Um die Rasse von Hunden herauszufinden, ist ein DNA-Test die zuverlässigste Art. Reinrassige Vierbeiner lassen sich teilweise auch an der Optik erkennen. Dabei helfen Apps sowie eine Suche in der Bildergalerie von Wikipedia. Bei Mischlingen gelingt das nur selten.
Insbesondere beim eigenen Hund rate ich dringend die Rasse bestimmen zu lassen. Das hat die folgenden Vorteile:
- Rassespezifische Intoleranzen: Einige Rassen reagieren aus genetischen Gründen empfindlich auf Narkosemittel, sodass ohne das vorherige Wissen eine einfache Narkose tödlich enden kann.
- Rassespezifische Erkrankungen: Bei den meisten Rassen ist bekannt, an welchen Krankheiten sie am häufigsten leiden. Diese kannst du mit dem entsprechenden Wissen dann gezielt vorbeugen.
- Rassespezifische Bedürfnisse: Spürhunde sollten tagtäglich etwas zum Erschnüffeln bekommen. Windhunde sollten täglich sprinten. Das weißt du nur, wenn du die Rasse kennst.
Darüber hinaus ist es auch für eine Hundehaftpflicht-Versicherung essenziell, die Rasse herauszufinden. Ansonsten kann es sein, dass du auf dem Schaden sitzen bleibst.
Im Folgenden lernst du über die 4 besten Methoden zur Ermittlung der Rasse sowie ihre Vor- und Nachteile.
#1 Dog Scanner
Wir leben im 21. Jahrhundert. Warum also nicht von künstlicher Intelligenz Gebrauch machen? Genau das ist der Grundgedanke der “Dog Scanner” App.
Bei dieser App brauchst du lediglich ein Foto des Hundes zu machen oder ein bestehendes Foto hochladen. Mithilfe der künstlichen Intelligenz wird dann die Datenbank durchsucht.
Ich selbst habe es mit mehreren bekannten Rassen getestet und bekam in 8 von 10 Fällen das richtige Ergebnis. Hier ein Test, als ich einen Golden Retriever fotografiert habe.
Die App zur Rassenbestimmung ist mit Werbung völlig kostenlos. Es gibt sie zudem für Android und Apple. Was ich persönlich besonders cool finde, sind die folgenden 2 Dinge:
- Bildergalerie aller Hunde
- Historie mit all deinen Scans
Die App gibt es auch auf Deutsch. Für die Benutzung ist die Sprache aber meiner Meinung nach irrelevant. Denn du musst lediglich ein Foto machen oder hochladen.
Bei Mischlingen zeigt es dir weiter unten auch ein Tortendiagramm mit den vermuteten Rassen an. Da ließ die Genauigkeit aber laut meinen Tests stark nach. Aber okay.
Mithilfe der App namens “Dog Scanner” kann die Rasse per Foto ermittelt werden. Bei reinrassigen Hunden ist das wohl die schnellste, einfachste und bequemste Art, um Hunde einzuordnen. Bei Mischlingen lässt die Genauigkeit logischerweise nach.
#2 DNA-Test
Die Bestimmung der Rasse anhand des optischen Erscheinungsbilds soll Studien zufolge sehr oft falsch sein. Das ist auch nicht verwunderlich bei über 500 verschiedenen Rassen.
Selbst bei reinrassigen Hunden gibt es teilweise verschiedene Meinungen von Hundeexperten. Bei Mischlingen soll die Fehlquote besonders hoch sein. [1]
Festhalten. Bei über 90 % der identifizierten Mischlinge konnte ein DNA-Test nachweisen, dass die 2 am stärksten vermuteten Rassen nicht die primäre Rasse waren. [2]
Oder anders ausgedrückt: Die Rasse eines Mischlings anhand der Optik einzuschätzen ist in fast allen Fällen falsch. Egal wie viele Hundeexperten ihre Meinung dazu geben.
