11 Gründe, wenn Hunde die ganze Zeit jaulen [2024]


Ständiges Jaulen bei Hunden kann auf ungestillte Sehnsüchte, Angst oder gar Schmerzen hinweisen. Teilweise können auch Vergiftungen oder gar Erkrankungen dahinter stecken. In diesen Fällen lassen sich aber meist noch weitere krankhafte Symptome erkennen.

Hunde verfügen neben Jaulen zudem noch über 6 weitere Kommunikationsmittel: Winseln, Bellen, Heulen, Keuchen, Fiepen und Knurren.

Während die Bedeutung von Bellen sehr stark variiert, handelt es sich beim Jaulen meist um ein Jammern. Es ist daher in fast allen Fällen negativ zu bewerten.

Es wurde übrigens bereits in Studien nachgewiesen, dass das Jaulen von Hunden Menschen ähnlich stark triggert wie das Geschrei eines Babys. [1]

Im Folgenden findest du die 11 häufigsten Ursachen dafür, wenn dein Hund die ganze Zeit jault.

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#1 Zahnschmerzen

Selbst heute sind Haushunde genetisch noch zu 99,9 % mit Wölfen identisch. Sie versuchen daher ebenfalls instinktiv Schmerzen stets zu unterdrücken. [2]

Denn ein Rudel ist bekanntlich nur so stark wie das schwächste Glied. Geschwächte Exemplare werden deshalb häufig abgestoßen oder sind die Zielscheibe weiterer Raubtiere.

Sind die Zahnschmerzen allerdings sehr stark und dauerhaft, dann erkennst du das meist an folgenden Anzeichen erkennen: 

  • Abneigung vor Futter
  • Ständiges Jaulen
  • Ungewöhnlich langsames Essen
  • Exzessives Sabbern
  • Empfindliche Schnauze
  • Einseitiges Kauen [3]

Die häufigste Ursache ist hier ein Holz- oder Knochensplitter im Zahnfleisch. Aber auch Infektionen, ein gebrochener Zahn, Zahnstein und Zahnhöhlen können die Auslöser sein.

Um unnötige Schmerzen zu vermeiden, rate ich hier umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Zahnschmerzen sind in aller Regel sowohl gut diagnostizierbar als auch behandelbar. [4]

Wenn Hunde die ganze Zeit jaulen und dabei gleichzeitig jeglichen Kontakt mit der Schnauze vermeiden, dann stecken meist Zahnschmerzen dahinter. Durch einen Besuch beim Tierarzt können die Schmerzen gelindert und die Ursache in der Regel sehr schnell behoben werden.

#2 Aufmerksamkeit

Vor allem sehr junge und sehr sensitive Rassen benutzen Jaulen, um mehr Aufmerksamkeit von ihrem Herrchen zu bekommen. Typische weitere Verhaltensweisen sind hier:

In vielen Fällen mangelt es deinem Hund hier auch an körperlicher und mentaler Beschäftigung. Wenn du so willst, dann ist das Jaulen also ein Ausdruck von Langeweile.

Trauriger Hund

Teilweise kann das Verhalten jedoch auch durch Eifersucht getriggert werden. Bekommt etwa ein neues Familienmitglied oder ein fremdes Tier mehr Aufmerksamkeit?

Mangelnde Auslastung sich besonders häufig bei großen und aktiven Hunderassen, die in kleinen Wohnungen oder dicht besiedelten Städten gehalten werden.

Hier ist eine Kombination aus Aufmerksamkeit und Beschäftigung die Lösung. Solche Hundespielzeuge sowie Spieldates mit anderen Hunden sind hier ideal geeignet.

Mangelnde Aufmerksamkeit und Auslastung können dazu führen, dass Hunde den ganzen Tag jaulen. Bei sehr jungen Hunden und aktiveren Rassen kommt das am häufigsten vor. Hier sind gemeinsame Aktivitäten sowie Spielzeuge zum Auspowern die Lösung.

#3 Dackellähme

Was bei Menschen als “Bandscheibenvorfall” beschrieben wird, heißt bei Hunden “Dackellähme”, da diese Art von Wirbelsäulenverletzung bei Dackeln sehr häufig ist.

