Wenn Hunde nicht fressen und trinken, dann kann das auf Bauchschmerzen, Vergiftungen oder virale Infektionen hinweisen. Unter Umständen liegt es auch daran, dass der Hund mit Zahnschmerzen, Magen-Darm-Erkrankungen oder eine Depression zu kämpfen hat.
Ohne zu Fressen halten gesunde Hunde normalerweise problemlos zwischen 5 und 7 Tagen aus. Bei frei lebenden Wölfen gehören solche langen Essenspausen oft zum Alltag.
Ohne zu Trinken wird es jedoch bereits nach 2-3 Tagen lebensgefährlich. Sollte dein Hund daher für länger als 12 Stunden kein Wasser zu sich nehmen, dann solltest du aktiv werden.
Um die potenziellen Ursachen einzuschränken, können die folgenden Fragen helfen
- Hat dein Hund in den 2 Tagen zuvor etwas Eigenartiges gemacht?
- Ist das Futter, das Wasser und der Lebensstil gleich wie zuvor?
- Benimmt er sich auch sonst ungewöhnlich oder krankhaft?
Im Folgenden lernst du über die 11 häufigsten Ursachen, wenn Hunde weder fressen noch trinken.
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#1 Missfallen
Wenn Hunde tagtäglich das gleiche Futter hingestellt bekommen, dann entwickeln sie häufiger eine Abneigung dagegen. Denn auch sie wünschen sich Abwechslung.
Zu erkennen ist es meist daran, dass dein Hund Futter verweigert, aber Leckerlis frisst. Neben einer unbeliebten Marke gibt es aber auch noch weitere potenzielle Ursachen:
- Schimmel im Futter
- Unverträglichkeiten
- Schlecht gewordenes Futter
- Konkurrenz beim Fressen
- Allergene im Futter
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Alternativ kannst du auch etwas Knochenbrühe, rohe Eier oder den Saft einer Thunfischdose unters Futter rühren. Wenn dein Hund nicht trinkt, dann liegt das oft an folgenden Ursachen:
- Verunreinigtes Wasser
- Konkurrenz beim Trinken
- Schlechte Wasserqualität
- Neue Umgebung
- Zu warmes Wasser [1]
Wenn Hunde nicht fressen und trinken, dann kann das auf die Qualität des Futters und Wassers zurückgehen. Eine neue Futtermarke sowie das Wechseln des Trinkwassers reicht hier als Lösung aus. Hilft das nicht, dann gilt es weiter auf Ursachenforschung zu gehen.
#2 Bauchschmerzen
Das gesamte Verdauungssystem von Hunden ist im Vergleich zu dem von Menschen relativ primitiv. Das hat evolutionäre Gründe. Denn Hunde stammen von Fleischfressern ab.
Erst durch das Zähmen wurden sie dann immer mehr zum Allesfresser. Bereits kleine Ungereimtheiten können bei Hunden daher zu Problemen führen. Typisch sind hier:
- Menschliche Essensreste
- Zu schnelles Fressen
- Hund frisst Gras oder Kot
- Zu schnelles Trinken
- Unverträglichkeiten [2]
Bei bestehenden Bauchschmerzen ist es typisch für Hunde nichts zu trinken und auch nichts zu fressen. Dieses Fasten wird auch häufig noch von weiteren Symptomen begleitet:
- Blähungen
- Ablecken der Lippen
- Ständige Magengeräusche
- Übelkeit und Erbrechen
- Plötzliches Sabbern
- Körperliche Unruhe [3]
Bei einer gewöhnlichen Magenverstimmung fängt der Hund von selbst nach spätestens 12 Stunden wieder an zu fressen. Leichtverdauliches ist hier ideal geeignet.
Wenn Hunde mit Bauchschmerzen zu kämpfen haben, dann verändert das auch ihre Ess- und Trinkgewohnheiten. Unter anderem ist es daran zu erkennen, dass der Hund Blähungen bekommt, nicht frisst, stark sabbert, nicht trinkt oder sich gar erbricht.
#3 Mandelentzündung
Die Mandeln gehören unter anderem zum Abwehrsystem des Hundes. Denn sie enthalten so viele weiße Blutkörperchen, dass sie Krankheitserreger abtöten können.
