Hund hechelt und trinkt viel | 6 Ursachen & Lösung [2024]


Wenn Hunde stark hecheln und viel trinken, dann liegt das meist an Vergiftungen oder einem Hitzeschlag. Aber auch Angst, Stress, eine Dehydrierung, Fieber oder gar das Cushing-Syndrom kommen als Ursache infrage.

Unter Umständen kann es auch eine Kombination aus mehreren Auslösern sein. Beispielsweise ein Hecheln durch Allergien und eine hohe Trinkmenge durch heißes Wetter.

Im Folgenden lernst du deshalb auch über die typischen Symptome der häufigsten Ursachen sowie was im konkreten Fall zu tun ist.

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#1 Vergiftungen

Die Nachrichten suggerieren, dass Vergiftungen meist durch Giftköder ausgelöst werden. In der Praxis vergiften Besitzer aber ihre Hunde meist unabsichtlich selbst.

Der Grund? Viele Besitzer nehmen fälschlicherweise an, dass gewöhnliche Lebensmittel auch für Hunde gesund sein müssen. Die Realität sieht aber leider anders aus.

Denn selbst kleine Mengen der folgenden Lebensmittel können zu schweren Vergiftungen, Atemnot, und massiven Schmerzen führen:

  • Schokolade und Kakaoprodukte
  • Trauben, Rosinen und Wein
  • Zwiebeln, Knoblauch und Avocados
  • Walnüsse und Macadamianüsse
  • Alkohol und der Zuckeralkohol Xylitol [1]
Hund hechelt

Da die Kommunikationsmittel von Hunden stark eingeschränkt sind, machen sich Vergiftungen primär im Verhalten erkennbar. Typische Anzeichen davon sind:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Unruhiges Verhalten
  • Starkes Hecheln
  • Hund zittert im Ruhezustand
  • Lethargisches Verhalten
  • Hund trinkt viel
  • Plötzlicher Durchfall
  • Appetitlosigkeit [2]

In einigen Fällen werden Vergiftungen auch dadurch ausgelöst, dass der Hund aus Versehen Medikamente verschluckt, giftige Pflanzen frisst oder Reinigungsmittel ableckt.

Bei Verdacht rate ich hier umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Denn unbehandelt können Vergiftungen zu schweren Nieren- und Leberschäden führen oder gar tödlich enden.

Vergiftungen durch Lebensmittel oder das Verschlucken sonstiger Giftstoffe können bei Hunden zu einer erhöhten Trinkmenge sowie starkem Hecheln führen. Zu erkennen ist es oft auch daran, dass der Hund plötzlich erbricht, zittert und Essen verweigert.

#2 Hitzeschlag

Hunde haben mit zwischen 38-39 °C im Vergleich zu uns eine leicht erhöhte Körpertemperatur. Bereits 2 °C kälter können jedoch fatale Folgen haben.

Vor allem Hunde mit einem flachen Gesicht überhitzen besonders schnell – die sogenannten “brachycephalen Hunderassen”. Klassische Beispiele davon sind:

  • Bulldogge
  • Mops
  • Deutscher Boxer
  • Shih-Tzu
  • Cavalier King Charles Spaniel
  • Pekingese
  • Boston Terrier [3]

Am häufigsten ist ein Hitzeschlag daran zu erkennen, dass der Hund ein knallrotes Zahnfleisch bekommt, stark hechelt und sabbert. Weitere Symptome sind:

  • Plötzliches Erbrechen
  • Schneller Puls
  • Hund kollabiert
  • Schwere Atmung
  • Trockenes Zahnfleisch
  • Hund trinkt viel
  • Koordinationsprobleme 
  • Hund atmet schnell [4]

Hunde tun sich im Allgemeinen mit Hitze deutlich schwerer als wir Menschen. Sie können zwar ebenfalls schwitzen, dafür haben sie fast ausschließlich an den Pfoten Schweißdrüsen.

Am häufigsten wird ein Hitzeschlag dadurch ausgelöst, dass ein Hund in der Sonne angekettet oder im Auto eingesperrt wird. Zwei absolute No-Gos für Besitzer.

Zur Behandlung solltest du deinen Hund umgehend mit kaltem Wasser abkühlen und anschließend sofort zum Arzt bringen, um Langzeitfolgen vorzubeugen.

Wenn Hunde einen Hitzeschlag erleiden, dann fangen sie meist stark zu hecheln an. Unter anderem äußert es sich auch dadurch, dass das Zahnfleisch sehr rot ist, der Puls erhöht ist und der Hund viel trinkt. Hier handelt es sich um einen tierärztlichen Notfall.

