11 Tipps, um Fiepen beim Hund abzugewöhnen [2024]


Um Fiepen bei Hunden abzugewöhnen, helfen meist Ablenkung, Ignorieren sowie das Erteilen einer Aufgabe. Um das Gefiepe langfristig vorzubeugen, hilft es das Selbstbewusstsein zu steigern und potenzielle Stressfaktoren zu eliminieren.

Bei den Maßnahmen 1-5 handelt es sich akute Maßnahmen während Strategie 6-11 mehr für die Vorbeugung in der Zukunft effektiv sind. Los geht’s!

Akute Maßnahmen

Im Folgenden findest du 6 Methoden, die insbesondere dann helfen, wenn deine Hund gerade im Moment am Fiepen ist. Es sind also primär kurzfristige Lösungen.

#1 Lenke deinen Hund ab

Hunde fiepen in den allermeisten Fällen, weil sie ungenügend Aufmerksamkeit bekommen. Das gilt vor allem für sehr sensible Rassen wie Beagle, Labradore und Yorkshire Terrier.

Erkennen tust du das meist daran, dass der Hund währenddessen Blickkontakt mit dir sucht, dich anspringt, sich hyperaktiv verhält und dich auf Schritt und Tritt verfolgt. [1]

Ablenkung ist hier die einfachste Methode, um das Fiepen abzugewöhnen. Bewährte Strategien sind hier:

  • Ständig neue Spielzeuge besorgen (wie unsere)
  • Ein solcher Leckerli-Ball, bei dem beim Spielen automatisch Leckerlis herausfallen
  • Ziehe über alte Spielzeuge eine Socke, damit sie “neu” erscheinen
  • Besorge einen Schnüffelteppich und verstecke Leckerlis darin  
  • Eine automatische Ballwurfmaschine für das Haus und den Garten

Sollte dagegen Eifersucht hinter dem Fiepen stecken, dann kommst du um die persönliche Aufmerksamkeit nicht vorbei.

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#2 Erteile eine Aufgabe

Insbesondere Jagd-, Spür- und Schäferhunde brauchen aufgrund ihrer Vergangenheit besonders viel Beschäftigung. Je mehr Arbeit sie bekommen, desto glücklicher sind sie.

Diese Hunde haben zudem von Natur aus einen starken Drang nach Gehorsamkeit. Das kannst du gezielt ausnutzen, indem du deinem Hund Befehle erteilst.

Ein simples “Sitz” oder “Platz” mit einem anschließenden “Bleib” reicht hier häufig bereits als Beschäftigung aus. Nach spätestens 10 Minuten sollte aber eine Belohnung folgen.

#3 Ignoriere das Verhalten

Junge Hunde und Kleinkinder haben viele Gemeinsamkeiten. Denn unter anderem versuchen beide ihre Grenzen stets auszutesten.

Solltest du den Wünschen und Bedürfnissen deines Hundes stets nachkommen, dann hast du zum Schluss einen verwöhnten Hund, der dir ständig auf der Nase herumtanzt.

Viel effektiver ist hier deinen Hund bewusst zu ignorieren. Damit gewöhnst du ihm nicht nur das Fiepen ab, sondern zeigst ihm auch gleichzeitig, wo seine Grenzen sind.  [2]

Sollte dein Hund für eine gewisse Zeit ruhig sein, dann kannst du dieses Verhalten zusätzlich fördern, indem du ihn mit einem Leckerli belohnst.

Wichtig: Hier solltest du dir wirklich sicher sein, dass das Fiepen nicht durch Angst, Schmerzen, Stress, Vergiftungen oder gar Erkrankungen ausgelöst wird.

Hund

#4 Mach von Hilfsmittel Gebrauch

Es gibt einige Geräte, die nicht nur gegen ständiges Gebell, sondern kann auch bei Fiepen, Winseln und Jaulen helfen. Die zwei bekanntesten davon sind:

Dieses Gerät spielt per Knopfdruck einen hohen Ton ab, welcher für uns Menschen unhörbar ist. Da der Ton in der Natur fast nie vorkommt, schauen Hunde dabei sofort zum Gerät.

