Hund bellt bei jedem Geräusch | Top 19 Ursachen [2024]


Wenn Hunde bei jedem Geräusch bellen, dann können bei einer Klage laut dem Bürgerlichen Gesetzbuch Strafen von bis zu 5.000 € fällig sein.

Das Problem? Bellen dient nicht nur der Warnung, sondern Hunde setzen es auch zur Kommunikation zahlreicher Gefühle, Bedürfnisse oder gar Schmerzen ein.

Das Geräusch selbst ist dabei häufig nicht die Ursache, sondern lediglich eine Erinnerung die aktuelle Situation.

Wie wenn du beispielsweise mit Kopfschmerzen Fernsehen schaust, die Schmerzen vergisst und dann plötzlich durch das klingelnde Telefon an die Schmerzen erinnert wirst.

Die Lösung? Die eigentliche Ursache herauszufinden und das Problem an der Wurzel zu lösen.

Im Folgenden findest du die 19 häufigsten Gründe dafür, dass Hunde bei jeder Gelegenheit oder Kleinigkeit bellen.

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#1 Unhörbare Geräusche

Du Hund fängt bei jedem leisen Geräusch sofort zu bellen an? Dann liegt das vermutlich daran, dass dieses Geräusch für deinen Hund deutlich lauter ist.

Hunde haben eine bis zu 5-fach größere Ohrmuschel sowie 18 Muskeln, mit deren Hilfe sie ihre Ohren zur Schallquelle ausrichten können. Damit hören sie rund 4-fach lauter.

Darüber hinaus nehmen Hunde auch hohe Töne mit bis zu 45 kHz wahr, also Ultraschall, während Menschen nur bis zu 20 kHz hoch hören können. [1]

Für uns sieht es daher häufig so aus, als ob der Hund grundlos bellt. In Wirklichkeit hören sie jedoch zahlreiche Dinge, die für uns gar nicht hörbar sind.

Hund am Bellen

#2 Übermäßige Angst

Bellen dient bei Hunden unter anderem dem Schutz. Während sich Katzen durch ihren Buckel größer machen, versuchen Hunde durch ihr Gebell potenzielle Feinde einzuschüchtern.

Das erklärt auch, warum sehr ängstliche Hunde deutlich häufiger bellen als selbstbewusstere Artgenossen. Vielleicht mangelt es deinem Hund auch nur an Selbstsicherheit?

Typische weitere Anzeichen von Angst sind:

  • Sichtbares Zittern
  • Hecheln trotz kalter Temperaturen
  • Vermeidung von Augenkontakt
  • Rute zwischen den Beinen [2]

Neben fehlendem Selbstvertrauen gehören auch Trennungsängste, zu laute Geräusche (>85 dB) sowie negative vergangene Erfahrungen zu den häufigsten Ursachen.

#3 Falsches Feedback

Hunde lernen ähnlich wie Menschen. Sie wiederholen Verhalten, das belohnt wird, und vermeiden jenes, welches bestraft wird.

Sollte dein Hund also in der Vergangenheit “falsches” Feedback bekommen haben, dann kann das zur Folge haben, dass er bei jedem Geräusch zu bellen beginnt.

Lass uns dazu zwei Beispiele anschauen: Bei der Begrüßung bellt dein Hund wild herum und wird anschließend gestreichelt oder gar mit einem Leckerli belohnt.

Oder dein Hund bellt durch das Fenster einen Vogel an und die ganze Familie fängt an zu lachen. Auch hier versucht dein Hund schlicht das belohnte Verhalten zu wiederholen.

#4 Demenz

Bereit für ein paar ernüchternde Fakten? Knapp 70% der Hunde über 15 Jahren und 30% der Hunde über 11 Jahren leiden Studien zufolge an Demenz. [3]

Heißt konkret: Ihre kognitive Leistungsfähigkeit wird zunehmend schwächer. Teilweise geht es so weit, dass Hunde ihre Herrchen oder ihr eigenes Haus nicht mehr erkennen.

Typische weitere Symptome sind hier:

  • Ungewöhnliche Gereiztheit
  • Unruhiges Umherwandern
  • Orientierungslosigkeit
  • Wiederholendes Verhalten
  • Ungewöhnliche Sturheit [4]

Die Folge? Zunehmende Angst. Sollte dein Hund also bereits älter sein und plötzlich bei jedem Geräusch bellen, dann kann das schlicht am kognitiven Verfall liegen.

