Hund erbricht morgens | 5 Ursachen [2024]


Wenn sich Hunde morgens erbrechen, dann liegt das meist an einer zu langen Nüchternheit. Seltenere Ursachen sind eine Dickdarmentzündung, eine Schwangerschaft, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder eine chronisch entzündliche Darmerkrankung.

In den meisten Fällen würgen Hunde morgens gelbe, wässrige Gallenflüssigkeit hoch. Das liegt daran, dass ihr Magen leer ist und die letzte Mahlzeit bereits etwas länger her ist.

Tierärzte unterscheiden übrigens zwischen Erbrechen und Hochwürgen. Beim Erbrechen kommt der Inhalt vom Magen hoch, welcher bereits teilweise oder komplett verdaut ist.

Zudem riecht das Erbrochene säuerlich und es kommt durch die Magensäure häufiger zu Sodbrennen. Hochwürgen bezeichnet dagegen nur die Entleerung der Speiseröhre.

Das Gefressene ist dabei zum Großteil noch erkennbar. Hier lernst du über die 5 häufigsten Ursachen, wenn dein Hund am Morgen häufiger kotzen sollte.

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#1 Zu lange Nüchternheit

Gelegentliches Fasten gilt bei Menschen als gesundheitsfördernd. Nicht umsonst ist intermittierendes Fasten derzeit im Trend. Bei Hunden ist das dagegen anders.

Vor allem bei großen Rassen sammelt nach einer zu langen Nüchternheit häufig zu viel Magensäure an. Um eine Übersäuerung vorzubeugen, übergibt sich dann der Hund.

Das Erbrochene ist dabei meist gelb. Teilweise befindet sich auch weißer Schaum darin. Es handelt sich dabei um ein flüssiges Gemisch aus Galle und Magensäure. [1]

Am Morgen kommt diese Art des Erbrechens am häufigsten vor, weil die letzte Mahlzeit lange her ist. Im englischsprachigen Raum wird das auch als “early morning vomiting” bezeichnet.

Hund mit Krankheit

Glücklicherweise sind hier zur Behandlung keinerlei Medikamente notwendig. Stattdessen hilft es, die Gewohnheiten des Vierbeiners anzupassen:

  • Mitternachtssnack: Lege kurz vor dem Schlafengehen in die Nähe des Körbchens ein Snack, sodass dein Vierbeiner beim nächtlichen Herumlaufen etwas frisst.
  • Frequenzerhöhung: Statt 1-2 große Mahlzeiten zu füttern, sind mehrere kleine Mahlzeiten die bessere Wahl. Ein automatischer Futterspender kann hier helfen.

Sollten beide Maßnahmen keine Besserung bewirken, dann liegt die Ursache woanders. Spätestens dann kann ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll sein. [2]

Wenn Hunde morgens Galle oder eine gelbe Flüssigkeit erbrechen, dann kann das auf eine Übersäuerung des Magens hinweisen. Meist geht das auf eine zu lange Fastenzeit zurück. Mehrere kleine Mahlzeiten sowie ein Mitternachtssnack können hier helfen.

#2 Dickdarmentzündung

Der Dickdarm hat die Aufgabe, den flüssigen Speisebrei zu verdicken. Er entzieht dem Stuhl also Wasser. Bei einer Entzündung dieses Organs sprechen Tierärzte von einer “Kolitis”.

Das Problem? Durch eine Infektion verliert der Dickdarm auch häufig einen Teil seiner Funktionsfähigkeit. Durchfall gehört daher zu den häufigsten Symptomen. Weitere sind:

  • Blut im Stuhl
  • Schmerzen beim Koten
  • Unregelmäßige Essgewohnheiten
  • Plötzlicher Gewichtsverlust
  • Hund erbricht am Morgen
  • Häufiger Stuhlgang [3]

Die Ursachen davon können sehr vielseitig sein. Angefangen bei Lebensmittelallergien und Entzündungen bis hin zu inneren Verletzungen. Weitere typische Auslöser sind:

  • Reizdarmsyndrom
  • Verdorbenes Essen
  • Lebensmittelunverträglichkeiten
  • Wurmbefall
  • Allergische Reaktionen
  • Pilzinfektionen [4]

Bei Verdacht wird der Tierarzt hier meist eine Stuhlprobe untersuchen lassen. Teilweise werden auch noch zusätzlich Ultraschall- und Blutuntersuchungen durchgeführt.

Die Behandlung richtet sich dann nach der Ursache. Häufig wird zusätzlich eine Umstellung des Futters, die Erhöhung der Ballaststoffe oder gar intermittierendes Fasten empfohlen.

Wenn sich der Dickdarm entzündet, dann geht das meist mit mehreren krankhaften Symptomen einher. Typischerweise bekommen betroffene Hunde Durchfall oder erbrechen gar am Morgen eine gelbe Flüssigkeit. Bei Verdacht sollte der Tierarzt aufgesucht werden.

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#3 Schwangerschaft

Bei Hunden wird bei einer Schwangerschaft von einer “Trächtigkeit” gesprochen. Die Vierbeiner sind zudem auch keine 9 Monate schwanger, sondern nur zwischen 62 und 64 Tagen.

