Hund mag mich nicht | Anzeichen, Ursachen & Lösung [2024]


Wenn ein Hund dich nicht mag, dann liegt das meist daran, dass der Hund dich in seiner Hierarchie als unterlegen eingestuft hat oder du keine seiner Grundbedürfnisse stillst. In Einzelfällen können aber auch Erkrankungen für das Verhalten verantwortlich sein.

Glücklicherweise ist dieses Problem in 9 von 10 Fällen lösbar. Hier gilt es zunächst die entsprechenden Ursachen herauszufinden und anschließend proaktiv vorzugehen.

Denn im Vergleich zu Menschen beurteilen dich Hunde nicht nach deinem Charakter, sondern mehr darin, welche Gefühle du in ihnen verursacht.

Aus diesem Grund ist es sehr selten, dass Hunde dauerhaft eine Person nicht mögen. Im Folgenden lernst du über die häufigsten Anzeichen, Ursachen sowie dessen Lösung.

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Anzeichen

Hier lernst du über 11 Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass dich dein Hund nicht mehr liebt. Je mehr davon zutreffen, desto wahrscheinlicher ist es.

  • #1 Hund verweigert Essen von dir

Negative Gefühle und Emotionen schlagen auch bei Hunden auf den Magen. Wenn Hunde jemanden nicht leiden können, dann verweigern sie sogar bei Hunger gefüttert zu werden.

  • #2 Hund begrüßt dich nicht mehr

Normalerweise begrüßen Hunde ihr Herrchen oder Bekannte stets herzlich und euphorisch. Bleibt das aus, dann läuft etwas falsch.

  • #3 Hund wendet sich ab

Verlässt dein Hund den Raum, wenn du eintrittst? Oder vermeidet er gar jeden Blickkontakt? Dann ist das häufig ein Anzeichen dafür, dass er dich nicht mehr mag. [1]

  • #4 Hund schnappt oder knurrt nach dir

Zähnefletschen und Knurren ist ein klares Zeichen dafür, dass sich der Hund von dir bedroht fühlt. Vor allem sehr ängstliche und territoriale Hunde reagieren so.

  • #5 Hund ist nervös wegen dir

Nervosität erkennst du meist daran, dass der Hund unruhig umherläuft, zittert, stark hechelt oder sogar gähnt, ohne dass er müde ist.

  • #6 Hund verweigert gestreichelt zu werden

Manche Hunde mögen Körperkontakt mehr als andere. Wenn sich dein Hund allerdings von anderen streicheln lässt, aber nicht von dir, dann kann er dich vermutlich nicht leiden.

Hund beißt Mensch
  • #7 Hund hat Angst vor dir

Angst erkennst du an Hunden meist daran, dass sie sehr unruhig sind, sich verstecken, ihre Rute einziehen, die Ohren nach hinten legen oder gar zu jaulen und fiepen beginnen. [2]

  • #8 Hund versteckt sich

Die meisten Hunde sind von Natur aus eher eine “Klette” und folgen ihrem Herrchen auf Schritt und Tritt. Bleibt das aus, dann kann das daran liegen, dass dich dein Hund nicht mag.

  • #9 Hund hat steife Körperhaltung

Eine angespannte Körperhaltung signalisiert, dass der Hund in Alarmbereitschaft ist. Das kann daran liegen, dass er dir nicht vertraut, oder dich als Bedrohung wahrnimmt.

  • #10 Hund pinkelt aus Trotz in die Wohnung

Hunde äußern Frust in den verschiedensten Weisen. Unter anderem pinkeln sie auch teilweise aus Trotz in die Wohnung, um ihre Enttäuschung kundzutun.

  • #12 Hund verhält sich ignorant

Werden Befehle von dir komplett ignoriert während sie von anderen befolgt werden? Dann kann es unter anderem daran liegen, dass dich dein Hund nicht als Autorität wahrnimmt. [3]

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Ursachen 

Im Folgenden erfährst du über 13 potenzielle Gründe, warum dich dein Hund nicht mehr mag. In den meisten Fällen ist es eine Kombination mehrerer Faktoren und keine Einzelheit.

  • #1 Frust

Am häufigsten kommt es zu Frust, wenn Hunde regelmäßig zu Dingen gezwungen werden, die sie nicht mögen. Baden und Tierarztbesuche sind hier nur eine von vielen Möglichkeiten.

Aber auch das regelmäßige Wegnehmen von Leckerlis, Futter oder den Lieblingsspielzeugen kann dazu führen, dass dich dein Hund nicht mehr liebt.

