Hunde sind normalerweise am gesamten Körper behaart. Es gibt jedoch auch Hunde, die ohne Fell geboren werden. Dazu gehören:
- #1 Peruanischer Nackthund
- #2 Xoloitzcuintli
- #3 Jonangi
- #4 Hairless Khala
- #5 Ecuadorian Hairless Dog
- #6 Abessinischer Sandterrier
- #7 American Hairless Terrier
- #8 Chinesischer Schopfhund
- #9 Haarloser Chihuahua
- #10 Argentinischer Pila-Hund
Zur Klarstellung: Nur weil die obigen Hunde kein Fell haben, müssen sie nicht zwingend komplett haarlos sein. Und dennoch gelten die meisten dieser Rassen als hypoallergen.
Sie sind daher ideal für Menschen, die gegen Hundehaare allergisch sind. Wird die Hundeallergie durch Speichel oder andere Sekrete ausgelöst, dann sind jedoch selbst diese Tiere ungeeignet.
Dann lass uns die einzelnen Rassen nun genauer unter die Lupe nehmen.
#1 Peruanischer Nackthund
Der peruanische Nackthund ist der Nationalhund von – du ahnst es bereits – Peru. Es gibt ihn zudem in 3 verschiedenen Größen: Klein, mittel und groß.
Diese Rasse kommt ohne Fell auf die Welt. Einige dieser Hunde haben jedoch eine behaarte Stirn. Das gibt ihnen von Natur aus ein Punker-ähnliches Aussehen.
Die Hautfarbe der Tiere variiert zudem stark. Von weiß bis schwarz ist hier alles dabei. Zudem haben einige dieser Hunde auch Flecken und vereinzelt Fell. [1]
Der peruanische Nackthund wurde früher auch als Jagdhund eingesetzt. Heutzutage sind diese Hunde jedoch relativ selten. Weltweit soll es nur 1.000 Exemplare davon geben.
Ansonsten gelten die Hunde als sehr intelligent, wachsam und liebevoll. Gegenüber Fremden sind die Tiere dagegen meist zurückhaltend und scheu.
Da Hunde ohne Fell früher bereits selten waren, wurden dieser Rasse auch Heilkräfte nachgesagt. Nachweise dafür gibt es allerdings keine.
Fun Fact: Die Inkas benutzten peruanische Nackthunde überwiegend als Bettwärmer im Winter. Eine Art lebende Wärmeflasche – wenn du so willst. [2]
#2 Xoloitzcuintli
Der Xoloitzcuintli kommt ursprünglich aus Mexiko und hat von Natur aus kein Fell. Das erklärt, warum diese Rasse auch als “mexikanischer Nackthund” bezeichnet wird.
Heutzutage werden die felllosen Hunde überwiegend als Wach- und Familienhunde eingesetzt. Früher dienten sie jedoch primär als Jäger und Bettwärmer im Winter.
Es gibt den “Xolo” allerdings auch mit Haaren. Diese sind jedoch vergleichsweise selten. Zudem kommen die Hunde in 3 verschiedene Größen:
- Miniatur: 25-35 cm
- Mittel: 36-45 cm
- Standard: 46-60 cm [3]
Sie sollen zudem die ältesten Hunde Amerikas sein. Denn es wurden bereits Tonfiguren der Xoloitzcuintli von vor rund 3500 Jahren gefunden.
Mit einer Lebenserwartung von bis zu 18 Jahren werden sie auch überdurchschnittlich alt. Ansonsten gelten Xolos als ruhig, zurückhaltend, wachsam und heiter. [4]
Da sie ohne Fell geboren werden, galten sie bei den Mayas und Azteken als heilig. Den Legenden zufolge sollen die Hunde mystische Kräfte haben und böse Geister fernhalten.
Fun Fact: Xoloitzcuintli ist der am häufigsten falsch geschriebene Hundename weltweit. Aus diesem Grund hat sich der Spitzname “Xolo” offiziell durchgesetzt.