Aber auch Zwergpudel, Boston Terrier, Mopse, Pekingesen, Basset Hounds und Bulldoggen sind davon häufiger betroffen. Typische Symptome sind hier:

  • Abneigung vor Berührungen am Rücken
  • Ständiges Jaulen
  • Abneigung vor Sprüngen und Treppen
  • Aufschreien beim Hochheben
  • Zittern und Lähmungen [6]

Da dabei Nerven des Rückenmarks eingequetscht werden, kann es zu starken Schmerzen kommen. In schweren Fällen können betroffene Hunde ihre Hinterbeine nicht mehr bewegen.

Bei Verdacht solltest du hier umgehend den Tierarzt aufsuchen. Denn je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto besser stehen die Heilungschancen. [7]

Ein Bandscheibenvorfall bei Hunden führt meist zur Einquetschen von Nerven und verursacht starke Schmerzen. Betroffene Hunde vermeiden jegliche Berührung am Rücken und jaulen häufig die ganze Zeit. Hier sollte sofort der Tierarzt konsultiert werden.

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#4 Angst

Bei sehr jungen, sehr alten oder sensitiven Hunden kann auch Angst für das Gejaule verantwortlich sein. Die häufigsten Ursachen sind hier:

  • Unzureichende Sozialisierung im jungen Alter
  • Trennungsangst bei Einsamkeit
  • Unwetter wie Donner und Hagel
  • Fremde oder sehr dominante Hunde [8]
Trauriger Hund

Sollte der Trigger für die Angst zu Hause sein, dann zeigen sich neben ständigem Jaulen auch meist noch weitere Symptome:

  • Starkes Zittern
  • Vermeidung von Augenkontakt
  • Unruhiges Verhalten
  • Flach angelegte Ohren
  • Rute zwischen den Beinen [9]

Hier gilt es zunächst den Auslöser für die Angst zu identifizieren. Anschließend sollte der Hund schrittweise an die Bedrohung gewöhnt werden.

Darüber hinaus helfen bei Angststörungen vermehrte Aufmerksamkeit und Auslastung. In schwerwiegenden Fällen können auch angstlindernde Medikamente zum Einsatz kommen.

Ständige Angst kann dazu führen, dass Hunde die ganze Zeit jaulen. In den meisten Fällen ist das an einem Zittern und genereller Unruhe erkennbar. Zur Behandlung ist die Identifikation der Ursache essenziell. Alternativ kann auch der Tierarzt hier weiterhelfen.

#5 Bauchschmerzen

Hunde stammen ursprünglich von Wölfen ab, die fast ausschließlich Fleischfresser sind. Haushunde haben sich dagegen teilweise an Menschen angepasst und sind Allesfresser.

Ihr Verdauungssystem ist aber im Vergleich zu uns Menschen deutlich unausgereifter. Hunde leiden daher im Vergleich deutlich häufiger an Bauchschmerzen als wir Menschen.

Zu den häufigsten Ursachen gehören hier:

  • Lebensmittelallergien
  • Verschlucken von Reinigungsmitteln
  • Entzündung im Darm
  • Bakterielle Infektionen
  • Essensreste von Menschen
  • Verschlucken von Unverdaulichem
  • Reisekrankheit [10]

Bei schwachen oder kurzzeitigen Beschwerden verstecken sich Hund in der Regel in ihr Körbchen und liegen die Schmerzen aus. Zudem kommt es häufig zu folgenden Symptomen:

  • Blähungen
  • Dauerhaftes Jaulen
  • Unruhe und Rastlosigkeit
  • Hund macht Buckel
  • Erbrechen oder Durchfall
  • Abneigung vor Aktivität [11]

Sollten die Bauchschmerzen häufiger auftreten, dann rate ich vorsichtshalber das Futter zu wechseln. Bei akuten Schmerzen solltest du zudem den Tierarzt aufsuchen.

Alternativ kann auch ein solcher kostenloser Futtercheck helfen, um individuelle Futterempfehlungen sowie gratis Futterproben zu bekommen.

Hunde, die unter starken Bauchschmerzen leiden, kommunizieren ihre Schmerzen auf verschiedene Wege. Unter anderem verhalten sie sich sehr rastlos und jaulen den ganzen Tag. Zur Diagnose und Behandlung sollte hier der Tierarzt konsultiert werden.