  • #2 Unangebrachter Körperkontakt

Grundsätzlich lieben es Hunde gestreichelt zu werden. Es gibt jedoch einige Körperbereiche, wo viele Vierbeiner lieber Körperkontakt vermeiden.

Viele Hunde sind beispielsweise penibel, wenn jemand ihre Rute anfasst, ihre Ohren oder ihren Bauch. Andere dagegen lieben es. Hier gilt es auf die Körpersprache zu achten.

  • #3 Der Geruch

Hunde sind sogenannte “Makrosmatiker”. Ihr primäres Sinnesorgan ist also die Nase und nicht wie bei Menschen die Augen. Sie riechen sogar bis zu 100.000 Mal besser als wir. [4]

Hast du aufgrund deines Jobs oder irgendwelcher Hobbys einen toxischen Geruch an dir, dann wenden sie sich meist ab. Hier mögen sie lediglich deinen Geruch nicht.

  • #4 Unfreundliche Interaktionen mit Menschen

Unglaublich, aber wahr. In einer Studie wurde herausgefunden, dass Hunde in der Lage sind, menschliche Interaktionen zu interpretieren.

Heißt konkret: Wenn Menschen vor ihrem Hund unfreundlich mit anderen umgehen, dann verweigern Hunde anschließend häufig Aufmerksamkeit oder sogar das Futter. [5]

Hund beißt in Hand
  • #5 Schmerzen und Erkrankungen

“Mein Hund mag mich nicht mehr” – Sicher? Oder könnte es sein, dass er einfach nur sehr krank ist? Denn Krankheiten sind die häufigste Ursache für plötzliche Verhaltensänderungen.

Neben einer eingezogenen Rute und unruhigem Verhalten äußern sich Krankheiten auch häufig durch plötzliche Aggressivität, Antriebslosigkeit und ständigem Fiepen.

  • #6 Verletzung der intimen Distanz

Sicher hast du es schon einmal erlebt, wenn eine Person beim Gespräch irgendwie zu nah an dir stand und du deshalb einen Schritt nach hinten gemacht hast.

Das liegt daran, dass die Person deine persönliche intime Distanz überschritten hat. Hunde haben ebenfalls eine solche Distanz. Kommst du zu nahe, dann fühlen sie sich oft unwohl.

  • #7 Demenz

Knapp 70% aller Hunde über 15 Jahren und rund 30% aller Hunde über 11 Jahren sollen Studien zufolge an Demenz leiden. Das Gedächtnis lässt hier zunehmend nach. [6]

Alte Hunde werden dadurch zunehmend verwirrt, vergessen ihr eigenes zu Hause, erkennen ihre Familie nicht mehr und machen den Eindruck, als ob sie dich nicht mehr lieben.

  • #8 Alkohol- und Drogenkonsum

Das ist etwas, das ich erst vor kurzem gelernt habe. Denn unser Hausmeister ist ein allseits bekannter Alkoholiker, der eine extreme Alkoholfahne mit sich herumzieht.

Und als er vor kurzem vorbeikam, hat unser Hund “Alex” ihn angeknurrt und sich beschützend vor uns gestellt. Das war das allererste Mal, dass ich ihn so erlebt habe.

  • #9 Körperliche oder verbale Gewalt

Auch wenn einige Rassen sehr furchtlos aussehen, im Herzen sind Hunde sehr sensible Tiere. Traumatische Erlebnisse prägen sich daher tief in sie ein.

Körperliche Gewalt hat definitiv den größten Einfluss. Aber auch Schreien und Brüllen kann deinen Hund zunehmend einschüchtern, sodass er dich nicht mehr mag. [7]

  • #10 Revierbedrohung

Sehr territoriale Hunde interpretieren Menschen häufiger vorweg als Bedrohung, wenn sie nicht schrittweise daran sozialisiert werden. Bei Wachhunden ist das besonders häufig.

Erkennen tust du es daran, dass der Hund in deiner Gegenwart sehr aufmerksam ist, all deine Bewegungen beobachtet, eine steife Körperhaltung hat und skeptisch schaut.

Hund beißt Finger
  • #11 Stimmlage

In Studien wurde bereits nachgewiesen, dass Hunde besonders positiv auf Stimmen reagieren, die tendenziell etwas höher sind.

