Hund röchelt und würgt | 9 häufigste Ursachen [2024]


Wenn Hunde röcheln und würgen, dann kann das auf eine Bronchitis oder allergische Reaktion hinweisen. Unter Umständen kommen dafür auch Asthma, eine Kehlkopflähmung, ein Luftröhrenkollaps, ein Wurmbefall, eine Erkältung oder verschluckte Fremdkörper infrage.

Zu einem Röcheln kommt es dann, wenn die Luftröhre entweder verengt oder gar blockiert ist. In den meisten Fällen ist dafür eine Schwellung oder Entzündung verantwortlich.

Für einen Würgereiz sind meist Entzündung im Bereich des Kehlkopfs verantwortlich. Sollte der Hund auch erbrechen, dann kann es auch auf Magen-Darm-Probleme hinweisen.

Wichtig ist hier herauszufinden, ob das Röcheln und Würgen den gleichen Auslöser hat oder es vielleicht auf zwei unterschiedliche Ursachen zurückgeht.

Lass uns zudem sicherstellen, dass wir vom selben sprechen. Denn ein Röcheln ist weder ein Husten noch ein Niesen. Vielmehr ist es ein raschelndes Nebengeräusch beim Atmen.

Bei akuter Atemnot gilt es den Hund hinzulegen und zu beruhigen. Gleichzeitig solltest du entweder einen tierärztlichen Notdienst anfordern oder den Transport dafür vorbereiten.

Jegliche körperliche Aktivität, Aufregung oder Angst führt nur dazu, dass der Sauerstoffbedarf im Körper erhöht wird. Reduziere daher sämtliche Trigger. [1]

Im Folgenden lernst du über die 9 häufigsten Ursachen für ein Röcheln mit gleichzeitigem Würgereiz.

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#1 Kehlkopflähmung

Wenn die Nerven der Muskeln am Kehlkopf nicht mehr reagieren, dann ist von einer Kehlkopflähmung die Rede. Die Atmung wird dadurch zunehmend erschwert.

Die genaue Ursache davon ist bislang nicht bekannt. Bei großen Hunden und insbesondere den folgenden Rassen tritt es jedoch am häufigsten auf:

Hund

In den meisten Fällen tritt eine solche Lähmung sehr langsam ein und kann sich gar über Monate und Jahre erstrecken. Typische Symptome davon sind:

  • Röcheln beim Atmen
  • Husten nach dem Fressen
  • Bläuliche Schleimhäute
  • Hund atmet laut
  • Plötzliches Würgen
  • Heißeres Gebell
  • Akute Atemnot [3]

Unbehandelt kann eine fortgeschrittene Kehlkopflähmung lebensgefährlich werden. Hier solltest du daher beim Eintreten der ersten Symptome sofort den Tierarzt aufsuchen.

In milden Fällen kann der Kehlkopf medikamentös reguliert werden. Zudem solltest du hier exzessive körperliche Aktivität und Hitze eher vermeiden.

In schwerwiegenden Fällen kann auch eine operative Korrektur des Kehlkopfs nötig sein. Die Erfolgschancen sind hier sehr hoch, dass der Hund danach beschwerdefrei leben kann.

Hunde mit einer Kehlkopflähmung tendieren beim Fortschreiten der Krankheit zu einem Röcheln und Würgen. Ausgelöst wird es meist durch Trinken, Fressen oder körperliche Aktivität. Weitere Symptome sind eine laute Atmung, Husten sowie ein heißeres Gebell.

#2 Bronchitis

Wenn sich die Bronchien entzünden, dann sprechen Mediziner von einer “Bronchitis”. Es handelt sich dabei um die unteren Atemwege, die beim Atmen eine zentrale Rolle haben.

In den meisten Fällen stecken Bakterien hinter der Entzündung. Unter Umständen können aber auch Viren, Allergene, Parasiten oder sonstige Reizstoffe dahinterstecken. [4]

Röcheln, Husten und Würgen gehören hier bei Hunden zu den häufigsten Symptomen. Typische weitere Anzeichen einer Bronchitis sind:

  • Laute Atmung
  • Appetitlosigkeit
  • Erbrechen von Schleim
  • Schnelle Erschöpfung
  • Hund atmet schnell
  • Lustlosigkeit
  • Fieber [5]

Sollten die Beschwerden länger als 2 Monate anhalten, dann sprechen Mediziner auch von einer chronischen Bronchitis. Diese Form gilt derzeit noch als unheilbar.

