Im Laufe des Jahres 2018 waren ca. 678.000 Menschen in Deutschland ohne Wohnung. [1] Groben Schätzungen zufolge haben fünf bis zehn Prozent aller Obdachlosen einen Hund. Dafür gibts gute Gründe.
Die Hauptgründe, warum Obdachlose Hunde haben sind Schutz, Gesellschaft, Trost, Lebensantrieb (Sinn) und Sozialkontakt mit Menschen. Hunde haben einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit und senken nachweislich die Kriminalitätsrate sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch unter Obdachlosen.
Hunde geben dem Leben einen Sinn
Eines ist klar: Einen Hund zu besitzen verleiht dem Leben neuen Sinn und kommt mit einer geballten Ladung Verantwortungsgefühl. Und in dieser Hinsicht gehts es obdachlosen Menschen genau gleich.
In Interviews teilen Obdachlose ihre bewegenden Geschichten. Wie sie plötzlich angetrieben sind Nahrung und eine warme Unterkunft zu finden, weil sie ihren treuen, vierbeinigen Begleiter versorgen müssen.
So erzählt ein Obdachloser wie er zwei Tage gefastet hat, und sein Essen an seinen Hund abgegeben hat. Hunde halten außerdem viele Obdachlose fern von Drogen und Alkohol.
Mehrere Studien bestätigen, dass Obdachlose ihrem Hund die Rettung ihres Lebens zuschreiben. So opfern sie buchstäblich ihr letztes Hemd und überwinden Suchtkrankheiten um ihren Hund zu versorgen.
“Wenn du ein anderes Wesen liebst, findest du einen Weg, dich um sie zu kümmern. Du tust es einfach.”
Sich um einen Hund zu kümmern, gibt dem Leben einen Sinn. Angetrieben von Fürsorge und Verantwortungsgefühl sind Obdachlose fokussiert auf die Nahrungssuche und eine warme Schlafgelegenheit.
Kriminalität nimmt ab mit Hund
Auch beim Thema Kriminalität haben Hunde einen äußerst guten Einfluss auf ihre Besitzer.
Dr. Leslie Irvine, die ihre Forschung auf die Rolle von Tieren in der Gesellschaft konzentriert, argumentiert, dass der Besitz von Haustieren viele dazu veranlasst, verantwortungsbewusst zu handeln.
So sind Hunde einer der Hauptgründe warum Obdachlose Drogen und Alkohol aufgeben und den Kontakt mit Drogenabhängigen und kriminellen Personen meiden.
Haupttreiber ist dabei die Angst von ihrem Tier getrennt zu werden. Denn sie wissen, dass sie ihren Hund abgeben müssen, sollte eine Freiheitsstrafe verhängt werden.
Leider erlauben viele Obdachlosenheime keine Hunde. So lehnen obdachlose Hundebesitzer die Unterkunft im Heim strikt ab und bevorzugen die Straße. “Ohne Hund, ohne mich!”
Die Kriminalitätsrate, Kontakt zu kriminellen Personen als auch Alkohol- und Drogenmissbrauch nehmen ab, wenn Obdachlose Hunde haben. Oft begründet durch die Angst, das Tier zu abgeben zu müssen.
Hunde bieten Trost
Hunde sind Empathieträger! Studien zeigen, dass Hunde nicht nur Mitgefühl empfinden, sondern auch gezielt reagieren, um dem Besitzer in Not zu helfen oder Trost zu spenden. [2]
Hunde sind zudem treu, urteilen nicht über ihre Besitzer und sorgen für Wärme und Sicherheit. Damit schaffen Hunde Geborgenheit und Stabilität, was insbesondere für Obdachlose wertvoll ist.
Für viele Obdachlose ist der Kontakt zur Familie nur schwer möglich oder völlig abgebrochen. Bei Gefühlen von Trauer und Einsamkeit ist die Empathie von Hunden wertvoll und spendet Trost. [3]
Hunde sind äußerst mitfühlend und spenden Trost in schwierigen Lebenssituation. Damit bieten sie Trost und emotionale Stabilität für Obdachlose.
