Wenn Hunde plötzlich einen harten Bauch bekommen, dann kann das auf eine Magendrehung, Blähungen oder innere Blutungen hinweisen. In Einzelfällen kann dafür auch eine Bauchfellentzündung, eine Fadenwurminfektion oder gar ein Magentumor dahinter stecken.
Grund zur Sorge besteht hier in der Regel nur dann, wenn die Verhärtung von dauerhafter Natur ist, eigenartige Knubbel spürbar sind oder sich weitere krankhafte Symptome äußern.
Da Hunde bestehende Schmerzen nur selten kommunizieren, ist es wichtig zwischen sich selbst heilenden Kleinigkeiten und ernsten Krankheiten unterscheiden zu können.
Aus diesem Grund lernst du im Folgenden über die 8 häufigsten Ursachen für einen harten Bauch sowie dessen typische Symptome.
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#1 Magendrehung
Eine Magendrehung wird von Tierärzten häufig als “Mutter aller Notfälle” beschrieben. Denn unbehandelt kann es innerhalb weniger Stunden bereits tödlich enden.
Hier dreht sich der Magen des Hundes um die eigene Längsachse, sodass sämtliche Gase im Magen eingesperrt sind und gleichzeitig die Blutzufuhr blockiert wird.
Statistiken zufolge soll rund einer von 160 Hunden eine Magendrehung bekommen. [1] Neben einem harten Bauch kommt es meist noch zu weiteren Symptomen:
- Starke Schmerzen
- Schneller Herzschlag
- Starke Blähungen
- Schwere Atmung
- Unruhiges Verhalten
- Würgereiz ohne Erbrechen
- Starkes Sabbern [2]
Wodurch es zu einer Magendrehung kommt, ist derzeit noch unklar. Große Rassen und ältere Hunde sollen aber Statistiken zufolge deutlich häufiger davon betroffen sein.
Zur Korrektur ist meist ein operativer Eingriff nötig. Hier wird zunächst das angestaute Gas abgelassen und anschließend der Magen wieder in seine ursprüngliche Position gedreht.
Je früher du den Arzt aufsuchst, desto besser stehen die Behandlungs- und Überlebenschancen. Denn unbehandelt führt es meist zu einem qualvollen Tod. [3]
Hunde mit einer Magendrehung bekommen zunehmende Schmerzen im Bauchraum, haben sichtbare Blähungen, würgen oft hintereinander und bekommen einen ungewöhnlich harten Bauch. Hier handelt es sich um einen tierärztlichen Notfall, der eine sofortige Behandlung fordert.
#2 Bauchwassersucht
Bei einer Bauchwassersucht sammelt sich krankheitsbedingt Flüssigkeit im Bauchraum an. Mediziner sprechen hier auch von “Aszites”. Typische Symptome davon sind:
- Schnelle Atmung
- Starker Durst
- Plötzliches Übergeben
- Stöhnen beim Hinlegen
- Antriebslosigkeit
- Aufgeblähter und harter Bauch
- Schnelle Gewichtszunahme
- Fehlende Energie [4]
In aller Regel ist diese krankhafte Wasseransammlung nur ein Anzeichen einer weiteren zugrundeliegenden Erkrankung. Zu den häufigsten Ursachen gehören:
- Lebererkrankungen
- Bakterielle Infektion
- Magenkrebs
- Innere Blutungen
- Blasenruptur
- Herzschwäche
- Geringer Proteingehalt im Blut [5]
Da die Ursachen hiervon sehr vielseitig sein können, gilt es zur Diagnose den Tierarzt aufzusuchen. Eine Ultraschalluntersuchung und ein Bluttest reicht hierzu meist aus.
Die Behandlung richtet sich anschließend nach der Ursache. Bei bakteriellen Entzündungen reichen häufig Medikamente aus, während bei einer Tumorerkrankung eine OP nötig ist.
Bei Hunden mit einer Bauchwassersucht sammelt sich zunehmend Flüssigkeit im Bauch an. Der gesamte Bauchraum wird dadurch größer und spürbar härter. Zudem lässt sich diese Erkrankung meist daran erkennen, dass Hunde beim Hinlegen aufstöhnen und wenig Energie haben.
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#3 Blähungen
Das Verdauungssystem eines jeden Hundes ist verschieden. Bestimmte Lebensmittel können daher bei der Verdauung Gase produzieren, die sich in Blähungen äußern.
