Wenn Hunde eine schwarze Kruste an den Zitzen bekommen, dann geht das meist auf eine erhöhte Talgproduktion, Pigmentflecken oder Mitesser zurück. In seltenen Fällen können dafür auch Parasiten, ein Tumor oder gar eine Schwangerschaft verantwortlich sein.
Grund zur Sorge besteht in der Regel nur dann, wenn sich die Flecken nicht abwischen lassen, ein seltsamer Geruch eintritt, bei Schwellungen sowie ständigem Ablecken.
Im Folgenden lernst du über die 6 häufigsten Ursachen. Zudem erfährst du, wie du sie erkennen kannst und was im konkreten Fall zu tun ist.
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#1 Erhöhte Talgproduktion
Von Natur aus produzieren die Talgdrüsen am Körper sowie an der Zitze des Hundes kleine Mengen an Talg. Wenn du so willst, dann ist das eine natürliche und fettige Hautcreme.
Wenn sich der Talg durch das Herumwälzen im Dreck mit Schmutz verbindet, dann kann es zu schwarzen Flecken an die Zitzen kommen. Typische Ursachen sind hier:
- Erhöhter Testosteronspiegel
- Erhöhter Progesteronspiegel [1]
Diese zwei Steroidhormone sorgen dafür, dass größere Mengen des Talgs produziert werden. Das weibliche Sexualhormon “Östrogen” hat dagegen den gegenteiligen Effekt.
Es hat also Ähnlichkeiten mit Akne bei uns Menschen. Ohne regelmäßiges Waschen kann es auch vorkommen, dass die sich eine schwarze harte Kruste um die Nippel bildet.
Durch das Abwaschen mit warmen Wasser sollten die Flecken normalerweise verschwinden. Wichtig ist hier keine aggressiven Seifen zu benutzen, da es eine empfindliche Stelle ist.
Wenn die Talgproduktion von Hunden erhöht ist und sie nicht regelmäßig gebadet werden, dann kann sich um die Zitzen eine schwarze Kruste aus Talg und Dreck bilden. Durch Einweichen und sanften Abwischen kann das problemlos behoben werden.
#2 Mitesser
Wenn die Poren des Hundes verstopft sind, dann kann es ebenfalls zu Mitessern kommen. In den meisten Fällen ist auch hier eine vermehrte Talgproduktion ausschlaggebend.
Im Wesentlich handelt es sich hier um eine Kombination aus Öl, Schmutz, Bakterien, Schweiß sowie abgestorbenen Hautzellen, die sich zu einem dunklen Klumpen verbinden.
Da die Poren um die Zitzen meist etwas größer sind, kommt es hier besonders häufig vor. Das erklärt auch beispielsweise, warum Menschen an der Nase häufiger Mitesser haben.
Zu erkennen ist es meist an vielen kleinen schwarzen Punkten in engem Abstand. Unter Umständen kann sich das auch entzünden, sodass sich Eiter und eine Kruste bildet.
Grund zur Sorge ist das allerdings nicht. Im Normalfall sollten sich diese Punkte auch von selbst lösen. Auf keinen Fall solltest du die Mitesser jedoch selbst ausdrücken.
Denn die Haut von Hunden ist an dieser Stelle sehr sensitiv. Auch sonstige Reinigungsmittel, Masken oder alkoholische Lösungen solltest du vermeiden. [2]
Aufgrund der größeren Poren können sich um die Zitzen häufiger Mitesser bilden. Typischerweise ist es an schwarzen Punkten zu erkennen. Sollte sich die Stelle entzünden, dann kann es dabei auch zur Bildung von Eiter oder gar einer dunklen Kruste kommen.
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#3 Trächtigkeit
Bei Hunden ist bei der Schwangerschaft von einer “Trächtigkeit” die Rede. Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund an Gewicht zulegt und ungewöhnlich viel frisst.
Zudem schwellen auch meist die Brust sowie die Zitzen an, sie reagiert gereizter und ist schneller erschöpft. Unter anderem wird dadurch auch die Milchproduktion gestartet.
In den meisten Fällen kommt es dabei häufiger durch den entstehenden Druck zu einer auslaufenden Milchdrüse. Das ist vollkommen normal und kein Grund zur Sorge.
Zu den schwarzen Flecken kommt es erst dann, wenn sich die auslaufende Milch mit Schmutz verbindet. Diese Art von Schmutz ist zudem auch sehr hartnäckig beim Entfernen.
Das Gleiche kann übrigens auch eintreten, wenn dein Hund lediglich eine Scheinträchtigkeit erfährt. Hier signalisieren die Hormone fälschlicherweise, dass der Vierbeiner schwanger ist.
