Hund hat Durchfall mit Schleim | 7 Gründe [2024]


Wenn Hunde plötzlich Durchfall mit Schleim haben, dann kann das auf eine Dickdarmentzündung oder ein Reizdarmsyndrom hinweisen. Unter Umständen sind dafür auch bakterielle Entzündungen, Vergiftungen oder Magen- und Darmparasiten verantwortlich.

Geringe Mengen an Schleim im Stuhl sind nicht zwangsläufig schlimm. Denn bestimmte Drüsen im Darm produzieren diesen Schleim, um den Stuhlgang zu erleichtern.

Grund zur Sorge ist es meist nur dann, wenn es große Mengen sind, es ein Dauerzustand ist, sich Blut im Stuhl befindet oder noch weitere krankhafte Symptome eintreten. [1]

Wichtig ist hier zwischen Fett und Schleim zu unterscheiden. Denn Fett kann dem Durchfall ebenfalls eine glänzende Erscheinung geben und auf andere Erkrankungen hinweisen.

Im Folgenden lernst du über die 7 häufigsten Ursachen sowie dessen Symptome.

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#1 Dickdarmentzündung

Im Dickdarm wird dem Darminhalt Wasser entzogen, sodass der Stuhl verdickt wird. Entzündet sich dieses Organ, dann sprechen Mediziner auch von einer “Kolitis”.

Durch eine Entzündung verliert der Dickdarm auch einen Teil seiner Funktion, sodass es zu Durchfall kommt. Neben Schmerzen kann es zudem noch weitere Symptome auftreten:

  • Stöhnen während dem Stuhlgang
  • Blut und Schleim im Stuhl
  • Gewichtsverlust (wenn chronisch)
  • Fettfilm auf dem Stuhl
  • Häufiger Stuhldrang [2]

Chronischer Stress, bakterielle Infektionen und Parasiten gehören hier zu den häufigsten Ursachen. Weitere potenzielle Auslöser sind:

  • Verletzungen
  • Kontakt mit infizierten Hunden
  • Verseuchtes Essen
  • Allergische Reaktionen
  • Nasskalte Umgebung
  • Reizdarmsyndrom [3]

Zur Diagnose wird hierzu meist der Stuhl im Labor untersucht. Je nach Ergebnis können noch weitere Tests wie beispielsweise Blut- oder Ultraschalluntersuchungen notwendig sein.

Die Behandlung ist von der vermuteten Ursache abhängig. Unabhängig davon können auch hypoallergenes Futter, Fasten, eine Erhöhung der Ballaststoffe und Antibiotika helfen.

Sofern die Ursache bekannt ist, lässt sich eine Dickdarmentzündung sehr gut behandeln. Bei chronischen Beschwerden gilt es jedoch auch den Alltag des Hundes anzupassen. [4]

Eine Dickdarmentzündung führt bei Hunden dazu, dass ihr Kot zunehmend flüssiger wird und sich gar Blut darin befindet. Auch Durchfall mit Schleim gehört hier zu den häufigsten Anzeichen. Für eine erfolgreiche Behandlung ist zudem meist eine ärztliche Diagnose nötig.

#2 Magen- und Darmparasiten

Parasiten gehören zum Leben von Hunden wie eine Erkältung bei Menschen. Laut einer Studie sollen rund 22 % aller Streuner mit Magen- und Darmwürmern zu kämpfen haben. [5]

Bei jungen Welpen können diese Parasiten auch lebensgefährlich werden. Bei ausgewachsenen Hunden ist das dagegen eher selten der Fall. Typische Vertreter sind hier:

  • Hakenwürmer
  • Spulwürmer
  • Bandwürmer
  • Peitschenwürmer [6]
Hund mit Durchfall

Durchfall und ein Gewichtsverlust gehört hier zu den häufigsten Symptomen. Teilweise werden Würmer auch mit dem Stuhl ausgeschieden. Weitere Anzeichen davon sind:

  • Antriebslosigkeit
  • Chronischer Durchfall
  • Schleim im Stuhl
  • Appetitlosigkeit

Übertragen werden diese Würmer meist dadurch, dass der Hund schlecht gewordenes Fleisch, Müll oder fremden Kot gegessen hat.

Da Magen- und Darmparasiten selbst in Deutschland sehr häufig auftreten, sollten Hunde vorsorglich alle 3 Monate entwurmt werden. [7]

Eine Wurmkur findet meist mithilfe einer einzigen Tablette statt. Anschließend gilt es zudem die Darmflora wieder aufzubauen. Probiotika und Ballaststoffe können hier helfen.

