Seufzen beim Hund | 7 Ursachen & Lösung [2024]


Wenn Hunde seufzen, dann ist das meist ein Zeichen der Entspannung und Zufriedenheit. In Ausnahmefällen können dafür aber auch Allergien, Enttäuschung, Arthritis, Schmerzen oder sonstige Erkrankungen dahinter stecken.

In allen Fällen kommunizieren Hunde damit Emotionen. An den Augen kann in aller Regel abgelesen werden, ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen ist: 

  • Positiv = Seufzer mit halb-geschlossenen Augen ohne Blickkontakt
  • Negativ = Seufzer mit offenen Augen und direktem Blickkontakt

Darüber hinaus kann die Ausgangssituation ebenfalls ein Indiz über die mögliche Ursache geben. Hier zunächst ein grober Überblick:

AusgangssituationMögliche Ursachen
Seufzen beim HinlegenEntspannung, Arthritis, Schmerzen
Ständiges SeufzenSchmerzen, Arthritis, Allergien, Enttäuschung, Erkrankungen
Seufzen beim StreichelnZufriedenheit, Entspannung
Seufzer im SchlafEntspannung, Erkrankung, Schmerzen

Im Folgenden lernst du über die 7 häufigsten Ursachen, warum Hunde seufzen.

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#1 Allergien

Zwischen 10-20% aller Hunde sollen Studien zufolge an Allergien leiden. In den meisten Fällen führt es zu einem starken Juckreiz und Hautausschlägen. [1]

Ausgelöst wird es durch sogenannte “Allergene”. Bei ständiger Aussetzung dieser Allergene fangen viele allergische Hunde auch oft zu seufzen an. Weitere Symptome sind hier:

  • Ungewöhnlich häufiges Niesen
  • Ständig laufende Nase
  • Hautrötungen und Schwellungen
  • Durchfall und Erbrechen
  • Probleme beim Atmen [2]

Sollten die Beschwerden erst vor Kurzem eingetreten sein, dann kann das die möglichen Ursachen stark einschränken. Typische Allergene bei Hunden sind:

  • Pestizide, Chemikalien, Reinigungsmittel und Seife
  • Rindfleisch, Lamm, Hühnchen und Eier
  • Gräser, Pollen und Zigarettenrauch
  • Milch-, Soja- und Getreideprodukte [3]

Bei einer “Kontaktdermatitis” treten die Symptome nur dort auf, wo direkter Kontakt stattfand. Also beispielsweise an den Pfoten bei Gräsern oder um den Mund bei Lebensmitteln.

Um die Beschwerden zu lindern, werden vom Tierarzt meist Antihistaminika verschreiben. Diese lindern die Symptome und sinken gleichzeitig die Empfindsamkeit des Hundes.

Alternativ kann auch ein solcher kostenloser Futtercheck helfen, um individuelle Futterempfehlungen sowie gratis Futterproben zu bekommen.

Allergene im eigenen Haushalt können dazu führen, dass Hunde eine allergische Reaktion erfahren. Unter anderem fangen Hunde dabei ungewöhnlich häufig zu seufzen an. Darüber hinaus sind hier meist noch weitere Symptome wie Rötungen oder Schwellungen erkennbar.

#2 Entspannung

Laut dem Buch “Hunde für Dummies” ist ein Seufzen bei Hunden meist ein Zeichen dafür, dass sie etwas abgeschlossen haben. Typische Beispiele sind hier:

  • Hund ist fertig mit Essen 
  • Das Spielen mit dem Nachbarshund ist vorbei
  • Der lange Spaziergang ist zu Ende

Da Hunde rund 60% mehr Schlaf benötigen als wir Menschen, legen sie sich nach einer solchen Aktivität meist hin und seufzen einmalig vor Entspannung. [4]

Enttäuschter Hund

Erkennen tust du es meist daran, dass sie ihre Augen halb-geschlossen haben. Weitere Anzeichen sind hier:

  • Hund liegt im Körbchen
  • Ohren sind entspannt
  • Kein direkter Blickkontakt
  • Hund beginnt das Fell zu pflegen

Sollte dein Hund relativ zeitnah nach dem Hinlegen einschlafen, dann ist das ebenfalls ein Zeichen guter körperlicher und mentaler Gesundheit.

