Hund ist nach Zahn-OP gestorben | Die Gründe [2024]


Wenn Hunde nach einer Zahn-OP sterben, dann liegt das meist nicht am Eingriff selbst, sondern der Narkose. Vor allem kleine Hunderassen im hohen oder sehr jungen Alter sind davon betroffen. Zudem reagieren einige Rassen von Natur aus sensitiv auf Narkosemittel.

Die bislang größte Studie zum Thema wurden an knapp 100.000 Hunden durchgeführt. Das Ergebnis? Alle 600 Narkosen stirbt durchschnittlich ein Hund. [1]

Das erklärt, warum einige Hunde selbst bei einer routinierten Zahnsteinentfernung oder Zahnreinigen sterben können. Ein Risiko, das nur wenigen Hundebesitzern bekannt ist.

Die Narkose wird dabei meist von “Anästhesisten” eingeleitet. Das sind speziell ausgebildete Narkoseärzte. Und dennoch besteht immer ein Restrisiko, das nicht umgehbar ist. [2]

Als Hundebesitzer solltest du dieses Risiko stets in die Entscheidungsfindung einfließen lassen. Im Folgenden lernst du über die Risikofaktoren sowie die Risikominimierung.

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Risikofaktoren

Sollte dein Hund nach einer Zahn-OP gestorben sein, dann war vermutlich mindestens einer oder gar mehrere dieser Risikofaktoren vorhanden:

  • #1 Sensitive Rasse

Einige Hunderassen reagieren überdurchschnittlich sensitiv auf Narkosemittel. Dazu gehören alle Windhunderassen, einige Terrier-Rassen sowie alle brachycephalen Hunde.

Letzteres ist die Bezeichnung für alle Rassen mit einem flachen Gesicht und einer kurzen Schnauze. Also beispielsweise der Mops, der Deutsche Boxer und alle Bulldoggen-Arten.

Bereits auf geringe Mengen eines Narkosemittels können diese Vierbeiner überreagieren. Schwere Atemprobleme, Anfälle und eine Unterkühlung können hier eintreten. [3]

Hund beim Tierarzt
  • #2 Vorerkrankungen

Vor einer Operation wird der Hund zumeist gründlich untersucht. In fast allen Fällen wird dafür Blut entnommen und die Blutwerte nach Auffälligkeiten im Labor untersucht.

Zudem fragt der Tierarzt in der Regel die gesundheitliche Vorgeschichte sowie eventuelle Allergien ab. Und dennoch besteht das Risiko von nicht diagnostizierbaren Vorerkrankungen.

In der Praxis führte das schon häufiger dazu, dass Hunde teilweise schon bei routinierten Zahn-Operationen wie einer Zahnsteinentfernung oder Zahnreinigung gestorben sind.

  • #3 Größe

Sehr kleine Hunderassen sollen ein erhöhtes Risiko bei Narkosen haben. Das liegt daran, dass es bei diesen Vierbeinern deutlich einfacher zu einer Überdosierung kommen kann.

Aber auch sehr große Rassen und vor allem übergewichtige Hunde haben ein erhöhtes Risiko von Komplikationen. Auch das geht auf Schwierigkeiten bei der Dosierung zurück.

Das erklärt im Übrigen auch, warum Tierärzte vor Operationen beim Hund dringend zu Normalgewicht raten. In Notfällen werden aber auch übergewichtige Hunde operiert. [4]

  • #4 Mangelnde Überwachung

Die meisten Hunde sollen laut der American Animal Hospital Association (AAHA) nicht während, sondern erst nach der Narkose sterben. Also in der Aufwachphase.

Während dieser Zeit sollte der Vierbeiner daher ständig überwacht werden. Zum Problem kann es dann werden, wenn die Operation erst spät nachmittags stattfindet.

Denn am Abend ist das Personal häufig dünner belegt. Zudem neigen Tierarzthelfer statistisch abends häufiger zu Fehlern als am frühen Morgen. [5]

Hund beim Tierarzt
  • #5 Alter

Untersuchungen zufolge sterben sehr junge Hunde an Zahn-OPs und der damit einhergehenden Narkose am häufigsten. Auch sehr alte Hunde haben ein erhöhtes Risiko.

Der Grund dafür ist aber nicht das Alter. Vielmehr geht es darauf zurück, dass sehr junge und sehr alte Vierbeiner häufiger ein geschwächtes Immunsystem haben.

Bei alten Hunden liegt das primär an sich anbahnenden oder bestehenden Erkrankungen. Bei jungen Vierbeinern ist es womöglich einfach noch nicht vollends entwickelt. [6]

Bei jeder Zahn-OP besteht das Risiko, dass der Hund dabei stirbt. Das gilt auch für routinierte Zahnsteinentfernungen und Zahnreinigungen. Sehr kleine und sensitive Rassen im jungen Alter haben tendenziell das höchste Risiko von Komplikationen.

Risikominimierung

Auch du selbst kannst als Hundebesitzer die Wahrscheinlichkeit von solch traurigen Ereignissen reduzieren. Folgendes hat sich dafür bewährt:

  • Notwendigkeit abwägen

Ist die Zahn-OP wirklich nötig? Steht dabei die Gesundheit des Hundes an oberster Stelle? Oder handelt es sich mehr um ein Schönheitsmanko, das vermeidbar ist? [7]

  • Optimalgewicht halten

Weder zu viel noch zu wenig Gewicht auf den Hüften des Hundes sind gesund. Gleichzeitig beeinflusst das auch die Wirkstärke des Narkosemittels.

  • Zahnpflege betreiben

Viele Zahn-OPs wie die Entfernung von Zahnstein lassen sich buchstäblich spielend vermeiden. Denn speziell dafür gibt es Zahnpflege-Spielzeuge sowie spezielle Leckerlis.

  • Völlige Offenheit

Sollte sich dein Hund seltsam verhalten, Medikamente einnehmen oder auch schon in der Vergangenheit Probleme gehabt haben, dann lass es den Tierarzt wissen.

Wenn sich Hundebesitzer Sorgen machen, dass der Hund womöglich bei der Zahn-OP stirbt, dann können sie auch selbst aktiv werden. Eine vorbeugende Zahnpflege und völlige Offenheit können helfen. Zudem sollte jede Narkose gründlich überlegt werden.

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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