Laut einer neuseeländischen Studie sind 49% der Menschen von ständigem Gebell am Tag genervt. In der Nacht sind es dagegen ganze 75%. [1]
In Deutschland kann das beim Ordnungsamt ganz schön teuer werden. Denn bei einer “störenden Beeinträchtigung” sind laut BGB Bußgelder von bis zu 5.000 € fällig.
Das Problem? Bellen gehört zum Hauptkommunikationsmittel von Hunden.
Während sich Menschen mit durchschnittlich 42.000 Wörtern ausdrücken können, verfügen Hunde nur über rund 15 verschiedene Laute. [2]
Ständiges Bellen kann daher auch völlig konträre Dinge bedeuten:
“Ich habe gute Laune!” vs. “Ich habe Angst!”
“Nimm mich in den Arm!” vs. “Lass mich in Ruhe!”
“Mir ist zu warm!” vs. “Mir ist zu kalt!”
Auch wenn viele Hundebesitzer das Gegenteil behaupten – Hunde bellen nie grundlos. Es ist also an dir die Ursache herauszufinden und eine geeignete Lösung zu finden.
Wichtig: Nicht alle der folgenden Lösungen ergeben für jeden Hund Sinn. Suche dir also diejenigen heraus, die dir bei deinem Hund am effektivsten vorkommen.
#1 Auspowern
Ein müder Hund ist ein ruhiger, nicht-bellender Hund.
Ursache: Überschüssige Energie
Der Bedarf an mentaler und körperlicher Auslastung ist bei jedem Hund individuell verschieden. Jagd- und Schäferhunde brauchen davon im Allgemeinen am meisten.
Einige Hunde sind deshalb auch nicht für das Apartment- und Stadtleben geeignet.
Typische Anzeichen:
- Wildes Herumspringen
- Ständiges Dauergebell
- Hyperaktives Verhalten
- Jaulen und Winseln
- Graben in der Wohnung
- Nagen an Möbelstücken
Lösung: Auspowern
- Besorge Wurfspiele wie Frisbees und Ballschleudern
- Gehe häufiger und länger Gassi
- Wähle von vornherein keine aktive Hunderasse
- Beschaffe einen zweiten Hund als Spielpartner
- Ziehe in ein Haus oder eine Wohnung mit Garten
- Kaufe einen Kauknochen aus Kaffeeholz
Überschüssige Energie durch zu wenig körperliche und mentale Auslastung ist einer der Hauptauslöser für dauerndes Gebell. Bemerkbar macht es sich meist in Hyperaktivität. Die Lösung ist hier den Hund durch genügend Beschäftigung auszupowern.
#2 Visuelle Trigger verringern
Was ein Hund nicht sieht, kann er auch nicht anbellen.
Ursache: Visuelle Trigger
Da Hunde ursprünglich von Wölfen abstammen, sind sie evolutionär sehr viel aufmerksamer, wenn sich etwas in ihrer Umgebung bewegt. Diese Fähigkeit ist überlebenswichtig.
Das erklärt auch, warum Hunde im Vergleich zum Menschen bis zu 270° um sich herum sehen, schnelle Objekte schärfer wahrnehmen und die Dunkelheit rund 5-fach heller wahrnehmen. [3]
Typische Anzeichen:
- Tunnelblick
- Tiefes und ständiges Gebell
- Angespannte Körperhaltung
- Nach vorne geneigter Körper
- Kopf auf Schulterhöhe
Lösung: Visuelle Trigger verringern
- Kaufe blickdichte Vorhänge für die Fenster zur Straße an
- Lenke die Aufmerksamkeit auf Spielzeuge
- Positioniere das Körbchen dort, wo dein Hund am wenigsten sieht
- Besorge ein Anti-Bell Gerät
Sich bewegende Dinge gehören zu den häufigsten Auslösern für Dauergebell. Denn Hunde sind hier im Vergleich zum Menschen deutlich aufmerksamer. Die Lösung ist hier das Blickfeld des Hundes einzuschränken, sodass er weniger von seiner Umwelt wahrnehmen kann.
