Wenn Hunde aus dem Maul nach Verwesung stinken, dann geht das meist auf bestimmte Bakterien zurück. Typische Auslöser sind deshalb Zahnprobleme, eine Nasenentzündung, gewisse Essstörungen, entzündete Atemwege oder gar ein Maulhöhlentumor.
Umfragen zufolge sollen sich ganze 74 % aller Hundebesitzer über den Mundgeruch ihres Hundes beschweren. Das Problem ist also verbreiteter als es zunächst scheint. [1]
Mediziner sprechen hier auch von einer “Halitosis”. Im Folgenden lernst du über die 5 häufigsten Ursachen und was dagegen hilft.
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#1 Zahnprobleme
In rund 4 von 5 Fällen liegt das Problem buchstäblich im Maul. Genauer gesagt können einige Zahnprobleme eine Ansammlung von Bakterien zur Folge haben. Dazu gehören:
- Starker Zahnstein
- Entzündung des Zahnfleischs
- Abgesplitterter Zahn
- Löcher im Zahn
- Hund beim Zahnwechsel
- Zahnkaries
- Splitterverletzungen [2]
Viele dieser Probleme gehen auch mit starken Schmerzen einher, die von Hunden gerne verborgen werden. Dieses Verhalten haben sie von Wölfen geerbt.

Zudem sind Probleme im Mundraum auch meist für Laien erkennbar und können sich aufgrund der Bakterien mit einem Verwesungsgeruch äußern. Typische Symptome sind hier:
- Hund verweigert Kontakt am Maul
- Ungewöhnliche Verfärbungen
- Hund verweigert sein Trockenfutter
- Schaum am Mund
- Hund hat schwarzes Zahnfleisch
- Starke Rötungen und Schwellungen
- Hund kaut einseitig oder ungewöhnlich
- Exzessives Sabbern [3]
Auffällig ist hier, dass Hunde plötzlich um die Schnauze berührungsempfindlich werden oder bei Kontakt ungewöhnlich aggressiv reagieren. Das ist lediglich ein Schutzverhalten.
In diesem Fall rate ich den Tierarzt aufzusuchen, welcher den Hund durch eine lokale Betäubung ruhig stellen kann. Die Therapie richtet sich dann nach der vermuteten Ursache.
Verschiedene Probleme an den Zähnen und dem Zahnfleisch können zur Ansammlung von Bakterien führen. Zu erkennen ist es oft daran, dass es zu starken Rötungen kommt, der Hund aus dem Mund nach Verwesung stinkt oder gar das normale Trockenfutter verweigert.
#2 Nasenentzündung
Wenn sich die Nase des Hundes entzündet, dann geht das meist auf Bakterien, Pilze oder Allergene zurück. Zudem unterscheiden Ärzte zwischen 2 verschiedenen Arten:
- Entzündung der Nasenschleimhaut (“Rhinitis”)
- Infektion der Nasennebenhöhlen (“Sinusitis”)
Die Ursachen, Symptome und Behandlung sind jedoch in beiden Fällen nahezu identisch. Betroffen sind hier vor allem Hunde mit einer langen Schnauze wie bspw. der Barsoi.
Typischerweise kommt es bei einer solchen Infektion auch zu einer Eiterbildung, welche teilweise den Rachen herunterfließt und zumeist auch Bakterien und Blut enthält. [4]
Dieses Gemisch ist auch die Ursache, warum betroffene Hunde hier häufiger aus dem Maul nach Verwesung stinken. Weitere typische Symptome einer solchen Entzündung sind:
- Starker Nasenausfluss
- Hund atmet mit offenem Mund
- Appetitlosigkeit
- Ständiges Reiben im Gesicht
- Hund schnauft schwer
- Schwellung im Gesicht
- Schmerzen beim Kontakt
- Ungewöhnlich lautes Schnarchen [5]
Bei chronischen Entzündungen liegt die Ursache meist in Allergien. Hier kann ein Allergietest helfen. Bei Bakterien kommen dagegen meist Antibiotika zum Einsatz.
Bei Hunden mit einer entzündeten Nase bildet sich zumeist Eiter, welcher unter anderem auch über den Rachen abfließt. Dieses Gemisch aus Eiter, Bakterien und Blut kann auch einen Verwesungsgeruch im Mund verursachen. Auch Atemprobleme sind hier typisch.

