Pitbulls und Bulldoggen stammen von der gleichen Rasse ab und sehen auf den ersten Blick sehr ähnlich aus. Bei näherem Betrachten haben die Hunde jedoch zahlreiche Unterschiede:
- #1 Bulldoggen sind primär Hilfshunde
- #2 Pitbulls sind überwiegend Kampfhunde
- #3 Bulldoggen sind größer
- #4 Pitbulls sind definierter
- #5 Pitbulls haben weniger Flecken
- #6 Bulldoggen sind schwerer
- #7 Pitbulls haben keine Falten im Gesicht
- #8 Bulldoggen haben eine breitere Brust
- #9 Pitbulls sind aggressiver gegenüber anderen Tieren
- #10 Bulldoggen sind etwas zurückhaltender
- #11 Pitbulls sind lebhafter und energetischer
- #12 Bulldoggen sind noch liebevoller
- #13 Pitbulls sind rund doppelt so teuer
- #14 Bulldoggen werden häufiger krank
- #15 Pitbulls müssen laut Gesetz einen Maulkorb tragen
- #16 Bulldoggen lassen sich weniger gut trainieren
- #17 Pitbulls werden älter
Zur Klarstellung: Wenn in diesem Artikel von einem “Pitbull” die Rede ist, dann ist damit der American Pitbull Terrier gemeint. Zudem wird “Bulldog” hier als Abkürzung für den American Bulldog verwendet.
Dann lass uns die beiden Rassen nun etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Abstammung & Geschichte
Sowohl der American Pitbull Terrier als auch der American Bulldog stammen von der gleichen Rasse ab – der sogenannten “Olde English Bulldogge”. [1, 2]
Und ja, es heißt wirklich “olde”. Beide haben ihre Wurzeln in England. Zudem wurden sowohl Bulldoggen als auch Pitbulls früher zum “Bullbaiting” eingesetzt.
Bei diesem grausamen “Sport” kämpften Hunde und Stiere auf Leben und Tod. Heutzutage sind solche Tierkämpfe zum Glück verboten. [3]
So viel zu den Gemeinsamkeiten. Dann lass uns nun zu den Unterschieden kommen:
- #1 Bulldoggen sind primär Hilfshunde
Der American Bulldog gehört wie sein direkter Vorfahre zur Gruppe der “Molosser”. Damit sind Hunde gemeint, die besonders muskulös und massig sind.
Diese Rasse wurde überwiegend für die Arbeit auf der Farm eingesetzt. Dort diente sie als Wach-, Schäfer- und teilweise auch als Jagdhund.
Im Zweiten Weltkrieg starb diese Rasse fast aus. Dank ein paar engagierten Hundezüchtern konnten die Hunde jedoch erhalten werden. [4]
- #2 Pitbulls sind überwiegend Kampfhunde
Pitbulls wurden mit dem Ziel gezeugt, die Stärke einer Bulldogge mit der Beweglichkeit eines Terriers zu kombinieren. Das erklärt auch, warum sie zur Gruppe der “Terrier” gehören.
Bis zum 20. Jahrhundert wurden American Pitbull Terrier überwiegend für Bear- und Bullbaiting sowie für Hundekämpfe eingesetzt. [5]
Erst als diese grausamen Kämpfe zunehmend verboten wurden, nutzten Jäger die Hunde auch zur Wildschweinjagd. Heutzutage werden sie auch als Wachhunde eingesetzt.
Pitbulls und Bulldoggen haben gemeinsame Vorfahren und wurden beide beim Bullbaiting eingesetzt. Der American Bulldog wurden jedoch überwiegend zur Farmarbeit benutzt, während American Pitbull Terriers zunächst reine Kampfhunde waren.
Aussehen
Auf den ersten Blick sehen Pitbulls und Bulldoggen sehr ähnlich aus. Denn sie teilen zahlreiche optische Gemeinsamkeiten:
- Beide haben sehr kurzes Haar (< 1 cm).
- Beide sind sehr muskulös.
- Beide haben einen großen Kopf und ein breites Gebiss.
- Beide sind mit mittelgroßen Ohren ausgestattet.