#3 Stress reduzieren
Ein relaxter Hund ist ein Vierbeiner, der nicht bellt.
Ursache: Starker Stress
Körperlicher und mentaler Stress führt dazu, dass die Stresshormone “Cortisol” und “Adrenalin” ausgeschüttet werden. Kurzfristig ist das kein Problem und sogar förderlich.
Chronischer Stress führt allerdings dazu, dass Hunde schneller überreagieren und ständig bellen.
Typische Anzeichen:
- Starkes Hecheln
- Nervöses Umherlaufen
- Plötzliche Inkontinenz
- Häufiges Bellen
- Ruhelosigkeit
- Erhöhter Puls
- Leichtes Zittern [4]
Lösung: Stress reduzieren
- Versuche Lärmquellen zur reduzieren
- Sorge für viel Auslauf
- Lass deinen Hund im Schlafzimmer schlafen
- Besorge Kauspielzeuge zur Beschäftigung
- Schenke deinem Hund genügend Aufmerksamkeit
Sowohl mentaler als auch körperlicher Stress kann auf Dauer zu starker innerlicher Unruhe führen. Neben einem nervösen Verhalten zählt hier auch Dauergebell zu den häufigsten Symptomen. Mithilfe von Stress-reduzierenden Maßnahmen kann das jedoch verhindert werden.
#4 Langeweile vorbeugen
Ein beschäftigter Hund, ist ein ruhiger, nicht-bellender Hund.
Ursache: Langeweile
Hunde brauchen täglich körperliche und mentale Beschäftigung sowie Aufmerksamkeit. Wird eine dieser 3 Bedürfnisse vernachlässigt, dann ist Langeweile und depressives Verhalten die Folge.
Bei Schäfer- und sonstigen Arbeitshunden ist aus historischen Gründen der Bedarf an Beschäftigung im Allgemeinen am höchsten.
Typische Anzeichen:
- Schlafen aus Langeweile
- Nagen an Möbelstücken und Schuhen
- Graben im Haus
- Depressives Verhalten
- Ständiges Bellen
- Zerfetzen von Kissen oder des Körbchens
- Anjaulen des Herrchens
Lösung: Langeweile vorbeugen
- Sorge für viel Auslauf
- Lege dir von Beginn an eine faule Hunderasse zu
- Besorge einen zweiten Hund als Spielpartner
- Kaufe regelmäßig neue Spielzeuge
- Besorge eine Furbo Hundekamera
Fehlende körperliche und mentale Beschäftigung führt bei Hunden unweigerlich zu Langeweile. Neben depressivem Verhalten äußert sich dieser Frust auch in häufigem Gebell. Durch die aktive Förderung und eine Vielzahl von Spielzeugen kann das vorgebeugt werden.
#5 Sehnsüchte stillen
Ein zufriedener Hund findet nur wenig Anlässe zum Bellen.
Ursache: Ungestillte Sehnsüchte
Futter und Wasser sind die häufigsten Sehnsüchte von Hunden. Unter Umständen kann aber auch ein starkes sexuelles Verlangen oder die Sehnsucht zum Herrchen für Unruhe sorgen.
Bei unkastrierten Rüden ist das sexuelle Verlangen das ganze Jahr in etwa auf dem gleichen hohen Niveau. Hündinnen sind dagegen nur alle 3-12 Monate für rund 2 Wochen läufig. [5]
Typische Anzeichen:
- Exzessiver Durst
- Ruhelosigkeit
- Dauerndes Gebell
- Anspringen von Gegenständen
- Antriebslosigkeit
- Übelkeit & Gereiztheit
- Trockene Nase
Lösung: Sehnsüchte stillen
- Stelle durchgehend genügend Wasser zur Verfügung.
- Passe die Futtermenge an die Größe des Hundes an.
