Hund beißt sich selbst | Top 9 Ursachen [2024]


Wenn Hunde sich selbst beißen, dann sind dafür meist ein starker Juckreiz oder Allergien verantwortlich. Unter Umständen kann dieses Verhalten jedoch auch auf emotionale Probleme, Schmerzen und ernsthafte Erkrankungen hinweisen.

Dieses Phänomen kommt im Übrigen nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Katzen und weiteren Säugetieren vor. [1]

Zum Problem wird es meist erst dann, wenn die betroffene Stelle rötlich, wund, geschwollen oder gar entzündet ist. Im Folgenden findest du die 9 häufigsten Ursachen davon.

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#1 Trockene Haut

Trockene Haut ist die häufigste Ursache für einen Juckreiz. Betroffene Hunde nutzen dabei sowohl ihre Pfoten als auch ihre Zähne zum Kratzen.

Erkennen tust du das meist an rissiger Haut sowie an Hautschuppen im Körbchen des Hundes. Die häufigsten Ursachen davon sind:

  • Aggressives Shampoo
  • Allergien
  • Kalte & trockene Luft
  • Autoimmunerkrankungen
  • Parasiten
  • Exzessives Baden
  • Fettarme Ernährung
  • Hormonstörungen
  • Infektionen [2]

Einige Rassen wie beispielsweise der Chinesische Schopfhund, Siberian Husky, Xoloitzcuintle und Alaskan Malamute haben von Natur auch oft eine trockene Haut.

Diese Hunde beißen sich daher auch besonders häufig selbst, um den Juckreiz zu stoppen. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für alle anderen Nackthunde.

Grundsätzlich richtet sich hier die Behandlung nach der zugrundeliegenden Ursache. Unabhängig davon helfen auch folgende Maßnahmen:

  • Supplementierung von Omega-3 & Probiotika
  • Kokosnussöl als Körperlotion
  • Extra sensitives Hundeshampoo
  • Ätherische Öle wie Teebaumöl
  • Spray mit grünem Tee und Aloe Vera [3]

Sollte dein Hund dauerhaft mit trockener Haut zu kämpfen haben, dann rate ich den Tierarzt aufzusuchen. Womöglich könnte dafür eine Erkrankung dahinterstecken.

Wenn Hunde trockene Haut haben, dann geht das in den meisten Fällen auch mit einem starken Juckreiz einher. Sollten sie die entsprechende Stelle nicht mit ihren Pfoten erreichen, dann beißen sich Hunde auch häufiger selbst, um dem Juckreiz entgegenzuwirken.

#2 Parasiten

Grundsätzlich können Hunde mehr als 15 verschiedene Parasiten bekommen. In Deutschland sind allerdings Flöhe, Läuse, Milben und Zecken am häufigsten.

Flöhe mögen Wärme und Feuchtigkeit und sind daher vermehrt im Frühling und Sommer aufzufinden. Übertragen werden sie meist durch den Kontakt mit anderen Tieren.

Das Gute an Flöhen? Du kannst sie mit den bloßen Augen sehen. Sie sind etwa halb so groß wie ein Sesamkorn, schwarz und bewegen sich recht langsam.

Läuse und Milben sind dagegen nur schwer mit dem bloßen Auge zu erkennen. Aber auch hier beißen sich Hunde selbst, um die Tierchen loszuwerden. [4]

Typische weitere Symptome sind hier:

  • Kleine rote Pickel auf der Haut
  • Ständiges Kratzen mit den Pfoten
  • Beißen in den eigenen Schwanz
  • Schwarze Punkte auf der Haut [5]
Hund beißt sich selbst

Zecken sind von allen Parasiten am einfachsten zu aufzufinden. In den meisten Fällen nisten sie sich am Hals, an den Ohren oder zwischen den Zehen ein.

Hier reicht es in aller Regel mit einer solchen Zeckenklinge die Zecke zu entfernen. Denn Zecken vermehren sich im Vergleich zu den anderen Parasiten sehr langsam.

Bei Flöhen, Läusen und Milben rate ich dagegen zu einem solchen Spray von Amazon. Es entfernt nicht nur alle Parasiten, sondern sorgt auch dafür, dass sie nicht wiederkehren.

