Fell weg
- Laufende Nase
- Tränende Augen [5]
Um die Ursache herauszufinden, ist ein Allergietest die beste Wahl. Zusätzlich wird oft noch das Blut sowie der Speichel untersucht. Bei Lebensmittelallergien hilft ein Futterwechsel.
Speziell dafür ist ein solcher kostenloser Futtercheck ideal. Denn dort bekommst du individuelle Futterempfehlungen sowie eine Box mit gratis Futterproben für deinen Hund.
Wenn Hunde mit Allergien zu kämpfen haben, dann kommt es häufig zu einem starken Juckreiz. Teilweise ist dieser so stark, dass sich betroffene Hunde das Fell wund lecken und es zu Lücken im Fell kommt. Hier rate ich zu einem Allergietest beim Tierarzt.
#3 Demenz
Wusstest du, dass Studien zufolge jeder vierte Hund über 11 Jahren mit Demenz zu kämpfen hat? Damit ist die Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit gemeint. [6]
Alte Hunde sind hier primär betroffen. Das Problem? Ab einem gewissen Ausprägungsgrad lässt das Gedächtnis immer mehr nach, sodass viele vergesslich werden.
Die Folge? Alltägliche Gewohnheiten werden aus Vergesslichkeit wiederholt. So auch die Fellpflege. Demente Hund lecken sich daher häufiger das Fell weg. Weitere Symptome sind:
- Orientierungsloses Verhalten
- Zunehmende Inkontinenz
- Hund beginnt plötzlich zu bellen
- Nächtliches Umherwandern
- Depressives Verhalten
- Geändertes Aktivitätslevel [7]
Leider gilt Demenz als unheilbar. Mit solchen Intelligenz-Spielzeugen von Amazon kann die Gedächtnisleistung jedoch gezielt trainiert werden. Zudem helfen weitere Tricks.
Grundsätzlich solltest du bei dementen Hunden jede Art von Änderung vermeiden. Je weniger betroffene Vierbeiner verwirrt werden, desto mehr verhalten sie sich “normal”.
Hunde mit Demenz neigen häufiger zu einer übermäßigen Fellpflege. Grund dafür ist ihre Vergesslichkeit. Das gilt vor allem für alte Hunden, die sich ständig das Fell lecken. Grund zur Sorge besteht hier erst dann, falls es zu Hautreizungen oder Wunden kommt.
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#4 Rassenspezifisches Verhalten
Die meisten Hunde jagen instinktiv Katzen nach. Dennoch gibt es einige Rassen, die sich aus unterschiedlichsten Gründen sehr Katzen-ähnlich verhalten. Dazu gehören:
- Chow-Chow
- Basenji
- Whippet
- Manchester Terrier
- Greyhound
- Shiba Inu
- Papillon
Einerseits geht es teilweise auf die Gene zurück. Manche Hunde schauen dieses Verhalten aber auch in jungen Jahren ab und wiederholen es dann instinktiv. [8]
Einige Rassen lecken ihr Fell daher auch von Natur aus ständig ab. Zu den weiteren Katzen-ähnlichen Verhaltensweisen gehören:
- Drang, auf alles hochzuklettern
- Von oben auf Dinge herunterschauen
- Übermäßige Fellpflege
- Grundloses plötzliches Herumrennen
- Erkundung auf eigene Faust
Grund zur Sorge besteht hier nicht. Im Gegenteil. Vielmehr machen solche individuellen Besonderheiten den Charakter des Hundes aus.
Einige Hunderassen haben vom Verhalten sehr viele Ähnlichkeiten mit Katzen. So kommt es beispielsweise vor, dass einige von Natur aus ihr häufig ihr Fell ablecken, auf Dinge hochklettern und plötzlich wild herumrennen. Das ist allerdings kein Grund zur Sorge.
#5 Infektion
Verschiedene Bakterien, Parasiten oder gar Pilze können zu Entzündungen der Haut führen. Bakterielle Entzündungen erkennst du meist an einer Rötung und einem starken Juckreiz.
Bei Pilzinfektionen sind die Symptome recht ähnlich. Hier kommt es jedoch auch häufiger zu Haarausfall, einer krustigen Haut sowie einem übelriechenden Geruch.
Entzündungen durch Parasiten erkennst du meist daran, dass sich der Hund ständig schüttelt, mit der Pfote kratzt und unruhig verhält. Einige lecken dabei auch ihr Fell wund.
Sollte sich dein Vierbeiner ständig am Hintern ablecken, dann kann das auf eine Analdrüseninfektion und bei den Geschlechtsteilen auf eine Harnwegsinfektion hinweisen. [9]
In all diesen Fällen zeigen sich jedoch auch noch weitere krankhafte Symptome. Bei Verdacht rate ich deshalb den Tierarzt aufzusuchen, um die Behandlung einzuleiten.
In den meisten Fällen kommen hier entzündungshemmende Cremes und Medikamente zum Einsatz. Bei schwerwiegenden Entzündungen können auch Antibiotika notwendig sein.
Verschiedenste Infektionen können bei Hunden dazu führen, dass sie sich ständig das Fell ablecken. Diese Gewohnheit geht auf die entzündungshemmenden Stoffe im Speichel zurück. Je nach Ursache treten dabei auch meist noch weitere krankhafte Symptome auf.