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#3 Koprophagie und Pica
Wenn Hunde den eigenen oder fremden Kot fressen, dann sprechen Tierärzte von einer “Koprophagie”. Typische Ursachen davon sind:
- Nährstoffmangel
- Fehlende Aufmerksamkeit
- Neurologische Störung
- Magen- und Darmparasiten
- Diabetes
- Verhaltensstörung
- Schilddrüsenerkrankung
- Magenverstimmung [6]
Pica ist dagegen eine Störung, bei welcher Hunde Dinge fressen, die kein Futter sind. Dazu gehören beispielsweise Steine, Gras, Papier, Erde, Plastik und so weiter.
Beide diese Essstörungen können dazu führen, dass der Hund Bakterien auf eine direkte Weise aufnimmt oder es als Nährboden für das Ausbreiten schlechter Bakterienarten dient.

Das erklärt auch, warum beide Störungen bei den Vierbeinern dazu führen können, dass sie aus dem Maul nach Verwesung stinken. Weitere typische Anzeichen sind:
- Häufige Bauchschmerzen
- Chronische Verdauungsbeschwerden
- Ständiger Durchfall
- Bauch des Hundes gluckert
- Unverdaute Dinge im Kot
- Antriebsloses Verhalten
- Hund übergibt sich oft [7]
Die Behandlung richtet sich auch hier nach der Ursache. Eine ausführliche Diagnose beim Tierarzt ist dafür essenziell. Zur Vorbeugung sollte der Zugang des Hundes begrenzt werden.
Wenn Hunde ständig Kot fressen oder unverdauliche Dinge verschlucken, dann kann das als Nährboden für Bakterien dienen. Bei ständigem Wiederholen ist es daher nicht untypisch, dass Hunde sich ständig übergeben und aus dem Mund nach Verwesung riechen.
#4 Entzündete Atemwege
Atemwegsinfektionen werden zumeist durch Bakterien ausgelöst und können sich ebenfalls durch Mundgeruch bemerkbar machen. Typische Beispiele sind hier:
- Bronchitis
Mediziner bezeichnen die unteren Atemwege als “Bronchien”. Bei einer Infektion ist aber dann von einer “Bronchitis” die Rede. Auch Viren und Allergien können das verursachen.
Zu erkennen ist es oft daran, dass der Hund röchelt, häufig hustet und auch ständig einen Würgereiz bekommt. Auch der Rhythmus und die Lautstärke beim Atmen ändert sich. [8]
- Tracheitis
Die Luftröhre wird von Ärzten auch “Trachea” genannt. Bei einer Entzündung sprechen sie dann von einer “Tracheitis”. Zumeist schwillt dadurch die gesamte Luftröhre zu.
Sollten Bakterien dafür verantwortlich sein, dann stinken Hunde auch häufiger als dem Maul nach Verwesung. Auch ein Würgereiz und starkes Husten sind hier typisch. [9]
- Pneumonie
Wenn Tierärzte von einer “Pneumonie” sprechen, dann ist damit eine Lungenentzündung gemeint. In den meisten Fällen wird es durch Bakterien oder Viren ausgelöst.
Betroffene Vierbeiner bekommen häufig hohes Fieber, husten ständig und machen beim Atmen komische Geräusche. Zudem machen sie oft einen müden Eindruck. [10]
Bakterielle Entzündungen der Bronchien, Luftröhre oder Lunge können bei Hunden dazu führen, dass sie aus dem Maul nach Verwesung stinken. In aller Regel gehen solche Infektionen auch mit Atemproblemen, einem Würgereiz und starkem Husten einher.