Mit rund 4.500 Rezensionen ist es zudem der Bestseller auf Amazon. Sollte dieses Produkt keine Besserung bringen, dann liegt die Ursache womöglich woanders. [6]

Parasiten wie Läuse, Zecken, Milben und Flöhe können einen starken Juckreiz verursachen. Um dem entgegenzuwirken, kratzen sich Hunde ungewöhnlich häufig mit den Pfoten oder beißen sich gar selbst. Produkte gegen Ungeziefer können hier eine Abhilfe schaffen.

#3 Hautentzündungen

Auch Entzündungen der Haut können dazu führen, dass sich Hunde durch Beißen kratzen wollen. Die häufigsten Ursachen davon sind:

  • Schilddrüsenprobleme
  • Bakterielle Entzündungen
  • Wurmbefall
  • Hormonstörungen
  • Pilzinfektionen [7]

In den meisten Fällen lassen sich solche Entzündungen an roten Punkten, einer kleinen Schwellung und schuppiger Haut erkennen. Weitere potenzielle Anzeichen sind hier:

  • Punktueller Haarausfall
  • Veränderung der Hautfarbe
  • Ständiges Kratzen der Stelle
  • Krustige Hautflecken
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Ungewöhnlicher Geruch [8]

Die Behandlung erfolgt hier auf Grundlage der diagnostizierten Ursache. In den meisten Fällen kommen hier jedoch Antibiotika und andere entzündungshemmende Mittel zum Einsatz.

Darüber hinaus können auch spezielle Cremes sowie Tropfen eine Abhilfe schaffen. Hier solltest du deinen Tierarzt um Empfehlungen bitten.

Wenn sich die Haut von Hunden entzündet, dann geht es meist mit einem starken Juckreiz sowie Schmerzen einher. Betroffene Hunde beißen sich daher häufiger selbst, um den Juckreiz zu lindern. In den meisten Fällen sind hier zudem noch weitere Symptome erkennbar.

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#4 Allergien

Allergien werden durch sogenannte “Allergene” ausgelöst. Das sind Stoffe, auf die dein Hund allergisch reagieren kann. Die häufigsten Allergene bei Hunden sind:

  • Gräser & Pollen
  • Medikamente
  • Schimmel
  • Chemikalien
  • Zigarettenrauch
  • Seife
  • Parasiten
  • Reinigungsmittel
  • Pestizide
  • Lebensmittel [9]

Bei den Lebensmitteln stehen Milchprodukte, Rindfleisch, Lamm, Hühnchen, Eier, Soja und Gluten ganz vorne. Grundsätzlich können Hunde aber gegen alles allergisch sein. [10]

All diese Allergene können dazu führen, dass die Haut stark zu jucken beginnt. Um Stellen zu kratzen, die mit der Pfote unerreichbar sind, beißen sich Hunde daher häufig selbst.

Sich selbst beißender Hund

Bei einer sogenannten “Kontaktdermatitis” treten die Beschwerden nur dort auf, wo direkter Kontakt mit dem Allergen stattfand. Typische Anzeichen sind hier:

  • Husten und Niesen
  • Laufende und tropfende Nase
  • Hautausschlag
  • Durchfall und Erbrechen
  • Atemprobleme [11]

Allergien sind im Allgemeinen sehr häufig und können teilweise auch vererbt werden. Sollten die Beschwerden erst seit Kurzem auftreten, dann kann das Rückschlüsse auf die Ursache geben.

Zur Behandlung kommen hier meist Antihistaminika zum Einsatz. Das sind Medikamente, welche die Symptome lindern und gleichzeitig die Empfindlichkeit auf Allergene senken.

Alternativ kann auch ein solcher kostenloser Futtercheck helfen, um individuelle Futterempfehlungen sowie gratis Futterproben zu bekommen.

Verschiedenste Allergien können bei Hunden neben einem Hautausschlag auch einen starken Juckreiz auslösen. Betroffene Hunde beißen sich hier häufig selbst, um den Juckreiz zu lindern. Vor allem Lebensmittelallergien sind hier sehr häufig.