- Überlege, ob eine Kastration sinnvoll ist.
Unerfüllte Sehnsüchte verursachen Stress und führen bei Hunden zu ruhelosem Verhalten. Unter Umständen äußern sie ihren Frust dabei auch durch ständiges Bellen. Durch die Stillung dieser Sehnsüchte kann diese Ursache relativ leicht behoben werden.
#6 Olfaktorische Trigger verringern
Was ein Hund nicht riecht, kann er auch nicht anbellen.
Ursache: Gerüche
Je nach Rasse soll der Geruchssinn von Hunden zwischen 10.000 und 100.000 Mal besser sein als der von Menschen. Sie haben zudem bis zu 60 Mal mehr Geruchsrezeptoren. [6]
Unter optimalen Bedingungen können Hunde damit bis zu satte 20 Kilometer weit riechen. Sie nehmen also auch Gerüche wahr, die für uns nicht riechbar sind. [7]
Typische Anzeichen:
- Herumschnüffeln am Boden
- Nach oben strecken der Schnauze
- Ständiges und grundloses Gebell
- Unruhiges Umherlaufen
- Kratzen am Boden oder den Wänden
Lösung: Olfaktorische Trigger verringern
- Positioniere das Körbchen dort, wo Gerüche von außen schlecht hinkommen
- Wasche Kleidung, mit der du in Kontakt mit anderen Tieren warst
- Platziere stark riechende Pflanzen in der Nähe des Körbchens
- Benutze natürliche Duftsprays, um die Nase beschäftigt zu halten
Da Hunde um ein Vielfaches besser riechen als wir Menschen, nehmen sie auch Gerüche und Fährten aus weiter Entfernung auf. Grundloses Bellen ist hier das häufigste Symptom. Durch die Reduktion dieser Trigger kann das jedoch vorgebeugt werden.
#7 Sehfähigkeit überprüfen
Ein blinder Hund ist ein ängstlicher und bellender Hund.
Ursache: Zunehmende Erblindung
Verschiedenste Erkrankungen wie Alzheimer, Diabetes, progressive Retinaatrophie und Grüner Star können dazu führen, dass die Sehkraft des Hundes abnimmt.
Alte Hunde sind davon am häufigsten betroffen. Das ständige Bellen wird hier meist durch die damit einhergehende Angst getriggert.
Typische Anzeichen:
- Sich ändernde Augenfarbe
- Plötzliche Gereiztheit
- Hund läuft gegen Möbelstücke
- Kein Augenkontakt
- Größer werdende Pupillen
- Ungewohnte Tollpatschigkeit
- Übersehen von Leckerlis [8]
Lösung: Sehfähigkeit überprüfen
- Tierarzt aufsuchen
- Augenfarbe in beiden Augen überprüfen
- Reaktion der Augen auf plötzliches Licht überprüfen
Unterschiedliche Erkrankungen können die Sehkraft von Hunden schwächen. Die damit einhergehende Angst und Verwirrung äußern Hunde häufig in Gebell. Durch den Besuch beim Augenarzt können diese Krankheiten nicht nur behandelt, sondern auch teilweise vorgebeugt werden.
#8 Jagdtrieb verringern
Ein tierlieber Hund ist ein Vierbeiner, der weniger Gründe zum Bellen hat.
Ursache: Starker Jagdtrieb
Hunde mit einem starken Jagdtrieb schalten beim Blickkontakt, dem Geräusch oder dem Geruch einer potenziellen Beute sofort in den Jagdmodus.
Dieses Verhalten geht einerseits darauf zurück, dass Hunde von Wölfen abstammen. Andererseits wurden Hunde auch seit Jahrtausenden speziell für die Jagd gehalten.