- Beide haben einen langen und harten Schwanz.
Nun zu den Unterschieden:
- #3 Bulldoggen sind größer
American Pitbull Terrier haben im ausgewachsenen Zustand eine Schulterhöhe von zwischen 45 und 53 cm. Weibchen sind in der Regel 2-3 cm kleiner. [6]
American Bulldoggen werden dagegen zwischen 56 und 69 cm groß. Die Weibchen sind zwar leicht kleiner, aber immer noch größer als ein Pitbull.
- #4 Pitbulls sind definierter
Bei einer artgerechten Ernährung haben American Pitbull Terrier von Natur aus weniger Körperfett als Bulldoggen. Ihre Muskeln sind dadurch deutlich besser erkennbar.
- #5 Pitbulls haben weniger Flecken
Ein typischer American Bulldog ist weiß und hat braune oder schwarze Flecken. Pitbulls sind dagegen häufiger komplett braun oder auch braun mit weißen Flecken.
- #6 Bulldoggen sind schwerer
Ein American Bulldog wiegt bis zu 45 Kg während ein American Pitbull Terrier lediglich rund 27 Kg auf die Waage bekommt. Bulldoggen sind also buchstäblich “bulliger”. [7]
- #7 Pitbulls haben keine Falten im Gesicht
Bulldoggen haben meist um die Schnauze und auf der Stirn mehrere Falten. Bei American Pitbull Terrier ist die Haut im Gesicht dagegen überwiegend glatt und faltenfrei.
- #8 Bulldoggen haben eine breitere Brust
Da Pitbulls auch Terrier als Vorfahren haben, ist ihre Brust im Vergleich deutlich schmaler. Auch der Kopf von Bulldoggen ist im direkten Vergleich breiter gebaut.
Da Pitbulls und Bulldoggen von der gleichen Rasse abstammen, haben sie viele optische Gemeinsamkeiten. Im Allgemeinen sind American Bulldoggen jedoch deutlich größer und bulliger. American Pitbull Terrier sind dagegen häufiger einfarbig und definierter.
#3 Charakteristiken
Aufgrund ihrer gemeinsamen Vorfahren haben Pitbulls und Bulldoggen viele charakterliche Gemeinsamkeiten. Dazu gehören:
- Beide sind sehr loyal und beschützend.
- Beide sind sehr selbstsicher und mutig.
- Beide haben einen starken Jagdtrieb.
- Beide sind sehr energetisch und verspielt.
- Beide sind familien- und kinderfreundlich.
Da Pitbulls jedoch eine Kreuzung aus Bulldoggen und Terrier sind, gibt es auch einige entscheidende Unterschiede:
- #9 Pitbulls sind aggressiver gegenüber anderen Tieren
Katzen und sonstige Haustiere sind bei American Pitbull Terrier grundsätzlich keine gute Idee. Bulldoggen sind allgemein deutlich freundlicher gegenüber anderen Tieren. [8]
- #10 Bulldoggen sind etwas zurückhaltender
Bei Fremden können American Bulldoggen etwas zurückhaltender und misstrauisch reagieren. Pitbulls sind dagegen spürbar offener.
Zudem neigen beide Rassen zu einem albernen und clownartigen Verhalten, wenn sie aufgeregt oder besonders glücklich sind. Hier passt das Sprichwort: “Harte Schale, weicher Kern”.
- #11 Pitbulls sind lebhafter und energetischer
Auch hier kommen die Charakteristiken von Terrier zur Geltung. Denn im direkten Vergleich sind American Pitbull Terrier sichtbar lebhafter und unterhaltsamer.
- #12 Bulldoggen sind noch liebevoller
American Bulldoggen verhalten sich in vieler Hinsicht wie große Schoßhunde. Sie kommen sehr gut mit Kindern und Babys aus, und können auch an Katzen gewöhnt werden.
Nicht falsch verstehen: Auch American Pitbull Terrier sind sehr warmherzig. Nur im Vergleich zu Bulldoggen sind sie etwas weniger liebevoll.