Bei Mischlingen in der 2. und 3. Generation ist die Fehlerquote sogar noch höher. Denn die Nachkömmlinge von Mischlingen haben oft starke optische Unterschiede zu ihren Eltern.
Und genau hier kann ein solcher DNA-Test helfen. Dafür brauchst du allerdings kein Blut abnehmen, sondern der Speichel reicht bereits vollkommen aus.
Das Testresultat hat 18 Seiten und beinhaltet den individuellen Stammbaum, ein Rassezertifikat sowie eine ausführliche Beschreibung der Rasse. Der Ablauf könnte nicht leichter sein:
- 1) Du bekommst ein Testkit zugeschickt, um Speichel deines Hundes zu entnehmen.
- 2) Du registrierst die Probe innerhalb weniger Minuten online.
- 3) Du wirfst die Probe im enthaltenen Rücksendekuvert bei der Post ein.
- 4) Du wartest 4 Wochen, bis du das Ergebnis per PDF bekommst.
In Deutschland ist Feragen nicht umsonst der Marktführer, wenn es um DNA-Tests bei Hunden geht. Ihr Verzeichnis listet zudem in Summe mehr als 350 Rassen und Typen.
Ein DNA-Test ist zur Bestimmung der Rasse die genaueste Methode. Insbesondere für Mischlinge oder vor Abschluss einer Hundehaftpflicht-Versicherung wird ein solcher Test empfohlen. Für die Auswertung ist lediglich eine Speichelentnahme notwendig.
#3 Wikipedia Bildergalerie
Wenn du bei deinem Vierbeiner einen reinrassigen Hund vermutest, dann kann unter anderem auch die Bildtafel von Wikipedia weiterhelfen. Dort sind alle Haushunde gelistet.
Bevor du die Bilder durchgehst, würde ich mir zu den folgenden Eigenschaften deines Hundes ein paar Notizen machen. Das hilft dann beim Filtern der Rassen:
- Kopfform
- Ohrenform
- Form der Rute
- Fellart
- Größe
- Gewicht [3]
Zudem kann es sinnvoll sein, die Verhaltensweise und Instinkte genauer einzustufen. Mit diesem Wissen würde ich dann die Bildergalerie von Wikipedia durchgehen.
Sobald du einen Hund findest, der optisch starke Ähnlichkeiten mit deinem hat, kannst du das Profil des Hundes öffnen. Und anschließend die notierten Eigenschaften vergleichen.
Die Bildergalerie bei Wikipedia kann helfen, um mithilfe der Optik und dem Verhalten die richtige Rasse des Hundes herauszufinden. Leider ist diese Methode nicht nur etwas zeitintensiver, sondern auch weniger verlässlich. Dafür ist sie komplett kostenlos.
#4 Vergangenheit erforschen
Nur 27 % der Experten sollen Studien zufolge die dominante Rasse eines Hundes einschätzen können. [4] Beim eigenen Züchter ist die Erfolgsquote allerdings höher.
Solltest du deinen Vierbeiner daher von einem Züchter gekauft haben, dann rate ich diesen aufzusuchen. Im Normalfall sollte dieser beim Verkauf auch ein Rassezertifikat ausstellen.
Alternativ kannst du auch gezielt nach den Eltern deines Hundes Ausschau halten. Eventuell hält dein Züchter die Eltern noch selbst? Bei Straßenhunden wird das etwas schwieriger.
Aber selbst dort kann man die lokalen Bewohner befragen, wo welche Hunde gerne abhängen. So war es beispielsweise bei unserem eigenen Mischling “Alex”.
Wir haben ihn ursprünglich als Straßenhund in Mexiko gefunden und erst anschließend durch eine Recherche die Eltern gefunden. Wir hatten aber definitiv Glück. Keine Frage.
Während gewöhnliche Hundeexperten bei der Bestimmung der Rasse häufig falsch liegen, haben Züchter eine höhere Erfolgsquote. Selbst bei Straßenhunden kann man unter Umständen auf die Rasse Rückschlüsse ziehen, sofern man die Eltern auffinden kann.
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