Wenn Hunde die Darmschleimhaut abstoßen, dann geht das meist auf Darmparasiten oder eine gestörte Darmflora zurück. Teilweise können dafür jedoch auch Allergien, eine gestörte Darmflora, Intoleranzen, das Reizdarmsyndrom, Entzündungen und Krebs dahinterstecken.
Eine geringe Menge an Schleim ist hier normal und in der Regel kein Grund zur Sorge. Zu viel ist aber kein gutes Zeichen, da die Darmschleimhaut gleich mehrere Funktionen hat:
- Absorption von Nährstoffen
- Schutz vor Bakterien und Parasiten
- Reibungsfreies Hindurchgleiten des Inhalts
- Aufsaugen des Wassers [1]
Im Folgenden lernst du über die 7 häufigsten Ursachen. Zudem erfährst du, welche weiteren Symptome hier typisch sind und was im konkreten Fall empfohlen wird.
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#1 Darmparasiten
Wenn Hunde mit Darmparasiten befallen werden, dann sprechen Tierärzte meist von “Endoparasiten”. Das sind Parasiten, die sich im Innern befinden. Beispiele sind hier:
- Bandwürmer
- Spulwürmer
- Giardien
- Peitschenwürmer
- Hakenwürmer [2]
Interne Parasiten sind im Übrigen auch fast genauso häufig wie externe Parasiten. Genau aus diesem Grund empfehlen Ärzte auch vorsorglich regelmäßig den Hund zu entwurmen.
Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund Durchfall mit Schleim bekommt. Der Schleim ist hier die abgestoßene Darmschleimhaut. Weitere typische Symptome sind:
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
- Ständiger Durchfall
- Weiße Würmer im Stuhl
- Hund ist schnell erschöpft
- Gelegentliches Husten
- Aufgeblähter Bauch
- Übelkeit und Erbrechen [3]
Hier solltest du mithilfe von speziellen Tropfen oder Tabletten eine Wurmkur durchführen. Das sollte das Problem binnen weniger Tage komplett lösen.
Wenn der Darm des Hundes von Parasiten befallen wird, dann kann das zur Folge haben, dass er die Darmschleimhaut abstößt. Bei einem starken Befall ist zudem typisch, dass der Hund unerklärlicherweise Gewicht verliert, Durchfall bekommt und schnell schlapp ist.
#2 Chronisch entzündliche Darmerkrankung
Im Mund und Magen wird die Nahrung in erster Linie verkleinert. Die wirkliche Absorption der Nährstoffe findet dann allerdings primär im Dünn- und Dickdarm statt.
Das Problem bei einer chronischen Darmerkrankung ist daher, dass dadurch auch der Darm teilweise seine Funktionsweise verliert. Bereits bekannte Risikofaktoren hiervon sind:
- Lebensmittelintoleranzen
- Chronische Stresszustände
- Bakterielles Ungleichgewicht
- Allergische Reaktionen
- Darmparasiten
- Vererbte Probleme [4]
Betroffene Hunde verlieren hier häufig trotz einer normalen Fressmenge an Gewicht. Auch das regelmäßige Abstoßen der Darmschleimhaut ist hier typisch. Weitere Symptome sind:
- Chronisches Erbrechen
- Ständiges Ablecken der Lippen
- Starke Speichelproduktion
- Hund stößt häufig auf
- Appetitlosigkeit
- Laute Darmgeräusche
- Häufiger Durchfall [5]
Die Heilbarkeit ist hier von der dahinterliegenden Ursache abhängig. In allen Fällen können jedoch die Beschwerden durch Medikamente und die Ernährung stark reduziert werden.
Hunde mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung bekommen häufiger Probleme bei der Absorption der Nährstoffe. Die Entzündung führt oft auch dazu, dass der Hund Teile der Darmschleimhaut abstößt, sich häufig übergibt und chronischen Durchfall bekommt.
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#3 Allergien & Intoleranzen
Im direkten Vergleich kommen Intoleranzen bei Hunden deutlich häufiger vor als Allergien. Die Folgen davon überschneiden sich jedoch sehr stark.
Problematisch ist hier, dass Hunde in der Theorie auf alles empfindlich reagieren können. Zumeist sind jedoch in der Praxis die folgenden Auslöser dafür verantwortlich:
- Gluten
- Bestimmte Eiweiße
- Gewürze
- Soja
- Füllstoffe
- Milch [6]
Sowohl bei Allergien als auch bei Intoleranzen ist typisch, dass die Beschwerden kurz nach dem Fressen eintreten. Zu den häufigsten Anzeichen gehören hier:
- Schwellungen und Rötungen
- Hund stößt Darmschleimhaut ab
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
- Laute Magengeräusche
- Starke Blähungen
- Verhaltensänderung nach dem Fressen
- Hund atmet schwerfällig [7]
Um Allergien zu identifizieren ist ein Allergietest die beste Wahl. Bei bestehenden Intoleranzen gilt es dagegen per Ausschlussverfahren das Futter zu ändern.
Intoleranzen und Allergien bei gewissen Lebensmitteln können dazu führen, dass Hunde chronische Verdauungsprobleme bekommen. Typisch ist hier, dass sich betroffene Vierbeiner übergeben, die Darmschleimhaut abstoßen, dünner werden und Blähungen haben.
#4 Gestörte Darmflora
Im Darm des Hundes befinden sich immer “gute” und “schlechte” Bakterien. Das ist vollkommen normal. Zum Problem wird es nur dann, wenn die schlechten überwiegen.