Sehr tiefe und grummelige Stimmen werden von ihnen dagegen negativ assoziiert und können dazu führen, dass sie dich von Natur aus nicht mögen. [8]

  • #12 Vernachlässigung

Jeder Hund hat dieselben Grundbedürfnisse. Er braucht genügend Futter, regelmäßig frisches Wasser, viel Bewegung, Schlaf und jede Menge Aufmerksamkeit.

Wird eines oder gar mehrere dieser Grundbedürfnisse konstant vernachlässigt, dann führt das zu Frust und Depressionen. Betroffene Hunde nehmen hier oft Abstand von Menschen.

  • #13 Chronischer Stress

Ständiger Stress durch beispielsweise laute Geräusche, Unwetter oder Einsamkeit führen dazu, dass der Adrenalin- und Cortisolspiegel dauerhaft erhöht sind.

Betroffene Hunde verhalten sich hier meist unruhig, hecheln stark, zittern und wenden sich von Menschen ab. Viele Besitzer interpretieren das mit einem “mein Hund mag mich nicht mehr”.

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Lösung

Hunde beurteilen nicht den Charakter eines Menschen oder dessen Werte. Stattdessen beurteilen sie dich je nachdem, welche Gefühle du in ihnen auslöst.

Zudem konnten Studien bereits nachweisen, dass positive Feedback-Methoden die Verbindung zwischen Hunden und Menschen am effektivsten stärken. [9]

Wenn dich der Hund zuvor mochte und das jetzt plötzlich nicht mehr der Fall ist, dann gilt es auf Ursachenforschung zu gehen. Hat sich irgendetwas Gravierendes geändert?

Darüber hinaus rate ich bei plötzlichen Verhaltensänderungen umgehend den Arzt aufzusuchen. Denn häufig stecken Erkrankungen, Verletzungen oder Schmerzen dahinter.

Ist dein Hund vollkommen gesund und es hat sich nichts Gravierendes im Umfeld geändert, dann mag dich der Hund meist aufgrund der folgenden 2 Faktoren nicht:

  • #1 Du stehst in seiner Hierarchie unter ihm

Wölfe und Wildhunde leben von Natur aus immer in festen Hierarchien. Ganz oben steht der Alpha, danach kommen die Betas, Deltas und ganz unten stehen die Omegas.

Bei Haushunden ist der Alpha dagegen meist das Herrchen. Zumindest dann, wenn er sich als solches bewiesen hat. An ihm orientieren sich Hunde stets.

Bist du dagegen in der Hierarchie des Hundes auf gleicher Ebene oder sogar tiefer, dann wird er auch keine engere Beziehung mit dir aufbauen. [10]

Heißt konkret: Befehle von dir werden häufig ignoriert, er freut sich kaum, wenn du zu Besuch kommst und wird auch Streicheleinheiten von dir nicht wertschätzen.

Hund schnappt

Hier gilt es autoritärer und dominanter aufzutreten. Dazu gehört das Halten von Augenkontakt, konsistentes Handeln, feste Regeln sowie das Zuweisen von Aufgaben.

In der Online Hundeschule von Johanna Esser findest du dazu ein separates Modul, in der die Strategie toll erklärt ist. Diesen Kurs kann ich dir wärmstens ans Herz legen.

  • #2 Du stillst keine seiner Bedürfnisse

Beziehungen sind immer ein Geben und Nehmen. Wenn du deinem Hund keinerlei Vorteile bringst, warum sollte er dann dir gegenüber besonders freundlich sein oder dich lieben?

Damit dich der Hund mag, hilft es, regelmäßig die Bedürfnisse und Sehnsüchte des Vierbeiners zu stillen. Klassische Beispiele sind hier:

  • Futter geben
  • Gassigehen
  • Streicheln
  • Leckerlis reichen
  • Aufmerksamkeit schenken
  • Fell pflegen
  • Spielen
  • Wasser nachfüllen

All diese Dinge signalisieren deinem Hund intuitiv, dass du für ihn wichtig bist. Denn ohne das würde ihm etwas fehlen. [11]

Wichtig hierbei: Einige Rassen fokussieren sich von Natur aus meist nur auf eine einzige Person. Hier ist also nicht dein Verhalten schuld, sondern die Genetik des Hundes.

Dazu gehören unter anderem der Basenji, der Grönlandhund, der Guatemaltekische Dogo, der Hannoversche Schweißhund, der Koolie sowie der Kroatische Schäferhund.

Nach spätestens einigen Wochen sollte dich dein Hund als Teil seiner Familie anerkannt haben. Mag er dich immer noch nicht, dann rate ich die Ursachen nochmal durchzugehen.

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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