#6 Ohrenentzündung

Knapp 10 % aller Besuche beim Tierarzt sollen Studien zufolge auf Ohrenentzündungen zurückgehen. Hunde mit langen Schlappohren sind davon häufiger betroffen. [12]

Zu den häufigsten Symptomen gehören hier:

  • Rötung oder Schwellung am Ohr
  • Ständiges Schütteln des Kopfes
  • Juckreiz oder Schmerzen am Ohr
  • Ständiges Jaulen und Fiepen
  • Grau-gelber Ausfluss aus dem Ohr
  • Zur Seite geneigte Kopfhaltung [13]
Trauriger Hund

In den meisten Fällen wird die Entzündung durch übermäßige Feuchtigkeit ausgelöst. Also wenn beispielsweise die Ohren nach dem Baden nicht richtig getrocknet werden.

In selteneren Fällen können auch Parasiten, Verletzungen, Allergien, Autoimmunerkrankungen, Viren oder Pilzerkrankungen dahinter stecken. [14]

Zur Behandlung wird das Ohr vom Tierarzt in der Regel zunächst professionell gereinigt. Anschließend reichen Antibiotika aus, um die Entzündung binnen einer Woche zu beseitigen.

Wenn Hunde ständig ihren Kopf schütteln, am Ohr kratzen und dabei die ganze Zeit jaulen, dann könnte eine Ohrenentzündung dahinterstecken. Diese lässt sich relativ einfach medikamentös behandeln. Zur Vorbeugung sollten zudem die Ohren immer gut abgetrocknet werden.

#7 Demenz

Demenz gehört zu den häufigsten Erkrankungen bei älteren Hunden. Studien zufolge sollen je nach Altersklasse bis zu 68 % aller Hunde darunter leiden. [15]

Mit zunehmendem Alter nimmt hier krankheitsbedingt die kognitive Leistungsfähigkeit immer mehr ab. Das ständige Jaulen ist daher oft ein Ausdruck der Verwirrung.

Typische weitere Symptome sind hier:

  • Plötzliche Nachtaktivität
  • Unruhiges Umherlaufen
  • Ungewöhnliche Gereiztheit
  • Orientierungslosigkeit
  • Ignoranz von Kommandos [16]

Leider gibt es bislang für Demenz noch keine Heilung. Durch mentale Denkaufgaben kann jedoch das Ausbreiten der Erkrankung verlangsamt werden.

Ideal geeignet sind dafür solche Intelligenz-Spielzeuge sowie Schnüffelteppiche. Darüber hinaus brauchen demente Hunde viel Aufmerksamkeit und Zuneigung.

Hunde mit Demenz verhalten sich zunehmend verwirrt und orientierungslos. In schwerwiegenden Fällen jaulen sie den ganzen Tag, da sie schlicht ihr eigenes zu Hause sowie ihre eigene Familie nicht mehr erkennen. Alte Hunde sind davon am häufigsten betroffen.

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#8 Stress

Neben Angst kann auch starker Stress hinter dem Gejaule deines Hundes stecken. Die Gründe dafür können sowohl auf die Umwelt als auch auf Emotionen zurückgehen:

  • Gewaltvoller Umgang
  • Revierbedrohung
  • Besuch beim Tierarzt
  • Trennung von der Mutter
  • Lärm über 85 Dezibel
  • Cushing-Syndrom
  • Vergangene Operation [17]
Trauriger Hund

Sensitive und junge Hunde sind hiervon am häufigsten betroffen. Ständiges Jaulen ist hier aber nur eines von vielen möglichen Symptomen:

  • Zittern und Unruhe
  • Eingezogene Rute
  • Häufiges Gähnen
  • Angespannte Körperhaltung
  • Hund versteckt sich [18]

Hier gilt es zu nächst die mögliche Ursache herauszufinden, um den Trigger zu vermeiden. Darüber hinaus hilft bei Stress vermehrte Aufmerksamkeit und körperliche Auslastung.

Hunde unter starkem Stress neigen zu körperlicher Unruhe und ständigem Gähnen. Teilweise kommunizieren sie ihre Emotionen auch damit, dass sie die ganze Zeit jaulen. Hier ist die Lösung den Trigger zu identifizieren und anschließend zu verringern.