Die Behandlung richtet sich hier primär nach der Ursache. In den meisten Fällen reichen Medikamente zur Linderung der Beschwerden aus.

Hunde mit einer Bronchitis haben häufiger mit Husten, einem Würgereiz und einem Röcheln zu kämpfen. Das liegt daran, dass die Atemwege aufgrund der Entzündung zuschwellen. Zu erkennen ist es zudem daran, dass der Hund schnell erschöpft ist und lustlos erscheint.

#3 Luftröhrenkollaps

Bei einem Luftröhrenkollaps klappt die Luftröhre aufgrund einer Schwäche der darin befindlichen Knorpel zusammen. Die Luftröhre wird dadurch massiv verengt.

Warum genau es dazu kommt, ist derzeit noch unklar. Aber Statistiken zufolge sind insbesondere kleine Rassen mit einer kurzen Schnauze davon betroffen:

  • Mops
  • Yorkshire Terrier
  • Affenpinscher
  • Shih-Tzu
  • Lhasa Apso
  • Malteser [6]
Hund

Zu den häufigsten Symptomen gehören ein Würgereiz ohne Erbrechen, Husten sowie ein nahezu dauerhaftes Röcheln. Weitere Anzeichen sind:

  • Brummen beim Atmen
  • Bläuliche Schleimhäute
  • Schnelle Atmung
  • Erbrechen von Schleim [7]

Auffällig ist zudem, dass die Beschwerden relativ langsam eintreten und zunehmend schlimmer werden. Zur Diagnose reicht meist eine Ultraschalluntersuchung aus.

In den Beginnen werden häufig Medikamente zur Behandlung eingesetzt. Damit können die Atemwege geweitet werden. Beim Ausbreiten kann auch eine OP nötig sein.

Wenn Hunde immer mehr zu röcheln beginnen und häufiger würgen, dann kann das auf einen Luftröhrenkollaps hinweisen. Auffallend ist hier, dass die Symptome nur schleichend eintreten und primär kleine Hunderassen mit einem flachen Gesicht betroffen sind.

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#4 Allergien

Allergien sind genetisch bedingt und werden durch sogenannte “Allergene” ausgelöst. Rund 20 % aller Hunde sollen an Allergien leiden. [8] Typische Auslöser davon sind:

  • Parfüms und Zigarettenrauch
  • Milben und Flöhe
  • Pollen und Gräser
  • Insektenstiche
  • Chemikalien und Reinigungsmittel
  • Bestimmte Lebensmittel [9]

Zu den häufigsten Allergenen bei Lebensmitteln gehören Gluten, Milchprodukte, Soja und gewisse Proteine in Fleisch. Typische Anzeichen davon sind:

  • Häufiges Niesen
  • Plötzlicher Würgereiz
  • Hund atmet komisch
  • Ausfluss aus der Nase
  • Röchelnde Atmung
  • Plötzliche Schwellungen
  • Hautrötungen [10]

Wenn die Symptome hier kurz nach dem Fressen auftreten, dann kann das auf Lebensmittelallergien hinweisen. Hier rate ich einen kostenlosen Futtercheck zu machen.

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Bei anderweitigen Allergien hilft ein Allergietest. Sollte dein Hund akute Atemprobleme haben, dann kommen meist Antihistaminika zum Einsatz. [11]

Verschiedene Allergien können bei Hunden dazu führen, dass sie plötzlich zu röcheln und würgen beginnen. Auch Hautrötungen, Schwellungen und eine schnelle Atmung sind hier häufig. Für die Zukunft gilt es die verantwortlichen Allergene vorzubeugen.