#5 Maulhöhlentumor
Studien zufolge sollen rund 6 % aller Tumore bei Hunden im Mundraum auftreten. Es handelt sich daher glücklicherweise um eine vergleichsweise seltene Krebsart. [11]
Die genaue Ursache von Tumoren ist noch unklar. Rüden sollen jedoch im Vergleich zu Hündinnen rund 2-fach häufiger betroffen sein. Auch folgende Rassen sind gefährdet:
- Deutscher Boxer
- Chow-Chow
- Gordon Setter
- Zwergpudel
- Weimaraner
- Deutscher Schäferhund
- Golden Retriever [12]

Der Verwesungsgeruch aus dem Maul geht hier meist darauf zurück, dass sich Bakterien angesammelt haben oder etwas Gewebe abgestorben ist. Weitere Symptome sind:
- Hund verweigert Futter
- Probleme beim Schlucken
- Schwellung und Rötung
- Hund speichelt viel
- Probleme beim Kauen
- Berührungsempfindlichkeit
- Blutung im Mund [13]
Leider sind Tumore im Maul dafür bekannt, dass sie relativ schnell in den restlichen Körper streuen. Eine frühe Diagnose ist daher für die Heilungschance essenziell.
In der Anfangsphase wird meist versucht, den Tumor operativ zu entfernen. Hat der Krebs schon gestreut, dann kann auch eine Strahlen- und Chemotherapie weiterhelfen.
Wenn sich im Maul des Hundes ein Tumor bildet, dann kann das auch zu Mundgeruch führen. Bei der Ansammlung von Bakterien stinken Hunde dabei auch nach Verwesung. Typischerweise ist es jedoch bereits zuvor an Schwellungen und Blutungen erkennbar.
Seltenere Ursachen
Die folgenden Auslöser sind zwar dafür bekannt, dass sie zu einem Mundgeruch führen. Ein Verwesungsgeruch ist allerdings eher selten:
- Diabetes: Hier riecht der Mundgeruch meist chemisch und leicht süßlich. Zu erkennen ist es zudem an einer abnormal hohen Trinkmenge.
- Schlechtes Hundefutter: Ungesunde Füllstoffe können das Bakterienwachstum fördern und somit zu einem bakteriellen Ungleichgewicht sorgen. [14]
- Leber- und Nierenprobleme: Wenn der Organismus des Hundes keine Schadstoffe mehr ausfiltern kann, dann stinkt er oft metallisch aus dem Mund.
- Magenprobleme: Zeigen sich im späteren Stadium auch durch Mundgeruch. Typischerweise kommt es hier auch zu Erbrechen und lauten Magengeräuschen.
- Toxische Pflanzen: Hinterlassen meist einen sauren und ranzigen Geruch. Hunde fressen es aber häufig dennoch, um sich zum Erbrechen zu bringen.
- Chronisches Erbrechen: Sorgt dafür, dass Bakterien des Magens in den Rachen gelangen und sich dort unter Umständen auch ausbreiten können. [15]

Behandlung
Wenn Hunde aus dem Maul nach Verwesung stinken, dann gilt es zunächst die Ursache zu identifizieren und diese zu lösen. Zudem kann Folgendes helfen:
- Qualitätsfutter: Die Zahnpflege beginnt bei der Ernährung. Da Hunde ansonsten nichts zu futtern bekommen, solltest du hier nie sparen.
- Zähneputzen: Auch wenn sich gefühlt niemand daran hält, Tierärzte empfehlen die Zähne des Hundes zweimal täglich mit einer Hundezahnbürste zu putzen.
- Zahnpflege-Spielzeuge: Einige Spielzeuge wie beispielsweise diese hier wurden speziell so konstruiert, dass sie beim Spielen die Zähne reinigen.
- Besuch beim Tierarzt: Das regelmäßige Entfernen von Zahnstein verhindert, dass sich Bakterien leicht an den Zahn heften können.
- Zahnpflege-Leckerlis: Einige Leckerlis sind extra zäh und haben eine spezielle Form, sodass sie beim Herumnagen den gesamten Mundraum reinigen. [16]
Wichtig: Auf keinen Fall solltest du Zahnpasten oder Mundspülungen für Menschen verwenden. Diese sind für Hunde meist zu aggressiv und werden häufig verschluckt.
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