Hunde können genauso wie Menschen an Platzangst und Klaustrophobie leiden. Ausgelöst wird es meist durch einen engen Raum wie beispielsweise das Auto oder eine zu kleine Wohnung. Durch das entsprechende Training kann das jedoch vorgebeugt werden.
Umgangssprachlich wird Platzangst fälschlicherweise mit Klaustrophobie verwechselt. Psychologen unterscheiden aber je nach Ausprägung verschiedene Arten der Ängste:
- Platzangst = Angst vor weiten Plätzen (“Agoraphobie”)
- Raumangst = Angst vor dem Eingesperrtsein (“Klaustrophobie”)
- Achluophobie = Angst vor der Dunkelheit (“Niktophobie) [1]
Wichtig: In diesem Artikel verwende ich bewusst Platzangst als Synonym für Klaustrophobie und meine damit die Angst vor dem Eingesperrtsein und engen Räumen.
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Ursachen
In den meisten Fällen wird Platzangst dadurch ausgelöst, dass Hunde in einem engen Raum eingesperrt werden und nicht heraus können. Die Angst kann hier schnell zur Panik werden.
Denn einer der Urinstinkte von Hunden ist bei der Witterung von Gefahr davonzurennen. Das ist aber in einem kleinen Raum nicht möglich. Typische Auslöser sind hier:
- Auto mit geschlossenen Türen
- Einsperren in einen Zwinger
- Geschlossener Kofferraum
- Zu kleine Wohnung
- Anketten beim Tierarzt [2]
Teilweise geht es auch auf eine Kombination verschiedener Ängste zurück. Denn neben der Klaustrophobie kann auch die Angst vor Dunkelheit oder dem Alleinsein dahinterstecken.
Wie sensitiv Hunde hierauf reagieren, ist primär von der Rasse und der Genetik abhängig. Teilweise kann auch eine mangelnde Sozialisierung dafür verantwortlich sein.
Wenn Hunde in einem engen Raum eingesperrt werden, dann kommt es häufiger zu Klaustrophobie, der Angst vor dem Alleinsein sowie der Angst vor Dunkelheit. Insbesondere der Kofferraum im Auto ist hierfür ein bekannter Trigger, der oftmals Angst auslöst.
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Symptome
Klaustrophobie kann sich je nach Ausprägung unterschiedlich stark zeigen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören hier:
- Starkes Hecheln
Die Ausschüttung des Stresshormons “Cortisol” hat zumeist zur Folge, dass Hunde unabhängig der Umgebungstemperatur zu hecheln und sabbern beginnen.
- Zerstörungsdrang
Wenn Hunde Panik in einem Raum bekommen, dann erkennst du das meist an tiefen Kratzspuren entlang der Türen und Fenstern. Auch Möbel sind hier nicht sicher.
- Verschiedene Laute
Bei bestehender Platzangst fangen Hunde zumeist mit jaulen und fiepen an. Aus Verzweiflung beginnen auch viele Hunde wie Wölfe zu heulen. Das ist ein Hilferuf.
- Zittern
Bei starker Angst bereitet sich der Körper darauf vor, möglichst schnell reagieren zu können. Das Zittern ist hier lediglich ein instinktives Aufwärmen der Muskeln. [3]
- Plötzliche Inkontinenz
Vor allem junge Hunde können bei starker Angst häufig nicht ihre Blase halten. Bei chronischem oder starken Stress kann es zudem auch zu Durchfall kommen.
- Körperliche Unruhe
Hunde mit Klaustrophobie finden in engen Räumen zumeist keine Ruhe. Das erkennst du daran, dass sie ständig unruhig umherlaufen und auch den Liegeplatz stets wechseln.
- Starke Körperpflege
Um die überschüssige Energie aufgrund der Stresshormone herauszulassen, beginnen viele Vierbeiner sich exzessiv das Fell zu lecken oder sogar an sich selbst herumzunagen.
- Appetitlosigkeit
Bei starkem Stress wollen Hunde häufig nichts trinken und fressen. Auch das ist ein Schutzmechanismus, damit die Verdauung keine unnötige Energie beansprucht.
Platzangst äußert sich bei Hunden meist dadurch, dass sie stark hecheln, zittern und sich unruhig verhalten. Auch ständiges Jaulen und Fiepen sowie eine plötzliche Inkontinenz sind hier typisch. Verstärkt werden diese Symptome meist durch Einsamkeit oder Dunkelheit.
Behandlung
Die effektivste Methode gegen Klaustrophobie ist, die Erfahrung des Hundes mit etwas Positivem zu verbinden. Bewährte Methoden hierfür sind:
- Leckerlis
- Spielzeuge
- Aufmerksamkeit
Wann immer sich der Hund in einem engen Raum oder dem Auto befindet, kannst du ihm diese Dinge anbieten. Das ist aber eher eine langfristige Methode, die viel Geduld erfordert.
Durch konsistentes Training und ein schrittweises Vorgehen ist sie jedoch sehr erfolgreich. Auch eine ruhige Stimme und ruhige Hintergrundmusik kann hier helfen.
Je jünger der Hund ist, desto schneller der Erfolg. Auf beruhigende Medikamente solltest du hier nur dann zurückgreifen, wenn du zuvor alles Weitere versucht hast. [4]
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