#3 Jonangi
Der Jonangi hat seinen Ursprung in Indien. Dort wurden die Tiere bis heute als Jagd- und Wachhund eingesetzt. Teilweise dienten sie auch zum Hüten von Enten.
Da es mittlerweile deutlich effizientere Methoden für die Landarbeit gibt, werden die Hunde nicht mehr gebraucht. Das erklärt, warum die Rasse kurz vor dem Aussterben steht.
Der Jonangi gehört zwar zur Gruppe der felllosen Hunde, hat jedoch nahezu am gesamten Körper sehr kurze Haare. Haaren tun die Hunde deshalb so gut wie nicht.
Ansonsten gilt diese Rasse als sehr gutmütig, liebevoll und sanftmütig. Die Tiere sollen zudem sehr neugierig und verspielt sein. Sie werden sogar bis zu 14 Jahre alt. [5]
Jonangi sind zudem auch dafür bekannt, bis zu 1 Meter tiefe Löcher zu graben. Diese Erdlöcher helfen den Tieren bei der Regulierung der Körpertemperatur.
Im Übrigen gehören diese Hunde auch zu den wenigen Rassen, die hervorragende Fischer sind. Dafür springen die Tiere meist von einer Erhöhung ins klare Wasser.
Fun Fact: Jonangi bellen nicht, sondern jodeln stattdessen. Insbesondere Filmmusik begleiten die Tiere gerne mit ihrem Gesang.
#4 Hairless Khala
Der Hairless Khala hat seinen Ursprung in Bolivien. Er ist deshalb auch unter “Bolivian Hairless Dog” bekannt. Mittlerweile ist er jedoch auch in Zentral- und Nordamerika zu finden.
Optisch sieht er dem “Xoloitzcuintli” sehr ähnlich. Er hat ebenfalls kein Fell und dafür auf der Stirn ein paar Haare. Es gibt ihn zudem in zwei verschiedenen Arten:
- Medio: Kurze Beine und weniger muskulös.
- Grande: Lange Beine und ein Körperbau wie ein Windhund. [6]
Der Hairless Khala soll zudem sehr liebevoll und gutmütig sein. Er ist deshalb auch sehr als Haus- und Familienhund beliebt. Gegenüber Fremden ist er dagegen eher zurückhaltend.
Diese Rasse versteht sich zudem gut mit anderen Hunden. Zum Trainieren gibt es aber definitiv geeignetere Rassen. Denn die Tiere können sich teilweise dickköpfig verhalten.
Der Hairless Khala wird zwar ohne Fell geboren, soll aber dennoch relativ pflegeintensiv sein. Denn die Haut der Hunde ist relativ anfällig für Infektionen und Verletzungen. [7]
Fun Fact: Sowohl im Sommer als auch im Winter sollten die Hunde zum Schutz vor den Sonnenstrahlen und der Kälte einen Pullover tragen. Einige Hairless Khala scheinen allerdings bei der Auswahl besonders eitel zu sein.
#5 Ecuadorian Hairless Dog
Von allen Hunden ohne Fell ist der Ecuadorian Hairless Dog mit Abstand der seltenste. Ursprünglich stammte diese Rasse vom peruanischen Nackthund ab.
Die Tiere sind mittlerweile so selten, dass bisher kaum Informationen darüber öffentlich verfügbar sind. Sie sollen jedoch aktiv, energetisch und besonders wachsam sein.
Darüber hinaus wird dem Ecuadorian Hairless Dog nachgesagt, dass er früher auch als Jagdhund eingesetzt wurde. Das erklärt wohl seinen starken Jagdtrieb. [8]
Alle Hunde dieser Rasse werden ohne Fell geboren. Sie haben lediglich ein paar Haare auf der Stirn. Im Winter brauchen die Tiere daher auf jeden Fall einen Hundemantel.
