Hunde können Knochen zwar verdauen, aber das Verschlucken ganzer Knochen kann zu Atemproblemen und einer Blockade im Magen-Darm-Trakt führen. Zudem gibt es auch Knochenarten, die als besonders gefährlich gelten und tödliche Konsequenzen haben können.
Das gesagt habend: Wenn du gewisse Grundregeln befolgst, dann kannst du die größten Gefahrenquellen ausmerzen. Zudem enthalten Knochen auch viele gesunde Mineralien.
Im Folgenden lernst du, ob Hunde Knochen verdauen können, welche Knochen für sie geeignet sind und was die potenziellen Konsequenzen davon sind.
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Können Hunde Knochen verdauen?
Hunde können einige Knochenarten verdauen. Genauso wie wir Menschen, wenn wir es denn wollten. Bei Hunden ist die Verdauung sogar rund 3 Mal schneller als bei Menschen.
Durchschnittlich ist bei Hunden nach 8 Stunden bereits alles verdaut. Bei uns dauert es bis zu 25 Stunden. Das Problem? Nicht jede Knochenart ist für Hunde geeignet. [1]
Die “guten” Knochen bröckeln, sobald der Hund darauf herum nagt. Andere Arten sind jedoch von Natur aus eher scharfkantig oder fangen nach dem Kochen zu splittern an.
Junge Hunde haben zudem zwischen dem 3. und 6. Monat ihren Zahnwechsel. In dieser Phase können harte Knochen zu unnötigen Verletzungen führen. [2]
Weiche und splitterfreie Holzknochen sind hierfür besser geeignet. Zudem solltest du Knochen nur Hunden geben, die keinerlei Probleme mit den Zähnen haben.
Die größten Gefahren durch Knochen sind daher das Splittern, ein Verschlucken des gesamten Knochens sowie Schmerzen beim Nagen. [3]
Oder anders formuliert: Knochen für Hunde sind in etwa vergleichbar mit Skydiving. Nur weil in den meisten Fällen nichts schiefgeht, ist es dennoch kein wirklich sicherer Sport.
Der Verdauungstrakt von Hunden ist so aufgebaut, dass sie Knochen verdauen können. Dennoch kann es zu Problemen kommen, wenn die Knochen beim Nagen splittern, die Knochen ungekaut verschluckt werden oder der Hund Probleme mit den Zähnen hat.
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Welche Knochen sind für Hunde geeignet?
Die folgenden Knochenarten können lebensgefährliche Konsequenzen mit sich bringen. Diese solltest du vermeiden:
- Geflügelknochen: Gekochte Knochen von Hühnern und Puten splittern beim Kauen und können rasiermesserscharfe Kanten bilden.
- Knochen aus Rohhaut: Diese hergestellten Knochen aus Schweinehaut führen häufig zu Blockaden und enthalten oftmals zudem toxische Zusatzstoffe.
- Fischgräten: In Abhängigkeit der Art können Fische teilweise sehr scharfkantige und stabile Gräten haben, die beim Kauen und Verschlucken zu Verletzungen führen können.
- Gekochte Knochen: Selbst als “sicher” geltende Knochen können durch das Kochen ihre Struktur ändern und splittern häufiger anstatt zu bröckeln.
- Knochen von Essensresten: Egal ob es gekochte Knochen aus einer Suppe oder gegrillte Knochen vom BBQ sind, diese Art kann splittern. [4]
Wenn der Hund aus Versehen diese Art von Knochen verschluckt hat, dann gilt es ihn anschließend im Auge zu behalten. Die folgenden Knochenarten gelten dagegen als sicher:
- Ungekochte Knochen: Knochen von Schweinen, Rindern, Geflügel, Lamm und sonstige rohe Arten.
- Gepresste Leckerli-Knochen: Speziell hergestellte Knochen, die ihre Form durch das Pressen erhalten haben. [5]
Selbst ungekochte Hühnerknochen sind für Hunde geeignet. Schließlich stammen Hunde von Wölfen ab, die in der Natur häufiger auf die Jagd nach Geflügel gehen.
Am besten du gibst Knochen immer nach dem Fressen. Denn das verhindert nicht nur Schlingen, sondern damit auch die Verschluckungsgefahr sehr stark.
