Wenn Hunde Mäuse fressen, dann können auch Erkrankungen, Parasiten oder gar Vergiftungen übertragen werden. Das Fangen von Mäusen ist ein Instinkt, den die meisten Hunde haben. Fressen tun Hunde die Nagetiere aber nur relativ selten.
Die meisten Terrier-Rassen wurden übrigens speziell gezüchtet, um Nagetiere vom Haus und Hof fernzuhalten. Das erklärt auch, warum sie so gerne graben und bellen.
In den meisten Fällen ist das Fressen einer Maus in Deutschland harmlos. Hunde essen zwar dann weniger vom Trockenfutter, aber Grund zur Sorge ist es meist nicht. [1]
Seltener kann es jedoch auch lebensbedrohliche Konsequenzen haben. Im Folgenden lernst du über 6 potenzielle Folgen und dessen typischen Symptome.
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#1 Vergiftungen
Wenn die Maus Giftköder gefressen hat, dann nimmt der Hund diese auch beim Fressen auf. Häufig ist das sogar die Ursache, warum der Vierbeiner die Maus überhaupt fangen konnte.
Das Gleiche gilt auch für Mäuse, die bereits tot sind. Blöderweise treten die Beschwerden teilweise auch erst 3-5 Tage nach dem Fressen der Maus auf. Typische Anzeichen sind:
- Plötzliches Erbrechen
- Hund hustet Blut
- Blutendes Zahnfleisch
- Nasenbluten
- Atemprobleme
- Schwächegefühl
- Blut im Stuhl [2]
Die konkrete Behandlung ist meist von der Art und Menge des Giftstoffes abhängig. Grundsätzlich werden in Deutschland 3 verschiedene Arten von Giften eingesetzt:
- Antikoagulanzien: Stoppt die Blutgerinnung und führt daher zu internen Blutungen.
- Cholecalciferol: Entleert die Calciumspeicher und führt zu Nierenversagen.
- Bromethalin: Greift das Nervensystem im Gehirn an.
Hier solltest du bei Verdacht umgehend den Tierarzt aufsuchen. Dort angekommen wird in der Regel zuallererst versucht, den Vierbeiner zum Erbrechen zu bringen. [3]
Wenn Hunde aus Versehen vergiftete Mäuse fressen, dann kann es auch beim Hund selbst zu schweren Vergiftungen kommen. Hier gilt es zur Diagnose und Behandlung umgehend den tierärztlichen Notdienst aufzusuchen, um permanente Schäden vorzubeugen.
#2 Spulwürmer
Neben Zecken gehören auch Spulwürmer zu den häufigsten Parasiten bei Hunden. Statistiken zufolge soll sie fast jeder Hund im Laufe seines Lebens bekommen.
Am häufigsten werden sie im Welpenalter über die Muttermilch übertragen. Danach leben sie dann primär im Darm. Zwei weitere potenzielle Ursachen sind:
- Umwelt: Wenn die Vierbeiner mit Kot anderer Tiere in Kontakt kommen.
- Infizierte Tiere: Wenn Hunde eine mit Spulwürmer infizierte Maus fressen. [4]
Zu erkennen sind Spulwürmer meist daran, dass infizierte Hunde plötzlich einen Blähbauch bekommen und an chronischem Durchfall leiden. Weitere klassische Symptome sind:
- Gewichtsverlust
- Schwächegefühl
- Häufiges Erbrechen
- Plötzliches Husten
- Bauchschmerzen
- Würmer im Stuhl [5]
Wirklich gefährlich sind Spulwürmer in der Regel nur für Welpen. Aus diesem Grund ist es wichtig, von Beginn an den Empfehlungsplan zur Entwurmung zu befolgen.
Wenn Hunde eine Maus fressen, die mit Spulwürmer infiziert war, dann werden diese Parasiten auch auf den Vierbeiner übertragen. In den meisten Fällen macht es sich durch Durchfall, Blähungen und Übelkeit bemerkbar. Zur Behandlung reicht hier eine Wurmkur aus.
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#3 Toxoplasmose
Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch die Parasiten namens “Toxoplasma gondii” ausgelöst werden. Bei Katzen kommt diese Infektion am häufigsten vor.
Übertragen werden diese Parasiten meist dadurch, dass Hunde Katzenkot, rohes Fleisch oder infizierte Mäuse fressen. Typische Anzeichen davon sind:
- Hund zittert
- Muskelschwäche
- Kurzatmigkeit
- Hund verweigert Futter
- Übelkeit und Erbrechen
- Gewichtsverlust
- Fieber [6]
Gefährlich ist diese Infektion überwiegend für junge Hunde, deren Immunsystem noch nicht vollends entwickelt ist, sowie bereits vorerkrankte Vierbeiner.
Bei ausgewachsenen und gesunden Hunden ist teilweise keine Behandlung erforderlich. Hier heilt sich die Infektion oft von selbst. Ein Arztbesuch ist aber dennoch ratsam.
Bei Welpen und kranken Hunden werden in der Regel entzündungshemmende Medikamente verschrieben. Zur Vorbeugung wird empfohlen, Hunden kein rohes Fleisch zu geben. [7]
Wenn Mäuse mit Toxoplasmose infiziert sind und der Hund diese danach frisst, dann wird die Infektionskrankheit auch meist mitübertragen. Zu erkennen ist es primär daran, dass der Hund Fieber bekommt, sich häufig erbricht, zu zittern beginnt und allgemein schwach wirkt.