Wenn sich Hunde mit Magen- und Darmparasiten infiziert haben, dann kommt es meist zu chronischem Durchfall mit Schleim. Unter Umständen kann sich ein Befall auch durch Appetitlosigkeit oder antriebslosem Verhalten äußern. Zur Behandlung wird meist eine Wurmkur durchgeführt.

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#3 Lebensmittelallergien

Rund 20 % aller Hunde sollen Statistiken zufolge an Allergien leiden. Lebensmittelallergien sind mit nur 1-2 % dagegen relativ selten. [8] Typische Auslöser davon sind:

  • Proteine bestimmter Fleischsorten
  • Soja- und Milchprodukte
  • Eier und Fisch
  • Gluten von Getreideprodukten [9]

Das Problem? Grundsätzlich können Hunde auf alle Lebensmittel allergisch reagieren. Zu erkennen ist es meist an den folgenden Symptomen:

  • Hyperaktivität
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Energielosigkeit
  • Plötzliche Aggressivität
  • Durchfall mit Schleim
  • Gewichtsverlust
  • Starker Juckreiz [10]

Häufig ändert sich bei betroffenen Hunden auch nach dem Fressen plötzlich das Verhalten. Zur Diagnose kann hier ein Allergietest sowie ein Futterwechsel helfen.

Alternativ kann auch ein solcher kostenloser Futtercheck helfen, um individuelle Futterempfehlungen testen zu können. Zudem bekommst du danach auch gratis Futterproben.

Eine Heilung gibt es gegen Lebensmittelallergien nicht. Kurzfristig können zwar Antihistaminika eine Besserung bringen, langfristig gilt es jedoch die Allergene zu vermeiden.

Lebensmittelallergien können sich bei Hunden durch Erbrechen, Energielosigkeit und Durchfall mit Schleim bemerkbar machen. Zudem verhalten sich allergische Hunde häufig komisch nach dem Fressen. Ein Allergietest in Kombination mit einer Futterumstellung ist hier die Lösung.

#4 Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom ist eine Erkrankung des Verdauungstrakts, die mit einer Funktionsstörung einhergeht. Die genaue Ursache davon ist noch unklar. 

Rund 10-15 % aller Menschen sollen an einem Reizdarmsyndrom leiden. Bei Hunden sind es Studien zufolge glücklicherweise weniger als 1 %. [11]

Auffallend ist hier, dass es im Wechsel zu Durchfall und Verstopfungen führt. Auch ständiges Übergeben kommt öfters vor. Weitere typische Symptome sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Dauerhafter Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Schleim im Stuhl
  • Permanentes Völlegefühl
  • Plötzliche Verstopfung
  • Gewichtsverlust [12]
Hund beim Koten

Statistiken zufolge sollen vor allem Deutsche Schäferhunde, Rottweiler, Weimaraner, Irish Red Setters, Border Collies, Deutsche Boxer und Yorkshire Terrier darunter leiden.

Zur Diagnose wird meist ein Bluttest durchgeführt, der Stuhl untersucht und eine Röntgenuntersuchung des Verdauungstrakts gemacht. Eine Heilung gibt es dafür aber nicht.

Dafür lassen sich die Beschwerden mithilfe von Medikamenten und einer Ernährungsumstellung mindern. Hier ist viel Ausprobieren angesagt. [13]

Hunde mit einem Reizdarmsyndrom haben mit chronischen Verdauungsproblemen zu kämpfen. Unter anderem kann es hier auch zu Verstopfungen, Durchfall mit Schleim und Appetitlosigkeit führen. Zur Behandlung sollte hier die Ernährung individuell angepasst werden.

#5 Chronischer Stress

Sicher hast du schon die Redewendung gehört, dass Stress auf den Magen schlägt. Das gilt allerdings nicht nur für Menschen, sondern auch für unsere felligen Vierbeiner.

Allerdings sind die Ursachen bei Hunden sehr verschieden. Typische Auslöser für Stress bei Hunden sind:

  • Einsamkeit
  • Gewitter
  • Gewaltvoller Umgang
  • Futter wurde vergessen
  • Laute Geräusche
  • Tierarztbesuch [14]

Erkennen kannst du starken Stress meist daran, dass dein Vierbeiner plötzlich mit Zittern beginnt oder gar Durchfall mit Schleim bekommt. Weitere Anzeichen sind hier:

  • Plötzliches Sabbern
  • Haarausfall
  • Appetitlosigkeit
  • Verstopfung
  • Unruhiges Umherlaufen
  • Starkes Hecheln
  • Distanziertheit
  • Plötzliche Inkontinenz [15]

Die effektivste Methode ist hier die Ursache zu identifizieren und anschließend den Trigger zu vermeiden. Alternativ kannst du auch deinen Vierbeiner an den Stressfaktor gewöhnen.