Zudem wird empfohlen, dass die Knochen größer sind als die Schnauze des Hundes. Ein Verschlucken ist damit kaum mehr möglich. [6]
Hunde können nahezu problemlos rohe und ungekochte Knochen fressen. Das Gleiche gilt für die meisten Leckerli-Knochen. Zu Problemen kommt es in aller Regel nur dann, wenn der Hund aus Versehen gekochte Knochen oder Knochen aus Rohhaut verschluckt hat.
Mögliche Folgen eines verschluckten Knochens
Knochen können bei Hunden zu Glücksgefühlen und einer wedelnden Rute führen. Sie gelten aber auch gleichzeitig als hochriskante Snacks.
Denn unter allen verschluckten Fremdkörpern sind Knochen auf Platz 1. Sie bleiben laut Tierärzten am häufigsten in der Speiseröhre des Hundes stecken. Mögliche Folgen sind:
- Blockade: Ein Knochen kann die Speiseröhre sowie den Magen-Darm-Trakt blockieren, wodurch die Verdauung still steht.
- Abgebrochener Zahn: Wenn die Knochen eine ähnliche Härte wie die Zähne des Hundes haben, dann kann es zu schmerzhaften Absplittern am Zahn kommen.
- Erstickung: Ein Knochen kann die Luftröhre blockieren, sodass es zu Atemnot und Ohnmacht führen kann.
- Innere Blutungen: Gesplitterte Knochen können den Magen oder Darm aufschlitzen, sodass sich unter anderem Blut im Stuhl befindet. [7]
- Zahnfleischverletzungen: Die häufigste Verletzung durch Knochen sind Splitter im Zahnfleisch, wodurch es zu tiefen Wunden und starken Blutungen kommen kann.
- Bauchfellentzündung: Knochensplitter können die dünne Membran um die Verdauungsorgane reizen und zu einer Entzündung führen.
- Verstopfung: Die regelmäßige Fütterung von Knochen kann zu Verstopfungen führen, sodass Hunde Probleme beim Stuhlgang haben.
- Tod: Innere Verletzungen sowie verengte oder blockierte Atemwege können so gravierend sein, dass Hunde daran versterben. [8]
Selbst die amerikanische “Food and Drug Administration” (FDA) hat bereits eine offizielle Warnung gegen Knochen ausgesprochen. Und das sagt so einiges. [9]
Wenn Hunde einen Knochen bekommen, dann kann das zu Absplitterungen an den Zähnen, Verletzungen des Zahnfleisches oder inneren Blutungen führen. Beim Verschluckten eines ganzen Knochens kann es auch zu Erstickungsgefahr oder einer inneren Blockade kommen.
Maßnahmen, wenn der Hund einen Knochen gefressen hat
Zunächst einmal keine Panik. Selbst bei den “schlechten” Knochenarten kann unter Umständen alles gut gehen. Wichtig ist nur, dass du deinen Hund genau beobachtest.
Solltest du die folgenden Symptome erkennen, dann rate ich umgehend den Tierarzt aufzusuchen:
- Hund speichelt stark
- Schiefe Kopfhaltung
- Hund läuft unruhig umher
- Verweigern von Futter
- Hund bekommt schlecht Luft
- Lethargisches Verhalten
- Ständiges Würgen ohne Erbrechen
- Ängstliches und gestresstes Verhalten
- Hund frisst und trinkt nicht
- Blut im Stuhl
- Hund kratzt sich am Maul
Bei akuter Erstickungsgefahr durch einen verschluckten Knochen solltest du sofort aktiv werden und das “Heimlich-Manöver” durchführen. Hier eine Kurzanleitung:
- Stehe über deinen Hund, mit Blick nach vorne
- Halte die Hinterbeine des Hundes nach oben
- Drücke gegen den oberen Bauchraum unter den Rippen
Bildliche Beschreibungen findest du dazu auch auf YouTube. Zudem solltest du umgehend den tierärztlichen Notdienst aufsuchen. Dort angekommen beginnt zunächst die Diagnose.
Dazu wird zumeist eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung durchgeführt. In einfachen Fällen wird der Knochen von selbst verdaut oder kann herausgespült werden.
In schweren Fällen kann dagegen auch eine operative Entfernung notwendig sein. Das ist allerdings die letzte Option, falls alle Alternativen nichts gebracht haben. [10]
Sollte der Hund einen Knochen verschluckt haben und sich anschließend ungewöhnlich verhalten, dann kann das auf mögliche Probleme hinweisen. Hier gilt es zur Not das Heimlich-Manöver durchzuführen und umgehend den Tierarzt aufzusuchen.
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