Wenn Hunde Pickel bekommen, dann geht das meist auf erhöhte Hormonwerte, Schmutz, die Ernährung sowie die Anatomie zurück. Vor allem am Bauch und der Schnauze kommen sie häufiger vor. Zur Behandlung ist in den meisten Fällen Abwarten die beste Option.
Pickel können überall dort entstehen, wo sich Poren in der Haut befinden. Diese Poren sind normalerweise dazu da, dass sie Talg produzieren. Das ist der natürliche Schutz der Haut.
Zum Problem wird es dann, wenn sich die Poren aufgrund von zu viel Talg, abgestorbenen Hautschuppen, getrocknetem Schweiß oder Schmutz verstopfen und sich entzünden. [1]
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Ursachen
In den meisten Fällen werden Pickel bei Hunden primär durch 4 Dinge ausgelöst:
- Erhöhte Hormonwerte
Kastrierte Hunde bekommen deutlich seltener Pickel als unkastrierte Hunde. Denn bei der Kastration werden buchstäblich die Hauptproduktionsstätten der Sexualhormone entfernt.
Dennoch können erhöhte Hormonlevel in der Pubertät (~ 7. Lebensmonat) oder während der Periode (alle 6 Monate) die Talgproduktion des Hundes stark vorantreiben. [2]
- Schmutz
Neugierige Vierbeiner und Hunde, die viel graben, bekommen zumeist häufiger einen Pickel. Das liegt daran, dass sie vermehrt mit Dreck, Staub und Schmutz in Kontakt kommen.
Das erklärt auch, warum Pickel bei Hunden am öftesten am Bauch, der Schnauze oder am Kopf auftreten. Selbst Pickel am Auge oder dem Ohr sind keine Seltenheit.
- Ernährung
Grundsätzlich gilt: Je größer der Anteil an verarbeiteten Kohlenhydraten oder getarnten Zucker im Hundefutter, desto wahrscheinlicher kommt es auch zu Pickeln.
Vor allem billiges Futter enthält häufig ungesunde Füllstoffe. Stattdessen rate ich einen kostenlosen Futtercheck durchzuführen, um Empfehlungen und gratis Futterproben zu erhalten.
- Anatomie
Bei Hunderassen mit vielen Falten im Gesicht können die Poren viel leichter verstopfen. Zudem kommt, dass Hunde mit einem glänzenden Fell auch meist mehr Talg produzieren.
Beobachtungen zufolge sollen daher Bulldoggen, Rottweiler, Deutsche Boxer, Dobermänner und Deutsche Doggen oft Pickel bekommen. Grundsätzlich kann es aber jeden treffen.
Hunde mit erhöhten Hormonwerten und vielen Falten im Gesicht haben am häufigsten mit Pickeln zu kämpfen. Deshalb sind Pickel auch nie ganz vermeidbar. Aber auch der ständige Kontakt mit verschmutzter Umgebung sowie die Ernährung spielen eine Schlüsselrolle.
Symptome
Pickel sind daran erkennbar, dass sich aufgrund der Entzündung weißer Eiter bildet, die Stelle rings herum gerötet ist, es leicht anschwillt und bei Berührung Schmerzen verursacht.
Um sicherzugehen, dass es sich wirklich um einen Pickel handelt, können die folgenden Unterscheidungen helfen:
Mitesser | Pickel |
---|---|
Offene Pore | Geschlossene Pore |
Schwarzer Klumpen | Weißer Eiter |
Keine Entzündung | Entzündet |
Blutet selten | Kann bluten |
Schmerzfrei | Schmerzen |
Genau aus diesem Grund ist im englischsprachigen Raum auch bei Pickeln von “Whiteheads” und bei Mitessern von “Blackheads” die Rede. [3]
Sollten sich gleich mehrere Pickel um die Schnauze des Hundes bilden, dann könnte es auch ein Hinweis auf bestehende Lebensmittelallergien sein. Hier der Vergleich:
Lebensmittelallergien | Pickel |
---|---|
Großflächige Beschwerden | Punktartige Symptome |
Starke Schwellungen & Rötungen | Milde Schwellung & Rötung |
Übelkeit & Erbrechen | Keine Verhaltensänderung |
Starker Juckreiz | Kein Juckreiz |
Zudem ist bei Lebensmittelallergien typisch, dass die Beschwerden primär kurz nach dem Fressen eintreten. Pickel können dagegen zu jedem Zeitpunkt eintreten. [4]
Pickel bei Hunden lassen sich daran erkennen, dass die Pore vollkommen geschlossen ist, sich weißer Eiter bildet, die Stelle gerötet ist und leicht anschwillt. Das Verhalten des Hundes bleibt dadurch jedoch unbeeinflusst. Auch ein Juckreiz ist hier eher selten.
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Behandlung
Pickel sind in der Regel harmlos und kein Grund zu Sorge. Zum Problem wird es nur dann, wenn sich eine schwere Akne entwickelt oder noch weitere krankhafte Symptome eintreten.
- Solltest du den Pickel ausdrücken?
Nein. Das führt nur dazu, dass die Haut noch mehr geschädigt wird, sich die Stelle leichter entzündet und bleibende Narben bestehen bleiben können. [5]
Zudem kannst du das Schmerzempfinden von Hunden nicht mit dir selbst vergleichen. Selbst wenn das Ausdrücken im Gesicht bei dir schmerzlos ist, so kann es bei ihnen sehr weh tun.
- Sind Anti-Pickel Produkte aus der Drogerie okay?
Nein. Produkte, die für Menschen entwickelt wurden, sind für die Tierhaut meist zu aggressiv. Die Anwendung führt häufig nur dazu, dass die Haut austrocknet und schuppig wird.
- Was solltest du stattdessen tun?
Abwarten. Pickel entwickeln sich innerhalb weniger Tage von selbst zurück. Hier solltest du nicht vergessen, dass der Körper von Hunden extrem effizient beim Heilen ist.
In Einzelfällen können auch Hausmittel wie grüner Tee, Aloe Vera und Apfelessig helfen. Bei Essig solltest du jedoch sichergehen, dass keine offenen Wunden bestehen.
- Was hilft gegen schwere Akne?
Sollte es deinen Hund sehr schwer erwischen, dann könntest du antibakterielle oder medizinische Shampoos kaufen, die speziell für Hunde entwickelt wurden. [6]
Unter Umständen können auch Medikamente zur Regulierung der Hormone notwendig sein. In diesem Fall solltest du dich für Empfehlungen an deinen Tierarzt wenden.
- Sind Pickel von Hunden übertragbar?
Nein. Es handelt sich hier lediglich kleine bakterielle Entzündungen. Aufpassen solltest du primär bei Parasiten und viralen Infekten. Diese sind auch teilweise übertragbar.
- Kannst du Pickel vorbeugen?
Teilweise. Hormonschwankungen kannst du kaum beeinflussen. Dafür kannst du für ein sauberes Umfeld sorgen, deinen Hund regelmäßig baden und ein Qualitätsfutter auswählen.
Zudem kann es helfen, mit einem milden Hundeshampoo und warmen Wasser zweimal täglich die Schnauze des Hundes abzuwaschen.
Zur Behandlung sollte der Pickel nicht ausgedrückt werden. Stattdessen empfiehlt sich abzuwarten und bei stärkeren Beschwerden eventuell mit Hausmitteln nachzuhelfen. Bei akuter Akne solltest du den Tierarzt aufsuchen, um das Problem an der Wurzel zu beheben.
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