Zu Symptomen kommt es dabei meist erst 3-9 Wochen nach der Läufigkeit. Hier kommt es zu Schwellungen, Aggressivität und einem ständigen Ablecken der Zitzen. [3]
In seltenen Fällen können hinter den schwarzen Flecken an den Zitzen auch eine Trächtigkeit oder Scheinträchtigkeit dahinterstecken. Hier handelt es sich lediglich um eine Verbindung von Schmutz und ausgelaufener Muttermilch, das sich abwaschen lässt.
#4 Mammatumor
Wenn es bei Hunden zu Krebs in der Brust kommt, dann sprechen Tierärzte auch von einem Mammatumor. Am häufigsten kommt es bei unkastrierten alten Hündinnen vor. Das Risiko?
- 0,5 % bei einer Kastrierung innerhalb von 6 Monaten
- 8 % nach der ersten Läufigkeit
- 26 % nach der zweiten Läufigkeit [4]
In rund der Hälfte der Fälle handelt es sich um einen gutartigen Tumor, in den anderen Fällen ist er bösartig. Selbst ein bösartiger Tumor ist hier aber nur selten tödlich.
Statistiken zufolge sollen insbesondere Pudel, Dackel, Yorkshire Terrier sowie sämtliche Spaniel-Arten damit zu kämpfen haben. Typische Symptome davon sind:
- Hund verweigert Futter
- Schwarze Kruste an der Zitze
- Übelkeit und Erbrechen
- Knubbel oder Schwellung an der Zitze
- Hund wirkt schwach
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
- Antriebsloses Verhalten [5]
Zur Behandlung wird hier meist der Tumor operativ entfernt. Grundsätzlich gilt: Je früher der Tumor diagnostiziert und entfernt wird, desto besser stehen die Heilungschancen.
Bei Hunden mit Brustkrebs kommt es auch zu optischen Veränderungen an den Zitzen. In den meisten Fällen ist es an einer ungewöhnlichen Schwellung erkennbar. Unter Umständen kann sich auch ein schwarzer Fleck darum bilden. Zudem verhält sich der Hund oft komisch.
#5 Parasiten
Sollte sich dein Hund Parasiten zugezogen haben, dann erkennst du das meist daran, dass er sich ständig kratzt, sich ständig schüttelt oder sich kleine Punkte auf der Haut bewegen.
Vor allem Flöhe sind dafür bekannt, dass sie nach einem Befall schwarze Punkte auf der Haut hinterlassen. Es handelt sich dabei um den Kot der Tiere. [6]
Genauer gesagt ist es eine Mischung aus Blut und den ausgestoßenen Abfallstoffen. Optisch sieht es aus wie Kaffeesatz, nur dass diese schwarzen Flecken oft fest an den Zitzen kleben.
Hier solltest du im ersten Schritt überprüfen, ob dein Hund derzeit noch von Flöhen befallen ist oder nicht. Anschließend kannst du die Flecken mit warmen Wasser abwaschen.
In hartnäckigen Fällen kannst du auch auf eine Hundeseife zurückgreifen. Auch hier rate ich von aggressiven Mitteln ab, um die zuvor bereits gereizte Haut nicht noch mehr zu reizen.
Bei bestehenden Parasiten kann ich dir dieses Flohspray von Amazon empfehlen. Es hat nicht nur eine sofortige Wirkung, sondern kann Parasiten auch in der Zukunft vorbeugen.
Wenn Hunde mit Parasiten befallen werden oder zuvor Flöhe hatten, dann kann das Spuren an den Zitzen hinterlassen. Zumeist sind dabei schwarze Punkte erkennbar. Zu einer Krustenbildung kommt es nur durch eine starke Reibung oder das vorherige Kratzen.
#6 Pigmentflecken
Ein Pigmentfleck ist lediglich der Überbegriff für eine Reihe an Hautveränderungen, die sich in der Form und Farbe unterscheiden. Zu den häufigsten Pigmentflecken gehören
- Leberfleck
Ein Leberfleck, oder auch Muttermal genannt, ist eine gutartige Wucherung der Haut. In den meisten Fällen ist es bräunlich, es können sich aber auch schwarze Punkte zeigen.
Durch zu viel Reibung oder zu grobes Kratzen können sich Leberflecke an und um die Zitzen auch verkrusten. Das gilt insbesondere bei der Benutzung von Hundebürsten. [7]
- Altersflecken und Sommersprossen
Altersflecken entstehen erst mit der Zeit und werden meist durch eine jahrelange Lichteinstrahlung ausgelöst. Sie können grundsätzlich überall am Körper auftreten.
Sommersprossen sind meist schon von Geburt an vorhanden, verblassen jedoch bei nachlassender Sonneneinstrahlung. Im Sommer werden sie dagegen umso sichtbarer. [8]
Unter Umständen kann es sich bei den schwarzen Flecken an der Zitze auch lediglich um eine Form der Hyperpigmentierung handeln. Diese sind aber meist harmlos. Vor allem erhöhte Leberflecken sind dafür bekannt, dass sie bei zu viel Reibung eine Kruste bilden.
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