Typische Anzeichen:
- Steife Körperhaltung
- Abstehendes Fell am Rücken
- Fokussierter Tunnelblick
- Zähnefletschen und ständiges Bellen
- Nach vorne geneigter Körper
- Ignorieren von Kommandos
Lösung: Jagdtrieb verringern
- Belohne deinen Hund, wenn er zu dir schaut
- Übe das “Nein”-Kommando bei den ersten Anzeichen des Jagdtriebs
- Besorge ein Anti-Bell Gerät
- Reduziere den Kontakt mit möglichen Triggern
- Denke über eine Kastration nach
- Wähle von Anfang an einen Hund ohne Jagdtrieb
- Ziehe deinen Hund mit weiteren Haustieren auf
Wenn Hunde in den Jagdmodus schalten, dann beschränkt sich ihr Verhalten nur auf Dinge, die für die Jagd hilfreich sind. Dauergebell gehört hier ebenfalls dazu. Wird der Jagdtrieb daher reduziert, dann lässt auch das Gebell nach.
#9 Gesellschaft leisten
Ein Hund, der genügend Gesellschaft hat, braucht nicht danach zu bellen.
Ursache: Einsamkeit
Aufgrund der Domestizierung von Hunden gehören soziale Interaktionen mit Menschen zu ihren Grundbedürfnissen. Ohne dieses Sozialleben ist Einsamkeit vorprogrammiert.
Wie stark die Bedürfnisse von Hunden hier sind, ist individuell je nach Rasse und Erziehung unterschiedlich. Doggenarten brauchen grundsätzlich weniger davon, Schoßhunde mehr.
Typische Anzeichen:
- Geringer Spieldrang
- Depressives Verhalten
- Nagen an Möbelstücken
- Schlafen aus Frust
- Dauerndes Gebell
- Verfolgen auf Schritt und Tritt [9]
Lösung: Gesellschaft leisten
- Gehe auf lange Spaziergänge
- Kaufe eine Furbo Hundekamera
- Habe regelmäßige Spieleinheiten
- Schenke Aufmerksamkeit durch Sprechen und Streicheln
- Besorge ein weiteres Haustier zur Unterhaltung
- Positioniere den Schlafplatz in der Nähe des Schlafzimmers
Sich einsam fühlende Hunde sind nicht nur unglücklich und depressiv, sondern neigen auch zu ständigem Gebell. Durch vermehrte Aufmerksamkeit werden Hunde nicht nur ruhiger, sondern auch sichtbar glücklicher.
#10 Akustische Trigger verringern
Was der Hund nicht hört, kann er auch nicht anbellen.
Ursache: Geräusche
Neben dem Geruchssinn ist auch das Gehör von Hunden dem unseren überlegen. Einerseits hören sie mit ihrer großen Ohrmuschel bis zu 4 Mal weiter in die Ferne.
Andererseits können sie auch Tonhöhen von bis zu 45 kHz hören. Bei Menschen ist dagegen bei rund 20 kHz Schluss. Sie hören also auch Geräusche, die für uns unhörbar sind. [10]
Typische Anzeichen:
- Sich drehende Ohren
- In die Höhe gestreckter Kopf
- Laufen zur Türe oder zu Fenstern
- Plötzliches oder ständiges Gebell
- Starre Körperhaltung
Lösung: Akustische Trigger verringern
- Positioniere das Hundebett dort, wo dein Hund am wenigsten hört
- Reduziere mögliche Lärmquellen
- Lass entspannende Musik im Haus laufen
- Kaufe einen Hunde-Gehörschutz (vor allem für Silvester)
Das Gehör von Hunden ist für leise und hohe Töne deutlich sensibler als bei Menschen. Daher bellen sie auch häufiger wegen Geräuschen, die für uns unhörbar sind. Durch die Reduktion dieser akustischen Trigger kann auch das Gebell abgewöhnt werden.
#11 Hitze vermeiden
Ein sich wohl fühlender Hund hat kaum Gründe, nach etwas zu bellen.
Ursache: Hitze
Langhaarige Hunde haben häufig im Sommer mit Hitze zu kämpfen. Denn im Vergleich zu Menschen können sie ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen reduzieren.