#6 Stress & Angst
Sicher ist dir schon einmal aufgefallen, dass Babys häufiger am Daumen lutschen. Nicht wahr? Der primäre Grund dafür ist, dass es eine beruhigende Wirkung hat.
Ähnlich geht es Hunden, die ihr Fell lecken. Auch hier werden Studien zufolge Glückshormone mit einer beruhigenden Wirkung ausgeschüttet – sogenannte Endorphine.
In den meisten Fällen ist dafür Angst oder Stress verantwortlich. Häufig geht es auf eine ungenügende Sozialisierung in jungen Jahren zurück. Weitere typische Auslöser sind:
- Laute Geräusche
- Anwesenheit dominanter Hunde
- Einsamkeit & Trennungsangst
- Traumatische Erlebnisse
- Ungewohnte Umgebungen [10]
Erkennen kannst du solche Emotionen meist bereits an der Körperhaltung des Hundes. Ängstliche Vierbeiner senken oft den Blick und laufen mit einer eingezogenen Rute.
In solchen Situationen gilt es den Auslöser zu identifizieren und proaktiv den Hund daran zu gewöhnen. Wichtig ist hier, dass du schrittweise vorgehst und den Hund nicht überforderst.
Chronischer Stress und starke Angst kann bei Hunden dazu führen, dass sie sich das Fell lecken. Diese Gewohnheit hat eine beruhigende Wirkung. Erkennen kannst du das primär an der Körperhaltung des Vierbeiners. Zudem fangen betroffene Hunde auch meist zu zittern an.
#7 Schmerzen
Sicher ist dir schon einmal aufgefallen, dass du instinktiv eine kleine Schnittwunde am Finger mit dem Mund reinigst. Nicht wahr? Das ist in den meisten Fällen sogar sehr förderlich.
Denn im Speichel befinden sich entzündungshemmende sowie antibakterielle Substanzen. Das Gleiche gilt für Hunde. Wenn sie eine Wunde haben, dann lecken sie ihr Fell ab.
Sollte dein Vierbeiner daher immer mit derselben Stelle beschäftigt sein, dann kann das auf eine bestehende Wunde oder gar Schmerzen hinweisen. Weitere typische Anzeichen sind:
- Plötzliches Humpeln
- Rötung oder gar leichtes Bluten
- Geschwollene Gelenke
- Depressives Verhalten
- Haarverlust um die Stelle
- Hund meidet Treppen [11]
Sollte dein Hund bereits im fortgeschrittenen Alter sein und sein Fell rund um die Gelenke ablecken, dann kann das auf Arthritis hinweisen. Also eine Entzündung der Gelenke.
Bei Verdacht rate ich hier den Tierarzt aufzusuchen. Denn Hunde leiden häufiger still vor sich hin. Die Behandlung richtet sich dann nach der zugrundeliegenden Ursache.
Bei bestehenden Schmerzen neigen Hunde dazu, ihr Fell rund um die Wunde abzulecken. Bei größeren Verletzungen kann das gar mit einem punktuellen Haarverlust einhergehen. Häufig ist die Ursache hier auch bereits bei genauem Hinsehen erkennbar.
#8 Trockene Haut
Wenn wir Menschen einen Juckreiz erleben, dann nehmen wir meist unsere Fingernägel, um uns zu kratzen. Im Vergleich zum Hund sind wir diesbezüglich um ein Vielfaches flexibler.
Das erklärt, warum Hunde zum Kratzen auch gerne ihr Gebiss, ihre Zunge oder eine Wand nehmen. Trockene Haut gehört zu den häufigsten Auslösern eines Juckreizes.
In den meisten Fällen geht das Ablecken des Fells entweder auf die Benutzung zu aggressiver Shampoos zurück oder auf zu häufiges Baden. Weitere Ursachen sind:
- Allergische Reaktion
- Trockene Luft
- Infektionen aller Art
- Autoimmunerkrankungen
- Fettarme Ernährungsweise
- Hormonelle Störungen
- Parasitenbefall [12]
Von allen Rassen haben vor allem Nackthunde mit trockener Haut zu kämpfen. Das Gleiche gilt für Hunderassen mit vielen Falten, wie beispielsweise der Chow-Chow.
Zur Behandlung helfen hier spezielle Cremes, Kokosnussöl, Supplemente mit Omega-3, sensitive Hundeshampoos, Verbände mit grünem Tee sowie Aloe vera. [13]
Wenn Hunde mit trockener Haut zu kämpfen haben, dann führt das häufig zu einem Juckreiz. Betroffene Hunde lecken sich daher ständig ihr Fell ab, um die Haut zu befeuchten. Mit den entsprechenden Maßnahmen kann das aber normalerweise leicht behoben werden.
Seltenere Ursachen
In seltenen Ausnahmefällen können auch folgende Auslöser hinter dem ständigen Ablecken stecken:
- Neurologische Probleme
- Cushing-Syndrom
- Eingeschlafene Gliedmaßen
- Durchblutungsstörungen
- Analdrüsenentzündung
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