Wenn Hunde nach einer Aktivität mit halb-geschlossenen Augen seufzen, dann ist das ein Hinweis darauf, dass jetzt die Entspannungsphase angefangen hat. Da Hunde durchschnittlich rund 13 Stunden pro Tag schlafen, neigen sie dazu häufiger als Menschen.

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#3 Arthritis

Arthritis ist der Fachbegriff für eine krankhafte und chronische Entzündung der Gelenke. Bei alten Hunden und großen Hunderassen gehört es zu den häufigsten Beschwerden.

Durchschnittlich soll rund jeder 5. Hund über einem Jahr darunter leiden. [14] Neben Schmerzen führt es in der Regel auch noch zu zahlreichen weiteren Symptomen:

  • Vermeidung von Treppen
  • Ächzen, Seufzen und Stöhnen
  • Langsamer Laufstil
  • Ungewöhnlich steife Gangart
  • Abneigung vor körperlicher Aktivität
  • Zunehmendes Hinken [5]

In diesem Fall ist das Seufzen ein Ausdruck von Schmerzen und Unwohlsein. Eine Heilung gegen Arthritis gibt es leider noch nicht. Die Symptome lassen sich aber gut behandeln.

Der Tierarzt kann dir hier Medikamente gegen die Schmerzen und zur Linderung der Entzündung geben. Zudem kann auch eine Ernährungsumstellung sinnvoll sein. [6]

Hunde mit Arthritis haben bei fast allen alltäglichen Bewegungen Schmerzen und seufzen daher häufig aus Frust. In den meisten Fällen ist das am Laufstil erkennbar. Gegen diese Erkrankung gibt es zwar derzeit noch keine Heilung, die Beschwerden lassen sich aber gut behandeln.

#4 Enttäuschung

Hunde besitzen in Summe nur über 6 verbale Kommunikationsmittel: Bellen, Jaulen, Winseln, Fiepen, Heulen und Seufzen.

Menschen kennen dagegen durchschnittlich rund 42.000 Worte mithilfe derer sie ihre Emotionen ausdrücken können. [7]

Auffällig ist hier, dass enttäuschte Hunde in aller Regel beim Seufzen ihre Augen geöffnet haben und dabei auch meist direkten Blickkontakt mit dem Herrchen aufnehmen.

Typische Ursachen sind hier:

  • Mangelnde Aufmerksamkeit
  • Hund bekommt nichts vom Essen ab
  • Andere Tiere bekommen mehr Aufmerksamkeit
  • Mangelnde körperliche Auslastung 
  • Keiner will mit dem Hund spielen
  • Mentale Langeweile [8]
Unzufriedener Hund

Hier gilt es zunächst den Grund hinter der Enttäuschung und dem Frust zu erkennen und anschließend Maßnahmen zur dauerhaften Lösung einzuleiten.

Unabhängig davon machen die folgenden Dinge die meisten Hunde sehr glücklich:

  • Vielzahl von Spielzeugen (wie unsere)
  • Viel Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten
  • Spieldates mit anderen Hunden
  • Lange und regelmäßige Spaziergänge

Bringen all diese Maßnahmen keine Besserung, dann liegt die Ursache woanders.

Enttäuschte Hunde seufzen häufig aus Frust. In den meisten Fällen ist dafür mangelnde Aufmerksamkeit sowie eine unzureichende körperliche Auslastung verantwortlich. Hier gilt es die Ursache für die Unzufriedenheit herauszufinden und anschließend proaktiv vorzugehen.

Tierarzt kontaktieren

#5 Erkrankungen

Sollte dein Hund im Allgemeinen einen unglücklichen Eindruck machen und sich in letzter Zeit komisch verhalten, dann kann das auf zugrundeliegende Erkrankungen hinweisen.