Aufgrund des Ganzkörperfells mögen es Hunde im Vergleich zu Menschen zudem durchschnittlich rund 5-10°C kälter. Überhitze Hunde bellen zudem ständig.
Typische Anzeichen:
- Starkes Hecheln
- Schneller Puls
- Antriebslosigkeit
- Schwächegefühl [11]
Lösung: Hitze vermeiden
- Stelle reichlich Wasser zur Verfügung
- Besorge eine selbstkühlende Hundematte
- Organisiere einen Schattenplatz
- Habe eine freie Fläche mit Fliesenboden
- Kaufe ein Hundebett mit Kühlfunktion
Hunde haben es durch ihr Fell deutlich leichter ihre Körpertemperatur oben zu halten. Zu warme Temperaturen können jedoch unter anderem auch zu Dauergebell führen. Durch die Vermeidung dessen kann auch das Bellen vorgebeugt werden.
#12 Regelmäßiges Gassigehen
Wenn nichts drückt, gibt es auch keinen Grund zu bellen.
Ursache: Starker Stuhldrang
Hunde müssen pro Tag mindestens 3-5 Mal nach draußen, um ihre Blase zu entleeren. Je öfter Hunde die Möglichkeit bekommen, desto entspannter sind sie auch.
Während Welpen ihre Blase nur rund für 1-2 Stunden halten können, schaffen es ausgewachsene Hunde auf zwischen 8-12 Stunden. [12]
Typische Anzeichen:
- Unruhiges Hin- und Herlaufen
- Jaulen und Fiepen und Dauergebell
- Anbellen des Herrchens
- Kratzen an der Türe
Lösung: Regelmäßiges Gassigehen
- Gehe mindestens 2 Mal täglich auf einen längeren Spaziergang
- Lasse deinen Hund in der Zwischenzeit mehrmals in den Garten
- Besorge ein Pee Pad für die Wohnung
Wenn Hunde einen starken Stuhldrang verspüren, dann werden sie unruhig und bellen ständig. Durch regelmäßiges Gassigehen, mehr Zeit im Garten oder entsprechende Hilfsmittel kann dieser Druck abgebaut werden.
#13 Territorialverhalten verringern
Hunde ohne ein Revier brauchen auch nichts durch Bellen zu verteidigen.
Ursache: Territorialverhalten
Hunde stammen ursprünglich von Wölfen ab. Und für ein Wolfsrudel war es überlebenswichtig ein Territorium zu haben, das genügend Futter bereitstellt.
Aus diesem Grund haben Hunde auch heute noch das Bedürfnis, ihr Revier vor anderen Hunden und sonstigen Lebewesen zu verteidigen.
Typische Anzeichen:
- Aggressivität beim Kontakt mit anderen Hunden
- Ständiges Gebell am Gartenzaun
- Zähnefletschen und Knurren
- Hin- und Herlaufen am Zaun
Lösung: Territorialverhalten verringern
- Sozialisiere deinen Hund in jungen Jahren
- Übe das “Nein”-Kommando bei Anzeichen eines Territorialverhaltens
- Belohne freundliches und tolerantes Verhalten
- Besorge ein Anti-Bell Gerät
- Wähle von Beginn an keine territoriale Rasse
Territoriale Hunde verteidigen ihr Revier instinktiv vor allen fremden Menschen und Hunden. Neben Zähnefletschen und Knurren kommt es dabei auch oft zu dauerndem Gebell. Durch die Förderung von tolerantem Verhalten kann das abgewöhnt werden.
#14 Mentale Leistungsfähigkeit steigern
Je fitter der Kopf, desto weniger Gebell durch Verwirrtheit.
Ursache: Demenz
Demenz ist ein Überbegriff für eine abnehmende geistige Leistungsfähigkeit. Alzheimer ist beispielsweise eine von vielen verschiedenen Ausprägungsformen.