Wenn sich jedoch Bakterien, Viren oder Keime an die Mandeln heften, dann können sich diese entzünden. Weitere potenzielle Ursachen davon sind:
- Chronisches Erbrechen
- Entzündung des Zahnfleischs
- Exzessiver Zahnstein
- Tumorerkrankung
- Häufiges Husten [4]
Das Problem? Das Schlucken wird hier sehr schmerzhaft. Aus diesem Grund fressen und trinken betroffene Hunde häufig nichts. Weitere klassische Symptome sind:
- Starkes Sabbern
- Laute Schluckgeräusche
- Schwellung der Mandeln
- Ständiger Würgereiz
- Aufstöhnen beim Schlucken
- Ablecken der Lippen [5]
Da es sich meist um eine bakterielle Entzündung handelt, kommt zur Behandlung oft Antibiotika zum Einsatz. Bei anderen Ursachen erfolgt die Therapie individuell.
Hunde mit entzündeten Mandeln bekommen beim Schlucken teilweise so große Schmerzen, dass sie von sich aus weder trinken noch fressen. Neben der Appetitlosigkeit kommt es auch meist zu lauten Schluckgeräuschen und einer ungewöhnlich starken Speichelbildung.
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#4 Zahnschmerzen
Sollte dein Vierbeiner Schmerzen an den Zähnen hat, dann versucht er diese meist zu verbergen. Dieses Verhalten ist ein Instinkt, den Hunde von Wölfen geerbt haben.
Wenn du so willst, dann ist das stille Schweigen ein Schutzmechanismus. Denn stark aussehende Tiere werden seltener zur Beute. Typische Auslöser von Zahnschmerzen sind:
- Zahnkaries
- Exzessiver Zahnstein
- Infektion der Zahnwurzel
- Absplitterung eines Zahns
- Loch im Zahn [6]
Wenn Hunde hier nicht fressen und trinken, dann geht es meist auf die damit einhergehenden Schmerzen zurück. Weitere typische Anzeichen sind hier:
- Starke Speichelbildung
- Geschwollenes Zahnfleisch
- Plötzlicher Mundgeruch
- Ständiges Jaulen
- Hund kaut einseitig
- Berührungsempfindlichkeit
- Blut im Mund [7]
Bei Verdacht rate ich hier zunächst einen Blick in den Mundraum zu werfen und nach Auffälligkeiten zu achten. Anschließend gilt es den Tierarzt aufzusuchen.
Wenn Hunde mit Zahnschmerzen zu kämpfen haben, dann kann die Nahrungsaufnahme zur Qual werden. Betroffene Vierbeiner verweigern daher häufig vor Schmerzen zu fressen und trinken auch nichts. Zudem reagieren sie oft empfindlich auf Berührungen an der Schnauze.
#5 Magen-Darm-Erkrankungen
Sowohl das Futter als auch das Wasser wird primär im Darm des Hundes aufgenommen, nachdem es im Mund und Darm bereits vorverdaut wurde.
Neben einer Magenverstimmung können sich jedoch auch weitere Krankheiten in den Essgewohnheiten äußern. Dazu gehören:
- Darmverschluss
- Entzündung des Magen-Darmtrakts
- Magen- und Darmgeschwüre
- Infektion der Magenschleimhaut
- Endoparasiten im Magen und Darm [8]
Hier trinken und fressen Hunde nicht, um die Schmerzen nicht noch zu verstärken. In aller Regel kommt es aber auch noch zu weiteren krankhaften Symptomen:
- Ständiger Durchfall
- Übelkeit und Erbrechen
- Eigenartige Magengeräusche
- Hund schläft viel
- Energie- und Antriebslosigkeit
- Depressives Verhalten
- Blähungen [9]
Bei starken Schmerzen werden Hunde auch zunehmend unruhiger. Sollten die Probleme nicht von alleine weggehen oder sogar stärker werden, dann rate ich zum Tierarzt zu gehen.
Verschiedene Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts können das Wohlbefinden des Hundes massiv einschränken. Betroffene Vierbeiner bekommen häufig Durchfall, fressen nicht und scheinen energielos. Teilweise wirken sie auch depressiv oder verweigern sogar zu trinken.
#6 Nieren- oder Leberprobleme
Sowohl die Leber als auch die Nieren sind bei Hunden unter anderem für das Filtern und Ausscheidung von Schad- und Giftstoffen zuständig.