Früher wurden solche Geräte teilweise dafür kritisiert, dass der Ton den Hunden weh tun soll. Dieser Mythos wurde aber längst widerlegt. Vielmehr verwirrt das ungewöhnliche Geräusch.

Auch ein Hunde-Klicker kann beim Abgewöhnen von Fiepen helfen. Dieses Gerät verursacht per Knopfdruck auf mechanische Art ein “Klick-Geräusch”.

Dieses Geräusch kommt in der Natur so gut wie nie vor, sodass es sofortige Neugier triggert. Gleichzeitig vergessen viele Hunde, weshalb sie eigentlich jammern wollten.

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#5 Eliminiere potenzielle Trigger

Sollte das ständige Fiepen auf Angst oder Stress zurückgehen, dann gilt es zunächst den dafür verantwortlichen Trigger herauszufinden und anschließend zu eliminieren.

Solche Emotionen erkennst du meist daran, dass dein Hund zittert, sich unruhig verhält, die Rute eingezogen hat, stark hechelt, direkten Augenkontakt meidet und sich versteckt. [3]

Im Folgenden sind die häufigsten Auslöser aufgelistet. Um das Fiepen abzugewöhnen, solltest du diese meiden:

  • Laute Geräusche über 85 Dezibel
  • Einsamkeit (vor allem nachts)
  • Orte mit großen Menschenmengen
  • Gewalt oder Drohungen in der Erziehung
  • Anwesenheit vieler fremder Personen [4]

Schoßhunderassen und weitere sensible Rassen sind tendenziell am ängstlichsten. Hier solltest du besondere Rücksicht nehmen.

Vorbeugende Maßnahmen

Die folgenden Methoden haben zwar meist kurzfristig keinerlei Auswirkung, dafür können sie ständiges Gefiepe langfristig vorbeugen.

#6 Stärke das Selbstbewusstsein

Das gilt vor allem dann, wenn dein Hund beim Kontakt mit fremden Menschen oder Hunden ständig die Ohren zurückhält, den Schwanz einzieht und Augenkontakt vermeidet.

Denn das sind alles Anzeichen eines unterwürfigen Verhaltens. Wenn du allerdings seine Selbstsicherheit steigerst, dann gewöhnst du ihm auch automatisch das Fiepen ab.

Bewährte Methoden sind hier:

  • Bring deinem Hund einfache Tricks bei, bei denen er belohnt wird
  • Vermeide Strafen und beschränke dich auf positives Feedback im Training
  • Gewöhne deinen Hund schrittweise an alle Dinge, vor denen er Angst hat
  • Beschränke dich auf kleine Fortschritte, anstatt den Hund zu überfordern
  • Vermeide jegliche verbale und körperliche Gewalt in der Erziehung [5]

Grundsätzlich gilt: Je höher die Selbstsicherheit deines Hundes, desto weniger fiept und winselt er auch. Konsistentes Training ist daher das A & O.

Hund

#7 Sorge für eine angenehme Raumtemperatur

Hitze erkennst du bei Hunden meist daran, dass sie sehr stark hecheln. Fiepen tun sie hier nur in Extremfällen. Bei Kälte ist das dagegen sehr häufig der Fall.

Vor allem Welpen, kurzhaarige Hunde sowie Nackthunde frieren besonders schnell. Das Gleiche gilt für Rassen wie der Dobermann, die sehr wenig Körperfett haben.

Dass es deinem Hund zu kalt ist, erkennst du häufig an einem Zittern. Zudem suchen betroffene Hunde übermäßig viel Körperkontakt und laufen vergleichsweise steif. [6]

Zur Vorbeugung und Abgewöhnung solltest du daher im Herbst und Winter stets warme Decken bereitstellen, einen wärmenden Mantel kaufen und ein gepolstertes Hundebett anschaffen.