Studien zufolge sollen rund ⅔ aller Hunde über 15 Jahren und rund ¼ aller Hunde über 11 Jahren an Demenz leiden. Vorbeugung ist hier deshalb das A & O. [13]
Typische Anzeichen:
- Orientierungslosigkeit
- Wiederholendes Verhalten
- Gereiztheit
- Ständiges Bellen
- Plötzliche Ignoranz bei Kommandos
- Unruhiges Umherlaufen [14]
Lösung: Mentale Leistungsfähigkeit steigern
- Spiele Verstecken mit deinem Hund
- Beschaffe Intelligenz-Spielzeuge
- Gestalte unterschiedliche Hindernisparcours
- Übe neue Tricks
Hunde mit einer abnehmenden kognitiven Leistungsfähigkeit sind häufig gereizt, verwirrt und ängstlich. Oft resultiert das in Dauergebell. Durch die Steigerung der mentalen Leistungsfähigkeit kann das zum Großteil vorgebeugt werden.
#15 Wachinstinkt verringern
Wenn es nichts zu bewachen gibt, dann ist auch Bellen unnötig.
Ursache: Wachinstinkt
Da die Sinne von Hunden den unseren um ein Vielfaches überlegen sind, werden sie auch heute noch in großen Teilen der Welt speziell zur Warnung eingesetzt.
Speziell gezüchtete Wachhunde melden sich aber nicht nur bei Eindringlingen, sondern auch bei Wildtieren, Parasiten oder dem Nachbarn.
Typische Anzeichen:
- Ständiges Gebell bei jedem Geräusch
- Hund kratzt am Boden oder den Wänden
- Hund rennt zum Fenster oder zur Türe
- Schnell hintereinander folgendes Bellen
Lösung: Wachinstinkt verringern
- Belohne kein Gebell mit einem Leckerli
- Schaffe dir eine Furbo Hundekamera an
- Vermeide Wachhunde in Mehrfamilienhäusern
- Übe das “Nein”-Kommando beim Anzeichen von Wachverhalten
- Besorge ein Anti-Bell Gerät
- Vermeide dicht besiedelte Wohngebiete
Wachhunde und sonstige Rassen, die in der Vergangenheit für diesen Zweck zum Einsatz kamen, neigen häufig zu Dauergebell. Hier reicht bereits das leiseste Geräusch als Trigger aus. Durch die Reduktion des Wachinstinkts kann aber auch das Gebell abgewöhnt werden.
#16 Kälte vermeiden
Ein sich wohl fühlender Hund hat weniger Gründe sich durch Gebell zu beschweren.
Ursache: Kälte
Kurzhaarige Hunde sind anfällig für tiefe Temperaturen und Zugluft. Beides kann Hunde so stark reizen, dass sie sich dauernd bellen.
Am sensibelsten sind hier übrigens Nackthunde. Denn sie verfügen per Definition keinerlei Fell, dass sie bei kaltem Wetter schützen könnte.
Typische Anzeichen:
- Langsamer Puls
- Depressives Verhalten
- Spürbares Zittern
- Steife Gangart [15]
Lösung: Kälte vermeiden
- Besorge ein warmes und kuscheliges Körbchen
- Kaufe eine extra Hundedecke
- Positioniere das Hundebett in die Nähe von Heizkörpern
- Kaufe einen Hundemantel für den Winter
Tiefe Temperaturen im Winter sowie kalte Zugluft können dazu führen, dass Hunde frieren und sich durch ständiges Gebell beschweren. Hunde ohne oder mit kurzem Fell sind davon am häufigsten betroffen. Die Lösung ist hier für Wärme zu sorgen.
#17 Sicherheit schaffen
Ein selbstsicherer Hund hat keinen Grund für ängstliches Gebell.
Ursache: Angst
Hunde sind teilweise so sensibel, dass sie es kaum ertragen können, wenn ihr Herrchen für eine Stunde das Haus verlässt. Insbesondere bei Schoßhunden ist Trennungsangst ein Thema.