Zudem gelten die Hunde als sehr intelligent und elegant. Sie sollen zudem auch ein stark ausgeprägtes Revierverhalten haben.
Fun Fact: Das dünne Fell auf der Stirn der Hunde kann unterschiedlichste Farben haben. Selbst bei einer schwarzen Hundehaut können die Haare weiß oder gar rotfarben sein.
#6 Abessinischer Sandterrier
Der abessinische Sandterrier kommt ursprünglich aus Afrika und hat kein Fell. Er wird daher auch als “afrikanischer Nackthund” bezeichnet.
Aktuell ist unklar, ob noch Exemplare dieser Hunderasse am Leben sind. Erzählungen zufolge sollen die Hunde ausgestorben sein. Offiziell bestätigt wurde das allerdings nie. [9]
Abessinische Sandterrier sollen sehr gut mit anderen Tieren und Kindern auskommen. Da sie ohne Fell geboren werden, gelten sie auch als hypoallergen.
Es soll allerdings auch Hunde dieser Art geben, welche auf der Stirn Haare bekommen. Die Haut der Tiere ist zudem meist grau oder sandfarben.
Ansonsten gelten die Hunde als sehr mutig, loyal und ruhig. Sie sollen im Übrigen auch sehr ausdauernd sein und relativ viel Auslauf brauchen.
Fun Fact: Viele abessinische Sandterrier können von Natur aus nicht bellen. Ohne das entsprechende Training können die Hunde wohl lediglich knurren und piepen.
#7 American Hairless Terrier
Der American Hairless Terrier ist eine relativ neue Rasse. Die Variante ohne Fell entstand erst im Jahr 1972 durch einen Gendefekt eines “Rat Terriers”.
Die Hunde haben von Natur aus einen starken Jagdtrieb und sind dafür bekannt, Ratten und Mäuse zu jagen. In Amerika wurden dazu auch bereits erste Wettkämpfe durchgeführt.
Gewettet wurde darüber, welcher Terrier mehr Ratten in einer großen Scheune auf Zeit töten kann. Nach 7 Stunden konnte ein einziger Hund ganze 2501 Ratten eliminieren. [10]
Die meisten American Hairless Terrier haben kein Fell. Sie zählen deshalb zur Kategorie der “Nackthunde”. Paradoxerweise gibt es sie allerdings auch mit Fell.
Zudem variiert die Hautfarbe der Hunde sehr stark. Ob schwarz, weiß oder auch gefleckt – de American Hairless Terrier gibt es in allen möglichen Variationen. [11]
Ansonsten gilt die Rasse als sehr aktiv, wachsam und neugierig. Darüber hinaus sollen die Hunde sehr verspielt und liebevoll sein.
Fun Fact: American Hairless Terrier verfallen manchmal in einen Spielrausch. Währenddessen vergessen sie zu essen, trinken oder auch teilweise, dass sie ziemlich schlechte Schwimmer sind.
#8 Chinesischer Schopfhund
Der chinesische Schopfhund kommt ursprünglich aus China. Mittlerweile sind die felllosen Hunde allerdings aufgrund ihrer Bekanntheit auch weltweit aufzufinden.
Die Hunde sind besonders liebenswürdig, verspielt und fröhlich. Sie kommen zudem sehr gut mit Kindern aus. Das erklärt, warum sie als Familienhund sehr beliebt sind.
Den chinesischen Schopfhund gibt es ebenfalls in zwei Arten:
- Hairless: Ohne Fell, aber dafür am Kopf, den Füßen und am Schwanz Haare.
- Powder Puff: Der gesamte Körper ist hier mit Haaren bedeckt. [12]
Das Verhalten beider Arten ist aber exakt gleich. Die Hunde ohne Fell gelten jedoch allgemein als pflegeleichter, da sie deutlich weniger haaren. [13]
Trainieren lässt sich diese Rasse allerdings nur mäßig gut. Denn die Hunde können häufiger trotzig reagieren. Dafür bellen sie relativ wenig.
