Wenn Hunde brummen, dann ist das zumeist ein Ausdruck der Freude oder ein Zeichen von Frust. In Einzelfällen kann es aber auch auf mangelnde Aufmerksamkeit, fehlende Auslastung, Arthritis, Demenz oder gar Vergiftungen hinweisen.
Zudem neigen vor allem Wachhunde aus evolutionären Gründen zu diesem Verhalten. Hier gilt es auf die weiteren Symptome zu achten, um die Ursache zu identifizieren.
Im Übrigen kann auch bereits die jeweilige Ausgangssituation Rückschlüsse auf die potenziellen Ursachen geben. Hier zunächst ein kurzer Überblick:
Ausgangssituation | Wahrscheinlichste Ursachen |
---|---|
Beim Kuscheln | Freude, fehlende Auslastung, Frust, Bauchschmerzen |
Beim Atmen | Vergiftungen, sonstige Erkrankungen |
Im Schlaf | Träume, Frust, Demenz |
Beim Hinlegen | Arthritis, Probleme mit dem Bewegungsapparat |
Beim Spielen | Freude, Territorialverhalten, Frust, mangelnde Aufmerksamkeit |
Im Körbchen | Bauchschmerzen, fehlende Auslastung, Vergiftungen, mangelnde Aufmerksamkeit, Demenz |
Im Folgenden lernst du über die 10 häufigsten Ursachen für ein Brummen beim Hund sowie dessen Bedeutung.
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#1 Fehlende Auslastung
Der tägliche Bedarf an geistiger und körperlicher Beschäftigung ist je nach Rasse sehr individuell. Wenn du diesem Grundbedürfnis nicht nachkommst, dann macht sich Frust breit.
Zudem neigen aktivere Rassen in einem solchen Fall auch zu Hyperaktivität. Typische Symptome sind hier:
- Zerstören des eigenen Körbchens
- Annagen von Möbeln
- Ignorieren von Kommandos
- Ständiges Brummen und Winseln
- Blickkontakt zum Herrchen
- Fehlende Konzentrationsfähigkeit
- Herumrennen in der Wohnung [1]
Am häufigsten kommt das bei aktiven Rassen wie beispielsweise Schäfer- und Jagdhunden vor, wenn sie in kleinen Wohnungen oder Häusern ohne Garten gehalten werden.
Hier ist das Brummen lediglich ein Ausdruck überschüssiger Energie. Das Pendant bei Kindern ist dazu ein nörgelndes “Mir ist langweilig!”. Diese Maßnahmen können hier helfen:
- Vereinbare regelmäßige Spieltreffen mit dem Hund deines Nachbars
- Sorge für ständig neue Spielzeuge (wie unsere)
- Nimm deinen Vierbeiner auf Fahrradtouren mit
Je ausgelasteter und müder ein Hund ist, desto tendenziell weniger Laute gibt er auch von sich. Vielleicht kann auch ein Nachbarskind für ein kleines Taschengeld ab und zu Gassi gehen?
Wenn sich Hunde hyperaktiv verhalten und dabei brummen, dann fehlt es ihnen zumeist an körperlicher und mentaler Auslastung. Auffällig ist hier, dass sie währenddessen den Blickkontakt zu ihrem Besitzer suchen. Hier gilt es kreative Wege zur Auslastung zu finden.
#2 Arthritis
Arthritis ist eine chronische Krankheit, die vor allem alte Hunde und große Rassen betrifft. Es führt dazu, dass sich die Gelenke des Hundes zunehmend entzünden.
Aktuellen Studien zufolge sollen ganze 20 % aller Hunde darunter leiden. [2] Zu den häufigsten Symptomen gehören hier:
- Abneigung vor Treppen
- Jaulen und Fiepen beim Streicheln
- Ständiges Lecken an den Gelenken
- Brummen beim Hinlegen
- Zunehmend steife Gangart
- Vermeidung von Sprüngen [3]
Hier ist das Brummen lediglich ein Ausdruck der Schmerzen. Diese lassen sich mithilfe von Medikamenten und einer Ernährungsumstellung stark reduzieren.
