Hund sitzt komisch zur Seite | 6 Ursachen [2024]


Wenn Hunde komisch oder gar seitlich sitzen, dann geht das meist auf ein junges Alter zurück. Bei ausgewachsenen Hunden kann dieser Frosch-artiger Sitz aber auch auf Hüftprobleme, entzündete Analdrüsen, Arthritis oder gar auf Rücken- und Knieprobleme hinweisen.

In der normalen und natürlichen Sitzposition zeigen alle Pfoten nach vorne. Diese Stellung diente früher auch zum Eigenschutz, um bei Gefahren sofort losrennen zu können.

Durch die Zähmung wurden Hunde aber ein Stück weit fauler. Insbesondere große Rassen neigen häufig zu einem schiefen und breitbeinigen Sitzen.

Um langfristige Haltungsschäden vorzubeugen, empfehlen Tierärzte deshalb durch entsprechendes Training die Sitzposition zu korrigieren. [1]

Im Folgenden nehmen wir die 6 häufigsten Ursachen für ein komisches Sitzen sowie dessen Symptome näher unter die Lupe.

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#1 Welpen-Sitz

Der Welpen-Sitz wird aufgrund seines Aussehens auch umgangssprachlich als “Frosch-Sitz” bezeichnet. Grundsätzlich kann das 3 verschiedene Formen annehmen:

  • Beide Hinterpfoten zeigen zu einer Seite und eine befindet sich zwischen den Vorderpfoten (am häufigsten)
  • Die Hinterpfoten zeigen zu einer Seite und befinden sich beide seitlich von den Vorderpfoten (weniger häufig)
  • Die Hinterpfoten sind sehr breitbeinige und zeigen im weiten Winkel nach links und rechts (selten)

Das ist bei jungen Hunden in den ersten Wochen und Monaten vollkommen normal und kein Grund zur Sorge. Im ausgewachsenen Zustand sollte das aber dann aufhören. [2]

Welpen-Sitz zur Seite

In Abhängigkeit der Rasse sind Hunde nach 6-24 Monaten ausgewachsen. Davor liegt die Ursache für die komische Sitzhaltung an den folgenden Gründen:

  • Knochen sind noch nicht ausgereift und weich
  • Gelenke sind flexibler und lockerer
  • Bänder sind relativ weich und dehnbar [3]

Das erklärt im Übrigen auch, warum es häufig sehr unkoordiniert aussieht, wenn junge Welpen laufen oder rennen. Beim Auswachsen wird das dann aber steifer und härter.

Bei Welpen und jungen Hunden sind die Knochen, Gelenke und Bänder noch nicht vollends ausgereift und flexibler als bei älteren Vierbeinern. Aus diesem Grund sitzen sie häufiger komisch zur Seite oder gar sehr breitbeinig da. Das ändert sich aber beim Reifen.

#2 Hüftprobleme

Wenn sich die Hüftgelenkspfanne nicht richtig entwickelt, dann kommt es automatisch zu Reibungen beim Bewegen. Mit der Zeit kann so eine “Hüftdysplasie” dann Probleme bereiten.

Studien zufolge sollen knapp 16 % aller Hunde darunter leiden. [4] Aus bislang ungeklärten Gründen sollen davon primär große Rassen sowie die folgenden Hunde betroffen sein:

  • Berner Sennenhund
  • Deutsche Dogge
  • Belgischer Schäferhund
  • Mastino Napoletano
  • Labrador Retriever
  • Deutscher Schäferhund [5]

Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund Probleme beim Aufstehen bekommt, seitlich sitzt und allgemein weniger aktiv ist. Typische weitere Symptome sind:

  • Steife Bewegungen
  • Probleme beim Treppensteigen
  • Gangart ändert sich
  • Hund vermeidet Sprünge
  • Plötzliches Humpeln [6]

Die Ursache liegt hier meist in der Genetik. Aber auch Faktoren wie Übergewicht, eine Fehlernährung, exzessives Training und die Hormone können das beeinflussen.

Zumeist werden zur Therapie entzündungshemmende Medikamente verschrieben, das Gewicht reduziert, die Bewegung limitiert und eine Physiotherapie empfohlen.

Hunde mit einer Hüftdysplasie sitzen häufig komisch oder schräg, da diese Sitzposition die wenigsten Schmerzen bereitet. Rund jeder 6. Vierbeiner soll davon betroffen sein. Zu erkennen ist es auch häufig daran, dass der Hund Sprünge und Treppen meidet.

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#3 Entzündete Analdrüsen

Am After des Hundes befinden sich seitlich die Analdrüsen. Das sind kleine Duftdrüsen, die ein grau-gelbes Sekret beinhalten, das andere Vierbeiner von weitem riechen können.

Einerseits dient es zur gegenseitigen Identifizierung und gibt Rückschlüsse auf die Paarungsbereitschaft. Andererseits hilft es auch zur Reviermarkierung und als Gleitmittel.

Das Problem? Wenn sich diese Analdrüsen jedoch entzünden, dann können sie verstopfen und Schmerzen bereiten. Typische Anzeichen davon sind:

  • Hund leckt ständig den After
  • Schwellung am Hintern
  • Hund sitzt seitlich
  • Fischiger Geruch
  • Aufstöhnen beim Stuhlgang
  • Hund reibt Hintern am Boden
  • Berührungsempfindlichkeit [7]
Hund sitzt komisch

Eine Entzündung der Analdrüsen gehört zu den häufigsten Beschwerden von Hunden. Statistiken zufolge sollen vor allem kleine Vierbeiner damit zu kämpfen haben.