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#3 Cushing-Syndrom

Wenn Hunde Angst bekommen oder Stress verspüren, dann schütten sie ganz automatisch das Stresshormon “Cortisol” aus. Das ist vollkommen normal.

Das Cushing-Syndrom führt jedoch dazu, dass selbst im Alltag dauerhaft erhöhte Mengen an Cortisol ausgeschüttet werden. Betroffene Hunde sind dadurch nonstop in Alarmbereitschaft.

Zu erkennen ist es meist daran, dass der Hund unruhig ist, viel trinkt, nahezu konstant hechelt und großen Hunger hat. Weitere typische Symptome davon sind:

  • Häufiger Harndrang
  • Wiederkehrende Hautinfektionen
  • Schwellung am Bauch
  • Hund erschöpft schnell
  • Vereinzelter Haarausfall
  • Starke Müdigkeit [5]
Hechelnder Hund

In fast allen Fällen ist ein Tumor für diese Hormonstörung verantwortlich. In 4 von 5 Fällen befindet er sich in der Hypophyse, in den restlichen Fällen in den Nebennieren.

Je nach Art und Ausprägung erfolgt die Behandlung entweder durch eine operative Entfernung oder mithilfe von Medikamenten. Der Tierarzt kann hier weiterhelfen. [6]

Ein erhöhter Cortisolspiegel durch das Cushing-Syndrom führt bei betroffenen Hunden zu einer erhöhten Trinkmenge, ständigem Hecheln und starkem Hunger. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es auch meist zu Haarausfall und einer Schwellung des Bauches.

#4 Dehydrierung

Die meisten Menschen denken bei einem Flüssigkeitsmangel meist an eine zu geringe Trinkmenge. Es gibt aber auch noch weitere mögliche Ursachen dafür:

  • Diabetes
  • Chronisches Erbrechen
  • Hitzeschlag
  • Nierenerkrankung
  • Häufiger Durchfall
  • Fieber [7]

Am ehesten kannst du es durch das Überprüfen der Hautelastizität herausfinden. Nimm dafür ein Stück Haut am Rücken des Hundes und drücke es leicht zusammen.

Nach dem Loslassen sollte die Haut sofort wieder in ihre ursprüngliche Position zurückspringen. Ist der Prozess eher langsam, dann liegt das an einer Dehydrierung.

Zudem ist es meist auch daran erkennbar, dass der Puls erhöht ist, der Hund stark hechelt, antriebslos wirkt und viel trinkt. Weitere klassische Symptome sind:

  • Trockenes Zahnfleisch
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Dunkelfarbiger Harn
  • Hund fällt um
  • Trockene Nase
  • Appetitlosigkeit
  • Eingesunkene Augen [8]

Zur Vorbeugung sollte dein Hund zu Hause stets Zugang zu frischem Wasser haben. Auch unterwegs rate ich regelmäßig für Trinkgelegenheiten zu sorgen.

In akuten Fällen kannst du auch durch Wasser mit Geschmack deinen Hund zum Trinken animieren. Bei Verdacht auf Erkrankungen rate ich jedoch den Tierarzt aufzusuchen.

Eine Dehydrierung kann bei Hunden dazu führen, dass sie antriebslos sind und viel trinken. Auch eine trockene Nase, eine nachlassende Hautelastizität und ständiges Hecheln können darauf aufmerksam machen. In Einzelfällen kann das auch krankheitsbedingt sein.

Tierarzt kontaktieren

#5 Angst & Stress

In stressigen oder angsteinflößenden Situationen schütten Hunde sowohl Adrenalin als auch Cortisol aus. Diese zwei Stresshormone sorgen dafür, dass der Hund leistungsfähiger wird.

Diese Hormone erklären unter anderem auch, warum es Geschichten über Mütter gibt, die ihr Kind unter einem Auto befreien konnten. Typische Ursachen von Angst bei Hunden sind:

  • Gewalt in der Erziehung
  • Anwesenheit fremder Menschen
  • Laute Geräusche
  • Mangelnde Sozialisierung
  • Vorherige traumatische Erlebnisse
  • Starke Unwetter
  • Kontakt mit dominanten Hunden [9]

In Extremfällen kann das auch zu Panik führen. Falls du selbst schon einmal eine Panikattacke hattest, dann weißt du, dass Betroffene dabei enorm viel trinken.

Hund am Hecheln

Zudem kannst du Angst daran erkennen, dass der Hund die Rute eingezogen hat und eine gebückte Körperhaltung einnimmt. Weitere klassische Symptome sind:

  • Häufiges Gähnen
  • Hund leckt die Lippen ab
  • Plötzliches Zittern
  • Ohren liegen nach hinten an
  • Fiepen und Winseln
  • Hund verliert Urin
  • Ständiges Hecheln [10]

Die Lösung ist hier die Ursache für die Angst herauszufinden. Sollte sich der Trigger nicht entfernen lassen, dann gilt es den Vierbeiner schrittweise daran zu gewöhnen.