Eine Heilung gibt es gegen Arthritis aber bislang noch nicht. Je nach Ausprägung können hier auch Akupunktur-Behandlungen und Physiotherapien eine Besserung bringen. [4]
Arthritis führt bei Hunden dazu, dass sich die Gelenke entzünden. Zu erkennen ist es meist an geschwollenen Gelenken, einem steifen Laufstil und auch daran, dass der Hund vor Schmerzen beim Laufen oder Hinlegen brummt. Medikamente können hier eine Abhilfe schaffen.
#3 Mangelnde Aufmerksamkeit
Junge Hunde sowie sensible Rassen brauchen grundsätzlich am meisten Aufmerksamkeit. Das ist wie bei Kleinkindern. Bleibt diese Aufmerksamkeit aus, dann ist Nörgeln angesagt.
Auffallend hier ist, dass der Hund während dem Jammern den Blickkontakt zum Herrchen sucht oder sich gar hyperaktiv verhält. Weitere Anzeichen davon sind:
- Zeigen von Tricks ohne vorheriges Kommando
- Ständiges Fiepen, Brummen und Jaulen
- Hund verfolgt Besitzer auf Schritt und Tritt
- Anspringen des Herrchens
- Schlafen aus Frust oder Langeweile [5]
Oft ist dieses Verhalten sogar erlernt. Denn wenn der Hund gewisse Laute von sich gibt und anschließend Aufmerksamkeit bekommt, dann merkt und wiederholt er das auch künftig.
Zu den Jammerlappen schlechthin gehören unter anderem Chihuahuas, Beagle, Zwergpinscher, Siberian Huskys, Yorkshire Terrier, Bloodhounds und Alaskan Malamutes.
Die Lösung? Maßnahmen zu implementieren, damit dein Hund tagtäglich genügend Aufmerksamkeit bekommt. Bei Welpen gilt es auch gleichzeitig Limits zu definieren.
Wenn es Hunden an Aufmerksamkeit mangelt, dann machen sie sich meist lautstark bemerkbar. Neben einem Jaulen, Fiepen und Winseln ist auch ein Brummen häufig. Zudem ist es daran erkennbar, dass der Hund Blickkontakt sucht oder gar den Besitzer anspringt.
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#4 Demenz
Hunde sind Statistiken zufolge sogar häufiger von Demenz betroffen als Menschen. Laut den aktuellen Zahlen sollen im hohen Alter bis zu 70 % aller Vierbeiner darunter leiden. [6]
Das hat wiederum zur Folge, dass die geistige Leistungsfähigkeit fortschreitend abnimmt. Alzheimer wird hier als Synonym verwendet. Es ist aber nur eine spezielle Form der Demenz.
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Ständig wiederholendes Verhalten
- Plötzliche Aggressivität
- Unruhiges Umherlaufen
- Brummen aus Verwirrung
- Nächtliche Aktivität
- Orientierungsverlust [7]
Eine Heilung gegen Demenz gibt es bislang noch nicht. Durch solche Intelligenz-Spielzeuge kann aber die Ausbreitung der Krankheit verlangsamt werden.
Zudem können auch je nach Ursache Medikamente eine Besserung bringen. Hier solltest du zur Diagnose und Behandlung den Tierarzt aufsuchen.
Demente Hunde werden zunehmend verwirrt und erkennen gar ihre eigene Familie sowie ihr eigenes zu Hause nicht mehr. Aus Angst und Panik brummen, fiepen und bellen sie daher ungewöhnlich häufig. Um der Krankheit entgegenzuwirken, sind Intelligenz-Trainer hilfreich.
#5 Freude
So paradox es auch scheinen mag – Hunde benutzen teilweise dieselben Laute, um Frust und Freude auszudrücken. Dieses Verhalten ist im Übrigen häufig erlernt.
Denn wenn der Hund beispielsweise brummt und anschließend gestreichelt wird, dann wird auch in Zukunft dieses Verhalten wiederholen. Weitere Auslöser starker Freude sind:
- Hund bekommt Futter
- Herrchen kuschelt mit Hund
- Freunde oder Bekannte kommen vorbei
- Anwesenheit weiterer Hunde
- Hund bekommt eine Kuscheleinheit
- Besitzer kommt nach Hause
Sollte tatsächlich Freude dahinterstecken, dann erkennst du das meist an der Körpersprache sowie der Haltung des Hundes:
- Rute auf mittlerer Höhe
- Aufgerichtete Ohren
- Ständiges Jaulen
- Relaxte Körperhaltung
- Wedelnde Rute
- Unruhiges Tippen mit den Pfoten [8]
Um die Körpersprache des Hundes besser zu verstehen, kann ich dir die Online Hundeschule von Johanna Kessler wärmstens empfehlen.