#5 Fremdkörper

Vor allem junge Hunde nagen gerne aus Neugier an allem herum und verschlucken auch häufiger aus Versehen irgendwelche Fremdkörper. Typische Beispiele sind hier:

  • Kleine Spielzeuge
  • Äste und Stöcke
  • Knochenstücke
  • Zerbrochene Spielzeuge
  • Golf- und Tischtennisbälle [12]
Hund

Das Problem? Wenn diese Fremdkörper in der Luftröhre des Hundes stecken bleiben, dann kann es zu Atemnot führen. Häufige Anzeichen davon sind:

  • Plötzliches Keuchen
  • Konstanter Würgereiz
  • Probleme beim Schlucken
  • Hund atmet schwer
  • Starkes Sabbern
  • Hustenattacken
  • Appetitlosigkeit
  • Angst und Panik [13]

Zur Diagnose wird hier meist eine Tast- und Ultraschalluntersuchung durchgeführt. In Einzelfällen kommt auch ein Endoskop mit einer Kamera zum Einsatz.

Die Behandlung ist hier je nach Einzelfall unterschiedlich. In milden Fällen reichen Medikamente zur Weitung der Atemwege und Lindern von Entzündungen aus.

In eher schwerwiegenden Fällen muss das Objekt operativ entfernt werden. Hier sollte umgehend der tierärztliche Notdienst aufgesucht werden.

Wenn Hunde Spielzeuge, kleine Bälle oder sonstige Fremdkörper verschlucken, dann kann sich das durch ein plötzliches Röcheln und einem ständigem Würgereiz äußern. Auch eine laute und schwere Atmung sowie ein Keuchen sind typisch. Meist handelt es sich hier um Welpen.

#6 Erkältung

Eine Erkältung ist die umgangssprachliche Bezeichnung einer viralen Infektionen der oberen Atemwege. In den meisten Fällen wird es von anderen kranken Vierbeinern übertragen.

Je nach Art des Virus können die Beschwerden variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören Husten, Fieber und Niesen. Weitere typische Anzeichen einer Erkältung sind:

  • Laufende Nase
  • Wässrige Augen
  • Antriebslosigkeit
  • Röchelnde Atmung
  • Energielosigkeit
  • Plötzliches Würgen [14]

Zur Diagnose reicht häufig ein Fieberthermometer aus. Bei gesunde Hunden liegt die Körpertemperatur normalerweise zwischen 38 und 39 °C.

Bei höheren Temperaturen ist von Fieber die Rede. Es zeigt also, dass das Immunsystem aktuell gegen etwas ankämpft. Meist regeneriert sich der Hund hier von selbst. [15]

Zur Unterstützung hilft es zudem die Trinkmenge zu erhöhen. Ein solcher Trinkbrunnen kann hier helfen. Bei schweren oder chronischen Problemen rate ich den Tierarzt aufzusuchen.

Wenn sich Hunde von anderen Vierbeinern eine Erkältung einfangen, dann kann sich das unter anderem durch Röcheln und Würgen äußern. Zudem kommt es in den meisten Fällen auch zu Fieber, Husten und einer laufenden Nase. Hier heilt sich der Hund meist von selbst.

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#7 Asthma

Asthma ist eine chronische Lungenerkrankung. Es führt systematisch dazu, dass sich die Atemwege regelmäßig entzünden und dadurch die Atmung erschwert wird.

Vor allem Allergien, Hitze und übermäßige Anstrengung sind häufige Auslöser eines Asthmaanfalls, wodurch die Atemwege stark verengt werden. Typische Symptome sind hier:

  • Schneller Herzschlag
  • Starkes Hecheln
  • Appetitlosigkeit
  • Röcheln und laute Atmung
  • Dauerhaftes Husten
  • Energielosigkeit
  • Würgen ohne Erbrechen
  • Blasses Zahnfleisch [16]
Hund

Bei schweren allergischen Reaktionen kann ein Asthmaanfall auch lebensgefährlich werden. Vorbeugung ist hier daher der Schlüssel einer erfolgreichen Behandlung.

Denn eine Heilung gibt es hierfür bislang noch nicht. Um mögliche Auslöser zu identifizieren oder akute Beschwerden zu lindern, rate ich den Tierarzt aufzusuchen. [17]

Hunde mit Asthma bekommen häufiger kurzzeitige Anfälle, in denen ihre Atemwege zuschwellen und sie nach Luft röcheln. Beim Eintritt kommt es zudem häufig zu einem schnellen Herzschlag, einem plötzlichen Würgen, starkem Husten und einem blassen Zahnfleisch.