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#8 Lagere toxische Mittel in Regalen

Das Verschlucken giftiger Stoffe gehört zu den häufigsten Ursachen für das Aufsuchen des Tierarztes. Betroffene Hunde fiepen und winseln dabei stetig.

Zudem erkennst du Vergiftungen meist an unruhigem Verhalten, plötzlichem Durchfall, starkem Zittern, Erbrechen sowie antriebslosen Verhalten. [7]

Um Vergiftungen und damit auch Fiepen vorzubeugen, solltest du daher alle toxischen Mittel so lagern, dass sie für deinen Hund unerreichbar sind. Dazu gehören:

  • Reinigungsmittel
  • Insektizide
  • Drogen
  • Supplemente
  • Medikamente
  • Alkohol

Aber auch Lebensmittel wie Schokolade, Avocados, Rosinen, Macadamianüsse, Pralinen, Knoblauch, Xylitol, Zwiebeln, Zimt und Trauben sind für Hunde toxisch. [8]

#9 Sorge für reichlich Auslastung

Vor allem sehr aktive Rassen neigen häufig zu fiepen, wenn der Bedarf mentaler und körperlicher Auslastung zu kurz kommt. Äußern tut es sich meist in Hyperaktivität.

Das erkennst du beispielsweise daran, dass dein Hund in der Wohnung zu graben beginnt, Möbel annagt, sein eigenes Körbchen zerstört oder dich anspringt. [9]

Je müder ein Hund ist, desto tendenziell ruhiger ist er auch. Zur Abgewöhnung hilft es daher vorbeugend für reichlich Auslastung zu sorgen. Bewährte Strategien sind hier:

  • Spieldates mit anderen Hunden organisieren
  • Für eine angemessene Wohnungsgröße zu sorgen
  • Dem Nachbarskind ein Taschengeld fürs Gassigehen zu zahlen
  • Vermeidung dicht besiedelter Wohngebiete bei aktiven Rassen

Kastrierte Hunde sind im Übrigen meist deutlich ruhiger als unkastrierte Artgenossen. Das hat damit zu tun, dass die Hormonproduktion durch die OP stark reduziert wird.

Hund

#10 Sorge für regelmäßige Pinkelpausen

Wie lange Hunde Urin einhalten können, ist primär von der Größe und dem jeweiligen Alter abhängig. Zudem spielt auch die Aktivität und Gesundheit eine zentrale Rolle.

Welpen einer kleinen Rasse halten es durchschnittlich für maximal 2 Stunden aus, während es ausgewachsene Vierbeiner einer großen Rasse bis zu 14 Stunden aushalten.

Drückt die Blase, dann machen dich stubenreine Hunde meist lautstark darauf aufmerksam. Um das Fiepen abzugewöhnen, solltest du daher für regelmäßige Pinkelpausen sorgen. [10]

Alternativ sind auch solche Pee Pads für die Wohnung ideal. Denn sie saugen jeglichen Urin auf, ohne beim Entsorgen auch nur einen Tropfen zu hinterlassen. 

#11 Schließe Schmerzen und Krankheiten aus

Ständiges Fiepen kann unter anderem auch auf bestehende Schmerzen oder Erkrankungen hinweisen. Besonders häufig sind hier:

  • Demenz bei Hunden über 10 Jahren
  • Dornen oder Splitter in den Pfotenballen
  • Allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten
  • Arthritis bei Hunden über 12 Monaten
  • Probleme mit dem Bewegungsapparat
  • Holzsplitter zwischen den Zähnen

Erkennen kannst du Schmerzen meist an unruhigem Umherlaufen, plötzlichem Humpeln, ständigem Winseln und Jaulen sowie einer gebeugten Körperhaltung. [11]

Hier solltest du zur Vorbeugung und Abgewöhnung des Fiepens regelmäßig den Tierarzt aufsuchen und die Pflichtimpfungen stets aktualisieren.

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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