Der Labrador Retriever ist die beliebteste Hunderasse weltweit. Aber auch die restlichen Retriever-Arten stehen im Ranking statistisch relativ weit vorne:
- Platz 4: Golden Retriever
- Platz 50: Chesapeake Bay Retriever
- Platz 90: Nova Scotia Duck Tolling Retriever
- Platz 102: Flat Coated Retriever
- Platz 159: Curly Coated Retriever [1]
Ihren Namen verdanken sie dem ihrer ursprünglichen Arbeit. Denn diese Hunde dienten früher primär dazu, dass sie dem Jäger die geschossene Vögel zurückbringen. [2]
Das Verb “to retrieve” heißt auf Deutsch so viel wie “zurückbringen”. Gleichzeitig wurde ihnen beigebracht, dass sie die geschossene Beute nur sanft in den Mund nehmen.
Da ich selbst mit einem Labrador Retriever aufgewachsen bin, ist mir das sehr aufgefallen. Denn mein Hund nahm oft meinen Arm in den Mund, ohne zuzubeißen.
Im Folgenden lernst du über alle 7 Retriever-Rassen, ihre Besonderheiten und für welche Zwecke sie sich am besten eignen.
#1 Chesapeake Bay Retriever
Die Retriever-Art “Chesapeake Bay Retriever” aus den USA ist ein sogenannter Wasserhund. Das erklärt, warum diese Rasse ein wasserdichtes Fell hat. [3]
Durch seine ölige Haut und seine Schwimmhäute ist dieser Vierbeiner ein idealer Schwimmer. Kein Wunder! Ursprünglich wurde er als Jagdhund für Wasservögel gezüchtet.
Vom Wesen ist diese Rasse fröhlich und loyal. Als Familienhund ist er gut geeignet, sollte aber in erfahrene Hände und braucht eine strikte Erziehung, um zu gehorchen.
Für die Haltung im Apartment ist der aktive Vierbeiner nicht so gut geeignet. Er reagiert sehr skeptisch auf Fremde und kann nur sehr schwer alleine bleiben.
Teilweise legt der Vierbeiner sehr dickköpfiges Verhalten an den Tag. Als Anfänger kann dies sehr anstrengend sein. Darüber hinaus versteht er sich nur selten mit fremden Hunden.
Vorsicht ist geboten, da es sich bei Chesapeake Bay Retriever um kraftvolle, starke Vierbeiner handelt. Mit kalten und hohen Temperaturen kommt die Rasse sehr gut aus.
Wenn du einen aufgeweckten Wachhund suchst und genügend Platz hast, dann ist diese Retriever-Rasse genau das Richtige für dich! Mit genügend Auslastung ist er ein toller Begleiter.
Fun Fact: Zwar gilt das Fell dieser Hunde als wasserdicht, jedoch fängt es ohne regelmäßige Pflege häufig an fischartig zu müffeln.
#2 Curly Coated Retriever
Der Curly Coated Retriever ist ein lebendiger, verspielter, lockiger Hund aus England. Er wurde primär als Jagdhund für Land- und Wasservögel gezüchtet. [4]
Die schöne Retriever-Art eignet sich auch als idealer Familienhund. Loyalität gegenüber der Familie und Kindern ist eine der schönsten Qualitäten dieser Rasse.
Darüber hinaus kommen die Vierbeiner auch sehr gut mit fremden Hunden aus. Sie lieben es, mit Artgenossen oder Kindern herumzutollen. Sie sind ideale Spielpartner.
Die schönen Tiere haaren mittelmäßig stark, sind super trainierbar und haben einen sehr starken Jagdtrieb. Darüber hinaus brauchen sie viel Auslauf und Beschäftigung.
Ihr Fell gilt als pflegeleicht. Bürsten ist bei diesen lockigen Hunden kaum nötig. Fremden gegenüber zeigen sich die sensiblen Vierbeiner häufig zurückhaltend.
Für die reine Wohnungshaltung ist diese Retriever-Rasse eher weniger geeignet. Sie sind so intelligent, dass sie sich schnell langweilen. Du musst sie daher viel mental beschäftigen.
Fun Fact: Curly Coated Retriever lieben nicht nur mentale Beschäftigung, sondern auch sich körperlich auszutoben. Besonders gerne tragen sie Dinge im Mund herum. Ein “Apportel” solltest du daher auf jeden Fall auf jeden Spaziergang mitnehmen.
#3 Flat Coated Retriever
Der Flat Coated Retriever ist eine schöne Retriever-Art aus England. Auch diese Hunderasse wurde für die Jagd auf Land- und Wasservögel gezüchtet. [5]
Seit einigen Jahren erfreut sich diese Rasse auch ihrer Beliebtheit als Familien- oder Drogenspürhund. Die langhaarigen Hunde zählen zu einer von insgesamt 6 Retriever-Arten.
Die Vierbeiner werden entweder schwarz oder braun geboren. Unter den Retrievern hat dieser Typ das längste Fell. Trotzdem haaren die Vierbeiner nicht übermäßig viel.
Der Familie gegenüber sind die Tiere sehr aufgeschlossen. Sie lieben ihre Besitzer und besonders Kinder. Mit anderen Hunden verstehen sie sich hervorragend.
Selbst Fremden gegenüber sind die Vierbeiner freundlich. Leider können sie nur schlecht alleine bleiben. Mit Hitze und auch Kälte haben Flat Coated Retriever keine Probleme.