#5 Aufmerksamkeit

Ständig nach Aufmerksamkeit zu betteln ist ein Überlebensmechanismus von Hunden und bei jungen Welpen vollkommen normal. Typische Verhaltensweisen sind hier:

  • Anspringen von Personen
  • Ständiges Jaulen
  • Hund bringt Spielzeuge
  • Winseln und Bellen
  • Hyperaktivität [12]

Einige Rassen brauchen zudem von Natur aus sehr viel Aufmerksamkeit. Darunter befinden sich der Siberian Husky, Border Collie, Yorkshire Terrier, Australian Shepherd und der Akita.

Aber auch der Labrador Retriever, Amerikanische Cocker Spaniel, Deutsch Kurzhaar, Englische Bulldogge sowie der Jack Russell Terrier fordern sehr viel davon ein.

Diese Rassen wiederholen grundsätzlich jegliches Verhalten, das ihnen Aufmerksamkeit gibt. Und ja, auch wenn sie sich dafür selbst beißen müssen. [13]

In vielen Fällen mangelt es diesen Hunden nicht nur an Aufmerksamkeit, sondern auch an körperlicher und mentaler Auslastung. Die Lösung ist hier:

  • Neue Hundespielzeuge (wie unsere)
  • Regelmäßige Spieldates mit anderen Hunden
  • Weitere Haustiere zur Unterhaltung
  • Längere Spaziergänge

Zur Not können auch Hundesitter helfen. Im Internet findest du hierzu zahlreiche Portale, die dich bei der Suche unterstützen können.

Mangelnde Aufmerksamkeit kann dazu führen, dass Hunde zu verzweifelten Methoden greifen, um die erforderliche Aufmerksamkeit zu bekommen. Einige Hunde fangen deshalb auch an sich selbst zu beißen. Proaktives Vorgehen ist hier ratsam.

#6 Arthritis

Wenn sich die Gelenke krankheitsbedingt und chronisch entzünden, dann sprechen Mediziner auch von “Arthritis”. Es gehört zu den häufigsten Beschwerden bei Hunden.

Studien zufolge soll einer von 5 Hunden über einem Jahr davon betroffen sein. [14] Um den Schmerzen entgegenzuwirken, beißen sich viele Hunde dabei in die eigenen Gelenke.

Hund beißt sich selbst in Schwanz

Typische weitere Symptome sind hier:

  • Ständiges Jaulen und Winseln
  • Schwellung und Rötung der Gelenke
  • Abneigung vor Treppen
  • Humpen und Hinken
  • Berührungsempfindliche Gelenke
  • Vermeidung von Sprüngen
  • Ungewöhnlich langsamer Laufstil [15]

Eine Heilung gibt es hierfür derzeit noch nicht. Dafür lassen sich die Symptome mithilfe von Medikamenten, Physiotherapeuten und einer Ernährungsumstellung gut behandeln.

Hier solltest du den Tierarzt aufsuchen. Dieser kann die Behandlung je nach individuellem Ausprägungsgrad anpassen und somit für ein schmerzfreies Leben sorgen. [16]

Hunde mit Arthritis leiden meist unter chronischen Schmerzen an den Gelenken. Aus Verzweiflung nagen und beißen betroffene Hunde häufiger am eigenen Körper herum. Zur Behandlung werden hier meist Schmerzmittel sowie entzündungshemmende Medikamente verschrieben.

Tierarzt kontaktieren

#7 Emotionale Probleme

Was Menschen durch Nagen an den Fingernägeln, Wirbeln der Haare oder durch Fingerknacken äußern, entspricht bei Hunden häufig einem verzweifelten Beißen.

Neben Angst und Stress können für dieses Verhalten auch Depressionen, starker Frust oder Nervosität dahinter stecken. Typische Ursachen davon sind:

  • Einsamkeit und Trennungsangst
  • Mangelnde Sozialisierung als Welpe
  • Langanhaltendes Unwetter
  • Gewalt in der Erziehung
  • Lärm und Geräusche über 85 Dezibel
  • Mangelnde Aufmerksamkeit [17]

Neben körperlicher Unruhe und einer depressiven Körpersprache äußern sich diese Emotionen auch häufig in zerstörerischem Verhalten. Typisch ist hier:

  • Zerstören des eigenen Körbchens
  • Hund beißt sich selbst
  • Ungewöhnliche Ignoranz und Sturheit
  • Grundloses Dauergebell
  • Antriebslosigkeit
  • Plötzliche Aggressivität [18]

Der erste Schritt ist hier zunächst die potenzielle Ursache herauszufinden. Anschließend gilt es Maßnahmen einzuleiten, um die Ursache dauerhaft zu beseitigen.