Bellender Hund

#5 Aufmerksamkeit

Einige Rassen brauchen enorm viel Aufmerksamkeit, um glücklich zu sein. Fehlt diese, dann bellen sie häufiger bei jeder Kleinigkeit los.

Rassen wie der American Eskimo Dog, American Toy Terrier und Bichon Frisé sind davon häufiger betroffen. Denn diese wurden früher unter anderem auch als Zirkushunde gezüchtet.

Ihr Drang im Mittelpunkt zu stehen ist daher besonders groß. Aber auch bei Schoßhunderassen ist der Bedarf an Aufmerksamkeit sehr stark.

Ignorierst du dieses Bedürfnis, dann führt es oft zu schweren Depressionen. Die bessere Vorgehensweise ist hier nach geeigneten Alternativen zu schauen. [5]

#6 Rassenspezifisches Verhalten

Einige Rassen wie beispielsweise der Finnische Spitz wurden in der Vergangenheit speziell gezüchtet, um beim Jagen durch Dauergebell dem Jäger die Richtung zu deuten.

Das erklärt auch, warum diese Rasse beispielsweise bis zu 160 Mal pro Minute bellen kann – also knapp 3 Mal pro Sekunde. [6]

Auch viele Schäferhunde wurden speziell gezüchtet, um bei jedem Geräusch loszubellen. Diese frühzeitige Warnung gab Hirten die Chance sich auf mögliche Angriffe vorzubereiten.

Das Abgewöhnen davon ist besonders schwer, da es sich um einen Instinkt handelt. Ein Anti-Bell-Gerät ist für solche Situationen aber ideal geeignet.

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#7 Stress

Sicher hast du es auch schon erlebt, dass du nach einem anstrengenden Arbeitstag total gestresst nach Hause kommst und dich jede Kleinigkeit auf die Palme bringt.

Hunden geht es hier nicht anders. Denn bei starkem Stress schüttet ihr Körper ebenfalls Cortisol und Adrenalin aus, welche die Toleranzschwelle verringern.

Weitere Symptome sind hier:

  • Unruhiges und nervöses Verhalten
  • Starkes Hecheln
  • Plötzliche Inkontinenz
  • Gebell bei jedem Geräusch
  • Ungewöhnliche Aggressivität [7]

Hier gilt es die Stressquelle zu identifizieren und anschließend zu eliminieren. Ist das nicht möglich, dann hilft meist eine schrittweise Angewöhnung an die Ursache.

Hund am Bellen

#8 Gerüche

Hunde sind sogenannte “Makrosmatiker”. Das bedeutet, dass sie ihre Umwelt primär mit der Nase wahrnehmen anstatt wie wir, mit den Augen.

Bereit für ein paar knallharte Fakten? Hunde haben bis zu 60 Mal mehr Geruchsrezeptoren in der Nase und riechen damit bis zu 100.000 Mal besser als Menschen. [8]

Unter optimalen Bedingungen können sie damit Gerüche aus bis zu 20 km Entfernung wahrnehmen. Und nein, das ist kein Tippfehler. Ich meine wirklich 20 Kilometer. [9]

Heißt konkret: Sollte dein Hund grundlos bei jedem Geräusch bellen, dann könnte dafür ein Geruch aus weiter Ferne verantwortlich sein.

#9 Schmerzen

Wenn dein Hund wegen Schmerzen bellt, dann ist es ernst. Denn Hunde versuchen aus evolutionären Gründen Schmerzen stets zu unterdrücken.

Der Grund? Hunde stammen von Wölfen ab. Und geschwächte Wölfe werden nicht nur häufig vom Rudel abgestoßen, sondern sind auch die ideale Beute für andere Raubtiere.

Hunde haben daher von Natur aus eine deutlich höhere Schmerzgrenze aus Menschen. Ab einem gewissen Grad können sie es aber nicht mehr unterdrücken.

Das äußert sich meist in einer gebückten Körperhaltung, unruhigem Umherlaufen, einer eingezogenen Rute sowie der Gewohnheit, bei jedem Geräusch loszubellen. [10]

#10 Überschüssige Energie

Hunde haben nicht nur einen täglichen Kalorienbedarf, sondern auch einen individuellen Bedarf nach körperlicher Betätigung.