Sollte es sich bei deinem Hund um einen Rüden oder eine kastrierte Hündin handeln, dann liegt die Ursache woanders. Denn bei einer Kastration werden die Eierstöcke entfernt. [5]

Das morgendliche Erbrechen geht hier auf die starke Änderung der Hormone zurück. Typischerweise sind schwangere Hündinnen auch leicht reizbar. Weitere Symptome sind:

  • Plötzliche Gewichtszunahme
  • Zutrauliches Verhalten
  • Geschwollene Zitzen
  • Hund ermüdet schnell
  • Ungewöhnlich starker Hunger
  • Geschwollener Bauch [6]
Kranker Hund

In aller Regel können Tierärzte eine Schwangerschaft ab dem 20. Tag nachweisen. Dazu werden die Hormone gemessen. Bereits 10 Tage später sind auch oft die Welpen sichtbar.

Ab dem Zeitpunkt nehmen schwangere Hunde dann auch relativ schnell an Gewicht zu. Und rund einen Monat später kommen die Welpen bereits zur Geburt.

Erfahrene Tierärzte können auch bereits anhand der Zitzen und dem Bauch bestimmen, ob eine Hündin schwanger ist. Bei Verdacht rate ich daher professionelle Hilfe zu suchen.

Da sich die Hormone während einer Schwangerschaft stark ändern, müssen sich trächtige Hündinnen häufiger morgens übergeben. Da der Magen zu dieser Zeit meist leer ist, kommt dabei überwiegend Galle heraus. Also eine gelbe Flüssigkeit mit weißem Schaum.

#4 Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse hat primär zwei verschiedene Aufgaben. Sie produziert Verdauungssäfte für die Verdauung und reguliert gleichzeitig den Blutzuckerspiegel.

Das gilt zumindest für den gesunden Zustand. Denn bei einer Entzündung dieses Organs lässt auch die Funktionsfähigkeit nach. Mediziner bezeichnen das auch als “Pankreatitis”.

Zu den häufigsten Ursachen davon gehören eine zu fettreiche Ernährung, schweres Übergewicht und innere Verletzungen. Weitere Auslöser sind:

  • Innere Verletzungen
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Diabetes
  • Menschliche Essensreste
  • Genetik
  • Medikamente
  • Vergiftungen [7]

Teilweise kannst du es daran erkennen, dass dein Hund morgens erbricht. Zudem machen betroffene Vierbeiner meist einen schwachen Eindruck. Weitere Symptome sind:

  • Starke Schmerzen
  • Durchfall und Erbrechen
  • Antriebsloses Verhalten
  • Plötzlicher Kollaps
  • Dehydrierung
  • Fieber [8]

Hier solltest du bei Verdacht sofort den Tierarzt aufsuchen. Eine solche Entzündung kann lebensgefährlich sein. Die Behandlung ist dann von der entsprechenden Ursache abhängig.

Wenn sich die Bauchspeicheldrüse von Hunden entzündet, dann kann sich das unter anderem in einem morgendlichen Übergeben äußern. Aufgrund des leeren Magens ist das Erbrochene oft gelb und flüssig. Meist zeigen sich auch noch weitere krankhafte Symptome.

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#5 Chronisch entzündliche Darmerkrankung

Die Verdauung von Lebensmitteln erfolgt schrittweise. Im Mund wird die Nahrung grob zerkleinert, im Magen dann noch etwas feiner. Dort wird aber nichts absorbiert.

Das passiert erst im Darm. Das Problem? Wenn der Darm chronisch entzündet ist, dann wird die Aufnahme von Nährstoffen stark gehemmt. Typische Ursachen davon sind:

  • Lebensmittelallergien
  • Befall von Darmparasiten
  • Schwaches Immunsystem
  • Lebensmittelunverträglichkeiten
  • Bakterielles Ungleichgewicht
  • Chronischer Stress [9]
Hund

Zu erkennen sind solche Probleme häufig daran, dass der Hund abnimmt, morgens Galle kotzt und sich allgemein oft übergibt. Weitere klassische Symptome sind:

  • Chronischer Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Häufiges Aufstoßen
  • Laute Magengeräusche
  • Erhöhte Speichelproduktion
  • Bauchschmerzen [10]

Zur Diagnose wird hierbei meist eine Biopsie durchgeführt, genauso wie eine Ultraschalluntersuchung. Zusätzlich wird auch das Blut sowie der Stuhl untersucht.

Eine chronische Entzündung lässt sich leider nur selten heilen. Mithilfe eines passenden Futters sowie einigen Medikamenten können die Beschwerden aber gut behandelt werden.

Hund mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung können Nährstoffe aus der Nahrung deutlich schlechter aufnehmen. In der Praxis führt das dazu, dass sich betroffene Vierbeiner häufiger morgens übergeben und sich teilweise auch Schaum darin befindet.

Seltenere Ursachen

Unter Umständen können auch folgende Ursachen für die Beschwerden verantwortlich sein. Bei Ungewissheit rate ich den Tierarzt aufzusuchen:

  • Medikamente
  • Vergiftungen
  • Magendrehung
  • Nierenversagen
  • Allergien
  • Virale Infektionen
  • Unverträglichkeiten
  • Wurmbefall

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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