Diese Retriever-Rasse hat einen mittelmäßigen Jagdtrieb und ist bekannt für ihr eindringliches Gebell. Trotzdem sind sie als Wachhund gänzlich ungeeignet. Sie sind schlicht zu freundlich.
Fun Fact: “Dieser Labrador-Mischling ist ja süß. Mit welcher langhaarigen Rasse wurde er denn gekreuzt?” – Ähm. Das ist ein reinrassiger Flat Coated Retriever.
#4 Golden Retriever
Der Golden Retriever ist ein unterwürfiger Vierbeiner aus Schottland. Wie alle Retriever-Arten wurde er als Jagdhund gezüchtet und gehört zu den top 10 beliebtesten Hunde.
Dieser Vierbeiner ist in drei Arten vertreten: britisch, amerikanisch und kanadisch. Unterschiede haben die Vierbeiner dabei in der Felllänge und den Charaktereigenschaften. [6]
Der Vierbeiner ist sehr treu und lässt sich sehr gut trainieren. Er hat einen mittelstarken Jagdtrieb und haart sehr stark. Dennoch ist er als Familienhund sehr begehrt.
Doch auch als Rettungs- und Servicehund ist der intelligente “Goldie” gern gesehen. Weltweit zählt er zu den top 10 der intelligentesten Hunderassen.
Die Vierbeiner neigen zwar zu eindringlichem Gebell, sind aber grundsätzlich zu allen Fremden freundlich. Sie kommen super mit Kindern und fremden Hunden aus.
Golden Retriever brauchen viel Aufmerksamkeit und wollen beschäftigt werden. Sie sind tolle Schwimmer und lieben Bewegung. Ohne diese neigen sie schnell zu Übergewicht.
Wie jeder beliebte Zuchthund neigen auch Goldies zu diversen Erbkrankheiten. Krebs zählt bei ihnen mit 50 % zur häufigsten Todesursache.
Fun Fact: Wenn du dir einen Vierbeiner wünschst, der sich seine Verspieltheit bewahrt und immer ein Hundekind bleiben wird, dann ist der Goldie genau der Richtige für dich. Diese Retriever-Rasse behält ihr Welpen-artiges Verhalten bis zu ihrem Tod bei.
#5 Labrador Retriever
Der Labrador-Retriever ist ein sanftmütiger, agiler Hund aus England. Vom Wesen zeigt sich der Vierbeiner aktiv und kontaktfreudig. Er ist sehr vielseitig einsetzbar. [7]
Die Retriever-Art wurde ursprünglich als Spürhund für die Jagd gezüchtet. Dementsprechend hat er einen starken Jagdtrieb und ist generell sehr energetisch.
Die gute Nase dieses Vierbeiners wird vor allem als Spürhund für Drogen, Bomben oder Rettungshund deutlich. Der Labrador Retriever ist auch ein toller Therapiehund.
Generell lässt sich der Vierbeiner sehr gut ausbilden. Er kommt mit Kindern und weiteren Tieren meist gut aus. Doch gelegentlich neigt er zu Hyperaktivität.
Geräusche werden von den Vierbeinern oft gemeldet und eindringlich kommentiert, aber insgesamt sind es keine lauten Tiere. Für die Haltung als Wachhunde sind sie ungeeignet.
Labrador Retriever sind tolle Schwimmer. Sie haben Schwimmhäute zwischen den Zehen und können mit etwas Training sogar lernen, eigenständig zu fischen.
Die Vierbeiner haaren viel und benötigen viel Auslauf. Da sie nahezu immer hungrig sind, neigen sie schnell zu Übergewicht, wenn du sie nicht genug körperlich auslastest.
Fun Fact: Diese Retriever-Rasse ist an den Haaren zwischen seinen Zehen kitzelig.
#6 Nova Scotia Duck Tolling Retriever
Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever stammt aus Kanada. Der schöne Hund zeigt sich liebevoll, geduldig und wachsam. Er ist gut trainierbar und braucht viel Auslauf. [8]
Die Rasse hat einen starken Jagdtrieb, haart mittelmäßig viel und bellt viel. Sie ist die kleinste von insgesamt 6 Retriever-Arten. Gezüchtet wurde sie als Jagdhund für Enten.
Die intelligenten Vierbeiner werden bis zu 14 Jahre alt und eignen sich als Familienhunde. Sie sind für Anfänger geeignet und können problemlos im Apartment gehalten werden.
Mit Hitze und Kälte kommen die pflegeleichten Tiere gut zurecht. Sie sind der Familie gegenüber zutraulich und kommen sehr gut mit Kindern oder weiteren Hunden klar.
Sie lieben es, an Dingen zu nagen und graben für ihr Leben gern. Besonders wenn sie unausgelastet sind, toben sie sich an diversen Möbelstücken oder am Gartenbeet aus.
Dementsprechend ist es wichtig, dass diese Retriever-Rasse gut ausgelastet wird und viel Auslauf bekommt. Auch Schwimmen macht diesen Vierbeinern natürlich viel Freude.
Fun Fact: Das Gebell dieser kleinen Jagdhunde klingt weder wie ein “Wau” noch wie ein “Wuff”, vielmehr ist es ein Schrei.
#7 Retriever-Mischlinge
Aufgrund ihrer Popularität gehören auch Mischlinge des Labrador Retrievers und Golden Retrievers zu den populärsten Hunden weltweit. Mehr Informationen findest du hier:
Mixe mit den anderen Retrievern sind dagegen eher selten. Zudem sind fast alle anderen Retriever-Arten auch in Deutschland weniger üblich. In den USA sieht das anders aus.
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