Fun Fact: Der chinesische Schopfhund namens “Sam” ist einer der Gründe, warum diese Rasse international sehr bekannt ist. Denn er wurde bereits mehrfach zum hässlichsten Hund des Jahres erklärt. [14]
#9 Haarloser Chihuahua
Der Chihuahua ist die kleinste Hunderasse weltweit. Ihren Ursprung hat sie vermutlich Mexiko. Dort wurden sie überwiegend als lebendes Wärmekissen eingesetzt.
Chihuahuas gibt es normalerweise nur in 2 verschiedenen Arten:
- Kurzes Fell
- Langes Fell [15]
Die Variante ohne Fell ist dagegen keine typische Art. Vielmehr kommt es dazu durch einen Gendefekt. Die haarlose Variante gilt daher als besonders selten.
Chihuahuas werden im Übrigen zwischen 14 und 16 Jahre alt und haaren relativ wenig. Dafür lassen sie sich die Hunde nur mäßig gut trainieren. [16]
Ansonsten gilt die Rasse als sehr aktiv, wachsam und ruhelos. Trotz ihrer Größe sollen sie zudem sehr mutig sein. Auch bellen tun die Tiere relativ viel.
Fun Fact: In den USA gibt es nach wie vor eine große Anzahl an wilden Chihuahuas. Sie jagen in großen Rudeln und umzingeln ihre Beute von allen Seiten.
#10 Argentinischer Pila-Hund
Der argentinische Pila-Hund kommt ursprünglich aus Argentinien. Sein Aussehen und Verhalten hat zudem große Ähnlichkeiten mit dem peruanischen Nackthund.
Von Natur aus werden die Hunde ohne Fell geboren. Sie haben lediglich auf der Stirn ein paar Haare. Zudem soll es weltweit nur rund 1.700 Hunde dieser Rasse geben. [17]
In den meisten Fällen ist ihre Haut dunkelgrau. Es gibt sie allerdings auch in Weiß, Braun und gefleckt. Sie sollen im Übrigen auch hervorragende Jagdhunde sein.
Im Vergleich zu anderen Rassen ist der argentinische Pila-Hund sehr liebevoll, gutmütig und verspielt. Er dient deshalb auch häufiger als Familienhund. [18]
Gegenüber Fremden können die Hunde allerdings auch sehr zurückhaltend sein. Aggressiv sind sie jedoch nicht. Auch mit anderen Tieren verstehen sie sich in aller Regel sehr gut.
Fun Fact: Die Ohren von argentinischen Pila-Hunden sind nahezu konstant in Bewegung. Je nachdem woher ein Geräusch kommt, verändern sie ihre Richtung.
Weitere Hunde ohne Fell
Das Fell von Hunden hat nicht nur optische, sondern auch funktionelle Eigenschaften. Es schützt vor Kälte, übermäßiger Sonneneinstrahlung sowie Haut- und Bissverletzungen.
Hunde ohne Fell sind daher im Vergleich deutlich benachteiligt. Das erklärt auch, warum zahlreiche felllose Hunderassen bereits ausgestorben sind. Dazu gehören:
- African Elephant Dog
- Guatemalan Hairless Dog
- African Sand Dog
- Egyptian Hairless Dog
- Ceylon Hairless Dog
- Small African Greyhound
- Indian Hairless Dog
- Thai Hairless Boran Dog
- Mayan hairless Dog
- Turkish Hairless Dog
- Nubian Dog
- Siamese Hairless Dog [19]
Erst in den letzten vergangenen 20 Jahren wurden Hunde ohne Fell aufgrund der steigenden Zahl an Allergikern wieder beliebter. Denn haaren tun die Tiere so gut wie nicht.
Alle Hunde auf einen Blick
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