Dort lernst du zudem, welche Kommandos mit welcher Aussprache in solchen Situationen am besten geeignet sind. Wirklich klasse.
Wenn Hunde durch Streicheln und Kuscheln verwöhnt werden oder sich aus anderen Gründen freuen, dann fangen sie häufig leise zu brummen an. Dabei ist auffällig, dass die Körperhaltung des Hundes komplett entspannt ist und er währenddessen mit der Rute wedelt.
#6 Bauchschmerzen
Im Vergleich zu Menschen haben Hunde viel häufiger mit Bauchschmerzen zu kämpfen. Denn im Gegensatz zu uns sind sie erst seit wenigen Jahrtausenden ein Allesfresser.
Wölfe sind dagegen nach wie vor primäre Fleischfresser. Bereits kleine Ungereimtheiten können daher zu Verdauungsbeschwerden führen. Typische Auslöser davon sind:
- Lebensmittelunverträglichkeiten
- Zu viel Getreide oder Soja
- Essensreste von Menschen
- Lebensmittelallergien
- Alte Fleischprodukte [9]
Sollten tatsächlich Schmerzen für das Brummen verantwortlich sein, dann ist es meist ernster. Denn Hunde tendieren stets dazu, diese zu verbergen. Typische Symptome sind:
- Hund verweigert Futter
- Blähungen
- Ständiger Würgereiz
- Vermeidung körperlicher Aktivität
- Durchfall und Erbrechen
- Unruhiges Verhalten
- Fiepen während dem Liegen [10]
Beim Verdacht auf Allergien kann ein Allergietest helfen. Neben einem Futterwechsel kann hier auch ein Besuch beim Tierarzt helfen, um die Ursache zu diagnostizieren.
Alternativ kann auch ein solcher kostenloser Futtercheck helfen, um individuelle Futterempfehlungen sowie gratis Futterproben zu bekommen.
Verdauungsprobleme können dazu führen, dass der Hund nach dem Essen Bauchschmerzen bekommt. Auffällig ist hier, dass die meisten Vierbeiner selbst Leckerlis verweigern, plötzlich erbrechen, sich unruhig verhalten oder gar zu brummen beginnen.
#7 Territorialverhalten
Da Hunde früher primär in der Wildnis gelebt haben, sind sie bis heute genetisch bedingt überdurchschnittlich aufmerksam und suchen ihre Umgebung stets nach Feinden ab.
Zudem war es früher überlebenswichtig ein eigenes Territorium zu haben, das sowohl genügend Futter als auch Wasser bereitstellt.
Aus diesem Grund sind Hunde, und vor allem alle Wachhunde-Rassen, sehr territorial und beschützerisch. Bedroht jemand ihr Revier, dann erkennst du es meist hieran:
- Zähnefletschen
- Knurren und Brummen
- Ständiges Gebell
- Hund stellt sich vor sein Herrchen
- Patrouillieren im Garten [11]
Hier ist es wichtig den Hund zu sozialisieren, indem du ihn schrittweise an fremde Hunde und fremde Menschen gewöhnst. Auch ein konsistentes “Nein”-Kommando kann hier helfen.
Je früher du deinen Hund sozialisiert, desto umgänglicher wird er später. Zudem hilft es, wenn du deinen Hund stets für freundliches Verhalten mit einem Leckerli belohnst.
Sehr territoriale Hunde reagieren häufig aggressiv, wenn sich Fremde in ihrem Revier befinden oder gar das Revier bedrohen. Zu den typischen Verhaltensweisen gehört hier Knurren, Zähnefletschen, tiefes Brummen, ständiges Bellen sowie instinktives Patrouillieren.
#8 Probleme mit dem Bewegungsapparat
Der Bewegungsapparat umfasst alle Teile des Körpers, die für die Bewegung des Hundes gebraucht werden. Also primär Muskeln, Bänder, Knochen und Gelenke.