Hunde stillen das Bedürfnis nach Gesellschaft
Das Bedürfnis nach Gesellschaft ist für viele Obdachlose oft wichtiger als Nahrung. Und sich um andere zu kümmern, stärkt unseren Lebenszweck. So geht es auch obdachlosen Hundebesitzern.
Menschen sterben vielleicht nicht an Einsamkeit, aber in gewisser Weise hören sie auf zu existieren, wenn sie sich wirklich von der Welt abschneiden. Ein Hund ändert das.
Denn sich um ein Tier zu kümmern gibt dem Leben Sinn und ein Gefühl von Verbundenheit. Auch ein positiveres Selbstbild und Selbstwertgefühl wird dem Besitz von Hunden zugeschrieben.
In einer Studie gaben 74% der Hundebesitzer an, dass sich ihre psychische Gesundheit durch den Besitz ihres Hundes verbessert hat. [4]
Hunde sind ihrem Besitzer bedingungslos treu und urteilen nicht. Damit bieten sie Gesellschaft und stärken den Lebenszweck von Obdachlosen.
Hunde sind soziale Vermittler
In der Öffentlichkeit dienen Hunde als soziale Vermittler und fördern den Kontakt von Obdachlosen und Fremden. So fühlen sich Fremde “sicherer”, wenn Obdachlose einen Hund haben.
Auch das Füttern des Hundes durch Fremde wird zur sozialen Interaktion und öffnet die Tür zu mehr Menschenkontakt für Obdachlose.
Im Übrigen sind Obdachlose weder von der Hundesteuer befreit, noch erhalten sie Zugaben vom Staat für die Versorgung des Tieres. Eine kleine Spende hilft also – für Mensch und Tier!
Hunde sind Schnittstelle für soziale Interaktionen mit Menschen. Futterspenden durch Fremde erleichtern so den Menschenkontakt für Obdachlose.
Hunde bieten Schutz
Das Leben auf der Straße ist besonders für Frauen und Behinderte gefährlich. Aber auch männliche Obdachlose profitieren davon, Hunde als Begleiter zu haben.
Denn das Leben auf der Straße ist hart. So bieten Hunde Sicherheit vor anderen Obdachlosen und auch vor gewaltvoller Diskriminierung durch Fremde.
Auch vor Diebstahl sind Obdachlose mit Hund besser geschützt. Der vierbeinige Freund ist auch nachts wachsam und warnt seinen Besitzer bei drohender Gefahr. [5]
Hunde bieten Schutz vor anderen Obdachlosen, gewaltvoller Diskriminierung und Diebstahl.
Zusammenfassung
Obdachlose halten Hunde aus diversen Gründen. Die Hauptmotive, für den Besitz eines Hundes sind Schutz, Gesellschaft, Trost, Lebensantrieb (Sinn) und Sozialkontakt mit Menschen durch den Besitz des Hundes.
Hunde verleihen dem Leben Sinn und stärken unser Verantwortungsgefühl – so sorgen wir besser für den vierbeinigen Freund als auch für uns selbst.
Gestärkt durch das Verantwortungsgefühl, berichten Obdachlose von ihrem Antrieb, Nahrung und eine warme Unterkunft zu finden. Viele Obdachlose schreiben ihrem Hund die Rettung ihres Lebens zu.
So zeigen Studien, dass Kriminalität, Kontakt zu kriminellen Personen, sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch signifikant abnehmen, wenn Obdachlose Hunde haben.
Haupttreiber ist dabei die Angst von ihrem Tier getrennt zu werden. Denn sie wissen, dass sie ihren Hund abgeben müssen, sollte eine Freiheitsstrafe verhängt werden.
Hunde zeigen zudem Mitgefühl und spenden Trost. Damit schaffen Hunde Stabilität, die insbesondere für Obdachlose wertvoll ist.
Auch auf das Selbstbild und Selbstwertgefühl haben Hunde großen Einfluss. 74% aller Hundebesitzer geben an, dass sich ihre psychische Gesundheit durch den Besitz ihres Hundes verbessert hat.
In der Öffentlichkeit sind Hunde soziale Vermittler und fördern den Menschenkontakt. So wird das Füttern des Hundes durch Fremde zur sozialen Interaktion.
Weiterhin bieten Hunde Schutz vor anderen Obdachlosen und auch vor gewaltvoller Diskriminierung und Diebstahl.
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