Leberwerte beim Hund | Tabelle & Bedeutung [2024]


Wenn bei Hunden von den Leberwerten die Rede ist, dann sind damit meist die Enzyme ALT, AST, ALP, GGT und GLDH gemeint. Erhöhte Werte können unter Umständen auf Lebererkrankungen hinweisen. Sie schwanken aber auch je nach Alter und Rasse.

Wundere dich daher nicht, dass du auf verschiedenen Webseiten und Fachbüchern auch unterschiedlichste Referenzwerte findest. Hier ein Überblick in tabellarischer Form:

EnzymReferenzbereichEinheit
ALT10 – 130U/L
AST10 – 34U/L
ALP24 – 147U/L
GGT0 – 25U/L
GLDH< 9U/L
[1]

Zur Messung der Leberwerte entnimmt der Tierarzt etwas Blut und lässt es anschließend im Labor testen. Vor allem die folgenden 5 Enzyme werden bei Hunden gemessen:

  • ALT = Alanin-Aminotransferase
  • AST = Aspartat-Aminotransferase
  • ALP = Alkalische Phosphatase
  • GGT = Gamma-Glutamyl-Transferase
  • GLDH = Glutamatdehydrogenase

Die Messung der Leberwerte alleine ersetzt aber nicht die Untersuchung der Leberfunktion. Zudem werden häufig noch weitere Blutwerte wie Bilirubin oder LDH untersucht.

Die Leber ist im Übrigen eines der größten Organe des Hundes und übernimmt zahlreiche Funktionen. Sie entgiftet und ist bei der Produktion gewisser Stoffe essenziell.

Die Leberwerte gesunder Hunde sollten sich bei ALT zwischen 10-130 U/L, bei AST zwischen 10-34 U/L, bei ALP zwischen 24-147 U/L, bei GGT zwischen 0-24 U/L und bei GLDH unter 9 U/L befinden. Je nach Tabelle sind auch unterschiedliche Angaben zu finden.

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Bedeutung der Leberwerte

Paradoxerweise sind nicht alle Leberenzyme auch Leber-spezifisch. Abnormale Leberwerte können daher unter Umständen auch auf andere Erkrankungen hinweisen.

ALT

Das Leberenzym “Alanin-Aminotransferase” wurde früher meist als “GPT” oder “SGPT” bezeichnet. In einigen älteren Laboren wird auch heute noch die alte Version verwendet.

Von allen Leberenzymen ist ALT das Leber-spezifischste. In aller Regel weisen erhöhte Werte hier auf eine Schädigung der Leberzellen hin.

Diese Schädigungen müssen aber nicht zwangsläufig permanenter Natur sein. Denn die Leber verfügt über sehr starke Fähigkeiten sich zu regenerieren. [2]

AST

Der Leberwert “Aspartat-Aminotransferase” wurde einst primär mit “GOT” und “SGTO” abgekürzt. Im Gegensatz zu ALT ist es aber deutlich unspezifischer.

Denn neben geschädigten Leberzellen können auch Muskelerkrankungen dieses Enzym stark ansteigen lassen. Es weist also nicht zwingend auf Lebererkrankungen hin.

Eine Untersuchung ist aber dennoch sinnvoll. Sollte also nur ein einziges Enzym von den Leberwerten in der Tabelle abweichen, dann ist das noch kein Grund zur Panik.

Hund

ALP

Die “Alkalische Phosphatase” ist ein Überbegriff für verschiedene Unterenzyme. Wir sprechen hier vom Leber-ALP. Es gibt aber auch noch weitere Formen:

  • Knochen-ALP
  • Darm-ALP
  • Plazenta-ALP

Erhöhte ALP-Werte der Leber können dagegen auf Entzündungen, Erkrankungen der Gallenblase, Hormonstörungen, Diabetes oder bestimmte Medikamente hinweisen. [3]

GGT

Die “Gamma-Glutamyl-Transferase” ist ein Enzym, das bei einer Erhöhung auf Erkrankungen der Leber sowie der Gallengänge hinweisen kann.

Zusammen mit ALT gehört es zu den zuverlässigsten Leberwerten aus der Tabelle, um Rückschlüsse auf bestehende Lebererkrankungen zu geben.

Aus diesem Grund haben Hunde mit erhöhten ALT-Werten auch häufig erhöhte GGT-Werte. Die Leberenzyme alleine sagen aber nicht zwingend etwas über die Leberfunktion aus. [4]

GLDH

Das Leberenzym “Glutamatdehydrogenase” kommt zwar in allen Organen vor, ist jedoch in der Leber stärker konzentriert. Stark erhöhte Werte können daher auf Probleme hinweisen.

Das liegt daran, dass durch das Absterben von Leberzellen das Enzym aus den Zellen ins Blut gelangt. Vor allem Entzündungen der Leber erhöhen deshalb das GLDH sehr stark.

Auch Vergiftungen, eine Leberzirrhose, eine Gelbsucht oder Leberkrebs können die Werte stark erhöhen. Es kann aber auch auf Erkrankungen außerhalb der Leber hinweisen.

Wenn die Leberwerte ALT, AST, ALP, GGT und GLDH Abweichungen von den Referenzwerten der Tabelle aufweisen, dann kann das auf bestehende Leberprobleme hinweisen. Da nicht alle Enzyme Leber-spezifisch sind, kommen auch andere Ursachen infrage.

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Bedeutung erhöhter Leberwerte

Nur weil dein Hund erhöhte Leberwerte hat, muss das nicht zwangsläufig auf eine Lebererkrankung hinweisen. Mögliche Ursachen sind hier:

  • Vergiftungen
  • Krebserkrankung
  • Hitzeschlag
  • Cushing Syndrom
  • Virale Infekte
  • Herzversagen
  • Bakterielle Entzündungen
  • Verletzungen
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Medikamente [5]
Hund

Sollten die Probleme tatsächlich in der Leber ihren Ursprung haben, dann machen sich zumeist auch weitere Symptome bemerkbar. Typische Beispiele sind hier:

  • Appetitlosigkeit
  • Gelbes Zahnfleisch
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Verwirrtheit
  • Appetitlosigkeit
  • Blut im Stuhl
  • Koordinationslosigkeit
  • Vermehrter Durst
  • Bauchwassersucht
  • Krampfanfälle
  • Gelbliche Augen [6]

Die Behandlung richtet sich hier in erster Linie nach der vermuteten Ursache. Bei harmloseren Problemen können Supplemente und eine Ernährungsanpassung ausreichen.

In ernsteren Fällen können dagegen auch Medikamente oder gar operative Eingriffe notwendig sein. Hier solltest du dich stets an die Empfehlungen des Tierarztes halten.

Wenn die Leberwerte des Hundes weit über den Normwerten der Tabelle sind, dann kann das unter Umständen auf bestehende Lebererkrankungen hinweisen. Zu erkennen ist das meist an einer Gelbsucht, chronischem Erbrechen und einem ungewöhnlich starken Durst.

Leberwerte als Grafik
Leberwerte von Hunden in Tabelle

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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