Erkrankungen dieser Organe wirken sich daher meist auf den gesamten Organismus aus. Typische Ursachen für Leber- und Nierenprobleme sind:
- Vergiftungen
- Entzündungen
- Dehydrierung
- Krebserkrankungen
- Medikamente [10]
Bei Nierenerkrankungen kommt es meist erst dann zu Symptomen, wenn bereits ⅔ der Niere versagt hat. Bei der Leber dagegen schon deutlich früher. Typische Symptome sind hier:
- Blut im Urin
- Hund frisst und trinkt nicht
- Plötzlicher Gewichtsverlust
- Schnelle Erschöpfung
- Antriebslosigkeit
- Durchfall und Erbrechen [11]
Je früher du hier tätig wirst, desto besser stehen die Behandlungschancen. Zwar sind nicht alle Leber- und Nierenerkrankungen heilbar, aber die meisten lassen sich gut behandeln.
Wenn Hunde mit der Leber oder der Niere Probleme bekommen, dann kann sich das auf das Trink- und Essverhalten auswirken. Typische Symptome sind hier, dass der Hund erschöpft wirkt, Durchfall bekommt, sich häufig übergibt und weder trinkt noch frisst.
#7 Depression
Lange Zeit wurde behauptet, dass Hunde keine Depression bekommen können. Aktuelle Studien beweisen jedoch das Gegenteil. Typische Ursachen davon sind:
- Besitzer ist Depressiv
- Mangel an Aufmerksamkeit
- Verlust eines Familienmitglieds
- Chronische Schmerzen
- Soziale Isolation
- Bestehende Traumas [12]
Unter anderem wird darüber diskutiert, ob Hunde dieses Verhalten von Menschen abgeschaut haben. Denn bei den meisten anderen Tieren kommt es nie zu einer Depression.
Bei starken Depressionen werden teilweise selbst die körpereigenen Hormone unterdrückt werden. Betroffene Hunde trinken und fressen daher häufig nichts. Weitere Anzeichen sind:
- Erhöhte Schlafdauer
- Starke Lustlosigkeit
- Hund zieht sich zurück
- Nach hinten gelegte Ohren
- Vermeidung sozialer Kontakte
- Häufiges Heulen [13]
Zur Behandlung solltest du zunächst auf Ursachenforschung gehen. Sollte es einen konkreten Trigger geben, dann gilt es diesen zu beseitigen.
Depressive Hunde schlafen nicht nur übermäßig viel, sondern fressen und trinken auch meist nichts. Zudem sind Depressionen bei Hunden meist daran erkennbar, dass sie ungewöhnlich lustlos wirken, sich zurückziehen oder gar wie Wölfe zu heulen beginnen.
#8 Vergiftungen
Bei Vergiftungen denken die meisten Hundebesitzer zunächst an ausgelegte Giftköder. In der Praxis werden die meisten Vergiftungen jedoch durch das Herrchen selbst ausgelöst.
Das liegt daran, dass selbst gewöhnliche Lebensmittel bei Hunden eine toxische Wirkung haben können. Klassische Beispiele davon sind:
- Kakaoprodukte wie Schokolade
- Zwiebeln, Lauch und Knoblauch
- Alkohol, Wein, Bier und Hopfen
- Trauben, Rosinen und Wein
- Macadamianüsse und Walnüsse [14]
Zudem sind viele Hunde so neugierig, dass sie auch gerne mal Medikamente von Menschen verschlucken oder gar an toxischen Pflanzen nagen. Typische Symptome davon sind:
- Atemprobleme
- Hund trinkt und frisst nicht
- Starkes Sabbern
- Hund hechelt und zittert
- Ständiges Ablecken der Lippen
- Hund erbricht mehrfach
- Plötzlicher Durchfall [15]
Beim leisesten Verdacht auf eine Vergiftung solltest du unverzüglich den Tierarzt aufsuchen. Ansonsten kann es zu permanenten Organschäden kommen oder gar tödlich enden.
Wenn Hunde aus Versehen etwas Toxisches verschlucken, dann äußert sich das zunächst meist in einem plötzlichen Erbrechen. Unter anderem ist es auch daran erkennbar, dass der Vierbeiner nichts frisst, ständig die Lippen ableckt, nichts trinkt oder zu sabbern beginnt.
#9 Kehlkopflähmung
Der Kehlkopf verbindet den Rachen mit der Luftröhre. Er sorgt gleichzeitig auch dafür, dass nur Luft in die Luftröhre gelangt und kein Essen oder Wasser.