Sollte dein Hund hochkalorisches Hundefutter bekommen, aber keine Möglichkeit haben diese Energie herauszulassen, dann ist Hyperaktivität die Folge.

Typische Anzeichen davon sind:

  • Ignoranz bei Kommandos
  • Graben im Haus
  • Gebell bei jeder Kleinigkeit
  • Herumrennen im Haus
  • Nagen an Möbelstücken [11]

Bei Jagd- und Schäferhunden kommt das am häufigsten vor. Denn diese brauchen aufgrund ihrer Vergangenheit tendenziell am meisten körperliche Betätigung.

Hund bellt

#11 Stuhldrang

Hunde können durchschnittlich auf bewusste Weise nur 6 verschiedene Laute von sich geben. Sie können bellen, jaulen, winseln, heulen, fiepen und knurren.

Zum Vergleich: Menschen wissen durchschnittlich satte 42.000 Wörter. Was wir durch die Worte “Ich muss dringend aufs Klo” ausdrücken können, heißt bei Hunden “wuff wuff!”. [12]

Sollte dein daher ständig bei jedem Geräusch bellen, dann könnte das ein Hinweis darauf sein, dass er dringend nach draußen muss. Bei kleineren Rassen ist das häufiger der Fall.

In Abhängigkeit der Rasse und Größe können Hunde ihre Blase für maximal 12 Stunden halten. Sehr kleine Hunde sowie Welpen schaffen es dagegen nur auf maximal 2 Stunden.

#12 Revierverhalten

Viele Rassen sind aus evolutionären Gründen sehr territorial. Gemeint ist damit das Verhalten, dass sie ihr Revier zur Not auf Leben und Tod verteidigen.

Der Grund? Hunde stammen ursprünglich von Wölfen ab. Und für diese Vierbeiner ist es überlebenswichtig ein festes Territorium mit genügend Futterreserven zu haben.

Bei Wachhunden ist dieses Verhalten tendenziell am stärksten ausgeprägt. Aber auch die meisten Bulldoggen-Arten sind sehr territorial und bellen bei jedem Geräusch.

Selbst der Geruch eines fremden Tieres an deiner Kleidung kann diesen Instinkt triggern. Kontakt mit fremden Hunden solltest du hier, wenn möglich, vermeiden.

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#13 Sehschwäche

Mit zunehmendem Alter lässt die Sehkraft von Hunden ebenfalls nach. Zudem können auch eine große Anzahl verschiedener Erkrankungen die Sehkraft mindern:

  • Diabetes
  • Progressive Retinaatrophie
  • Alzheimer
  • Grüner Star

Betroffene Hunde reagieren meist ängstlich auf diese Änderung. Denn Hunde können leider nicht so rational denken wie wir. Sie wissen daher nicht, dass es zu Hause sicher ist.

Zum Eigenschutz fangen Hunde mit einer Sehschwäche daher häufig an bei jedem noch so kleinsten Geräusch zu bellen.

Darüber hinaus sind sie überdurchschnittlich tollpatschig, übersehen häufiger Leckerlis, stellen weniger Augenkontakt her und reagieren auch öfters aggressiv. [13]

Hundegebell

#14 Warnung

Menschen aus Deutschland vergessen häufig, dass Hunde bis heute zum Großteil zum Schutz gehalten werden. Das gilt insbesondere für Südamerika, Afrika und teile Asiens.

In diesen Regionen wird dauerndes Gebell daher wertgeschätzt. Viele Rassen wurden zudem speziell trainiert, um instinktiv bei jeder Kleinigkeit zu bellen.

Sollte dein Hund ebenfalls du diesen Rassen gehören, dann soll das Gebell lediglich der Warnung dienen. Dein Hund möchte dir also etwas Gutes tun.

In Mehrfamilienhäusern oder dicht besiedelten Wohngebieten kann das aber zum Problem werden. Da das Abtrainieren hier relativ schwer ist, rate ich zu einem Anti-Bell Gerät.

#15 Einsamkeit

Hunde sind relativ einfach zufriedenzustellen, sofern man ihre Grundbedürfnisse deckt. Dazu gehören lediglich 6 Dinge:

  • Futter & Wasser
  • Frische Luft
  • Sicherer Schlafplatz
  • Körperliche Auslastung
  • Mentale Auslastung
  • Soziale Interaktion

Letzteres wird von vielen Hundebesitzern leider häufig vernachlässigt. Im Gegensatz zu Wölfen brauchen Haushunde auch tägliche soziale Interaktion.