Auch hier kann ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll sein. Denn bei starken Depressionen und Angststörungen haben sich Medikamente sehr bewährt.

Emotionale Probleme wie Angst, Frust, Depressionen und Stress können sich bei Hunden mit zerstörerischem Verhalten äußern. Unter anderem fangen betroffene Hunde hier auch teilweise an sich selbst zu beißen. Hier gilt es die Wurzel des Problems zu identifizieren und zu eliminieren.

#8 Sonstige Schmerzen

Hunde zeigen Schmerzen grundsätzlich erst dann, wenn es ernster ist. Die Gründe dafür sind evolutionärer Natur. Denn Wölfe verbergen zum Eigenschutz stets ihre Schmerzen.

Die Gründe? Einerseits sind geschwächt aussehende Wildtiere häufig das Opfer weiterer Raubtiere. Andererseits stoßen Rudel auch schwache Wölfe häufig ab.

Da Haushunde zu 99,9 % genetisch identisch mit Hunden sind, neigen sie zu einem ähnlichen Verhalten. [19] Typische Symptome bei bestehenden Schmerzen sind:

  • Plötzliche Nachtaktivität
  • Unruhiges Umherlaufen
  • Winseln und Fiepen
  • Plötzliches Humpeln
  • Gebückte Körperhaltung
  • Rute zwischen den Beinen [20]
Hund beißt sich selbst in die Pfote

Wenn Hunde sich selbst beißen, dann versuchen sie oftmals lediglich einen Holz- oder Glassplitter aus der Haut zu entfernen. Hier hilft es die Pfoten genauer anzuschauen.

Neben Splittern können aber auch Magen- und Darmbeschwerden, Verletzungen, Rückenprobleme oder gar Erkrankungen für die Schmerzen verantwortlich sein.

Um unnötige Qualen zu vermeiden, solltest du hier den Tierarzt aufsuchen. Zur Diagnose wird hierzu meist eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Die Behandlung erfolgt dann je nach Ursache.

Auch wenn Hunde ihre Schmerzen in aller Regel verstecken wollen, so gelingt ihnen das nur teilweise. Insbesondere bei Splittern und sonstigen spitzigen Gegenständen in der Haut, beißen sie sich häufig selbst, um den Gegenstand zu entfernen. 

#9 Demenz

Bei alten Menschen sowie bei Hunden gehört Demenz zum Alltag. Damit ist die chronische Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit gemeint.

Studien zufolge sollen bis zu 68 % aller alten Hunde darunter leiden. Alzheimer ist hier bei rund 7 von 10 Hunden die Hauptursache. [21]

Zu den häufigsten Symptomen gehören hier: 

  • Orientierungsverlust im eigenen zu Hause
  • Anknurren der eigenen Familie
  • Schlafstörungen und Nachtaktivität
  • Nächtliches Umherlaufen
  • Ungewöhnliche Aggressivität und Sturheit
  • Übermäßige Fellpflege [22]

In sehr schweren Fällen vergessen Hunde nicht nur ihr eigenes Herrchen, sondern auch welche Körperteile ihnen gehören. Sich selbst in den Schwanz zu beißen ist daher häufig.

Eine Heilung gibt es hierfür derzeit noch keine. Durch solche Intelligenz-Spielzeuge kann die Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit jedoch verlangsamt werden.

Darüber hinaus brauchen demente Hunde vermehrte Aufmerksamkeit, um der damit einhergehenden Angst entgegenzuwirken. Der Tierarzt kann hier weiterhelfen.

Demenz kann bei Hunden zu solch starker Verwirrung sorgen, dass sie sich unter anderem auch selbst beißen. Sehr alte Hunde sind davon am häufigsten Betroffen. Demenz gilt zwar derzeit noch als unheilbar, die Auswirkungen können jedoch gut behandelt werden.

Seltene Ursachen

In Einzelfällen können für dieses Verhalten auch weitere Gründe dahinterstecken. Dazu gehören:

  • Neurologische Probleme
  • Zwangsstörung
  • Eingeschlafene Gliedmaßen
  • Analdrüsenentzündung
  • Eingeklemmter Nerv
  • Gehirntumor

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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