Starke Angst oder chronische Stresszustände können bei Hunden dazu führen, dass sie stark hecheln und viel trinken. Unter anderem ist es auch daran erkennbar, dass betroffene Vierbeiner ständig ihre Lippen ablecken, die Rute einziehen und sich unruhig verhalten.

#6 Fieber

Fieber an sich ist keine Erkrankung, sondern vielmehr ein Symptom. In den meisten Fällen ist es ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem gegen folgende Dinge ankämpft:

  • Vergiftungen
  • Innere Entzündungen
  • Medikamente
  • Virale Infektionen
  • Äußerliche Entzündungen
  • Impfungen [11]

Ab einer Körpertemperatur von über 40 °C ist bei Hunden von Fieber die Rede. Messen kannst du es am besten mit einem Fieberthermometer unter den Achseln.

Neben einer erhöhten Körpertemperatur kommt es aber auch meist noch zu weiteren typischen Symptomen. Dazu gehören:

  • Gerötete Augen
  • Antriebslosigkeit
  • Ständiges Hecheln
  • Husten
  • Erhöhte Trinkmenge
  • Trockene Nase
  • Auslauf aus der Nase
  • Appetitlosigkeit [12]

Anstatt das Fieber selbst zu bekämpfen, gilt es die darunterliegende Ursache zu identifizieren. Vor allem bei starkem Fieber solltest du hierzu den Tierarzt konsultieren.

Hunde mit Fieber haben nicht nur eine erhöhte Körpertemperatur, sondern trinken auch meist ungewöhnlich viel. Darüber hinaus zeigt sich Fieber oft in einer trockenen Nase, Appetitlosigkeit und starkem Hecheln. Hier gilt es auf Ursachenforschung zu gehen.

Weitere Ursachen

Die nachfolgenden Probleme sind primär dafür bekannt, dass sie zu einem Hecheln führen. Das Trinkverhalten sollte jedoch gleich bleiben:

  • Herzversagen: Ist am ehesten daran zu erkennen, dass das Zahnfleisch bleich wird, der Hund exzessiv hechelt, keinen Hunger hat und der Bauch anschwillt.
  • Lungenerkrankung: Sowohl Entzündungen als auch Lungenkrebs können sich durch Husten, Hecheln, Ohnmacht und Atembeschwerden äußern.
  • Allergien: Äußern sich meist durch einen starken Juckreiz, Hautrötungen und plötzlichen Schwellungen. Ein Hecheln kann vorkommen, ist aber selten. 
  • Kalziummangel: Erhöhte Kalziumspiegel führen dazu, dass Hunde viel trinken, zu geringe Level können dagegen zu einem exzessiven Hecheln führen.
  • Blutarmut: Ist meist daran zu erkennen, dass betroffene Hunde wenig Energie haben, viel schlafen und das Zahnfleisch blasser wird. [13]
Hechelnder Hund

Die folgenden Erkrankungen können zu einem exzessiven Durst führen. Hecheln ist hier allerdings selten:

  • Nierenprobleme: Sind meist daran zu erkennen, dass der Hund antriebslos ist, keinen Appetit hat, häufiger pinkeln muss und metallischen Mundgeruch bekommt.
  • Diabetes: Führt bei Hunden dazu, dass sie trübe Augen bekommen, chronische Infektionen, Gewicht verlieren und viel trinken.
  • Chronisches Erbrechen: Führt aufgrund des Wasserverlusts zu einer erhöhten Trinkmenge. Zudem sind betroffene Hunde meist schwach und antriebslos.
  • Hyperkalzämie: Zu hohe Kalziumwerte führen zu einem starken Durst, Erbrechen, einem Gewichtsverlust und zur Bildung von Blasensteinen.
  • Hoher Salzkonsum: Essensreste von Menschen enthalten fast immer zu viel Salz für Hunde, wodurch sie mehr trinken müssen. [14]
  • Schilddrüsenüberfunktion: Zeigt sich meist dadurch, dass betroffene Hunde starken Appetit haben, sich erbrechen und schneller atmen.
  • Medikamente: Viele gängige Medikamente haben als Nebeneffekt, dass sie das Trinkverhalten von Hunden beeinflussen.
  • Gebärmuttervereiterung: Bei unkastrierten Hündinnen kann sich die Gebärmutter entzünden und sich Eiter ansammeln. Betroffene Hunde trinken hier besonders viel.
  • Lebererkrankungen: Führen meist zu starker Übelkeit, Durchfall, einem Gewichtsverlust und einer erhöhten Trinkmenge. [15]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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