#4 Magenreizung
Hunde stammen ursprünglich von Wölfen ab, die reine Fleischfresser sind. Mittlerweile haben sich Hunde dagegen durch die Zähmung primär zum Allesfresser entwickelt.
Das Problem? Wenn ein Hund sein komplettes Leben lang mit Trockenfutter und Leckerlis gefüttert wurde, dann hat sich auch das Verdauungssystem komplett daran angepasst.
Von Natur aus sollten Hunde eine Maus problemlos fressen und verdauen können. Durch die Ernährungsumstellung kann das jedoch den Magen reizen. Typische Symptome davon sind:
- Starke Blähungen
- Vermehrte Speichelbildung
- Übelkeit und Erbrechen
- Verweigerung von Futter
- Lethargisches Verhalten
- Hund stößt häufig auf [8]
Sollte die Magenverstimmung nur aufgrund der “Neuheit” sein, dann reicht meist ein 10-stündiges Fasten zur Behandlung aus. Du brauchst dafür den Napf nicht wegzunehmen.
In aller Regel verweigern Hunde in solchen Fällen ihr Futter von selbst. Solltest du dagegen Parasiten oder gar Vergiftungen vermuten, dann rate ich den Tierarzt aufzusuchen. [9]
Wenn der Verdauungstrakt nichts anderes als Leckerlis und Trockenfutter gewohnt ist, dann kann das Fressen einer Maus den Magen reizen. Zu erkennen ist es meist an Blähungen, Übelkeit und häufigem Aufstoßen. Grund zur Sorge besteht hier aber in der Regel nicht.
#5 Leptospirose
Leptospirose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch die Bakterien-Gattung “Leptospira” ausgelöst wird. Auch Menschen können davon betroffen werden.
Übertragen wird es meist durch den Urin, das Blut oder Gewebe infizierter Tiere. Insbesondere Ratten, Mäuse, Schweine und Rinder sind davon betroffen.
Wenn Hunde dementsprechend eine infizierte Maus fressen oder auch nur an einer toten Maus lecken, dann kann das zur Übertragung ausreichen. Typische Symptome davon sind:
- Fieber
- Starker Durst
- Durchfall und Erbrechen
- Hund wirkt traurig und müde
- Appetitlosigkeit
- Gelbsucht
- Laufende Nase [10]
Zur Diagnose wird hierfür meist das Blut sowie der Urin untersucht. Je früher der Hund mit Antibiotika behandelt wird, desto geringer sind die potenziellen Folgeschäden.
Im Übrigen gibt es mittlerweile auch bereits einen Impfstoff gegen Leptospirose. Allerdings deckt diese Impfung nicht alle Bakterienkulturen ab und ist damit nicht 100 % sicher. [11]
Wenn Hunde eine Maus fressen, die mit Leptospirose infiziert war, dann wird auch meist die Infektionskrankheit übertragen. Typisch ist hier, dass der Hund plötzlich Fieber bekommt, Futter verweigert und starken Durst hat. Hier gilt es umgehend aktiv zu werden.
#6 Bandwürmer
Bandwürmer gehören zu den häufigsten Endoparasiten von Hunden. Damit sind Parasiten gemeint, die primär im Innern des Vierbeiners leben.
Interessanterweise werden diese Würmer primär durch Flöhe übertragen, welche die Eier in sich tragen. Also beispielsweise dann, wenn dein Hund sich das Fell pflegt.
Aber auch das Fressen von Mäusen kann zur Übertragung ausreichen. Je nach Art des Bandwurms können sie teilweise bis zu 18 cm lang werden. Typische Anzeichen sind hier:
- Gewichtsverlust
- Hund erschöpft schnell
- Ständige Blähungen
- Würmer im Erbrochenen
- Hund reibt Hintern am Boden
- Würmer im Stuhl
- Antriebslosigkeit [12]
Zur Diagnose reicht hier meist eine Untersuchung des Stuhls aus. Zur Behandlung wird dann eine Wurmkur durchgeführt. Zumeist reicht es hier ein paar Tropfen unters Futter zu mixen.
Einen Langzeitschutz gegen Bandwürmer gibt es aber leider nicht. Genau aus diesem Grund empfehlen Ärzte auch alle 3 Monate eine Wurmkur durchzuführen. [13]
Wenn sich eine Maus mit Bandwürmern infiziert hat und anschließend von einem Hund gefressen wird, dann werden die Würmer meist übertragen. In den meisten Fällen ist es daran erkennbar, dass sich lange weiße Würmer im Stuhl des Hundes befinden.
Seltene Folgen
- Tollwut: In Deutschland gilt Tollwut seit 1990 als ausgerottet. Zudem sterben infizierte Mäuse meist zu schnell, um es an Hunde übertragen zu können.
- Blockade: Sollte die Maus im Hals des Hundes steckenbleiben, dann kann es zu schweren Atemproblemen kommen.
- Salmonellen: Da Mäuse diese Art von Bakterien nur selten in sich tragen, wird es dementsprechend auch relativ selten übertragen.
Der Kot von Mäusen gilt im Übrigen als deutlich harmloser als eine Maus selbst. Hier brauchst du dir in der Regel keine Sorgen zu machen. [14]
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