Das liegt daran, dass wir Hunde vor Jahrtausenden gezähmt und von uns abhängig gemacht haben. Sich einsam fühlende Hunde bellen daher häufig bei jedem Geräusch.

Weitere typische Verhaltensweisen sind Nagen an Möbelstücken, geringer Spieldrang, ständiges Verfolgen des Herrchens sowie depressives Verhalten. [14]

#16 Unangenehme Temperatur

In Deutschland variiert das Wetter je nach Jahreszeit um durchschnittlich 19°C. Sowohl Hitze als auch Kälte können daher bei Hunden zum Problem werden.

Im Sommer haben vor allem langhaarige Hunde mit Hitze zu kämpfen. Das erkennst du meist an einem starken Hecheln, einem schnellen Puls und ihrer Antriebslosigkeit.

Im Winter leiden dagegen vor allem kurzhaarige Hunde sowie Nackthunde an den frostigen Temperaturen. Das siehst du meist daran, dass sie zu zittern beginnen oder steif laufen.

Sowohl Hitze als auch Kälte können zudem deinen Hund so stark reizen, dass er aus Frust bei jedem Geräusch zu bellen beginnt. Wärmen oder Kühlen ist hier die Lösung.

Bellender Hund

#17 Sehnsüchte

Hunde äußern ungestillte Sehnsüchte meist durch Jaulen, Bellen oder Heulen. Typische Auslöser dafür sind:

  • Starker Sexualtrieb
  • Hunger oder Durst
  • Heimweh zur Mutter

Bei Rüden ist der Sexualtrieb deutlich stärker und nahezu konstant hoch. Hündinnen werden dagegen nur rund 2-3 Mal pro Jahr für rund 14 Tage läufig. [15]

Hunger und Durst äußert sich meist darin, dass betroffene Hunde im Napf herumkratzen, ihr Herrchen anbellen oder ständig über ihre Schnauze lecken.

Heimweh zur Mutter zeigt sich vor allem in den ersten Wochen, nachdem der Welpe von der Mutter getrennt wurde. Hier ist wichtig, dass die Hunde nicht zu früh getrennt werden.

#18 Starke Freude

Sicher hast du schon einmal das Geschrei von Kindern gehört, wenn du am Kindergarten vorbeigelaufen bist. Das Schreien ist hier lediglich ein Ausdruck der Freude.

Hunde verhalten sich ähnlich. Auch Gebell kann ein Ausdruck starker Freude oder gar Vorfreude sein. Sehen tust du das meist an einem wedelnden Schwanz.

Sollte dein Hund beispielsweise Geräusche von einem anderen Hund wahrnehmen, dann bellt er eventuell aus Freude, weil er es mit Spielen und Herumtoben assoziiert.

Gleiches gilt für Menschen. Wenn Hunde Leute im Treppenhaus hören oder einen Spaziergänger auf der Straße, dann bellen sie diese ebenfalls häufig aus Freude an.

#19 Mangelnde Beschäftigung

Dass du mit Hunden mindestens zweimal täglich Gassigehen solltest, ist weitläufig bekannt. Neben körperlicher Beschäftigungen brauchen Hunde aber auch mentale Aufgaben.

Fehlt diese, dann ist Langeweile vorprogrammiert. Und das kann unschöne Konsequenzen mit sich ziehen:

  • Zerfetzen von Schuhen
  • Annagen von Möbeln
  • Gebell bei jedem Geräusch
  • Zerstören der Spielzeuge
  • Graben auf dem Sofa [16]

Von allen Hunden brauchen vor allem Terrier-Rassen besonders viel Beschäftigung. Denn diese Vierbeiner wurden früher speziell gehalten, um Ratten vom Hof fernzuhalten.

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Kevin Söll

Hey, ich bin Kevin. Von Geburt an war ich mit einem schwarzen Labrador Retriever umgeben. Und mein liebster Schlafplatz als Kleinkind war das vorgewärmte Körbchen meines Hundes. Auf dieser Webseite teile ich meine jahrzehntelange Erfahrung und Leidenschaft für Hunde.

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