#8 Zwingerhusten

Wenn die oberen Atemwege von Hunden erkranken, dann sprechen Mediziner von einem “Zwingerhusten”. Umgangssprachlich ist es auch unter “Hundegrippe” bekannt.

Ausgelöst wird es meist durch Bakterien oder Viren. Wie der Name bereits verrät, gehört Husten hier zu den häufigsten Symptomen. Weitere typische Anzeichen sind:

  • Häufiges Niesen
  • Atemprobleme
  • Würgereiz ohne Erbrechen
  • Antriebslosigkeit
  • Röcheln
  • Leichtes Fieber [18]

Zwingerhusten ist auf andere Tiere übertragbar. Hier solltest du also darauf achten, dass du deinen Hund von weiteren Haustieren trennst.

Zur Behandlung wird hier meist Antibiotika eingesetzt. Damit sollten die Beschwerden innerhalb von 3 Wochen komplett verschwunden sein. [19]

Wenn Hunde sich mit Zwingerhusten anstecken, dann kommt es in aller Regel zu einem Husten, Röcheln und einem ständigem Würgereiz. Auch Fieber, Niesen und antriebsloses Verhalten sind hier häufig. Zur Behandlung werden meist Antibiotika eingesetzt.

#9 Wurmbefall

Grundsätzlich wird zwischen Ekto- und Endoparasiten unterschieden. Ektoparasiten sind äußerlich und befallen die Haut während sich Endoparasiten im Körperinneren einnisten.

Vor allem Herz-, Magen- und Darmparasiten sind dafür bekannt, dass sie die Atmung des Hundes beeinträchtigen können. Die häufigsten Vertreter sind hier:

  • Peitschenwürmer
  • Spulwürmer
  • Herzwürmer
  • Bandwürmer
  • Hakenwürmer [20]
Hund

Statistiken zufolge soll rund jeder 4. Streuner davon betroffen sein. Wirklich gefährlich sind sie aber meist nur bei Welpen oder Hunden mit einem geschwächten Immunsystem. [21]

Zu den häufigsten Symptomen gehören hier:

  • Appetitlosigkeit
  • Geschwollener Bauchraum
  • Röchelnde Atmung
  • Hund erschöpft schnell
  • Durchfall mit Schleim
  • Ständiges Husten
  • Würgen und Erbrechen
  • Würmer im Stuhl [22]

In den meisten Fällen werden sie dadurch übertragen, dass der Hund Kot fremder Tiere frisst. Aber auch altes Fleisch und Müllreste kommen als Ursache infrage.

Zur Behandlung erfolgt hier meist einer Wurmkur mithilfe von Tabletten. Da dadurch auch die Darmflora zerstört wird, gilt es diese anschließend mit Probiotika wieder aufzubauen.

Verschiedene Würmer im Herz, dem Darm und dem Magen des Hundes können sich unter anderem auch auf die Atmung auswirken. Betroffene Vierbeiner leiden häufig an Durchfall, atmen schnell, verweigern Essen und haben mit einem Röcheln und Würgen zu kämpfen.

Weitere potenzielle Ursachen:

In seltenen Fällen kommen auch noch weitere Ursachen als potenzielle Auslöser infrage. Dazu gehören unter anderem:

  • Brachycephales Syndrom: Hunde mit einem flachen Gesicht haben häufig zuchtbedingte Atemprobleme. Ein Würgereiz ist aber eher selten.
  • Anaphylaktischer Schock: Hier kann es neben einem Röcheln auch zu einem Erbrechen kommen. Es handelt sich dabei um einen allergischen Schock.
  • Schweres Übergewicht: Hier verengt das zusätzliche Fettgewebe die Atemwege, sodass es zu einem Röcheln kommen kann. Würgen ist aber eher untypisch.
  • Nasenschleimhautentzündung: Ein Röcheln ist hier relativ häufig, ein Würgen aber selten. Eine Nasennebenhöhlenentzündung kann ähnliche Folgen haben.
  • Staupe: Chronische Viruserkrankung, die zu Atemproblemen und auch Übelkeit führen kann. Staupe gehört in Deutschland zu den Pflichtimpfungen.
  • Blutgerinnsel: Hier kann es zu einem Röcheln und Erbrechen von Blut kommen, sofern es in die Lunge gelangt. [23]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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