Wenn allerdings die Nerven am Kehlkopf ihre Funktion verlieren, dann kann er auch nicht mehr seiner Funktion nachgehen. Typische Symptome sind hier:
- Hund ist schnell schlapp
- Veränderte Stimmhöhe beim Bellen
- Hund röchelt beim Atmen
- Ständiges Verschlucken
- Hund meidet Trockenfutter
- Schleimhäute verfärben sich
- Schwerfällige Atmung
- Häufiges Husten [16]
Wenn Hunde hier nichts fressen und trinken, dann liegt das daran, dass das Schlucken zum Problem wird. Folgende Hunderassen sollen darunter am häufigsten leiden:
- Golden Retriever
- Dalmatiner
- Labrador Retriever
- Bouvier de Flandres
- Siberian Husky
- Neufundländer
- Berner Sennenhund [17]
Die Symptome treten hier in der Regel schleichend über einen Zeitraum von mehreren Monaten ein. Zur Diagnose und Behandlung solltest du den Tierarzt aufsuchen.
Hunde mit einer Kehlkopflähmung bekommen zunehmend Probleme beim Schlucken, wodurch viele sowohl auf Fressen als auch auf das Trinken verzichten. Zu erkennen ist es zudem meist an einer röchelnden und schwerfälligen Atmung oder häufigem Husten.
#10 Pankreatitis
Die primäre Aufgabe der Bauchspeicheldrüse ist die Produktion von Insulin, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Sie ist aber auch für die Verdauung zentral.
Wenn es dort jedoch zu einer Entzündung kommt, dann sprechen Mediziner von einer “Pankreatitis”. Die Ursache dafür ist meist unklar. Es gibt aber bekannte Risikofaktoren:
- Zuckerkrankheit
- Zu fettreiche Ernährung
- Übergewicht
- Nebenwirkung von Medikamenten
- Operative Eingriffe
- Nebenwirkung von OP
- Hohes Alter [18]
Hunde verlieren hier meist ihren Appetit, weshalb sie nichts fressen. Bei schweren Infektionen trinken auch viele Vierbeiner nichts. Weitere typische Anzeichen davon sind:
- Übelkeit und Erbrechen
- Starkes Fieber
- Gekrümmter Rücken
- Antriebslosigkeit
- Chronischer Durchfall
- Bauchschmerzen [19]
Aus bislang ungeklärten Gründen sollen primär alle Schnauzer-Arten davon betroffen sein. Unbehandelt kann es lebensgefährlich werden. Hier solltest du ärztliche Hilfe aufsuchen.
Hunde mit einer Pankreatitis haben häufig so starke Bauchschmerzen, dass sie nichts trinken und fressen. Zudem übergeben sich betroffene Vierbeiner auch häufig, bekommen Fieber und wirken antriebslos und müde. Hier handelt es sich um einen medizinischen Notfall.
#11 Virale Infektionen
Infektionen durch Viren gehören sowohl bei Menschen als auch bei Hunden zum Alltag. Bei den Vierbeinern gehört es sogar zu den top 3 häufigsten Todesursachen.
Die Symptome können hier je nach Virus stark variieren. In den meisten Fällen löst sich das Problem auch von selbst. Mit den folgenden Viren ist jedoch nicht zu spaßen:
- Staupe
- Parvovirose
- Influenza-Virus
- Hepatitis Contagiosa Canis
- Leptospirose
- Tollwut [20]
Nur ein Teil dieser Viren wird bei den Pflichtimpfungen abgedeckt. Bei ungeimpften Vierbeinern tritt es folglich am häufigsten auf. Typische Anzeichen sind hier:
- Chronischer Durchfall
- Fieber und Antriebslosigkeit
- Hund frisst und trinkt nicht
- Atemprobleme und Husten
- Ungewöhnliche Müdigkeit
- Häufiges Erbrechen [21]
Weil einige dieser Viren als unheilbar gelten, solltest du dich stets an den empfohlenen Impfplan halten. Bei akuten Beschwerden rate ich zudem den Tierarzt zu konsultieren.
Wenn sich Hunde mit viralen Infekten anstecken, dann kommt es meist zu Fieber und starker Müdigkeit. Unter anderem ist es auch daran erkennbar, dass der Vierbeiner weder frisst noch trinkt. Zudem haben viele mit chronischem Durchfall und Erbrechen zu kämpfen.
Seltene Ursachen
- Zeitnahe Impfung
- Demenz
- Autoimmunerkrankungen
- Stress und Angst
- Nebenwirkung von Medikamenten
- Schwangerschaft [22]
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