Frostbeulen beim Hund | Ursachen & Behandlung [2024]


Wenn Hunde längere Zeit draußen bei einer Temperatur von unter 0 °C verbringen oder auf Eis laufen, dann kann es zu Frostbeulen kommen. Es handelt sich dabei um rotblaue Hautveränderungen, die bei langanhaltender Kälte auftreten können und Schmerzen verursachen.

Anders als viele vermuten, handelt es sich bei Frostbeulen nicht um Erfrierungen. Denn es bilden sich keine Eiskristalle im Gewebe selbst. [1]

Grundsätzlich können davon alle Rassen betroffen sein. Kaltwetter-Rassen wie der Siberian Husky, der Alaskan Malamute und sonstige alaskischen Hunde trifft es hier weniger.

Am empfindlichsten gegenüber Kälte sollen die folgenden Rassen sein:

  • Beagle
  • Yorkshire Terrier
  • Pudel
  • Französische Bulldogge
  • Dackel
  • Greyhound
  • Deutsche Dogge
  • Boxer
  • Chihuahua [2]

Bestehende Vorerkrankungen können die Wahrscheinlichkeit von Frostbeulen stark erhöhen. Das kannst du meist daran erkennen, dass der Hund auch im Alltag kalte Pfoten hat.

Frostbeule beim Hund

Neben tiefen Temperaturen, einem kurzen Fell und einem geringen Körperfettanteil gibt es auch noch weitere Risikofaktoren. Dazu gehören:

  • Durchblutungsstörungen
  • Junges oder hohes Alter
  • Niedriger Blutdruck oder Blutarmut
  • Kleine Rassen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Untergewicht [3]

Frostbeulen werden meist dadurch ausgelöst, dass Kälte-empfindliche Rassen längere Zeit bei Temperaturen von unter 0 °C draußen verbringen. Zudem können bestehende Durchblutungsstörungen, Bluterkrankungen oder Herz-Kreislauf-Probleme das Risiko erhöhen.

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Symptome

Frostbeulen treten am häufigsten an den Pfoten des Hundes auf, da diese am weitesten vom Herz entfernt sind. Denn dort ist das angekommene Blut bereits deutlich kühler.

Bei Rassen mit einer langen Schnauze, Schlappohren und einer langen Rute kommt es auch häufiger dort zu Frostbeulen. Typische Symptome davon sind:

  • Blasenbildung
  • Blaurote oder graue Hautverfärbung
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Ungewöhnlich kalte Haut
  • Schwellungen an der betroffenen Stelle
  • Steifer Laufstil [4]

Frostbeulen können sich im Übrigen auch erst nach mehreren Tagen bilden. Sollte die Haut dabei schwarz werden, dann ist das ein Zeichen von abgestorbenem Gewebe.

Hund mit Frostbeule

Grundsätzlich entstehen Frostbeulen durch einen Schutzmechanismus. Denn bei starker Kälte verengt der Körper die Blutgefäße zu den Extremitäten, um die Organe warmzuhalten.

Diese Hautveränderungen sind zwar schmerzhaft, aber in aller Regel harmlos. Viel dramatischer ist es, wenn es zu einer Unterkühlung (“Hypothermie”) kommt.

Davon ist dann die Rede, wenn die Körpertemperatur unter 37,5 °C fällt. Am ehesten ist es an einem starken Zittern zu erkennen. Weitere klassische Symptome davon sind:

  • Geringer Puls
  • Geweitete Pupillen
  • Blasses Zahnfleisch
  • Atemprobleme
  • Ohnmacht [5]

Unbehandelt kann eine Hypothermie tödlich endlich. Hier solltest du umgehend den tierärztlichen Notdienst aufsuchen und deinen Hund warm einpacken.

Frostbeulen bei Hunden sind meist daran zu erkennen, dass die betroffene Stelle bläulich wird, ungewöhnlich kalt ist oder sich gar Blasen bilden. Zudem reagieren betroffene Vierbeiner äußert empfindlich auf Berührungen und vermeiden jeglichen Kontakt damit.

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Behandlung

In keinem Fall solltest du bestehende Frostbeulen mit direkter Hitze behandeln. Das verursacht nur Schmerzen und kann die bereits geschädigte Haut abtöten.

Auch die betroffene Stelle warmzureiben ist keine gute Idee. Denn die Stelle ist in der Regel sehr berührungsempfindlich. Stattdessen wird Folgendes empfohlen:

  • Wickle deinen Hund in einer warmen Decke ein
  • Tupfe die betroffene Stelle vorsichtig trocken
  • Schone deinen Hund, um die Heilung voranzutreiben
  • Gib deinem Hund bei starken Schmerzen Medikamente
  • Besuche den Tierarzt, um Folgeschäden vorzubeugen [6]
Frostbeule an Pfote

Wichtig: Auf keinen Fall solltest du ihm Medikamente für Menschen geben. Hunde reagieren darauf teilweise toxisch. Stattdessen solltest du spezielle Schmerzmittel besorgen.

In aller Regel wird der Tierarzt hier auch Antibiotika verschreiben, um eventuelle Infektionen vorzubeugen. Bei sehr schweren Erfrierungen kann auch eine Amputation notwendig sein.

Blöderweise können Frostbeulen bis zu 6 Monate anhalten, bevor sie dann von alleine verschwinden. Aus diesem Grund ist Vorbeugung die bessere Option. [7]

Bei bestehenden Frostbeulen gilt es den Hund zu wärmen und die betroffene Stelle trocken zu tupfen. Auf keinem Fall sollte direkte Hitze an die Stelle gelangen. Um die Schmerzen zu lindern und Entzündungen vorzubeugen, können Medikamente vom Tierarzt helfen.

Vorbeugung 

Bei Frostbeulen ist Vorsicht besser als Nachsicht. Aus diesem Grund haben sich die folgenden Methoden zur Vorbeugung bewährt:

  • Verbringe maximal 30 Minuten auf eisigen Oberflächen
  • Besorge warme Hundeschuhe für kälteempfindliche Rassen
  • Sperre deinen Hund bei Kälte niemals aus
  • Erhöhe die Körpertemperatur durch einen Wintermantel für Hunde
  • Warte vor dem Gassigehen bis die Pfoten vom Baden trocken sind [8]

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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