Neben einem Seufzen kommt es hier auch meist noch zu weiteren Symptomen:

  • Appetitlosigkeit
  • Übermäßiger Durst
  • Jaulen und Winseln
  • Unruhiges Verhalten
  • Durchfall und Erbrechen
  • Ständiges Husten
  • Antriebslosigkeit [9]

Auch in diesem Fall schaut der Hund zumeist während dem Seufzen zum Herrchen. Wenn du so willst, dann ist es also eine Art Hilferuf. Die häufigsten Erkrankungen bei Hunden sind:

  • Ohrenentzündungen
  • Erkrankungen an den Zähnen
  • Hautentzündungen
  • Diabetes und Krebs
  • Harnwegsentzündung [10]

Bei Verdacht solltest du hier umgehend den Tierarzt aufsuchen. Denn je früher Krankheiten diagnostiziert werden, desto besser stehen die Behandlungschancen.

In den meisten Fällen wird hierzu dein Hund zunächst körperlich untersucht und anschließend eine Blut- und Urinprobe entnommen. Die Behandlung richtet sich dann nach der Ursache.

Wenn Hunde seufzen und sich ungewöhnlich verhalten, dann können dafür Erkrankungen dahinterstecken. In den meisten Fällen sind dafür Infektionen verantwortlich. Zudem sind in der Regel noch weitere krankhafte Symptome erkennbar. Hier sollte umgehend der Tierarzt konsultiert werden.

#6 Zufriedenheit

Wenn Hunde hinlegen, die Augen halb-geschlossen haben und dabei seufzen, dann ist das in aller Regel ein Zeichen der Zufriedenheit. Typische Momente sind hier:

  • Während der Hund gestreichelt wird
  • Nachdem er ein Leckerli bekommen hat
  • Wenn das Herrchen in unmittelbarer Nähe ist
  • Nach einem ausgiebigen Spaziergang
  • Wenn er heute viel Aufmerksamkeit bekommen hat

Auffällig ist hier, dass Hunde dabei nicht das Herrchen anschauen. Zudem ist ihre Körperhaltung relaxt und ihre Rute wedelt meist langsam hin und her.

Trauriger Hund

Angeblich haben Hunde dieses Verhalten von Menschen abgeschaut. Denn das Nachahmen menschlichen Verhaltens stellt Rapport her und macht automatisch empathischer. [11]

Genauso wie Hunde häufig gähnen, wenn du damit anfängst. Auch unser Lachen tun sie teilweise durch Bellen nachahmen.

Konkreter Handlungsbedarf besteht hier nicht. Im Gegenteil! Hier darfst du dir stolz auf die eigene Schulter klopfen. Tolle Arbeit!

Zufriedene Hunde äußern ihre Emotionen häufig in einem leisen Seufzen. In aller Regel kommt diese Art von Seufzer dann, wenn der Hund zuvor etwas bekommen hat. Bei Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten und Futter kommt das besonders häufig vor.

#7 Schmerzen

Hunde neigen aus evolutionären Gründen dazu, Schmerzen stets zu verbergen. Das liegt daran, dass Haushund nach wie vor noch 99,9% genetisch identisch mit Wölfen sind.

Und geschwächt Wildtiere sind oft das Ziel anderer Raubtiere. Zudem stoßen Rudel auch teilweise geschwächte Wölfe ab, da ein Rudel nur so stark ist wie das schwächste Glied.

Oder anders ausgedrückt: Sollte dein Hund aufgrund von Schmerzen zu seufzen beginnen, dann ist es in der Regel ernster. Typische Symptome hiervon sind:

  • Übermäßiges Ablecken des Körpers
  • Zittern und Ruhelosigkeit
  • Plötzliche Aggressivität
  • Nächtliches Umherwandern
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Ständiges Jaulen und Winseln [12]

In den meisten Fällen gehen die Schmerzen auf Verletzungen zurück. Die häufigsten Ursachen dafür sind:

  • Autounfälle
  • Splitter in der Pfote
  • Biss anderer Hunde
  • Kratzer im Auge
  • Bandscheibenvorfälle
  • Vergiftungen
  • Gelenkentzündungen

Bei Verdacht auf Schmerzen rate ich umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Dieser kann durch Medikamente die Schmerzen lindern und gleichzeitig die Ursache diagnostizieren.

In seltenen Fällen äußern Hunde zugrundeliegende Schmerzen durch ständiges Seufzen. In aller Regel sind hier noch weitere Symptome erkennbar. Da Hunde ihre Schmerzen stets verbergen wollen, kann sich die Ursachenforschung zudem schwierig gestalten.

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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