Zudem ist Übergewicht ein starker Risikofaktor. Zur Behandlung werden die Analdrüsen meist manuell entleert und Antibiotika verschrieben. Der Tierarzt kann hier helfen. [8]

Wenn sich die Analdrüsen des Hundes entzünden, dann wird normales Sitzen meist schmerzhaft. Aus diesem Grund nehmen betroffene Vierbeiner meist eine seitliche, sehr breitbeinige und allgemein eher komisch Sitzposition ein. Auch am Geruch ist das erkennbar.

#4 Knieprobleme

Neben der Hüfte können auch die Knie zu eventuellen Problemen beim Sitzen führen. Die zwei häufigsten Beschwerden sind hier:

  • Kreuzbandriss = Riss der primären Bänder im Knie

Ein Kreuzbandriss ist meist daran zu erkennen, dass betroffene Hunde plötzlich nur noch auf drei Beinen laufen, das Knie geschwollen ist oder der Hund seitlich sitzt.

In den meisten Fällen geht die Ursache auf Unfälle oder Sprüngen aus einer Erhöhung zurück. Das Gleiche gilt auch für eine Verrenkung der Kniescheibe. [9]

  • Patellaluxation = Verrenkung der Kniescheibe

Typisch ist hier, dass der Hund hinkt und versucht das betroffene Bein komplett zu entlasten. In beiden Fällen ist im Übrigen auch Übergewicht ein starker Risikofaktor.

Bei Verdacht rate ich hier umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Denn Hunde neigen instinktiv dazu, bestehende Schmerzen zu vermeiden. Das haben sie von Wölfen geerbt.

Denn in der Wildnis ist es bis heute gefährlich nach außen Schwäche zu zeigen. Ansonsten wird man häufig zur Zielscheibe anderer Raubtiere. [10]

Wenn das Kreuzband gerissen oder die Kniescheibe des Hundes verrenkt ist, dann kann es beim normalen Sitzen zu Schmerzen kommen. Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund komisch zur Seite sitzt, plötzlich humpelt oder gar nur noch auf drei Beinen läuft.

Tierarzt kontaktieren

#5 Arthritis

Arthritis ist eine chronische Erkrankung, die dazu führt, dass die Gelenke dauerhaft entzündet sind. Statistiken zufolge sollen rund 20 % aller Hunde davon betroffen sein. [11]

Vor allem große Vierbeiner haben öfter damit zu kämpfen. Die folgenden Rassen soll es hier besonders häufig betreffen:

  • Golden Retriever
  • Berner Sennenhunde
  • Rottweiler
  • Deutscher Schäferhund
  • Labrador Retriever
  • Springer Spaniel [12]
Hund sitzt seitlich

Zu erkennen ist es meist daran, dass der Vierbeiner steif läuft, Treppen meidet und auch das allgemeine Aktivitätslevel nachlässt. Weitere typische Symptome sind:

  • Geschwollene Gelenke
  • Breitbeiniges oder schiefes Sitzen
  • Abneigung vor Sprüngen
  • Hund leckt seine Gelenke
  • Zunehmender Muskelabbau
  • Berührungsempfindliche Gelenke
  • Plötzliches Humpeln [13]

Bis heute gilt Arthritis noch als unheilbar. Dafür lassen sich die Beschwerden mithilfe von Medikamenten sehr gut behandeln. Auch eine Umstellung der Ernährung kann hier helfen.

Hunde mit Arthritis bekommen selbst bei gewöhnlichen Bewegungen des Alltags Schmerzen. Unter anderem ist es daran zu erkennen, dass der Hund eigenartig läuft, steife Gelenke hat, komisch zur Seite sitzt und sich ständig an den Gelenken leckt.

#6 Rückenprobleme

Die Wirbelsäule des Hundes beginnt am Hals und endet an der Rute. Vor allem Probleme im Bereich der Lendenwirbel können beim Sitzen Probleme bereiten. Typische Ursachen sind:

  • Degenerative Myelopathie
  • Bandscheibenerkrankung
  • Spondylose
  • Verletzungen
  • Bandscheibenvorfall [14]

Die Symptome können hier in Abhängigkeit der Ursache stark variieren. Eine Sache haben jedoch alle gemeinsam: Der Hund wird am Rücken plötzlich berührungsempfindlich.

Zudem ist es häufig auch daran erkennbar, dass der Hund ungewöhnlich läuft und bei bestimmten Bewegungen winselt. Weitere klassische Anzeichen sind:

  • Aufstöhnen beim Hochheben
  • Hund sitzt komisch
  • Spürbarer Knubbel an der Wirbelsäule
  • Hund macht einen Katzenbuckel
  • Schwächegefühl
  • Hund meidet Berührungen
  • Eigenartige Körperhaltung [15]

Bei Verdacht solltest du hier den Tierarzt konsultieren. Zur Behandlung reichen teilweise auch bereits Medikamente und Physiotherapie aus. Teilweise kann auch eine OP nötig sein.

Wenn Hunde im unteren Bereich der Wirbelsäule Schmerzen bekommen, dann macht sich das meist darin bemerkbar, dass sie sich im Alltag anders bewegen. Zudem werden betroffene Hunde häufig berührungsempfindlich und sitzen schräg zur Seite.

Seltene Ursachen
  • Probleme mit den Muskeln
  • Verletzung an der Rute
  • Nachahmen von Verhalten
  • Entwicklungsstörungen
  • Probleme mit den Bändern [16]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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