Darüber hinaus hilft bei Stress auch jede Menge Auslauf und Aufmerksamkeit. Denn dadurch werden Glückshormone ausgeschüttet, die den Stresspegel reduzieren.

Hunde die mit chronischem oder starkem Stress zu kämpfen haben, leiden auch häufiger an Verdauungsproblemen. Unter anderem kann sich Stress mit schleimigem Durchfall als auch mit Verstopfung äußern. Zudem zittern, hecheln und sabbern betroffene Hunde ungewöhnlich häufig.

Tierarzt kontaktieren

#6 Magenschleimhautentzündung

Die Magenschleimhaut schützt den Magen vor der aggressiven Magensäure. Wenn sich diese allerdings entzündet, dann verliert sie auch einen Teil ihrer Funktion.

Mediziner sprechen hier von einer “Gastritis”. Ausgelöst wird es meist durch Viren, Allergien, Vergiftungen, Medikamente oder Bakterien wie beispielsweise Salmonellen. [16]

Häufig tritt es dann auf, wenn das Immunsystem des Hundes geschwächt ist. Denn dann können sich schädliche Bakterien deutlich schneller ausbreiten. Typische Symptome sind:

  • Häufiges Erbrechen
  • Antriebslosigkeit
  • Durchfall mit Schleim
  • Ständiger Liegeplatzwechsel
  • Hund schläft viel
  • Starker Mundgeruch
  • Sodbrennen
  • Gewichtsverlust [17]
Hund beim Stuhlgang

Die Diagnose erfolgt hier meist durch ein Ausschlussverfahren. Gleichzeitig wird häufig das Blut, der Stuhl und der Urin untersucht, um eventuelle Ursachen herauszufinden.

Zur Behandlung wird meist medikamentös der Durchfall gestoppt und eventuelle Bakterien durch Antibiotika abgetötet. Anschließend gilt es dann die Darmflora wiederaufzubauen. [18]

Hunde mit einer Magenschleimhautentzündung haben häufig mit Durchfall und Erbrechen zu kämpfen. Unter anderem kann es hier auch zu Mundgeruch, Sodbrennen und Schleim im Stuhl kommen. Zur Diagnose und Behandlung wird ein Besuch beim Tierarzt empfohlen.

#7 Vergiftungen

In den Nachrichten ist leider immer wieder von ausgelegten Giftködern die Rede. In Wirklichkeit sind jedoch meist die Hundebesitzer selbst für Vergiftungen verantwortlich.

Vor allem viele Anfänger gehen davon aus, dass Hunde alles essen können, was der Mensch tagtäglich isst. Ein schwerer Fehler, der unter Umständen tödlich enden kann.

Denn eine Vielzahl an natürlichen Lebensmitteln ist für die Vierbeiner toxisch. Dazu gehören:

  • Trauben und Rosinen
  • Avocados und Kartoffelschalen
  • Knoblauch und Zwiebeln
  • Kirsch- und Aprikosenkerne
  • Kakao und Schokolade
  • Alkohol und Zuckeralkohol
  • Senf- und Apfelkörner
  • Macadamia- und Walnüsse 
  • Hopfen und Hefe [19]

Betroffene Hunde bekommen häufig Atemprobleme, einen hohen Puls, werden unruhig oder erbrechen gar. Typische weitere Symptome von Vergiftungen sind:

  • Ungewöhnlich starkes Sabbern
  • Antriebsloses Verhalten
  • Durchfall mit Schleim
  • Schwere Atmung
  • Verdauungsbeschwerden
  • Orientierungslosigkeit
  • Blasses Zahnfleisch [20]

Neben den obigen Lebensmitteln kommen auch noch weitere Ursachen infrage. Beispielsweise wenn der Hund Müll, fremden Kot oder Medikamente verschluckt hat.

Je nach Art der Vergiftung kann es hier lebensgefährlich werden. Bei Verdacht rate ich daher umgehend den tierärztlichen Notdienst aufzusuchen.

Verschiedenste Vergiftungen können bei Hunden dazu führen, dass ihre Verdauung aus den Bahnen gerät und sie plötzlich Durchfall mit Schleim bekommen. Zudem gehören auch Atemprobleme, starkes Sabbern und Zittern zu den häufigsten Symptomen.

Weitere Ursachen

In seltenen Fällen können auch noch weitere Erkrankungen dahinter stecken. Bei Verdacht auf die folgenden Krankheiten solltest du den Tierarzt aufsuchen:

  • Morbus Crohn
  • Akutes hämorrhagisches Durchfallsyndrom
  • Magen- oder Darmkrebs
  • Pilzerkrankungen
  • Leber- oder Nierenerkrankungen
  • Parvovirus [21]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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