Pitbulls und Bulldoggen sind beide sehr loyal, selbstsicher, energetisch und verspielt. American Pitbull Terrier sind jedoch im Vergleich etwas lebhafter und aggressiver gegenüber anderen Tieren. American Bulldoggen sind dagegen etwas zurückhaltender und warmherziger.
Sonstiges
Bei der Anschaffung, Versorgung und Pflege der Tiere gibt es gleich mehrere Unterschiede. Lass uns diese gemeinsam unter die Lupe nehmen:
- #13 Pitbulls sind rund doppelt so teuer
American Bulldoggen kosten meist zwischen 1.000 und 1.500 € in der Anschaffung. American Pitbull Terrier kosten dagegen durchschnittlich zwischen 2.500 und 4.000 €.
Darüber hinaus musst du bei der Hundehaftpflichtversicherung beim Pitbull mit stark erhöhten Kosten rechnen. Viele Unternehmen versichern Kampfhunde erst gar nicht.
- #14 Bulldoggen werden häufiger krank
Sowohl American Pitbull Terrier als auch Bulldoggen sind anfällig für Hüft- und Ellbogendysplasie, Schilddrüsenunterfunktion sowie Demodikose. [9, 10]
Der American Bulldog leidet zusätzlich häufiger an Atemproblemen sowie grauem Star. Pitbulls sind dagegen anfälliger für Hautallergien, werden aber im Allgemeinen weniger oft krank.
- #15 Pitbulls müssen laut Gesetz einen Maulkorb tragen
American Pitbull Terrier gelten zu den sogenannten “Listenhunden”. Diese Hunde müssen aufgrund ihres erhöhten Gefährdungspotenzials in der Öffentlichkeit einen Maulkorb tragen.
Eine Befreiung ist hier nur möglich, wenn ein sogenannter “Wesenstest” durchgeführt wird. Hier muss der Hund beweisen, dass er keinerlei Gefahr darstellt.
American Bulldoggen gelten nicht als Kampfhunde und sind daher von dieser Regelung befreit.
- #16 Bulldoggen lassen sich weniger gut trainieren
Sowohl Pitbulls als auch Bulldoggen lass sich nur mäßig gut trainieren. Da sie zu einem dickköpfigen Verhalten neigen, brauchen sie einen strikten Besitzer.
Beide Rassen sind daher für Erstbesitzer eher ungeeignet. Im direkten Vergleich sind American Pitbull Terrier jedoch etwas leichter zu trainieren. [11, 12]
Darüber hinaus brauchen beide Hunderassen mittelmäßig viel Auslauf und bellen im Vergleich zu anderen Hunden mittelmäßig viel.
- #17 Pitbulls werden älter
American Bulldoggen werden durchschnittlich 10 bis 12 Jahre alt. Da Pitbulls ein gutes Stück kleiner sind, werden sie meist zwischen 12 und 15 Jahre alt. [13]
Im Übrigen haaren beide Rassen wenig bis durchschnittlich viel. Sie gelten zudem auch als relativ sauber. Stinken tun sie – wenn überhaupt – nur bei Nässe.
American Pitbull Terrier sind im Vergleich zu Bulldoggen etwas teurer, besser trainierbar, werden älter und weniger oft krank. Dafür dürfen American Bulldoggen auch ohne Maulkorb in Deutschland herumlaufen.
Pitbull vs. Bulldog – Welcher ist die bessere Wahl?
Eine pauschale Antwort gibt es hierzu nicht. Denn es kommt auf die individuelle Situation sowie deine persönlichen Vorlieben an.
Wann ein American Bulldog die bessere Wahl ist:
- Wenn du noch weitere Haustiere hast.
- Wenn auch ohne Maulkorb mit deinem Hund Gassi gehen willst.
- Wenn du Geld bei der Anschaffung sparen willst.
Wann ein American Pitbull Terrier die bessere Wahl ist:
- Wenn du zuvor noch nie einen Hund hattest.
- Wenn dir eine lange Lebenszeit wichtig ist.
- Wenn du deinen Hund ab und zu tragen willst.
Beide Hunderassen benötigen definitiv einen erfahrenen Trainer. Als Erstbesitzer ist eine englische Bulldogge deutlich besser geeignet.
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