Bei den meisten Hunden ist Schlingen die Hauptursache. Denn wenn das Essen nicht gut genug vorverdaut ist, dann müssen der Magen und Darm eine extra Schicht einlegen. [6]
Das gilt vor allem für immer-hungrige Rassen wie beispielsweise Labrador Retriever, Rottweiler und Beagle. Weitere typische Ursachen von Blähungen sind:
- Gasbildende Lebensmittel
- Lebensmittelallergien
- Minderwertiges Hundefutter
- Vergiftungen
- Menschliche Essensreste
- Ernährungsumstellung
- Lebensmittelunverträglichkeiten
- Milchprodukte & Soja [7]
Bei der Verhärtung am Bauch handelt es sich um Gase. Du solltest du also keinerlei Knubbel oder Beulen spüren. Grund zur Sorge ist es meist nur dann, wenn das Problem dauerhaft ist.
Da Blähungen zumeist auf zu schnelles Fressen zurückgehen, kann ein solcher Anti-Schling-Napf helfen. Denn er sorgt systematisch dafür, dass Hunde langsamer essen.
Darüber hinaus hilft es das täglich Futter in 3-6 kleinere Portionen zu unterteilen. Falls dir das zu stressig ist, dann kann dir auch ein solcher automatischer Futterspender weiterhelfen.
Blähungen äußern sich bei Hunden unter anderem auch dadurch, dass der gesamte Bauchraum anschwillt und härter wird. Zu den häufigsten Ursachen gehört hier zu schnelles Fressen, eine plötzliche Ernährungsumstellung sowie Intoleranzen und Allergien.
#4 Bauchfellentzündung
Alle Organe des Hundes sind mit einer dünnen Haut umhüllt – das sogenannte “Bauchfell”. Wenn sich diese Membran entzündet, dann sprechen Mediziner auch von einer “Peritonitis”.
Am häufigsten wird eine solche Entzündung durch Bakterien ausgelöst, die von einer äußerlichen Wunde kommen. Weitere typische Ursachen sind hier:
- Leberabszesse
- Spitze Knochensplitter
- Gallenblasendurchbruch
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Verschlucken von Spielzeugen
- Blasenruptur [8]
Zu erkennen ist eine Bauchfellentzündung meist durch eine Schwellung und Verhärtung des Bauchraums. Weitere häufige Anzeichen sind hier:
- Antriebslosigkeit
- Plötzliches Übergeben
- Jaulen beim Hochheben
- Schnelle Atemfrequenz
- Starke Schmerzen
- Blut um Stuhl
- Hund verweigert Aktivität
- Schockartiges Verhalten [9]
In den meisten Fällen ist hier zur Behandlung eine sofortige Operation nötig. Anschließend kommt zudem häufig noch Antibiotika zum Einsatz, um die Infektion zu bekämpfen.
Auch bei dieser Erkrankung handelt es sich um einen ärztlichen Notfall, der unbehandelt lebensgefährlich werden kann. Frühes Handeln ist hier also das A und O. [10]
Bei Hunden mit einer Bauchfellentzündung bekommen meist einen ungewöhnlich harten Bauch sowie starke Schwellungen im Bauchraum. Unter anderem lässt sich eine solche Infektion auch durch eine schnelle Atmung, antriebsloses Verhalten und Blut im Stuhl erkennen.
#5 Cushing-Syndrom
Bei drohender Gefahr schüttet der Körper des Hundes zumeist Adrenalin und Cortisol aus, um den Körper im Notfall so leistungsfähig wie möglich zu machen.
Dieser Mechanismus ist nach wie vor überlebenswichtig. Das Cushing-Syndrom erhöht jedoch die Produktion der Stresshormone ganz unabhängig der Lebenssituation. [11]
Der Stresshormonspiegel ist daher dauerhaft erhöht und der Hund ständig in Alarmbereitschaft. Zu erkennen ist es meist an den folgenden Symptomen:
- Übermäßig starker Durst
- Ständiger Hunger
- Vereinzelter Haarausfall
- Dicker Bauch
- Bauch wird härter
- Unruhiges & nervöses Verhalten
- Ständiger Harndrang
- Plötzliches Zittern [12]
In rund 80 % der Fälle liegt die Ursache an einem erbsengroßen Tumor in der Hirnanhangsdrüse. Zur Behandlung wird dieser Tumor meist durch eine Operation entfernt.
In Abhängigkeit der Ursache können auch unter Umständen Medikamente zur Behandlung ausreichen. Hier sollte der Tierarzt aufgesucht werden. [13]
Hunde mit einem Cushing-Syndrom bekommen im fortgeschrittenen Zustand meist einen kugelrunden und harten Bauch. Diese Erkrankung lässt sich zudem häufig an Haarausfall am Bauch, unruhigen Verhalten sowie an einem starken Hunger und Durst erkennen.
