Hund ist nach Narkose gestorben | 5 Gründe [2024]


Die meisten Hundebesitzer machen sich bei operativen Eingriffen primär um den Eingriff selbst Gedanken. Einige Hunde sterben dagegen bereits an der Narkose. In den meisten Fällen geht es auf eine erhöhte Sensitivität des Vierbeiners oder eine Überdosis zurück.

Studien zufolge stirbt jährlich rund einer von 2000 Hunden an einer Narkose. Das entspricht einer Sterberate von 0,05 %. Bei Katzen soll das Risiko mehr als doppelt so hoch sein. [1]

Eine zweite Studie an knapp 100.000 Hunden kam es sogar auf eine Sterblichkeitsrate von 0,17 %. Das entspricht umgerechnet rund einem Todesfall alle 600 Narkosen. [2]

Die Narkose übernehmen sogenannte “Anästhesisten”. Das ist der Fachbegriff für einen Narkosearzt. Er ist primär für die Einleitung der Narkose verantwortlich.

Die Dosis wird dabei individuell an den Hund angepasst. Und dennoch bleibt immer ein gewisses Restrisiko bestehen. Als Hundebesitzer solltest du dir dessen stets bewusst sein. 

Insbesondere dann, wenn eine OP nicht zwingend nötig ist. Im Folgenden lernst du über mögliche Gründe, die Risikofaktoren und wie du diese vorbeugen kannst.

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Risikofaktoren

Das Risiko einer Narkose wird maßgeblich von 5 Faktoren beeinflusst. Diese lauten:

  • #1 Größe

Alle Zwerghunderassen haben ein erhöhtes Risiko an einer Narkose zu sterben. Der Grund dafür ist schlicht die Tatsache, dass es sehr leicht zu einer Überdosierung kommen kann.

Zudem neigen kleine Hunderassen auch häufiger zu einer Unterkühlung. Ähnliche Risiken bestehen auch für sehr große Rassen sowie übergewichtige Hunde.

Nicht umsonst empfehlen viele Ärzte, dass übergewichtige Vierbeiner vor einer Operation zunächst Normalgewicht erreichen sollten. Damit kann das Risiko reduziert werden.

  • #2 Alter

Statistiken zufolge soll es vor allem bei sehr jungen und sehr alten Hunden zu Komplikationen kommen. Das Alter selbst soll dafür aber nicht verantwortlich sein.

Vielmehr geht diese Tatsache darauf zurück, dass sehr alte Hunde häufiger bestehende und nicht diagnostizierte Vorerkrankungen haben. Bei jungen Hunden ist das anders.

Dort kommt schlicht der Fakt zu tragen, dass das Immunsystem junger Vierbeiner noch nicht vollends entwickelt ist. Zudem schwanken die Hormonlevel beim Reifen etwas stärker. [3]

Hund vor der Narkose
  • #3 Rasse

Aus bislang ungeklärten Gründen reagieren vor allem Greyhounds, Cavalier King Charles Spaniel sowie alle Terrier-Rassen sehr sensitiv auf eine Narkose.

Aber auch alle brachycephale Rassen sind davon betroffen. Damit sind Hunde gemeint, die eine sehr kurze Schnauze sowie ein flaches Gesicht haben. Also beispielsweise Bulldogs.

Diese Rassen sterben Statistiken zufolge am häufigsten an einer Narkose. Die allgemeine Sterblichkeitsrate ist aber dennoch gering. Ansonsten würde es kein Tierarzt empfehlen. [4]

  • #4 Postoperative Überwachung

Die American Animal Hospital Association (AAHA) hat in einem Bericht veröffentlicht, dass rund die Hälfte der Todesfälle in den ersten Stunden nach der Operation stattfinden.

Umso wichtiger ist daher, dass der Hund während dieser Zeit in guten Händen ist. Bei Operationen am späten Nachmittag soll das Risiko wohl erhöht sein. [5]

Es wird vermutet, dass das mit dem Personal zu tun hat. Denn am Abend sind die Schichten in der Regel dünner belegt und die tiermedizinischen Helfer tendenziell etwas ausgelaugter.

  • #5 Mangelnde Vorbereitung

Vor einer Narkose sollte der Tierarzt eine Blutprobe entnehmen und die Blutwerte im Labor überprüfen lassen. Zudem sollte er dich nach der medizinischen Vorgeschichte fragen.

Auch Allergien und frühere Komplikationen bei Operationen sind relevant. Gefährlich wird es vor allem dann, wenn der Hund nicht diagnostizierte Vorerkrankungen hat. [6]

Das kann unter Umständen zu Komplikationen führen, wodurch bereits einige Hunde an den Folgen der Narkose verstorben sind. Durch eine gute Vorbereitung ist das vermeidbar.

Das Risiko einer Narkose wird primär vom Alter, der Größe und der Rasse beeinflusst. Aber auch eine mangelnde Vorbereitung des Facharztes sowie eine unzureichende postoperative Überwachung können dazu führen, dass Hunde bei der Narkose sterben.

Risikominimierung

Auch Hundebesitzer selbst können mithelfen, um solche unschönen Dinge vorzubeugen. Folgende Tipps haben sich dafür in der Praxis bewährt:

  • Normalgewicht halten

Sowohl Über- als auch Untergewicht können die Wirkkraft des Betäubungsmittels beeinträchtigen. Hier rate ich dich an die Gewichtsempfehlungen zu halten.

  • Völlige Transparenz

Dein Hund nimmt Medikamente, hatte in der Vergangenheit bereits bei Operationen Probleme und benimmt sich seit einiger Zeit komisch? Dann lass es deinen Arzt wissen.

Hund bei der Narkose
  • Vorsichtiges Verhalten

Die meisten Narkosen sind aufgrund von Unfällen notwendig. Auf Platz 1 steht hier das Verschlucken von Fremdkörpern. Dicht gefolgt von Autounfällen und Vergiftungen.

Viele dieser Unfälle lassen sich durch einen aufmerksamen Umgang vorbeugen. Das gilt insbesondere bei unbeabsichtigten Vergiftungen durch gewöhnliche Lebensmittel.

  • Anweisungen folgen

Sowohl vor als auch nach der Narkose wirst du von deinem Tierarzt Anweisungen bekommen. Diese solltest du logischerweise alle befolgen. [7]

Vor einer Narkose ist wichtig, dass Hundebesitzer vollkommen transparent sind und den Hund auf Normalgewicht halten. Zudem sollten alle Anweisungen des Tierarztes befolgt werden. Damit kann das Todesfallrisiko bei einer Narkose deutlich gesenkt werden.

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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