Probleme am Bewegungsapparat können wiederum dazu führen, dass die Bewegungen Schmerzen verursachen. Die zwei häufigsten Ursachen dafür sind:
- A) Hüftdysplasie
Wenn sich die Gelenkpfanne an der Hüfte des Hundes nicht korrekt entwickelt hat, dann sprechen Mediziner auch von einer Hüftdysplasie. [12]
Bei großen Rassen kommt das am häufigsten vor. Erkennen kannst du es meist an knirschenden Gelenken, einem steifen Gang oder an einem Brummen beim Treppensteigen.
- B) Panostitis
Wenn die Knochen junger Hunde zu schnell wachsen und sich der Rest des Körpers nicht schnell genug anpassen kann, dann kommt es häufig zu Wachstumsschmerzen. [13]
Unter Tierärzten ist das auch als “Panostitis” bekannt. Auch hier leiden große Hunderassen tendenziell häufiger daran. Betroffene Hunde hinken häufig und winseln beim Laufen.
In beiden diesen Fällen können Medikamente, eine Ernährungsumstellung sowie gezielte Übungen helfen. Der Tierarzt kann dir hier bei der Therapie behilflich sein.
Eine Hüftdysplasie, Panostitis oder sonstige Probleme am Bewegungsapparat können dazu führen, dass sämtliche Bewegungen des Hundes schmerzhaft werden. Betroffene Hunde laufen häufig seltsam, brummen bei Bewegungen und vermeiden meist Sprünge sowie Treppen.
#9 Frust
Hunde haben grundsätzlich nur sehr begrenzte Kommunikationsmittel, um negative Gefühle zu äußern. Dazu gehören: Jaulen, Bellen, Fiepen, Winseln, Brummen und Stöhnen.
Typische Ursachen für Frust und Enttäuschung sind:
- Gassigehen kam zu kurz
- Langeweile und fehlender Sinn
- Eifersucht auf andere Haustiere
- Futter wurde vergessen
- Einsamkeit [14]
Hier sagt die Körpersprache des Hundes mehr aus als das Brummen selbst. Meist erkennst du es daran, dass er dich währenddessen anschaut. Bewährte Maßnahmen sind hier:
- Besorge eine solche Ballwurfmaschine zur Beschäftigung
- Schenke allen Haustieren gleich viel Aufmerksamkeit
- Sorge stets für neue Spielzeuge
- Greife auf einen solchen Kauknochen aus Kaffeeholz zurück
Ständiges Brummen kann auch auf Frust und Enttäuschung zurückgehen. Meist wird es dadurch ausgelöst, dass einige Grundbedürfnisse des Hundes vernachlässigt werden. Vor allem mehr Aufmerksamkeit und Beschäftigung können hier helfen.
#10 Vergiftungen
Fälschlicherweise wird Hunden nachgesagt, dass sie durch ihre gute Spürnase immer herausfinden können, ob etwas zum Fressen geeignet ist oder nicht.
In der Praxis ist das leider nicht der Fall. Das erklärt, warum knapp 10 % aller Besuche beim Tierarzt auf Vergiftungen zurückgehen. Typische Auslöser davon sind:
- Chemikalien und Reinigungsmittel
- Toxische Pflanzen
- Drogen und Medikamente
- Insektizide oder Alkohol
Zudem sind auch teilweise normale Lebensmittel für Hunde giftig. Dazu gehören Trauben, Rosinen, Knoblauch, Zwiebeln, Kakao, Zimt sowie einige Nussarten. [15]
Typisch ist hier, dass der Hund plötzlich zu zittern beginnt, Atemprobleme bekommt oder erbricht. Auch Durchfall, ständiges Brummen und unruhiges Umherlaufen sind häufig.
Zur Diagnose und Behandlung solltest du hier dringend den Tierarzt aufsuchen. Denn je nach Ursache können Giftstoffe teilweise permanente Schädigungen verursachen.
Vergiftungen durch das Verschlucken von Haushalts- und Lebensmitteln gehören zu den häufigsten gemeldeten Beschwerden von Tierärzten. Betroffene Hunde verhalten sich meist unruhig, fangen zu zittern an, brummen und leiden an Übelkeit und Erbrechen.
Weitere potenzielle Ursachen
In seltenen Einzelfällen können auch noch weitere Verletzungen und Erkrankungen das Brummen verursachen. Dazu gehören:
- Erkrankungen der Nieren
- Herz-Kreislauf-Probleme
- Zwangsstörungen
- Erkrankungen der Leber
- Tumorerkrankungen
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