Mediziner sprechen hier auch von einer gestörten Darmflora. Die genau Ursache des bakteriellen Ungleichgewichts ist noch unklar. Typische Risikofaktoren sind jedoch:
- Verdorbenes Hundefutter
- Entzündungen im Magen
- Lebensmittelallergien
- Fressen von Kot anderer Tiere
- Gewisse Intoleranzen
- Kontaminiertes Fleisch [8]
Zumeist ist es daran erkennbar, dass der Hund Durchfall bekommt und sogar teilweise die Darmschleimhaut absondert. Weitere typische Symptome sind:
- Gesteigerter Hunger
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
- Veränderte Stuhlfarbe
- Wachstumsstörungen
- Laute Darmgeräusche [9]
In den meisten Fällen wird hier zur Behandlung Antibiotika eingesetzt. Anschließend gilt es dann, die Darmflora mithilfe von Probiotika wiederaufzubauen.
Wenn das bakterielle Gleichgewicht im Darm gestört ist und die schlechten Bakterien die Überhand nehmen, dann kommt es auch meist zu Verdauungsstörungen. Betroffene Hunde leiden deshalb oft an Durchfall, stoßen die Darmschleimhaut ab und verlieren an Gewicht.
#5 Dickdarmentzündung
Die primäre Aufgabe des Dickdarms ist es, dem Darminhalt das Wasser zu entziehen und dem Stuhl Schleim beizumengen. Letzteres soll die Gleitfähigkeit verbessern.
Wenn sich der Dickdarm jedoch entzündet, dann ist unter Ärzten von einer “Kolitis” die Rede. Die Ursachen davon können sehr vielseitig sein. Typische Beispiele sind hier:
- Parasitenbefall
- Chronischer Stress
- Reizdarmsyndrom
- Bakterielles Ungleichgewicht
- Interne Verletzungen
- Allergien [10]
Eine solche Entzündung ist meist schmerzhaft und kann mit Krämpfen einhergehen. Hunde verbergen jedoch die Schmerzen sehr häufig. Weitere klassische Anzeichen hiervon sind:
- Hund muss ständig raus
- Abstoßen der Darmschleimhaut
- Schmerzen beim Stuhlgang
- Blut im Stuhl
- Glänzender Durchfall
- Missglückter Versuch zu koten
- Plötzlicher Gewichtsverlust [11]
Die Behandlung richtet sich hier nach der vermuteten Ursache. Typischerweise wird entweder das Futter umgestellt, Antibiotika verschrieben oder eine Wurmkur durchgeführt.
Wenn es bei Hunden zu einer Dickdarmentzündung kommt, dann stoßen Hunde auch häufiger ihre Darmschleimhaut ab. Zu erkennen ist eine solche Infektion meist daran, dass der Hund ständig rausmuss, Schmerzen beim Stuhlgang hat oder sich gar Blut im Stuhl befindet.
#6 Darmkrebs
Weniger als 10 % aller Krebsarten sollen auf Darmkrebs zurückgehen. Er gehört also eher zu den seltenen Arten. Die genaue Ursache davon ist zudem noch unklar.
Statistiken zufolge sollen primär ältere Hunde über 10 Jahren betroffen sein. Rüden trifft es hier häufiger als Hündinnen. Zu den Rassen mit dem höchsten Risiko gehören:
- Deutscher Boxer
- Dobermann
- West Highland White Terrier
- Pudel
- Shar-Pei
- Collies [12]
Zu Beginn sind die Anzeichen kaum von harmloseren Ursachen zu unterscheiden. Unter anderem gehört auch das Ausstoßen der Darmschleimhaut dazu. Weitere Symptome sind:
- Chronisches Erbrechen
- Blut im Stuhl
- Appetitlosigkeit
- Hund nimmt ab
- Schwarzer Stuhlgang
- Hund erschöpft schnell
- Antriebsloses Verhalten [13]
Bei einer frühen Diagnose wird zumeist versucht, den Tumor operativ zu entfernen. Hat der Krebs jedoch bereits gestreut, dann kann auch eine Chemotherapie notwendig sein.
In seltenen Fällen geht das Abstoßen der Darmschleimhaut auf Darmkrebs zurück. Primär ältere Rüden bestimmter Rassen sind hiervon betroffen. Typischerweise kommt es hier auch zu Appetitlosigkeit, antriebslosem Verhalten und einem dunkelfarbigen Stuhlgang.
#7 Reizdarmsyndrom
Beim Reizdarmsyndrom sendet das Gehirn dem Darm die falschen Signale. Es handelt sich also um eine Störung des Nervensystems zwischen dem Gehirn und dem Darm.
Bislang sind die Ursachen davon noch nicht genauer bekannt. Untersuchungen zufolge sollen jedoch die folgenden Risikofaktoren eine zentrale Rolle spielen:
- Stress und Angst
- Darmverschluss
- Bakterielle Infektionen
- Parasitenbefall
- Allergien und Intoleranzen
- Darmtumor [14]
Im Anfangsstadium kommt es zumeist zu chronischem Durchfall. Aber auch Übelkeit und Erbrechen sind hier typisch. Weitere klassische Symptome sind:
- Appetitlosigkeit
- Blähungen
- Hund stößt Darmschleimhaut ab
- Depressives Verhalten
- Chronische Bauchschmerzen
- Berührungsempfindlichkeit
- Gewichtsverlust [15]
Da die Ursache hiervon meist unbekannt ist, gelingt eine Behandlung nur selten. In jedem Fall solltest du hier bei Verdacht den Tierarzt aufsuchen.
Hunde mit einem Reizdarmsyndrom leiden nicht nur häufig unter Verdauungsproblemen, sondern stoßen auch meist ihre Darmschleimhaut ab. Ständiger Durchfall, chronisches Erbrechen sowie ein Gewichtsverlust gehören hier zu den häufigsten Symptomen.
Seltenere Ursachen
- Gastroenteritis
- Verschlucken unverdaulicher Dinge
- Chronischer Stress
- Virale Infektionen [16]
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