#9 Vergiftung

Neben Ohrenentzündungen gehören auch Vergiftungen zu den häufigsten Ursachen, warum Hundebesitzer einen Tierarzt aufsuchen. Typische Auslöser sind hier:

  • Verschlucken von Rattengift und Insektiziden
  • Lebensmittel wie Trauben, Avocados, Rosinen oder Schokolade
  • Alkohol oder der Zuckeralkohol “Xylitol”
  • Giftige Pflanzen oder Reinigungsmittel
  • Supplemente oder Medikamente für Menschen [19]

Die Auswirkungen können hier je nach zugrundeliegender Ursache variieren. Am häufigsten kommt es jedoch zu den folgenden Symptomen:

  • Erbrechen oder Durchfall
  • Übermäßiges Sabbern
  • Ganztägiges Jaulen
  • Orientierungslosigkeit
  • Ständiges Ablecken des Mauls
  • Antriebslosigkeit [20]

Bei Vergiftungen kann Abwarten tödlich enden. Hier solltest du daher umgehend den Tierarzt aufsuchen. Die Behandlung leitet sich dann je nach zugrundeliegender Ursache ab.

Vergiftungen können sich bei Hunden in den verschiedensten Weisen äußern. In den meisten Fällen geht es jedoch mit Durchfall, Erbrechen und übermäßigem Sabbern einher. Kommunizieren tun sie ihre Beschwerden meist dadurch, dass sie die ganze Zeit jaulen.

#10 Sehnsüchte

Vor allem junge Hunde reagieren sehr sensitiv, wenn ihre Sehnsüchte nicht gestillt werden. Das ist vergleichbar mit einem Baby, das Hunger oder Durst hat.

Jaulen ist dabei das Pendant für Hunde. Die häufigsten Sehnsüchte sind hier:

  • Sexualtrieb
  • Zuneigung
  • Stuhldrang
  • Hunger und Durst
  • Spieldrang [21]

Erkennen tust du es meist daran, dass der Hund hier mit der Rute wedelt und sein Herrchen anschaut. Das signalisiert: “Ich will was.”

Trauriger Hund

Sollte das ständige Jaulen auf den Sexualtrieb zurückgehen, dann laufen betroffene Hunde häufig unruhig vor dem Fenster oder der Türe umher.

Hier gilt es die entsprechende Sehnsucht zu erkennen und wenn möglich zu stillen. Bei sehr jungen Hunden kann auch Ignorieren sinnvoll sein, da sie häufig ihre Grenzen austesten.

Starke Sehnsüchte können sich bei Hunden dadurch erkennbar machen, dass sie die ganze Zeit jaulen und dabei ihr Herrchen anschauen. Bei jungen Hunden ist hier meist Zuneigung und der Stuhldrang die Ursache. Bei unkastrierten Hunden kann auch der Sexualtrieb dafür verantwortlich sein.

#11 Schmerzen am Bewegungsapparat

Neben Dackellähme gibt es auch noch viele weitere potenzielle Ursachen, die den Bewegungsapparat beeinträchtigen können. Typische Beispiele sind hier:

  • Kreuzbandriss
  • Gelenkschmerzen
  • Hüftdysplasie
  • Splitter in den Pfotenballen
  • Patella-Luxation [22]

Zum “Bewegungsapparat” zählen prinzipiell alle Muskeln, Gelenke und Knochen, welche für die Bewegung essenziell sind. Typische Symptome bei Problemen sind hier:

  • Steife Gangart
  • Abneigung vor Treppen
  • Ständiges Jaulen
  • Plötzliches Schwanken
  • Humpeln oder Hinken
  • Koordinationsprobleme [23]

Bei Schmerzen solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen. In aller Regel reicht zur Diagnose eine Ultraschalluntersuchung aus. Die Behandlung richtet sich dann nach der Ursache.

Hunde mit Schmerzen am Bewegungsapparat äußern diese nicht nur beim Laufen, sondern häufig auch verbal. Bei chronischen Schmerzen neigen betroffene Hunde unter anderem auch dazu, die ganze Zeit zu jaulen. Hier sollte der Tierarzt aufgesucht werden.

Die sensitivsten Hunderassen

Sehr sensitive Hunde jaulen von Natur aus deutlich häufiger als andere. Hier eine Liste der Top 10 sensitivsten Hunde weltweit:

  • Yorkshire Terrier
  • Golden Retriever
  • Afghanischer Windhund
  • Beagle
  • Siberian Husky
  • Cavalier King Charles Spaniel
  • Labrador Retriever
  • Italienisches Windspiel
  • Basset Hound
  • Zwergschnauzer [24]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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