#6 Innere Blutungen
Verschiedene Verletzungen können dazu führen, dass Hunde innere Blutungen bekommen und sich das Blut im Bauchraum ansammelt. Typische Ursachen sind hier:
- Autounfall
- Vergiftungen
- Kampf mit anderem Hund
- Fall von Erhöhung
Neben einer Verhärtung am Bauch kommt es hier aber zudem meist noch zu weiteren Symptomen. Dazu gehören:
- Schwarzer Durchfall
- Blasses Zahnfleisch
- Schneller Herzschlag
- Fehlende Konzentrationsfähigkeit
- Hund knurrt beim Streicheln
- Schwächegefühl
- Flache Atmung
- Depressives Verhalten [14]
Bei Verdacht solltest du hier umgehend den Tierarzt aufsuchen. Dieser wird den Hund optisch absuchen und dann eine Ultraschall- und Röntgenuntersuchung durchführen.
Bei zu großem Blutverlust kann auch eine sofortige Bluttransfusion notwendig sein. Die jeweilige Therapie richtet sich aber nach der vermuteten Ursache.
Verschiedene Unfälle können bei Hunden zu inneren Blutungen füllen. Oftmals sammelt sich das Blut im Bauch an, sodass der Bauch größer und härter wird. Zudem zeigen sich meist noch weitere verletzungsbedingte Symptome wie beispielsweise eine flache Atmung und Blut im Stuhl.
#7 Fadenwurminfektion
Fadenwürmer gehören zu den häufigsten Parasiten bei Welpen und Streunern. Am häufigsten wird es bei Welpen von infizierten Müttern über die Muttermilch übertragen.
Hunde können Fadenwürmer aber auch dadurch erhalten, dass sie fremden Kot oder gar infizierte Mäuse, Vögel und sonstige Kleintiere fressen. Typische Anzeichen sind hier:
- Dauerhafte Blähung am Bauch
- Schwächegefühl
- Kleine weiße Würmer im Stuhl
- Spürbarer harter Bauch
- Durchfall und Erbrechen
- Berührungsempfindlicher Bauch
- Gewichtsverlust [15]
Zur Diagnose wird beim Tierarzt meist etwas Kot untersucht. Bei einem starken Befall befinden sich die Würmer selbst im Stuhl. Im Anfangsstadium sind oft nur die Eier erkennbar.
Mithilfe von Medikamenten können Fadenwürmer in der Regel sehr effektiv behandelt werden. Wichtig ist hier nur früh zu handeln, damit sich die Würmer nicht weiter ausbreiten.
Die dafür empfohlene Wurmkur läuft meist in 2-3 Etappen ab. Im ersten Schritt werden alle lebendigen Würmer abgetötet. Danach gilt es die Eier ebenfalls zu entfernen. [16]
Wenn sich Hunde mit Fadenwürmer infiziert haben, dann kann sich das durch einen geschwollenen und harten Bauch äußern. Teilweise können die Würmer auch im Kot selbst identifiziert werden. Hier reicht zur Behandlung meist eine Wurmkur aus.
#8 Magentumor
Magenkrebs gehört glücklicherweise zu den eher seltenen Krebsarten bei Hunden. Nur rund 0,5 % aller Krebs-diagnostizierten Hunde sollen Studien zufolge darunter leiden. [17]
Nicht immer sind Tumore im Bauchraum bösartig. Unter Umständen kann dein Vierbeiner also auch Glück haben. Zu erkennen ist es meist an den folgenden Symptomen:
- Chronisches Erbrechen
- Blut im Stuhl
- Aufgeblähter und harter Bauch
- Schwerfällige Atmung
- Plötzliche Inkontinenz
- Antriebslosigkeit
- Wechsel zwischen Appetitlosigkeit und Heißhunger
- Schwarzer und glänzender Stuhl
- Gewichtsverlust [18]
Zur Diagnose wird hierzu meist beim Tierarzt eine Röntgen- und Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Die Behandlung richtet sich dann je nach Art und Ausprägungsgrad des Tumors.
Hat der Krebs noch nicht gestreut und ist noch relativ klein, dann wird er meist operativ entfernt. Unter Umständen kann aber auch eine Chemo- und Strahlentherapie nötig sein.
Bei Hunden mit einem Magentumor lässt sich meist eine Verhärtung im Bauchraum fühlen. Darüber hinaus zeigen sich hier auch meist noch weitere krankhafte Symptome wie beispielsweise ständiges Erbrechen, ein dunkler Stuhl sowie antriebsloses Verhalten.
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