Aber auch laute Geräusche, eine neue Umgebung oder der dominante Nachbarshund können ausreichen, um deinen Hund zu verängstigen. Ständiges Gebell ist die Folge.
Typische Anzeichen:
- Vermeidung von Augenkontakt
- Starkes Hecheln
- Gebell aus Unsicherheit
- Eingezogene Rute
- Plötzliche Inkontinenz
- Hund versteckt sich
- Spürbares Zittern [16]
Lösung: Sicherheit schaffen
- Gewöhne deinen Hund schrittweise an die “Bedrohung”
- Trenne den Welpen nicht zu früh von der Mutter (> 12 Wochen)
- Schenke deinem Hund reichlich Aufmerksamkeit
- Vermeide jegliche Gewalt in der Erziehung
- Besorge eine Furbo Hundekamera
- Sorge für viel mentale und körperliche Beschäftigung
Hunde mit Angststörungen neigen zu unruhigem Verhalten sowie zu Dauergebell. In fast allen Fällen lässt sich Angst auch an der jeweiligen Körperhaltung erkennen. Hier ist es am Herrchen den Hund in seiner Selbstsicherheit zu bestärken.
#18 Beschützerinstinkt reduzieren
Wenn es nichts zu beschützen gibt, dann wird auch Bellen unnötig.
Ursache: Beschützerinstinkt
Hunde haben einen natürlichen Beschützerinstinkt gegenüber der Familie. Denn die wirkliche Stärke eines Rudels zeigt sich dadurch, dass sie sich gegenseitig beschützen.
Viele Schäferhund-Rassen wurden zudem speziell gezüchtet, um Herdentiere zu treiben und zu beschützen. Bei vielen Haushunden existiert deshalb noch ein starker Hütetrieb.
Typische Anzeichen:
- Ständiges Zähnefletschen, Knurren und Bellen
- Unruhiges Verhalten, nachdem jemand das Haus verlässt
- Hund stellt sich vor Herrchen, wenn jemand näher kommt
- Intoleranz gegenüber anderen Hunden
Lösung: Beschützerinstinkt reduzieren
- Übe das “Nein”-Kommando, wenn dein Hund einen Beschützerinstinkt zeigt
- Frühe Sozialisierung an fremde Hunde und Menschen
- Lege dir von Anfang an keinen Wach- oder Schäferhund zu
- Besorge ein Anti-Bell Gerät
- Belohne tolerantes Verhalten mit einem Leckerli
Viele Wach- und Schäferhunde haben von Natur aus einen starken Beschützerinstinkt zur Familie. Dies äußert sich unter anderem in ständigem Gebell sowie dominantem Auftreten. Durch eine frühe Sozialisierung kann das jedoch reduziert werden.
#19 Regelmäßiger Gesundheitscheck
Ein gesunder und schmerzfreier Hund braucht sich nicht durch Gebell zu beschweren.
Ursache: Schmerzen
Hunde versuchen eventuelle Schmerzen stets zu verbergen. Denn früher waren wehleidig schauende Tiere das perfekte Fressen für andere Raubtiere.
Zudem werden geschwächte Wölfe häufig vom Rudel abgestoßen, da ein Rudel immer nur so stark ist wie das schwächste Glied.
Typische Anzeichen:
- Eingezogene Rute
- Unruhiges Umherlaufen
- Stark eingerollte Schlafposition
- Jaulen, Winseln oder ständiges Bellen
- Gebückte Körperhaltung [17]
Lösung: Regelmäßiger Gesundheitscheck
- Notiere ungewöhnliche Verhaltensweisen
- Gehe zu Routineuntersuchungen beim Tierarzt
Schmerzen und sonstige gesundheitliche Beschwerden können ab einem gewissen Grad dazu führen, dass Hunde dauernd bellen. In den meisten Fällen sind hier noch weitere Symptome erkennbar. Zur Vorbeugung hilft in diesem Fall ein regelmäßiger Besuch beim Tierarzt.
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